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Andreas Hanl, Weißwasser O.L.

Größenklassifizierung von Waldbränden17.11.12 16:46
Leider gibt es bisher für Deutschland keine einheitliche Größenklassifizierung von Waldbränden. Diese wäre aber sinnvoll, um Statistiken gleichermaßen anfertigen und führen zu können. Daraus können weitere Schlussfolgerungen im Bereich Waldbrandschutz (vorbeugend/abwehrend) gezogen und umgesetzt werden. Auch führten die unterschiedlichen Klassifizierungen zu Verwirrungen bei Diskussionen, Statistiken und Berichten.

Bisher gelten für Deutschland folgende Einteilungen.


Größenklassifizierung von Waldbränden nach KÖNIG, H.-C. und LEX, P.

Entstehungsbrand bis 0,01 ha

Kleinstbrand 0,011 - 0,10 ha

Kleinbrand 0,11 - 1,00 ha

Mittelbrand 1,01 - 10,00 ha

Großbrand 10,01 - 50,00 ha

Katastrophenbrand über 50,00 ha



Größenklassifizierung von Waldbränden nach ZOSCHKE, N.

Klein- und Mittelbrände < 10 ha

Großbrände 10 - 100 ha

Katastrophenbrände > 100 ha


Beim betrachten dieser beiden Größeneinordnungen sind mir einige Differenzen aufgefallen.
So werden z.B. in der Größenordnung von KÖNIG und LEX Entstehungsbrände bis 0,01 ha (< 100 m²) eingeteilt. Diese Größe kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden, da ein Entstehungsbrand mit einer Fläche von bis zu 100 m² keine Entstehung mehr ist, sondern schon ein entwickelten Kleinbrand darstellt. Ebenfalls kann eine Zündung mit einer max. Fläche von 1 m² mit einbezogen werden. Um eine einheitliche, verständliche Größenklassifizierung von Waldbränden zu bekommen, sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele Einstufungen vorzunehmen. Dies verwirrt und bringt nicht den gewünschten Erfolg.

Eine weitere Unterscheidung der beiden o.g. Einteilungen ist die Größe von Großbränden sowie Katastrophenbränden. Nach KÖNIG und LEX beginnt der Großbrand ab 10 ha. ZOSCHKE gibt die gleiche Größe an. Dafür sieht ZOSCKE einen Katastrophenbrand erst ab 100 ha gegeben. Für KÖNIG und LEX ist das Kriterium bereits ab 50 ha erfüllt. Der Unterschied beträgt hier satte 50 ha.

Eine gänzliche Einstufung nach den normalen Feuerwehrgrößen, wonach ein Brandeinsatz mit 3 C-Rohren und mehr ein Großbrand ist, kann auf Waldbrände nicht übertragen werden. Bereits bei einem Waldbrand mit 1000 m² sind in der Regel 3 C-Rohre im Einsatz. Diese 1000 m² wären somit ein Großbrand. Bei einem Waldbrand von 100 ha sind definitiv mehr als 3 C-Rohre im Einsatz. Nach Feuerwehreinteilung wäre das auch ein Großbrand, wobei hier die Unterschiede extrem sind. Somit ist zu empfehlen, dass neben der üblichen Brandgrößenklassifizierung der Feuerwehr eine zweite Größenklassifizierung für Waldbrände beibehalten werden sollte. Zukünftig wäre es sinnvoll, eine für ganz Deutschland geltende Größenklassifizierung von Waldbränden darzustellen, welche für jede Region gleichermaßen gilt, dabei aber leicht verständlich sein sollte.

Nachstehend eine Einteilung, welche von mir bereits in diversen Diskussionen eingebracht wurde. Diese Einteilung beinhaltet die wesentliche Größen, welche auch von KÖNIG, LEX sowie ZOSCHKE verwendet werden. Die von KÖNIG und LEX aufgeführte Einteilung "Entstehungsbrand" wurde aufgrund ihrer wirklichen Größe von mir aufgehoben und wird in die Einteilung "Kleinstbrände" integriert. Die Einteilung "Katastrophenbrände" wurde von mir auf 100 ha festgelegt, um eine einheitliche Größe zu erhalten.


Größenklassifizierung von Waldbränden nach HANL, A. (2012)

Kleinstbrände < 0,01 ha

Kleinbrände 0,01 - 1,00 ha

Mittelbrände 1,00 ha - 10,00 ha

Großbrände 10,00 ha - 100 ha

Katastrophenbrände > 100 ha


Die von HANL favorisierte Größenklassifizierung entspricht der Einstufung von 1969 der ehemaligen DDR.

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