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Thema | Alarmierung für einen 'Landkreis' in Portugal | 11 Beträge | |||
Rubrik | Kommunikationstechnik | ||||
Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 357714 | |||
Datum | 26.08.2006 17:43 | 7880 x gelesen | |||
Hallo Forum! Ich pflege seit längerer Zeit guten Kontakt zu einer Freiwilligen Feuerwehr in Portugal (Canas de Senhorim, 4000 Einwohner) im "Landkreis" Viseu im Landesinneren. Dabei ist der Begriff Landkreis gar nicht so abwegig - es gibt dort den Hauptort (Viseu, ca. 23.000 Einwohner, BF und FF) sowie mehrere eigenständige Orte in ähnlicher Größe, wie Canas. Neben den vielen Waldflächen und einer unfallträchtigen (!) Autobahn, führt die Fw dort auch den Rettungsdienst/ Krankentransport durch: Einsätze gibt es de fakto also zuhauf. Derzeit erreicht man über die 112 die Polizei in Viseu, welche sich telefonisch mit der jeweiligen Feuerwehr in Verbindung setzt. Dort wird dann die Sirene auf dem Gerätehausdach ausgelöst bzw. der RTW/ KTW in Marsch gesetzt. Laut Aussage der Kameraden dort ist dieses System dort völlig unpraktikabel (logisch) und dauert - gerade in dringlichen Fällen - viel zu lange. Ein Sprechfunknetz besteht, AFAIK im 2m Bereich. Meine Frage an euch ist nun, wie man - ungeachtet von kommunalpolitischen Problemen - dieses Problem lösen kann. Dabei interessieren mich im Wesentlichen 2 Punkte: 1. Sollte man eine integrierte Leitstelle einrichten oder die Erstalarmierung nach wie vor bei der Polizei behalten (man vergesse nicht den RD und Krankentransport)? 2. Wie sollte man die Funkalarmierung für Meldeempfänger und ggf. Sirenen realisieren? Ich denke ein POCSAG-System wäre nicht von Vorteil, da sicherlich sehr viele DAUs aufgrund der Geografie aufgestellt werden müssten. Freue mich auf eure Antworten. Gruß, Marcel | |||||
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Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 357739 | |||
Datum | 27.08.2006 10:47 | 6574 x gelesen | |||
Geschrieben von Marcel Lüdtkeungeachtet von kommunalpolitischen Problemen also abseits jeder Realisierbarkeit? Die (kommunal-)politischen Fragen dürften auch in Portugal VORHER zu klären sein... Geschrieben von Marcel Lüdtke 1. Sollte man eine integrierte Leitstelle einrichten oder die Erstalarmierung nach wie vor bei der Polizei behalten (man vergesse nicht den RD und Krankentransport)? Na klar wäre eine integrierte Lst das beste. Die Frage ist, wer "plötzlich" bereit sein sollte, in die Technik (inkl. Alarmierungsinfrastruktur!) und das Personal zu investieren, wenn das doch alles jetzt so "toll" funktioniert und sich bisher "bewährt" hat? (Da wirds genug geben, die genau das aus verschiedenen Gründen behaupten...) Geschrieben von Marcel Lüdtke 2. Wie sollte man die Funkalarmierung für Meldeempfänger und ggf. Sirenen realisieren? Ich denke ein POCSAG-System wäre nicht von Vorteil, da sicherlich sehr viele DAUs aufgrund der Geografie aufgestellt werden müssten. Ich dachte auch Portugal wollte sich dem "modernen" Digitalfunk anschließen? Wenn die technische Infrastruktur so schlecht ist, könnte es hier ratsam sein, gleich komplett darauf abzusetzen. Ansonsten halte ich nach wie vor die analoge Variante mit 5-Ton-Folgen zur Alarmierung für relativ preiswert umsetzbar, wenn man mit gewissen Mängeln leben kann. Entsprechende Technik sollte z.B. aus Kreisen in Deutschland, die auf digitale Alarmierung im 2m-Band umstellen, ggf. preiswert erhältlich sein. Ratsam wäre in jedem Fall, da von Anfang an einen geeigneten "Fachplaner" ranzulassen. Wenn man wollte könnte man das sicher über die EU mit finanzieren lassen. ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
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Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 357744 | |||
Datum | 27.08.2006 11:22 | 6470 x gelesen | |||
Hallo, ich wollte die politische Schiene vorerst rauslassen, da mich vornehmlich die technische Lösung interessiert. Dass es nicht ohne Weiteres zu realisieren wäre, ist ja durchaus bekannt. Du erhälst kurz eine PN von mir. Gruß, Marcel | |||||
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Autor | Andr8eas8 Ch8ris8tia8n K8., Reichenberg / Bayern | 357811 | |||
Datum | 28.08.2006 02:08 | 6493 x gelesen | |||
HI, ja ich denke die Umsetzung eines 4m Funkverkehrskreises wäre die efektivste und warscheinlich auch die Preiswerteste. WIe sieht es sdenn eigentlich aus in Portugal mit der Zusammenarbeit verschiedender "Landkreise"? Wäre dies denn ein wirklich realistisches Projekt? Ich bin gespannt wie es weiter geht, ich hoffe zumindest auf einen positiven Ausgang. Grüße aus dem Frankenländchen -Andi- | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 357817 | |||
Datum | 28.08.2006 08:43 | 6442 x gelesen | |||
Hallo, ich denke nicht, dass man in Portugal die deutschen BOS-Richtlinien beachten muss. Also kann man vermutlich auf Betriebsfunkstandard gehen, der nicht schlechter sein muss. Wenn ein analoges 2m-Betriebsfunknetz besteht, das die Fläche auch (genügend) abdeckt, so kann man kostengünstig dort eine analoge 5-Ton-Alarmierung installieren. Dazu sind noch nicht einmal die teuren BOS-Alarmgeber nötig, es gibt dazu auch sehr günstige Betriebsfunkgeräte mit eingebautem Alarmgeber in den verschiedensten Varianten. Auch als Steuerempfänger für Sirenen lassen sich günstig Funkgeräte mit 5-Ton-Decoder "mißbrauchen", man muss ja nicht auf den in Deutschland üblichen "Sirenenton" zurückgreifen, sondern kann die Sirene mit einer eigenen 5-Ton-Folge ansteuern. Übliche günstige Betriebsfunkgeräte besitzen einen Schaltausgang, mit dem man eine normale Sirenensteuerung (bei vorhandenem Druckknopfmelderkontakt zur Handauslösung) einfach ansteuern kann. Analoge Meldeempfänger im 2m-Band gibt es auch immer mal wieder aus Betriebsfunkbereichen. Diese sind bei uns meist günstig zu haben, da sie für die Feuerwehren bei uns nutzlos sind. Gruß, Michael | |||||
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Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 357860 | |||
Datum | 28.08.2006 11:53 | 6421 x gelesen | |||
Hallo Andreas, zunächst einmal gibt es in Portugal 2 Arten von Berufsfeuerwehren und letztlich die Freiwilligen (wird bald auf meiner Homepage genauer nachzulesen sein). Die FFen sind praktisch wie gemeinnützige Vereine organisiert, d.h. es gibt lediglich den Feuerwehrverband, welcher die leichte Schutzkleidung verordnet und etwaige Ausbildungsrichtlinien festlegt. Ansonsten ist die FF komplett eigenständig. Eine Zusammenarbeit erfolgt gerade bei den jährlichen Waldbränden. Ebenso werden natürlich auch mehrere Feuerwehren zu größeren Lagen alarmiert - das war dort vor nicht allzu langer Zeit der Vollbrand einer Lagerhalle. Ob das Projekt realisitisch ist, kann man noch nicht sagen. Wir wollten vor 3 Jahren schonmal ein analoges Alarmsystem dort aufbauen (5Ton-Alarmgeber ist bereits vorhanden), da ein Kamerad aus Schleswig-Holstein eine Rutsche RE228 abfangen wollte, bevor diese verkauft werden sollten... Daraus wurde dann aber nichts. Gruß, Marcel | |||||
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Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 357976 | |||
Datum | 28.08.2006 23:54 | 6551 x gelesen | |||
Hallo, Der Kommandant der Wehr hat mir eben mitgeteilt, dass es dort - lokal - die Frequenz 171.125 gibt, welche nicht genutzt wird. Nun interessiert mich einmal, wie der 5Ton-Alarm mit Betriebsfunkgeräten funktioniert. Marcel | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 358001 | |||
Datum | 29.08.2006 09:32 | 6550 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Marcel Lüdtke Nun interessiert mich einmal, wie der 5Ton-Alarm mit Betriebsfunkgeräten funktioniert. Im Prinzip nicht anders als im BOS-Funk auch. Nur dass man dort normalerweise diese Signalisierung zum anrufen nutzt. Die Funkgeräte selbst haben meist sowohl einen 5-Ton-Geber als auch einen 5-Ton Decoder drin. Jedes Funkgerät hat seine Kennung, mit der es gerufen werden kann. Es meldet sich dann mit einem Signalton wie ein Meldeempfänger und schaltet den Kanal frei. Man kann dieses System aber auch anders ausnutzen: Man nimmt wie in D Meldeempfänger, aber eben im 2m-Band (gibt es im Betriebsfunk auch bei uns, auch in Österreich funken die Feuerwehren nur im 2m-Band) Als Alarmgeber nimmt man nicht die sündhaft teuren und uralten BOS-Alarmgeber sondern ein solches 2m-Beteriebsfunkgerät mit 10er-Tastatur und eingebautem 5-Ton-Geber (gibt es schon für knapp 750,-? in MIL-Qualität, das steht dem BOS-Zeugs in nix nach). Als Sirenensteuerempfänger kann man zur Not auch einfache Einkanal-FuGs mit 5-Ton-Decoder nehmen, die einen Schaltausgang haben (gibt es ab ca. 350,-?) und kann mittels einer Relaisschaltung die Sirene ansteuern. Alternativ natürlich auch Meldeempfänger mit Schaltausgang am Ladegerät. Gruß, Michael | |||||
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Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 358027 | |||
Datum | 29.08.2006 11:48 | 6520 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael Weyrich Als Alarmgeber nimmt man nicht die sündhaft teuren und uralten BOS-Alarmgeber Öhm... der hier vorliegende ist von 9/2003 :-) Also wäre das Problem schoneinmal gelöst. Die Frage, die sich mir im Wesentlichen stellt, ist, wie man an die entsprechenden Meldeempfänger kommt, wenn man das System nicht im 4m Band aufbaut. Die Sirenensteuerung ist zunächst zweitrangig, da ja zunächst mal die Einsatzkräfte mit Meldeempfängern ausgestattet werden sollten, bevor die laute Alarmierung reformiert wird. Gruß, Marcel | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 358046 | |||
Datum | 29.08.2006 13:37 | 6510 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Marcel Lüdtke Öhm... der hier vorliegende ist von 9/2003 :-) Und basiert auf einer Entwicklung aus den 70er Jahren. Heute ist sowas mittels Software im Gerät implementiert, da spart man sich teure Zusatzgeräte. Wenn ich sehe, was man im BOS-Bereich noch immer an Aufwand treibt, um ein Funknetz auf dem Stand von vor 30 Jahren zu betreiben... Das ist so, als würde man Motoren heute noch per Kurbel anwerfen. Aber lassen wir das, das ist nicht das Thema. Problematischer könnte es werden, einen BOS-Alarmgeber an ein Betriebsfunkgerät zu koppeln. Die üblicherweise verwendeten Betriebsfunkgeräte haben andere Eingangsbeschaltungen. Daher könnte es u.U. günstiger sein, gleich ein anderes passendes Funkgerät mit eingebautem 5-Ton-Geber zu beschaffen. (Der Preisunterschied solcher Geräte mit und ohne frei bedienbarem Geber liegt bei wenigen 100?, ein BOS-Alarmgeber alleine kostet mehr als das 10-fache). Alternativ kann ja auch die Tonsequenz mit einem PC erzeugt und in das Gerät eingespeist werden. Meldeempfänger gibt es zu Hauf beim großen Auktionshaus, dort wären viele mal froh, wenn sie ihre 2m-Betriebsfunkmelder mal loswerden würden. Viele der angebotenen Melder, wenn nix dabeisteht, sind 2m-Geräte. Das wird oft nicht dazugeschrieben, dass der Käufer meint, es sei ein 4m-BOS-Melder. Alternativ in Ländern umschauen, in denen auf 2m-Band gefunkt wird. Evtl. in Österreich, ich weiß aber nicht, ob die 5-Ton-Alarmierung einsetzen. Aber bedenken: Die Meldeempfänger müssen passend umbequarzt (bis auf wenige Ausnahmen völlig frei programmierbarer Melder) und auch neu abgeglichen werden, ebenso müssen sie neu codiert werden. Das kann schnell mal über 100,-? zusätzlich pro Melder kosten. Gruß, Michael | |||||
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Autor | Marc8el 8L., Burgdorf / Niedersachsen | 358047 | |||
Datum | 29.08.2006 13:45 | 6396 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael Weyrich Aber bedenken: Die Meldeempfänger müssen passend umbequarzt (bis auf wenige Ausnahmen völlig frei programmierbarer Melder) und auch neu abgeglichen werden, ebenso müssen sie neu codiert werden. Das kann schnell mal über 100,-? zusätzlich pro Melder kosten. Hallo Michael, und das ist der Grund, warum ich ungern auf das große Auktionshaus zurückgreifen würde. Allein im Ort Canas sprechen wir übrigens von einer Anzahl von rund 80 Meldeempfängern. Marcel | |||||
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