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Thema | Aufgabenstellung und Aufstellung der FF noch zeitgemäß ? | 20 Beträge | |||
Rubrik | Freiw. Feuerwehr | ||||
Autor | Mart8in 8D., Dinslaken / NRW | 388213 | |||
Datum | 25.02.2007 02:50 | 7993 x gelesen | |||
Hallo, die letzten Tage habe ich mal fleissig genutzt dieses Forum durchzulesen und bin dabei auch auf die ein oder andere Homepage von Freiwilligen Feuerwehren gestoßen. In vielen Threads dieses Forums und auch auf einigen Homepages musste ich schon ganz schon schlucken. Da fahren Freiwillige Feuerwehren 150 und mehr Einsätze im Jahr. Da werden Fahrzeuge bis zum Umfallen aufgerüstet mit dem Argument, dass die wenigen Leute die noch zu Einsatzen kommen, möglichst alles abdecken sollen. Da werden in einigen Feuerwehren eine Unzahl von Einheiten alarmiert, damit man tagsüber einen Zimmerbrand bekämfen kann. Ich selbst bin Jahrgang 80 und seit 1998 aktiv in der FF. Ich kenne die "guten alten Zeit" nur aus Erzählúngen und Berichten. Der Wandel der Zeit hat nun immer mehr und teilweise sehr komplexe Aufgaben der Feuerwehr zugetragen. Die Brandbekämpfung ist heute eher ein Mitbringsel im umfangreichen Komplex der Feuerwehrarbeit. Es ist ja heute schon eine Ausnahme wenn eine Feuerwehr mit Brandbekämpfungen mehr zu tun hat, wie mit der TH. Wenn ich mir so ansehe, was auf vielen Feuerwehrfahrzeugen an Technik verladen wird, die nun mal nicht nur angeschafft werden muss sondern auch unterhalten werden muss. Und in 15 Jahren bei der Ausmusterung der Fahrzeuge kommen dann erstaunte Blicke, was man denn so alles auf seinem Fahrzeug findet. Es hat in den letzten Jahren sehr viele Neuentwicklungen gegeben die ich heute nicht mehr missen möchte und die ohne Diskussion sinnvoll sind. Aber können diese Geräte auch von allen Kameraden, die diese benutzen richtig und Sinnvoll eingesetzt werden? Es fängt doch schon beim Hohlstrahlrohr an. Wer kann behaupten, dass in seiner Feuerwehr jeder in der Lage ist, ein Hohlstrahlrohr richtig einzusetzen. Ganz abgesehen von Hydraulikzylindern, div. Messgeräten usw. Der Umfang an Aus- und Weiterbildung ist mit dem von vor 10 Jahren nicht mehr zu vergleichen. Auf der anderen Seite liest man von immer mehr Feuerwehren dass sie Probleme haben, die erforderlichen Mannschaftsstärken zu stellen. Da müssen Lehrgänge, die dringend benötigt werden, zurück gegeben werden, weil sich in den Mannschaften kaum noch Leute finden, die die zeit aufbringen können für 1,2 Wochen an die Feuerwehrschulen zu gehen. Ist der Freiwillige Feuerwehrmann, der all das kann, was man von ihm verlangt noch realistisch? Oder wird es Zeit, dass sich Freiwillige Feuerwehren auf einen Teilbereich spezialisieren (z.B. TH, GSG usw.) Wie sieht eure Meinung dazu aus? Gruß Martin | |||||
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Autor | Thom8as 8M., Menden / NRW | 388220 | |||
Datum | 25.02.2007 09:52 | 6497 x gelesen | |||
Geschrieben von Martin DrechslerIch selbst bin Jahrgang 80 und seit 1998 aktiv in der FF. Ich kenne die "guten alten Zeit" nur aus Erzählúngen und Berichten. "Damals" fuhren wir die selben Einsätze, nur sind unsere heutigen Möglichkeiten besser geworden. Geschrieben von Martin Drechsler Oder wird es Zeit, dass sich Freiwillige Feuerwehren auf einen Teilbereich spezialisieren (z.B. TH, GSG usw.) Das ist oftmals schon geschehen. Nicht in der Art des "Fachdeppen FFW", vielmehr hat man bei uns zusätzliche Meldegruppen gestellt. Ergänzend zur Wache können; Bsp. LZ 1 4 x (SB)EL 6 x SEK 22 x 1. Meldegruppe * 22 x 2. Meldegruppe *1.+2. Mg = Tagalarm 22 x TH 50 x ATG 60 x Vollalarm LZ2 ... ... Dekon-P ABC Verpf. LZ3 ... ... GSG Die Zahlen habe ich geschätzt. Gut das wir mal drüber gesprochen haben! | |||||
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Autor | Flor8ian8 H.8, Münnerstadt / | 388221 | |||
Datum | 25.02.2007 10:01 | 6465 x gelesen | |||
Hallo. Ja häufig sind derartige Einsatzzahlen sehr überraschend (auf den ersten Blick) wenn man sich dann durchließt was da an Einsatz stattgefunden hat dann wird einem häufig schnell klar was dort abgeht. Ich nehme als Beispiel viele Wehren hier bei uns in Bayern die eine norme Einsatzlast haben und wenn man es sich dann anschaut dann sind 3/4 davon First Responder Einsätze oder derartiges. Also etwas was sich Wehren rein freiwillig aufhalsen. Was die große Anzahl von neuem oder neuartigem Gerät angeht stimme ich dir zu. Allerdings sollte sich jede Wehr fragen "brauch wir dass wirklich?" und sollte sich auch dann im klaren sein dass dazu eine entsprechende Ausbildung dazugehört. Desto mehr Gerät ich vorhalte desto mehr muss ich meine Leute darauf schulen. Da viele Leute aber nicht nur Feuerwehr in ihrem Leben haben möchten, wird der "Universalfeuerwehrmann" wohl nicht mehr lange existieren. Gerade bei größeren Feuerwehren ist dies denke ich nicht mehr zu machen. Klar sollte ein Feuerwehrmann möglichst viel können, aber was bringt es ihm wenn er es nur mal gesehen hat und es aber nicht richtig anwenden kann? Ich denke für gewisse Sachen kann es nicht Schaden "Speziallisten" vorzuhalten (die müssen dann aber auch irgendwie im Fall eines Einsatzes verfügbar sein). Trotzdem sollte aber versucht werden möglichst eine große Bandbreite auszubilden. MFG Flo | |||||
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Autor | Lüde8r P8., Kelkheim / Hessen | 388233 | |||
Datum | 25.02.2007 11:35 | 6496 x gelesen | |||
Geschrieben von Florian HeidenreichIch denke für gewisse Sachen kann es nicht Schaden "Speziallisten" vorzuhalten (die müssen dann aber auch irgendwie im Fall eines Einsatzes verfügbar sein). Trotzdem sollte aber versucht werden möglichst eine große Bandbreite auszubilden Was denn nun - versuchen was nicht geht - oder nach besseren neue Lösungen suchen? Der Bereich Brandbekämpfung inklusive Innenangriff müsste für alle Feuerwehren Minimum sein. Zwar ist das zahlenmäßig nicht mehr das Hauptbetätigungsfeld, für die Kunden ist es aber der zeitkritischste und lebensbedrohlichste Fall. Alle weiteren Fachgebiete sind nicht für jeden und überall nötig. Problematisch ist aber die Streuung der Spezialisten. Streue ich eine Aufgabe über einen Landkreis, müssen diese Kräfte zusammengezogen werden, d.h. es finden Sternfahrten mit vielen roten Autos statt. Problematisch wird es dann, wenn in einer Feuerwehr fünf Spezialisten vorhanden sind, die bei größeren Ereignissen in fünf verschiedene Richtungen müssen, aber sich dafür einen MTW teilen, der aber noch gleichzeitig als Hilfs -ELW des örtlichen Zuges fungiert.... Dementsprechend müssen Sonderaufgaben auf örtlicher Ebene liegen und eben ein ganzer Zug/SOrtteiwehr eine besondere Aufgabe übernehmen. Das vereinzelte Heranbilden von Spezialisten/Fachberatern ist dann eher die Ausnahme. Gruß LP | |||||
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Autor | Flor8ian8 H.8, Münnerstadt / | 388236 | |||
Datum | 25.02.2007 11:57 | 6536 x gelesen | |||
Hallo. Ich bezog mich dabei darauf dass ich der einen Hälfte nicht nur "löschen" und der andern Hälfte nicht nur "retten" usw beibringen kann. Dies gehört ja zwingen zusammen. Da muss ich nunmal in gewissen Bereichen möglichst viel Gebiet abdecken. Ich denke es hängt stark mit der größe der Wehr zusammen. Eine TSF-Wehr (keineswegs abwertend gemeint) muss sich auf andere Sachen spezialisieren wie eine Wehr die einen GW-G hat. Und das spiegelt wieder was sie sagen. Es kommt drauf an auf welcher Ebene man sich spezialisieren soll. Auch zu beachten ist ggf dass manch eine Wehr doch mal "etwas hergeben" sollte um sich zu entlasten und so die Aufgabe an eine andere Wehr abzugeben die evtl nicht so stark belastet ist dies aber durchaus noch verkraften könnte. MFG Flo | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 388277 | |||
Datum | 25.02.2007 15:31 | 6531 x gelesen | |||
Geschrieben von Florian HeidenreichAuch zu beachten ist ggf dass manch eine Wehr doch mal "etwas hergeben" sollte um sich zu entlasten und so die Aufgabe an eine andere Wehr abzugeben die evtl nicht so stark belastet ist dies aber durchaus noch verkraften könnte. Das Problem wirst Du so lange nicht lösen, so lange Feuerwehr Aufgabe der Gemeinde ist. Warum sollte sich Gemeinde A einen GW-G in den Stall stellen, wenn sie dafür die Objekte nicht hat, die sich aber in der Gemeinde B befinden (und diese dafür die Gewerbesteuer bekommt). Wäre Feuerwehr auf Landkreis- oder besser Landesebene organisiert, dann hättest Du diese Probleme nicht, und es würde nach personeller Leistungsfähigkeit, Personalverfügbarkeit, Gefahren, Abdeckungsbereichen,... entschieden. Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de | |||||
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Autor | Gerh8ard8 B.8, Pfungstadt / Hessen | 388290 | |||
Datum | 25.02.2007 16:28 | 6503 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Christian Fischer Wäre Feuerwehr auf (...) Landesebene organisiert, dann hättest Du diese Probleme nicht, und es würde nach personeller Leistungsfähigkeit, Personalverfügbarkeit, Gefahren, Abdeckungsbereichen,... entschieden. ... und weil das (mit Aufgabenwahrnehmung auf Landesebene) in anderen Bereichen immer so "gut" klappt und "hocheffizient" ist werden viele dort angesiedelte Aufgaben in letzter Zeit (und vermutlich auch) zukünftig) auf die kommunale Ebene (i.d.R. Kreise aber auch Gemeinden) verschoben ... Gruss Gerhard | |||||
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Autor | Ingo8 z.8, LK Harburg / Niedersachsen | 388297 | |||
Datum | 25.02.2007 17:09 | 6508 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian FischerDas Problem wirst Du so lange nicht lösen, so lange Feuerwehr Aufgabe der Gemeinde ist. Die Frage ist doch da eher wie groß eine Gemeinde sinnvoller weise ist? Wie klein ist die Gliederung die geeignet ist Aufgaben wie Feuerwehr, Kindergarten, Straßen und Wegesinnvoll zu organisieren. Und ab welcher Größe funktioniert das dann nicht mehr. IMHO sollte so eine Gemeinde so klein sein, dass man in 30-45 min einmal Diagonal durchfahren kann und 8000 bis 40000 Einwohner haben. Dann geht es auch mit der FW. Gruß Ingo | |||||
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Autor | Sasc8ha 8J., Schierling / Bayern | 388301 | |||
Datum | 25.02.2007 17:23 | 6505 x gelesen | |||
Geschrieben von ---Lüder Pott, Kelkheim--- Sehe ich ned ganz so. Auch finde ich die Bezeichnung des Aufhalsens von FR-Tätigkeiten, wie vorstehend genannt, ned ganz richtig. Lebensbedrohlich ist auch der Fall, dass eine FF xy einen VU ganz normal abarbeitet und dann der Patient aufgrund fehlender FR-Kräfte (oder ausgebildete San-Kräfte im Allgemeinen)bis zum Eintreffen des NA verstirbt. In meinen Augen gehört diese Tätigkeit mittlerweile genauso zur Feuerwehr wie das Löschen von Bränden. Gerade auf dem Land ist und wird dieses Bindeglied zwischen RD und FF immer wichtiger. Man betrachte nur mal die geplanten Einsparungen im RD. MkG, Sascha Die gemachten Aussagen spiegeln nur meine eigene Meinung wider und nicht die der FF Schierling oder anderer Hilfsorganisationen | |||||
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Autor | Lüde8r P8., Kelkheim / Hessen | 388304 | |||
Datum | 25.02.2007 17:28 | 6367 x gelesen | |||
Geschrieben von Sascha JoerchelIn meinen Augen gehört diese Tätigkeit mittlerweile genauso zur Feuerwehr wie das Löschen von Bränden FR kostet ebenfalls Zeit und Kraft, dann muß man erst recht mit den sich zusätzlich aufgehalsten Aufgaben haushalten... Gruß LP | |||||
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Autor | Sasc8ha 8J., Schierling / Bayern | 388307 | |||
Datum | 25.02.2007 17:41 | 6480 x gelesen | |||
Geb ich dir vollkommen recht. Personalplanung und Alarmierungsschleifen können hier m.E. nur wenig dazu leisten. Es bedarf einer Menge Aufklärungsarbeit seitens der ÖA, um mal die Bevölkerung von dem Trichter abzubringen die Feuerwehr sei das Mädchen für alles. Es ärgert mich immer immens, wenn Bürger nach einem Unwetter einen vollgelaufenen Keller melden und es sich dann tatsächlich um 2cm handelt wo die Hausbewohner nur zu ''faul'' sind diese Sache selbst zu bereinigen. Da werden Kräfte gebunden und losgeschickt, die es echt ned bräuchte. Ebenso wird in Bayern auf dem Land gern auch die FF als Ersatz für die Polizei hergenommen. Einrichten von Umleitungen nach VU, Absichern von Veranstaltungen auf öff. Verkehrsgrund usw. Hier sind auch die Kommunen gefordert, mal nein zu sagen. Es muss sich gründlich überlegt werden, was man sich aufhalst. Wir fahren offiziell keinen FR. Das macht der HvO aus dem Nachbarort. Unser Personal (16 Personen) wurden aber als Sanitäter ausgebildet (teil sogar RS+RA) und stehen uns somit im Falle des VU und lange Anrückezeit des RTW bzw. NA als Erstversorger zur Verfügung. Ihnen wurde als Hilfsmittel ein kompletter Rucksack inkl. Sauerstoff, Defi usw. zur Verfügung gestellt. Die bisherige Zusammenarbeit mit RD klappte reibungslos und diese Art der Ausbildung und der Einsatzablauf wurden bisher als mehr als sinnvoll bezeichnet. Schöne Grüße, Sascha Die gemachten Aussagen spiegeln nur meine eigene Meinung wider und nicht die der FF Schierling oder anderer Hilfsorganisationen | |||||
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Autor | Flor8ian8 H.8, Münnerstadt / | 388320 | |||
Datum | 25.02.2007 18:51 | 6405 x gelesen | |||
Hallo. Nein es ist auch ein großer Teil an Wollen dabei. Eine Stadt z.B. hat vier Ortsteile. Die Stadt selber ist Stützpunktwehr und mit Fahrzeugen wie DLK, RW oder TLF ohnehin schon stark gebunden. Warum soll es dann für die Stadt dass Problem sein den GW-G an einen ihrer Ortsteile abzugeben? Finanzielle Nachteile entstehen so für die Stadt wohl nicht. Bleibt ja Stadtgebiet. Aber die Ortswehren werden anders eingebunden. Also ent- bzw belastet. Wenn ausreichend durchdacht bestimmt gut möglich. (bei uns teilen sich 2 Landkreise einen GW-G also wie gesagt nur eine Frage des wollens) MFG Flo | |||||
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Autor | Mich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg | 388352 | |||
Datum | 26.02.2007 00:05 | 6389 x gelesen | |||
Hallo Forum, Hallo Flo, Geschrieben von Florian Heidenreich Ja häufig sind derartige Einsatzzahlen sehr überraschend (auf den ersten Blick) wenn man sich dann durchließt was da an Einsatz stattgefunden hat dann wird einem häufig schnell klar was dort abgeht. Ich nehme als Beispiel viele Wehren hier bei uns in Bayern die eine norme Einsatzlast haben und wenn man es sich dann anschaut dann sind 3/4 davon First Responder Einsätze oder derartiges. Also etwas was sich Wehren rein freiwillig aufhalsen. Mit FR Einsätzen könnte ich mich noch anfreunden, da meist Sinnvoll. Wenn ich aber sehe wie sonst die Einsatzzahlen zusammenkommen (Jeder Ast auf Straße nach einem Sturm ist ein eigener Einsatz) da graust es mich schon. Aber wie wird das oft Begründet: wir brauchen eine möglicht hohe Potentieller FW- Kandidat: 150 Einsätze = jeder 2. Tag + Ausbildung, diese Zeit habe ich aber nicht. Arbeitgeber: 150 Einsätze hat die FW, bei 250 Arbeittagen ist der FW- Angehörige ja mehr bei der FW als am Arbeitsplatz! Nach meiner Überzeugung sind solche Statistiken kontraproduktiv für uns. Gruß Michael Auch schlechter Ruf verpflichtet | |||||
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Autor | Pete8r S8., Aholming / BY | 388357 | |||
Datum | 26.02.2007 08:54 | 6658 x gelesen | |||
Geschrieben von Sascha JoerchelGerade auf dem Land ist und wird dieses Bindeglied zwischen RD und FF immer wichtiger. Man betrachte nur mal die geplanten Einsparungen im RD. Und genau hier bringst du ein Argument, das gegen die Übernahme von FR-Diensten durch die FF spricht. Die eigentliche Arbeit des RD wird auf die FF abgewälzt, damit dieser seine Einsparungen durchdrücken kann. Mir ist mindestens ein Fall bekannt, in dem eine FF nachts und am WE FR-Dienst leistet. Keine 2 Monate nach der Aufnahme des FR-Betriebs wurde die wenige km entfernte Rettungswache genau zu diesen Zeiten geschlossen. Die Leute, die deswegen ihren Job verloren haben, fragst du besser nicht nach ihrer Einstellung zur Feuerwehr. Gruß Peter | |||||
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Autor | Mich8ael8 B.8, Alzenau-Michelbach / Bayern | 388369 | |||
Datum | 26.02.2007 10:32 | 6572 x gelesen | |||
Hallo Peter, Geschrieben von Peter Schmid Und genau hier bringst du ein Argument, das gegen die Übernahme von FR-Diensten durch die FF spricht. Das sehe ich nicht so. Geplante Einsparungen (Stichwort Trust-Gutachten in Bayern) werden von Seiten des RD durchgeführt und zwar völlig losgelöst davon ob FR-Einheiten oder HvO-Einheiten in dem betroffenen Gebiet vorhanden sind oder auch nicht. Geschrieben von Peter Schmid Die eigentliche Arbeit des RD wird auf die FF abgewälzt, damit dieser seine Einsparungen durchdrücken kann. Nö, der RD muss sich bei Einsparungen / Strukturveränderungen immer auf dem Boden und im Rahmen der geltenden Rechtsgrundlage bewegen und in der existieren FR- und HvO-Einheiten als Faktor nicht. Geschrieben von Peter Schmid Mir ist mindestens ein Fall bekannt, in dem eine FF nachts und am WE FR-Dienst leistet. Keine 2 Monate nach der Aufnahme des FR-Betriebs wurde die wenige km entfernte Rettungswache genau zu diesen Zeiten geschlossen. Du kannst mir nicht erzählen das die Schließung kausal mit mit den FR zusammenhängt. Erstens: Wer deckt denn den Zeitraum unter der Woche tagsüber ab? Zweitens: Keine FR-Einheit transportiert Patienten....das macht nur der RD Drittens: Wie vorstehend beschrieben muss der RD sich am geltenden Gesetz bezüglich Eintreffzeiten, Abdeckungsgrad etc. orientieren. Viertens: Entscheidungen über Standortauflösungen sind i.d.R. langfristig geplant an Hand vorstehend beschriebener Grundlagen. Schnellschüsse aus der Hüfte innerhalb von zwei Monaten - und nur weil eine FR-Einheit in Teilzeit aktiv wurde - halte ich für ausgeschlossen. Geschrieben von Peter Schmid Die Leute, die deswegen ihren Job verloren haben, fragst du besser nicht nach ihrer Einstellung zur Feuerwehr. Eigentlich müsste es den Kollegen vom RD klar sein (und ich vermute stark das es auch so ist), das hierfür nicht die Aufnahme einer FR-Tätigkeit durch die Feuerwehr oder auch HvO-Tätigkeit durch das BRK, der ausschlaggebende Punkt für die Umstrukturierung gewesen sein kann. Es gibt aber auf beiden Seiten, RD wie FW, Scharfmacher die gerne mit solchen Argumenten hausieren gehen. Von Seiten der FW handelt es sich meistens um diejenigen die grundsätzlich solche Aktivitäten ablehenen, meistens aus relativ egoistischen Gründen und dabei unseren wichtigsten Einsatzauftrag aus den Augen verlieren: Retten......und zwar qualifiziert! Von Seiten des RD wird es von manchen Kräften gerne immer dann propagiert wenn negative Personalentscheidungen damit verbunden sind, weil irgendeine Entschuldigung /Schuldigen braucht es ja.....Hauptsache niemand kommt auf die Idee das solche Entscheidungen in den eigenen Reihen getroffen werden und da auch die Verantwortlichkeit liegt. MkG MB Dieser Beitrag gibt wie immer nur meine persönliche Meinung wieder. | |||||
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Autor | Davi8d J8., Kaiserstuhl / Schweiz (Kt. Aargau) | 388380 | |||
Datum | 26.02.2007 11:12 | 6411 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian FischerDas Problem wirst Du so lange nicht lösen, so lange Feuerwehr Aufgabe der Gemeinde ist. Die Lösungsmöglichkeit besteht in einigen BL schon und heisst FW-Zweckverband Geschrieben von Christian Fischer Wäre Feuerwehr auf Landkreis- oder besser Landesebene organisiert, dann hättest Du diese Probleme nicht, und es würde nach personeller Leistungsfähigkeit, Personalverfügbarkeit, Gefahren, Abdeckungsbereichen,... entschieden. Geschrieben von Christian Fischer besser Landesebene Darum werden auch nur Normfzg bezuschusst... Gruss aus der Schweiz - ohne Vorbaupumpen - dafür mit viel Wasser auf den Fzg. | |||||
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Autor | Pete8r S8., Aholming / BY | 388384 | |||
Datum | 26.02.2007 12:23 | 6456 x gelesen | |||
Geschrieben von Michael BleckErstens: Wer deckt denn den Zeitraum unter der Woche tagsüber ab? Die genannte Rettungswache. Sie wurde ja nicht komplett geschlossen, sondern nur zu exakt den Zeiten, in denen die FF FR-Dienst leistet (nachts und WE). Geschrieben von Michael Bleck Zweitens: Keine FR-Einheit transportiert Patienten....das macht nur der RD Schon richtig, es wird ja auch immer der RD dazualarmiert, es dauert eben ein wenig länger, bis er von der Wache der Nachbarstadt ankommt. Aber das macht ja nichts, ist ja eh der FR vor Ort. Geschrieben von Michael Bleck Du kannst mir nicht erzählen das die Schließung kausal mit mit den FR zusammenhängt. Und ich kann nicht glauben, dass es Zufall ist, dass die Rettungswache genau zu den Uhrzeiten, zu denen FR zur Verfügung stehen, nicht mehr besetzt ist. Geschrieben von Michael Bleck dabei unseren wichtigsten Einsatzauftrag aus den Augen verlieren: Retten......und zwar qualifiziert! Der Begriff "Retten" deckt ein sehr großes Spektrum ab und ich gebe dir insoweit recht, dass es unsere Pflicht ist, bei einem VU zu dem wir gerufen werden, qualifizierte erste Hilfe zu leisten, bis der RD eintrifft. Wenn du aber nun den HI oder Apolplex in unser Aufgabenspektrum aufnehmen willst, finde ich das schon sehr sehr weit hergeholt. Das war noch nie unser Aufgabengebiet und soll es auch nicht werden. Vor allem nicht, solange wir unsere Kernaufgaben noch nicht mal richtig im Griff haben. Allein die Atemschutzdiskussionen der letzten Tage zeigten wahre Abgründe auf. Gruß Peter | |||||
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Autor | Mart8in 8D., Dinslaken / NRW | 388386 | |||
Datum | 26.02.2007 12:56 | 6494 x gelesen | |||
Hallo Peter, mit der folgenden Aussage: Geschrieben von Peter Schmid, Aholming Vor allem nicht, solange wir unsere Kernaufgaben noch nicht mal richtig im Griff haben. Allein die Atemschutzdiskussionen der letzten Tage zeigten wahre Abgründe auf. Hast du das ausgesprochen, was ich mit diesem Thread bezwecken wollte. Ich bin der letzte der sich gegen zusätzliche Aufgaben wehrt. Es sind ja dann auch überwiegend interessante Sachen. Nur bei all dem, was der FF in vielen Bereichen mittlerweile aufs Auge gedrückt wird, dürfen die Grundaufgaben nicht zu kurz kommen. Dazu gehört ein regelmässiges Üben von z.B. Personensuche in verrauchten Gebäuden, der richtige Umgang mit dem Atemschutz, Funk usw. die richtige Nutzung von Strahlrohren. Und das sind Grundlagen die jede/r Feuerwehrfrau/mann beherschen sollte. gruß martin Dies ist meine Meinung! Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese gerne behalten! | |||||
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Autor | Chri8sto8f S8., Vilseck / Bayern / Opf. | 388390 | |||
Datum | 26.02.2007 13:07 | 6513 x gelesen | |||
Hi, Geschrieben von Michael Bleck Geplante Einsparungen (Stichwort Trust-Gutachten in Bayern) werden von Seiten des RD durchgeführt und zwar völlig losgelöst davon ob FR-Einheiten oder HvO-Einheiten in dem betroffenen Gebiet vorhanden sind oder auch nicht. Wäre schön, ist aber nicht so! Rein rechtlich stimmt das schon, aber in der Praxis wird das leider nicht so gemacht! Das TRUST Gutachten zeigte klar auf, in welchen Gebieten der RD die Fristen nicht einhalten kann. In unserem Bereich wurde lediglich ein Stellplatz geschaffen, der einen Betimmten Bereich abdecken soll (hier ist an drei Tagen für ein Paar Stunden ein RTW stationiert). In anderen Bereichen hat sich nicht viel getan, und es wurde angeregt HvO Standorte zu gründen, was dann auch teilweise geschehen ist. In diesen Bereichen hält man die Hilfsfrist jetzt zwar auch nicht ein, doch kümmert es keinen, solange im Notfall "jemand kommt", egal ob FR oder HvO. Denn wenn man sich in diesen Bereichen öffentlich über die Anfahrtszeiten des RD beschweren würde, "dann würde man ja den Anschein erwecken", dass man mit der Arbeit dieser "Erstversorgungseinheiten" nicht zu frieden ist. MkG. Christof www.feuerwehr-vilseck.de | |||||
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Autor | Mich8ael8 B.8, Alzenau-Michelbach / Bayern | 388424 | |||
Datum | 26.02.2007 17:04 | 6557 x gelesen | |||
Hallo Christof, Geschrieben von Christof Strobl Das TRUST Gutachten zeigte klar auf, in welchen Gebieten der RD die Fristen nicht einhalten kann. .....und auch wo Überkapazitäten vorhanden sind die abgebaut werden könn(t)en.... Geschrieben von Christof Strobl In unserem Bereich wurde lediglich ein Stellplatz geschaffen, der einen Betimmten Bereich abdecken soll (hier ist an drei Tagen für ein Paar Stunden ein RTW stationiert). Tja, Sparzwänge und damit verbunden minimalistische Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen kann schon zu "recht interessanten und flexibelen Lösungen" führen.:-( Geschrieben von Christof Strobl In anderen Bereichen hat sich nicht viel getan, und es wurde angeregt HvO Standorte zu gründen, was dann auch teilweise geschehen ist. Auf Grundlage des BayRDG ist es de jure und de facto in Bayern nicht möglich, im Rahmen einer RD-Planung, FR oder HvO in diese Planung als anrechenbare Größe einzubeziehen um vorhandene / entstehende Zeitdefizite des RD bei den Eintreffzeiten auszugleichen. Geschrieben von Christof Strobl In diesen Bereichen hält man die Hilfsfrist jetzt zwar auch nicht ein, doch kümmert es keinen, solange im Notfall "jemand kommt", egal ob FR oder HvO. Wie wäre es mit dem StMI als Behörde die die rettungsdienstliche Leistungsdichte festlegt? Kontrolliert das StMI nicht auch Plan und Wirklichkeit? Geschrieben von Christof Strobl Denn wenn man sich in diesen Bereichen öffentlich über die Anfahrtszeiten des RD beschweren würde, "dann würde man ja den Anschein erwecken", dass man mit der Arbeit dieser "Erstversorgungseinheiten" nicht zu frieden ist. Im Rahmen einer Stammtischdiskussion könnte so ein Missverständnis durchaus aufkommen, ein kompetenter Sachbearbeiter bzw. die beteiligten Parteien müsste hier allerdings problemlos differenzieren können (wenn sie denn wollen). MkG MB Dieser Beitrag gibt wie immer nur meine persönliche Meinung wieder. | |||||
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