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ThemaKritikfähigkeit und Folgen war: TLF 24/4012 Beträge
RubrikFahrzeugtechnik
 
AutorChri8sti8an 8D., Budenheim / Rheinland-Pfalz442681
Datum26.11.2007 00:275634 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Ulrich Cimolinound wirds darüber je einen ehrlichen Einsatzbericht geben?
Höchstens, dass alles gut geklappt hat... :-(
Und die nächsten machen den gleichen Unfug.


So lange es Menschen gibt, die keine sachliche Kritik akzeptieren und Angst vor den Folgen bekanntgewordener Fehler, werden diese Fälle nicht verschwinden.

Mal Ehrlich: Nicht nur im Feuerwehrwesen gesteht sich keine Führungskraft in der Öffentlichkeit gerne Fehler ein. Wenn es doch soweit kommt wird es zwangsläufig schön geredet oder relativiert. Dieses Verhalten ist menschlich und unvermeidbar.
Was man allerdings von jeder guten Führungskraft erwarten sollte: Intern Kritik zu akzeptieren und aus den Fehlern zu lernen. Schlimmer als abgestrittene Kritik ist ein wiederholter Fehler.

Wer ist so ehrlich und gibt anderen die Möglichkeit aus den selbstgemachten Fehlern zu lernen?

Wenn gar nichts mehr hilft wird eben als Begründung (vgl. Diskussion um Alkohol im Dienst oder Anfahrt zum Gerätehaus) "wir machen das doch nur freiwillig angegeben.

Wer kennt eine konstruktive Lösung des Problemes?

Gruß
Christian


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AutorSeba8sti8an 8W., Linden / Hessen (StLF 20/25-Land)442694
Datum26.11.2007 04:474506 x gelesen
Moin

Geschrieben von Christian DüsingWer ist so ehrlich und gibt anderen die Möglichkeit aus den selbstgemachten Fehlern zu lernen?
...
Wer kennt eine konstruktive Lösung des Problemes?
Wenn ich mal von mir selbst ausgehe, dann habe ich sowohl schon eigene Fehler schön geredet oder zugesehen, dass sie nicht allzu publik wurden, als auch schon welche recht offensiv nach außen getragen.

Wenn ich mich mal einfach saublöd angestellt habe, ohne dass eine Aufklärung darüber (abgesehen von hämischen Sprüchen) was bringen würde, dann trag ich das nicht unbedingt in die Welt hinaus. Wir wissen ja alle, wie grausam die lieben Kameraden sein können ;o)

Wenn ich aber was vermasselt hab, was sicherheitsrelevant ist, oder wo die Gefahr besteht dass es anderen ähnlich ergeht, dann tu ich das kund. Würde sich z.B. jemand verletzten, weil er einen Fehler wiederholt, der vermeidbar gewesen wäre, würde ich es mir selbst übel nehmen.

Ich hab letztes Jahr beinahe unser LF auf dem sprichwörtlichen Außenspiegel geparkt. Ein paar Leute lachen sich zwar heute noch schlapp darüber, weil ich nachher keinen Hehl daraus machte - die meisten haben aber daraus den Schluss ziehen können, dass die Fuhre sich halt manchmal sehr eigenartig verhält, und das ist mir das Gefrotzel dann wert.

Eine konstruktive Lösung "von außen" gibt es nicht, das muss jeder mit sich selbst abmachen, wieviele kleine verbale Seitenhiebe er zu Gunsten der Aufklärung und Verbesserung der Arbeit oder der Sicherheit anderer einstecken möchte.

Gruß
Sebastian


--
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben (Friedrich Hebel)

Wer bei anderen schlecht über mich reden möchte, der kann sich gern bei mir noch ein paar Anregungen holen ;o)

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AutorTobi8as 8L., Riegelsberg / Saarland442698
Datum26.11.2007 08:434544 x gelesen
Geschrieben von Ulrich Cimolinound wirds darüber je einen ehrlichen Einsatzbericht geben?
Höchstens, dass alles gut geklappt hat... :-(
Und die nächsten machen den gleichen Unfug.


Hmm, ist aber auch recht schwierig, oder? Stelle mir nur mal vor, wie ein solch ein 'ehrlich' verfasster Einsatzbericht auf der Homepage erscheint. Es wird folgendes passieren:

Gruppe 1:
Ein Teilnehmer dieses Forum entdeckt den Einsatzbericht und
a. findet es super, dass die Fehler angesprochen werden und unterstützt die Meinung der betroffenen Wehr dies der Öffentlichkeit zu berichten
b. ein anderer fängt sofort an die Wehr in Frage zu stellen und beklagt öffentlich deren Ausbildungsstand/Führungsstil (evtl Nachbarwehren, etc)

Gruppe 2:
der Bürger der Gemeinde. Dieser liest im Einsatzbericht das etwas nicht so gelaufen ist, wie es laufen sollte. Macht der sich dann direkt Sorgen um seine Sicherheit?

Gruppe 3:
der/die betroffene FA der Wehr. Öffentlicher Bericht in dem steht, dass der Einsatzleiter die falsche Entscheidung getroffen hat und dadurch etwas gewaltig schief gelaufen ist. Unnötigerweise. Für den FA sicherlich ein scheiss Gefühl.

Gibt es noch mehr Gruppen? Bestimmt!

Ich meine man sollte versuchen solche (schief gelaufenen) Szenarien solange in die Ausbildung zu integrieren, bis sie NIE NIE wieder vorkommen.
Eine externe Kommunikation halte ich allerdings für sehr schwierig, aber auch für SEHR sinnvoll. Wie könnte man solche Erlebnisse breit veröffentlichen? Es gibt auf atemschutunfaelle.de einen Erfahrungsbericht von einem Kellerbrand/Saunabrand/Flashover(?), weiss nicht mehr genau, von einem FA des 1.Angrifftrupps. Solche Berichte sind gold wert, sowas bräuchte man öfter.

Wäre hier ein (auf Wunsch anonymer) Blog der richtige Weg? Jeder der eine Erfahrung zu Berichten hat, kann dies dort tun und wird auf Wunsch auch beim Verfassen des Berichts unterstützt.


Bitte besucht die offizielle Seite der
Feuerwehr Riegelsberg
alles nur meine private Meinung, nicht die der Feuerwehr Rgb

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AutorFran8k R8., Eppelborn / Saarland442702
Datum26.11.2007 09:004518 x gelesen
Geschrieben von Tobias LanaWäre hier ein (auf Wunsch anonymer) Blog der richtige Weg? Jeder der eine Erfahrung zu Berichten hat, kann dies dort tun und wird auf Wunsch auch beim Verfassen des Berichts unterstützt.

Ich würde mich als Wehrleiter bedanken, wenn meine Leute gegen ihre Verschwiegenheitspflicht verstoßen und Internas, ob anonym oder mit Namen in der Öffentlichkeit verbreiten.

Natürlich sollten Unfälle, aus denen alle lernen können, aufgearbeitet werden und zum Beispiel auf atemschutzunfaelle.de veröffentlich werden. Aber bitte auch wirklich "aufgearbeitet".

In einem normalen Einsatzbericht auf einer Homepage wäre ich vorsichtig. Das wäre ein öffentliches Schuldeingeständnis und kann durchaus rechtliche Folgen nach sich ziehen.


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW442703
Datum26.11.2007 09:084466 x gelesen
Geschrieben von Frank RecktenwaldIch würde mich als Wehrleiter bedanken, wenn meine Leute gegen ihre Verschwiegenheitspflicht verstoßen

erklär mir doch mal diese Pflicht etwas näher...
- Rechtsgrundlagen?
- Folgen? (Wie es in "echt" funktioniert, wissen alle, aber ist das auch "Recht"?)


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio442705
Datum26.11.2007 09:184487 x gelesen
Tach, Post!

Geschrieben von Tobias LanaWie könnte man solche Erlebnisse breit veröffentlichen? Es gibt auf atemschutunfaelle.de einen Erfahrungsbericht von einem Kellerbrand/Saunabrand/Flashover(?), weiss nicht mehr genau, von einem FA des 1.Angrifftrupps. Solche Berichte sind gold wert, sowas bräuchte man öfter.

Wäre hier ein (auf Wunsch anonymer) Blog der richtige Weg? Jeder der eine Erfahrung zu Berichten hat, kann dies dort tun und wird auf Wunsch auch beim Verfassen des Berichts unterstützt.


Das National Fire Fighter Near-Miss Reporting System in den USA funktioniert so ähnlich. Vor dem Hintergrund, dass man am besten wohl aus ähnlichen Fällen lernt, werden auf firefighternearmiss.com Beinaheunfälle geschildert. Damit sich nienand die Blöße geben muß, erfolgen dei Meldungen online und anonym.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

"Als wir uns das letzte Mal verwählt haben kostete uns das eine Einheit." (Thomas Pommer im n-tv - Nachschlag)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP (KLF-Land)442708
Datum26.11.2007 09:224491 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoRechtsgrundlagen?Wird man eventuell einzelfallbezogen aus den Gemeindeordnungen rausinterpretieren können (bewusst so ausgedrückt, und nicht: "Das steht da so, Punkt").

Geschrieben von Ulrich CimolinoFolgen? (Wie es in "echt" funktioniert, wissen alle, aber ist das auch "Recht"?)Interessant wäre mal zu wissen, wieviele FM diese (und andere) "Dienstpflichten" überhaupt kennen, wieviele das irgendwann auch mal unterschrieben haben, wieviele sich dieses Schreiben damals vorher durchgelesen haben, wieviele hinterher auch mal wiederholt darauf hingewiesen werden, wieviele es überhaupt interessiert, was für Rechtsgrundlagen ihr Hobby/Verein/Zeitvertreib "Feuerwehr" hat (besonders solche, dei jeden einzelnen FM auch treffen (können))...


Alles natürlich nur meine eigene bescheidene Meinung! Wäre auch langweilig, wenn jeder diese Meinung haben würde...

Meine Wehr: http://www.ffw-grafschaft.de

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AutorFran8k R8., Eppelborn / Saarland442711
Datum26.11.2007 09:304459 x gelesen
Geschrieben von Ulrich Cimolinoerklär mir doch mal diese Pflicht etwas näher...
- Rechtsgrundlagen
- Folgen? (Wie es in "echt" funktioniert, wissen alle, aber ist das auch "Recht"?)


ich muss gestehen, dass ich mit den Rechtsgrundlagen in Paragraphenform nicht dienen kann. Ich könnte aber schwören, dass ich das so anno dazumal gelernt habe.

aber zu den Folgen:

Würde es keine Regressforderungen gegenüber der Verwaltung nach sich ziehen, wenn ich öffentlich behaupte: "Aufgrund der falschen Entscheidung xxx" oder "Der Schaden hätte durch bessere Ausbildung vermieden werden können" ?

Wie schnell kann die voreilige öffentliche Aussage "Einsatzleiter xxx hat eine falsche Entscheidung getroffen" eines FA in einem Interneblog in eine Verleumdungklage münden?


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AutorMark8us 8S., Nideggen / NRW442712
Datum26.11.2007 09:474510 x gelesen
Ich habe auch einmal einen Einsatzbericht verfasst in dem zumindest Ansatzweise auf einen Fehler bzw. einen Dienstunfall im Einsatz eingegangen wurde. Eigentlich nur um Gerüchte zu verhindern und die Kameraden zu schützen, da am nächsten Tag die wildesten Gerüchte umher gingen. Ich habe heute noch schmerzen in den Händen da man mich ans Kreuz genagelt hat. Dabei wird nur in einem Satz die Tatsache erwähnt. Geändert habe ich es nicht, die Angelegenheit ist für alle beteiligten auch gut ausgegangen.

Bericht :Hier


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP (KLF-Land)442713
Datum26.11.2007 10:014443 x gelesen
Geschrieben von Markus SchumacherIch habe heute noch schmerzen in den Händen da man mich ans Kreuz genagelt hat. Dabei wird nur in einem Satz die Tatsache erwähnt.Ich kann da kein auch nur ansatzweise wertendes Wort sehen. Wenn man wegen so einem Bericht schon ans Kreuz genagelt wird,... dieser Halbsatz ist der Selbstzensur zum Opfer gefallen


Alles natürlich nur meine eigene bescheidene Meinung! Wäre auch langweilig, wenn jeder diese Meinung haben würde...

Meine Wehr: http://www.ffw-grafschaft.de

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AutorAdri8an 8R., Bergrheinfeld/Wuppertal / Bayern442716
Datum26.11.2007 11:044572 x gelesen
Hi,

Geschrieben von Christi@n PannierDas National Fire Fighter Near-Miss Reporting System in den USA funktioniert so ähnlich. Vor dem Hintergrund, dass man am besten wohl aus ähnlichen Fällen lernt, werden auf firefighternearmiss.com Beinaheunfälle geschildert. Damit sich nienand die Blöße geben muß, erfolgen dei Meldungen online und anonym.

Nur um das nochmal deutlich heraus zu stellen: Auch bei uns von atemschutzunfaelle.eu sind anonyme Meldungen möglich, eben aus den hier genannten Gründen...


mkG
Adrian Ridder

Take Care, Be Careful, Stay Safe!

deutscher Teil von firetactics.com

atemschutzunfaelle.eu

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AutorWill8em 8B., Breitenstein / Baden-Württemberg442718
Datum26.11.2007 11:174477 x gelesen
Geschrieben von Christian DüsingSo lange es Menschen gibt, die keine sachliche Kritik akzeptieren und Angst vor den Folgen bekanntgewordener Fehler, werden diese Fälle nicht verschwinden.
Da wirst du wohl recht haben. Diesen Sachverhalt ist aber nur ein Teil des Problems. Es stimmt glaube ich schon dass es ein ordentliches Stück Persönlichkeit dazu gehört Fehler einzugestehen und Lerneffekte daraus abzuleiten. Diese Eigenschaften sind auch keine Seltenheit. Nur als Kriterium für die Wahl von Feuerwehrführungskräften werden sie wohl eher selten angewendet. Weil soclhe Funktionen aber in der regel nach Wahlen von der mannschaft her besetzt werden, braucht sich darüber aber niemnad beschweren.
Darüber hinaus ist es durchaus möglich Dinge die nicht optimal gelaufen sind in der sache zu analysieren und daraus zu lernen ohne gleich nach ein "Schuldigen" zu suchen und diesen öffentlich an den Pranger zu stellen.
Dritter Aspekt ist die öffentliche Bekanntgabe solcher Vorgänge. Bei der Skandal- und Sensationsgier der heutigen Medienwelt erscheint es mir fast grob fahrlässig soclhe Dinge zu veröffentlichen. Wir haben erst vor wenigen Wochen hier im Forum erleben können wie Heerscharen mit Freude darüber herfallen, wenn etwas nicht ordnungsgemäß gemacht wird. Da sollte jeder der für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist gut abwegen zwischen notwendigen Aufklärungsbedarf und unnötiger und schädlicher Rufschädigung der gesamte Feuerwehr.


Herzliche Grüße aus dem "wilden Süden"

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