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ThemaBilderarchiv11 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorTimo8 F.8, Wiesbaden / Hessen511151
Datum24.09.2008 19:4010422 x gelesen
Hallo zusammen,

ich suche ein Bild. Es ist eine Luft aufnahme von einem Bahnhof nach einer Explosion eines zuges. es ist ein schwarz weis bild.

Angeblich sei ein Waggon explodiert mit munition. Der Luschzug traf angeblich zum selben zeitpunkt der Explosion ein und wurde von geschossen getroffen. davon gibt es wohl ebenfals ein bild.

kennt jemdn dieses foto und kann mir sagen wo ich es bekommen könnte?

gruß timo!!


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AutorMagn8us 8H., Pöttmes / Bayern511152
Datum24.09.2008 19:447924 x gelesen
Hallo Timo,

vermutlich handelt es sich um das Unglück vom Bahnhof Hannover-Linden aus dem Jahr 1969.

Klaus B. hat hier schon öfter darüber geschrieben, vielleicht kann er dir weiterhelfen?


Grüße
Magnus

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AutorMagn8us 8H., Pöttmes / Bayern511153
Datum24.09.2008 19:487831 x gelesen
Geschrieben von Magnus HammerlUnglück vom Bahnhof Hannover-Linden aus dem Jahr 1969

Google war mein Freund: Klick


Grüße
Magnus

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AutorTimo8 F.8, Wiesbaden / Hessen511154
Datum24.09.2008 19:517569 x gelesen
hallo magnus,

danke das war genau das was ich gesucht hatte!!

gruß timo!!


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AutorMich8ael8 W.8, Ronnenberg / Niedersachsen511155
Datum24.09.2008 20:457534 x gelesen
Hallo,

wie schon geschrieben: Hannover-Linden. Zu weiterführenden Infos mal Klaus oder direkt bei der Feuerwehr Hannover anfragen. Die Kollegen helfen sicher gern.

Grüße

Micha


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AutorAndr8eas8 V.8, Uetze / Niedersachsen511162
Datum24.09.2008 22:107344 x gelesen
Hi,
habe noch eines was die auswirkung auf das erste fahrzeug darlegt
Ich bin ein Link
MkG Andreas


Wir leben alle unter dem gleichen Himmel. Aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
epilepsie-dollbergen

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AutorJago8 H.8, Hannover / z. Zt. Hameln / Niedersachsen511166
Datum24.09.2008 22:257303 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Michael Wulfwie schon geschrieben: Hannover-Linden. Zu weiterführenden Infos mal Klaus oder direkt bei der Feuerwehr Hannover anfragen. Die Kollegen helfen sicher gern.

AFAIK war Klaus sogar vor Ort.

Gruß Jago


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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Nds511173
Datum25.09.2008 08:217603 x gelesen
Hallo geschätzte Leser.

hier meine persönlichen Erlebnisse zu dem traurigen Ereignis.

Gruß
Klaus


Ein trauriger Tag

Es ist ein herrlicher Sonntag Morgen, dieser 22 Juni 1969 und nichts, aber auch gar nichts deutete auf die Katastrophe hin, die unsere Wehr erschüttern sollte..
Wir waren gerade angetreten, ich, als der Dienstjüngste, habe meine Küche herzurichten, Kaffeewasser aufsetzen, die Mülleimer, die der Kollege der vorherigen Schicht mal wieder vergessen hat, runter zu bringen, als ich, auf dem Hofe stehend, eine donnernde Explosion höre. Ich merke, sie ist nicht sehr nah,
aber sie muß gewaltig sein..
Instinktiv weiß ich, wissen die Kollegen, dass da etwas Furchtbares passiert sein muss. Wir erstarren, warten instinktiv, praktisch automatisch, auf den Alarmgong..
Ein Kollege stürzt in die Fahrzeughalle, stellt ein Funkgerät an, wir kommen gerade rechtzeitig, um eine Stimme, die einfach irgendwie unnatürlich, nicht einmal hektisch, ruft: „Florian Hannover, schicken sie alles, was sie haben, hier brennt alles, hier ist alles tot!“
Eine Pause, ein Eisblock drückt mir das Herz zusammen, die Ohren hören es, aber der Verstand will die Nachricht nicht registrieren, kann sie nicht aufnehmen..

“Hier Florian, wiederholen Sie!“
„Florian, kommen sie, sie sind alle tot!“

Ich fühle, daß ich mich umsehe, und ich sehe die Kollegen wie durch einen Nebel..
Jetzt dröhnt der Alarmgong los: “Achtung Achtung, Alarm für den Dritten Zug und Unfallwagen, Explosion Bahnhof Fischerhof, Näheres über Funk!“
Wie wir auf die Fahrzeuge gekommen sind, Hakengurt und Helm fertigmachten, - ich weiß es nicht mehr, ich weiß nur, daß der Blick in das Leere geht, so als ob wir jetzt bereits das Unfaßbare wüssten, welches uns empfangen wird—
An der Einsatzstelle bietet sich ein Bild wie aus Dante’s ‚‘Inferno’. Zuerst sehen wir nur einen brennenden Güterzug, und dann die Fahrzeuge des Vierten Zuges, die aussehen, als seien sie mit einem Maschinengewehr beschossen. Dann sehen wir ihn, einen Kollegen, der uns entgegenwankt, völlig leeres Gesicht, nicht einmal Tränen.
Wir sitzen ab, bleiben am Fahrzeug, warten ab, was der Zugführer anordnet..
Dann die wenigen Meter nach vorne, zur Einsatzstelle und da lagen sie, unsere Kollegen, zerfetzt und zerrissen und zerschunden, teilweise nicht einmal sofort identifizierbar..
Was sollen wir tun, wo sollen wir anfangen?? Dieses ist weit mehr, als erfahrene Feuerwehrleute, geschweige ein solcher Neuling wie ich verarbeiten können.
Wir reagieren nicht mehr folgerichtig, wie man es von Feuerwehrleuten erwarten sollte, folgen völlig traumatisiert den Anweisungen unseres Zugführers, der genau wie wir hilflos das Grauen überblickt.
Was war passiert?? Vor ca. 20 Minuten hatte ein Güterzug das direkt neben unserer Wache gelegene Stellwerk passiert und ein Bahnbediensteter hatte aus einem Wagen, ziemlich in der Mitte des Zuges, weißen Rauch steigen sehen..
Er versuchte, den Zug anzuhalten, was aber nicht mehr klappte und ließ ihn zum Bahnhof Fischerhof durchfahren, wo er dann gestoppt wurde..
Dieser Bahnhof liegt direkt neben der damaligen HANOMAG, der ehemaligen großen Fabrik für Landmaschinen..
Ein Eisenbahner läuft zu dem Zug, in diesem Augenblick passiert noch ein Regionalzug , voll mit Ausflüglern , die den herrlichen Tag im Deister (kleiner Gebirgszug nahe bei Hannover) verbringen wollen, und zeitgleich, alles Dinge, die wir selbstverständlich zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, verlässt die Morgenschicht die ca. 20 Meter entfernte Fabrikationshalle, um zum Frühstück zu gehen.
Dieser junge Eisenbahner sieht offensichtlich die in den am der Außenwand angebrachten Gitterkästen die Aufkleber mit dem Symbol der explodierenden Bombe, und er weiß Bescheid! Es gelingt ihm noch, die Feuerwehr war inzwischen, durch das vorgenannte Stellwerk alarmiert, den Wagen abzukuppeln und den Lokführer durch Handzeichen und/oder Zurufen zu bewegen, den abgekuppelten Zug vorzuziehen..
Mit ihm starben drei weitere Eisenbahner, welche den restlichen Zug aus der Gefahrenzone brachten.
Auf der Wache 4 war, wie auch bei uns auf unserer Wache, gerade der Dienstwechsel, zwei Kollegen waren noch nicht fertig und ihre beiden Vorgänger sprangen noch einmal mit auf das Fahrzeug.
Einer davon war der an der Einsatzstelle angetroffene Kollege, der schon Halbschuhe anhatte und deshalb nicht sofort mit den Anderen vorgelaufen war, sondern sich hinter der Drehleiter Gummistiefel anzog. Dieses hat ihm das Leben gerettet. Offensichtlich, soviel konnte er später aussagen, war der Eisenbahner den Kollegen der BF entgegen gelaufen, um sie zu warnen, aber es war zu spät. Auf seinem halben Wege flog der Waggon in die Luft und zerfetzte, zerstörte und zerschlug alles, was im Umkreis war. Acht Kollegen waren sofort tot, ein weiterer Kollege, ein älterer Hauptbrandmeister, wurde bewusstlos vorgefunden, der Eisenbahner - tot!
Es zeigte sich später, dass die Fabrikhalle mit meterlangen Glasspeeren der Fenster förmlich überseht war, überall liegen dicke Eisenbrocken herum. Wir wissen nicht, wohin sich wenden, wir wissen nicht, wo anfassen, wir wissen nicht, ob es noch weitere Explosionen geben kann, wir wissen nicht einmal, WAS da eigentlich passiert war..
Im Laufe des Tages kommt die ganze entsetzliche Wahrheit an das Licht: Es handelte sich um einen Güterzug, in dessen Verband vier Güterwagen mit Artilleriemunition des Kalibers 17,5 cm beladen waren. Drei der Güterwagen konnten dank des Eisenbahners rechtzeitig aus der Gefahrenzone gezogen werden. Wären sie auch mit explodiert, was dann passiert wäre, meine Phantasie reicht nicht aus, sich dieses vorzustellen..
Ich kann es nicht verarbeiten, meinem Freund aus der Grundausbildung ‚‘Fritze‘ H. steckt ein meterlanger Eisensplitter im Rücken - er wollte in ein paar Wochen heiraten, - den Gernold N. kann man später nur anhand eines Werkstattschlüssels eindeutig identifizieren, ein Kollege lebt noch und klagt der Unfallwagenbesatzung (so hießen die damals noch) gegenüber: „Mir tut mein Arm so weh“- und die Kollegen sehen mit einem Blick, dass da gar kein Arm mehr war..
Was jetzt geschah, treibt uns, die wir dabei gewesen sind, heute noch die Wut in das Gesicht. Die Presse fällt regelrecht über uns her und versucht uns noch an der Einsatzstelle auszufragen, irgendeiner muss sich versprochen haben, denn bei den Eltern des „Fritze“ H., taucht eine bekannte Boulevardzeitung auf und versucht, bevor da jemand von der Dienstelle war, um diese schlimme Nachricht zu überbringen, ein Photo käuflich zu erwerben und überbringt so ganz nebenbei auf diese Weise die Todesnachricht.
Eine Kollegenfrau erfährt es mittags auf der Wache, als sie ihrem Mann ein schönes Sonntagsmahl überbringen will. Es ist ein Tag, bei dem man glaubt, die Hölle wäre aufgebrochen.
Wir werden sehr bald abgelöst, wir sind einfach nicht in der Lage, weiterzumachen - es geht nicht!
Leider, und das ist heute sehr viel besser geregelt, bleiben wir auf der Wache alleine und machen ganz normal unseren Alarmdienst weiter, business as useal.. Ich werde als Jüngster auf den Unfallwagen kommandiert, weil die UW-Besatzung naturgemäß dem größten Druck ausgesetzt war und zu keiner Tätigkeit mehr in der Lage war..
Später, in einer Personalversammlung wurde dann auch sehr lautstark moniert, dass sich keiner zu uns gesellte, um zu versuchen, diese Tragödie abzufedern.
Nicht einmal unser damaliger Feuerwehrarzt lies sich sehen, was ihm sehr verübelt wurde. Lediglich ein Vertreter des Personalrates kommt kurz vorbei, um .die Namen, nachdem sie feststanden, bekannt zu geben. Aber auch er muss sofort weiter, sich um die Angehörigen kümmern.
Ein Kollege geht in ein Büro und holt ohne Weisung die Deutschlandflagge, um sie vor der Wache auf halbmast zu ziehen. Der Zugführer wollte intervenieren, aber er sah sehr schnell ein, dass es jetzt besser wäre, keine Anweisungen zu geben. .
Wie wir den Tag herum bekamen, keiner weiß das heute noch wirklich.. Wir stehen und sitzen und reden und reden.. Inzwischen ist eine Freiwillige Feuerwehr zu uns auf die Wache eingerückt, um hier einsatzmäßig auszuhelfen, sie können und wollen einfach nicht glauben, was da passiert ist..
Wie tief solche Dinge gehen, hat mir das Verhalten meiner Frau, Jahre später, gezeigt.. Den nächsten Morgen hat sie nicht viel gesagt, mich nur in den Arm genommen und still geweint.
Wie sehr sie das aber getroffen haben muss, wie tief die Angst über alle die Jahre saß zeigte mir eine etwa 20 Jahre später passierte Geschichte: Ich hatte angesagt, dass ich am nächsten Morgen zur Personalversammlung wolle und nicht nach Hause kommen würde..
Jetzt hatte sie aber Nachtwache (Krankenschwester) und es offensichtlich vergessen. Sie lag im Bett und wartete auf ihren Dicken, der nicht kam. Ihre Angst wuchs dann in das Unermessliche und sie rief auf meiner Wache an, ob mir etwas passiert sei, oder wo ich bleibe?? Die Kollegen haben natürlich ihre Scherze gemacht, aber als ich den Hintergrund erzählte, wurde es merklich ruhiger, Jeder von uns weiß um die mehr oder weniger eingestandenen Ängste unserer Frauen, die sich Schicht für Schicht, etwas einhundert Mal im Jahr fragen, ob ihre Männer am nächsten Morgen gesund nach Hause kommen.
Geredet wird da selten drüber, aber jeder weiß es...
Doch wieder zurück, habe ich auch ein düsteres Bild eines Berufsstandes, dem der Journalisten gemalt, so muss hier doch gesagt werden, dass die seriösen Kollegen vom Presse und Funk sehr fair berichteten, uns sehr behilflich waren mit einer sachlichen Berichterstattung über die Dinge, die dann folgten..
Die Beerdigung der toten Kollegen, der Trauerzug, der von der Rathaustreppe zur Trauerfeier erfolgte, war begleitet von einem Spalier von Bürgern, welche die Straßen säumten, auf Treppen und Rabatten standen, um dicht gedrängt Abschied zu nehmen..
Man hatte nicht nur das Gefühl, sondern man wusste, man spürte es: Hannover trauerte um acht seiner Besten...

Epilog:
Ein erbärmliches Bild zeigte aber einige Kommunalpolitiker, als es darum ging, wie die Hinterbliebenen nun versorgt zu versorgen seien..
Unsere Kollegen waren noch nicht unter der Erde, da fanden findige Verwaltungsbeamte, offensichtlich mit einer Seele trockener als ein Kaktus in der Wüste, heraus, dass da ein Paragraph des Beamtenversorgungsgesetzes bestand, der, stark vereinfacht, in etwa Folgendes besagte: Kommt ein Beamter bei Erfüllung seiner Pflichten zu Tode UND hat die Gefahr voll erkannt, so erhält er die Pension nach der Höhe seines vermutlich erreichbaren Höchstdienstgrades, also: Ein junger Beamter des Mittleren Dienstes nach A9, dem Dienstgrad eines Hauptbrandmeisters. Hat er aber diese Gefahr NICHT erkannt, so wird er seinem letzten Dienstgrad, bei zwei der Kollegen der Feuerwehrmann zur Anstellung, eingestuft.
Hier wurde ernsthaft argumentiert, dass die Kollegen, als sie sich dem brennenden Zug näherten, noch nicht um die Gefahr gewusst hätten, also könne es sich nicht um einen sogenannten “qualifizierten“ Dienstunfall gehandelt haben.
Inzwischen aber war eine derartige Hilfsaktion von Feuerwehren und Privatpersonen angelaufen, Spenden für die Witwen gesammelt, über die auch von den Zeitungen und dem Fernsehen berichtet wurden, dass diese Rechner sich sehr schnell beeilten, zu versichern, dass man selbstverständlich diesen Paragraphen aus „humanitären“ Gründen nicht anwenden wolle..
Ein Aufschrei der Wut, überwiegend in Form von Leserbriefen, ging durch den Blätterwald, aber auch hier haben es die Zuständigen verstanden, ihre Fürsorgepflicht und Loyalitäten zu versichern...
Offen gestanden glauben die Politiker immer noch an ein kurzes Gedächtnis der Bürger, ein Irrtum, der schon so manchem von ihnen die Karriere verdorben hat:
Acht Wochen später standen wir wieder am Grabe eines Kollegen, eine Geschichte, die bis heute nicht ganz geklärt wurde und auch heute noch bei den alten Kollegen Grund zu Spekulationen bietet..
Der Kollege Bernd K hatte den Auftrag, mit einem anderen Kollegen, der als Fahrer auf einem Krankenwagen fungierte, einen Patienten des Landeskrankenhauses Wunstorf aus dem Polizeigewahrsam zurückzuführen..
Dieser Patient der Psychiatrie war dort geflüchtet, von der Polizei in Hannover aufgegriffen und über Nacht in Gewahrsam genommen..
Nach Aussagen der Polizeibeamten habe es zu keinem Zeitpunkt Anzeichen für ein gewalttätiges Verhalten des Patienten gegeben, deshalb wurde auf Polizeibegleitung, wie es damals zumindest möglich war, verzichtet..
Etwa 100 Meter vor dem Krankenhaus, an einer geschlossenen Schranke, kam es zu einem Schusswechsel mit einer Pistole im Wagen, bei dem der Kollege K- tödlich verletzt wurde..
Nach Aussage des fahrenden Kollegen gelang es dem Kollegen Bernd K., ehemaliger Grenzschutzbeamter, dem Patienten, obschon selber tödlich getroffen, noch die Pistole zu entwenden und den Flüchtenden ebenfalls tödlich anzuschießen..
Es bleiben, wie geschrieben, viele Fragen offen, zumal die Dienststelle damals eine öffentliche Diskussion untersagte..
Hier kam es zum ersten Male zu einer Konfrontation mit der Dienststelle, als der Leiter der Ausbildungsabteilung, ein alter Weltkriegsoffizier mit eigenen Ansichten von Befehl und Gehorsam vor die angetretene Wachabteilung trat, die nun dringend Aufklärung erwartete, was da nun eigentlich passiert war-
und verkündete, dass im Lagerraum ein altes Regal stand und wer es haben wolle, der könne es sich mitnehmen!-
Jetzt war das Maß voll, die Kollegen fühlten sich in einer unerträglichen Weise provoziert und legten auf der Hauptfeuerwache spontan die Routinearbeiten nieder. Wohlgemerkt, nicht den Alarmdienst, der wurde nie in Frage gestellt, aber Werkstattarbeiten und Übungsdienst wurden verweigert, der Zivilangestellte der Kleiderkammer musste unter Androhung von Gewalt schwarzes Mantelfutter herauszugeben, damit die Kollegen Trauerflore anfertigen konnten. (Und die schwarze Fahnen der Revolution, die auch wirklich hochgezogen wurde!)
Als dann auch noch ein junger Oberbeamter, später als der „Erbsenzähler“ bekannt, verlauten ließ, wir seien lediglich zu faul zu arbeiten, da war das Maß voll und der Mann musste sich einschließen, weil er sonst garantiert hätte Prügel bezogen..
Da immer noch die Frage des oben angeführten „Heldenparagraphen“ ungeklärt im Raume stand, gab es eine spontane Personalversammlung. Die anderen vier Wachen hatten sich inzwischen dem Protest angeschlossen, ein Feuerwehrmann hatte seine Verbindungen zur Presse spielen lassen, so dass die Sache auch nicht mehr leise hätte erledigt werden können und Vertreter der Stadtverwaltung eilten herbei, um uns unsere diziplinaren Folgen vor Augen zu führen..
Leider ging den Tag die Sache aus wie das Hornberger Schießen, aber die Presse führte den Bürgern, denen die Erinnerungen an das Explosionsunglück immer noch allzu frisch im Gedächtnis war, erneut vor Augen, wie man mit uns umging..
Tatsache ist, dass eine Reihe von Vorgesetzten in der folgenden Zeit sehr leise redeten, wenn sie Feuerwehrleute ansprachen..


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AutorJan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg511666
Datum29.09.2008 17:516852 x gelesen
Hallo KLaus,

danke für den nahen Bericht, da bekomme ich einen Klos im Hals.

Hans-Werner S. hat uns in der Ausbildung auch oft von dem Unglück am Fischerbahnhof erzählt. Schrecklich.


Beste Grüße ...und bleibt neugierig!
Jan Ole

DREHLEITER.info - Ein Stück näher dran!

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AutorMich8ael8 R.8, Markkleeberg / Sachsen511723
Datum29.09.2008 21:206745 x gelesen
Moin moin,

wer so etwas erlebt hat, der muss sein ganzes Leben damit leben.

Wir - die nur einmal kurz in Deine Seele blicken durften - bleibt ein Kloß im Hals, aber wir werden wieder ruhig schlafen können, weil wir vergessen.

Danke für diesen Bericht.

Michael


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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Nds511808
Datum30.09.2008 11:346555 x gelesen
Geschrieben von Michael Scheewewer so etwas erlebt hat, der muss sein ganzes Leben damit leben.

Wir - die nur einmal kurz in Deine Seele blicken durften - bleibt ein Kloß im Hals, aber wir werden wieder ruhig schlafen können, weil wir vergessen.

Danke für diesen Bericht.

Michael


Hallo Michae,

danke für die Worte.

Das ist leider nur zu wahr, die Bilder kommen immer wieder.

Und nicht nur bei mir, sondern meine Frau hat da furchtbar drunter gelitten.
(Mit Sicherheit gilt das auch für alle Kollegenfrauen)


Interessant war, dass nicht einer der Kollegen, direkt vor Ort oder auch indirekt beteiligt - den Dienst quittiert hat.
Und das trotz des Verhaltens der Stadtverwaltung (da hatte die Dienststelle ja selber wenig mit zu tun!), die da noch grausame Rechenbeispiele bringen wollten..

mit freundlichem Gruß

Klaus


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 24.09.2008 19:40 Timo7 F.7, Wiesbaden
 24.09.2008 19:44 Magn7us 7H., Pöttmes
 24.09.2008 19:48 Magn7us 7H., Pöttmes
 24.09.2008 20:45 Mich7ael7 W.7, Ronnenberg
 24.09.2008 22:25 Jago7 H.7, Hannover / z. Zt. Hameln
 25.09.2008 08:21 Klau7s B7., Isernhagen
 29.09.2008 17:51 Jan 7Ole7 U.7, Hamburg
 29.09.2008 21:20 ., Markkleeberg
 30.09.2008 11:34 Klau7s B7., Isernhagen
 24.09.2008 19:51 Timo7 F.7, Wiesbaden
 24.09.2008 22:10 Andr7eas7 V.7, Uetze
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