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ThemaHochwasser Polen: Stadt Sondomiersz geräumt, weil überflutet6 Beträge
RubrikKatastrophenschutz
 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW628292
Datum06.06.2010 09:235535 x gelesen
Hallo,

immer eine schwierige Entscheidung, aber letztlich ggf. auch nötig:
Abzug der Helfer weil der weitere Einsatz nicht nur sinnlos, sondern auch zu gefährlich ist:
Deichbrüche, Sandomierz großteils überflutet


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorSven8 H.8, Ibbenbüren / NRW628296
Datum06.06.2010 09:503977 x gelesen
Schwierig, vor allem für die Bevölkerung, wenn ein Deich trotz aller negativen Beurteilungen doch hält bzw. bedeutend länger hält als gedacht.
Das eine solche Entscheidung sinnvoll und richtig ist brauchen wir hier bestimmt nicht drüber diskutieren. ;-)
Gruß
Sven


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AutorMark8 F.8, Wartenberg / Hessen628391
Datum06.06.2010 22:073861 x gelesen
2002 beim Oderhochwasser in Dessau ist auch ein Deich gebrochen. Damals musste auch Fersengeld gegeben werden. Vorteil war, dass die Fahrzeuge bereits in Fluchtrichtung geparkt waren. Hat viel Rangierchaos gespart.
Die Bevölkerung sollte zu diesem Zeitpunkt natürlich schon längst evakuiert sein.

Die Möglichkeit zur schnellen Flucht in einen sicheren Bereich sollte ja immer aufrecht erhalten werden.

Hier mal eine Frage dazu, gibt es irgendwo eine Verhaltensanweisung für solche Fälle (Verhalten bei Hochwasser/Deichbruch) z.B. Warnsignal vereinbaren dreimal Hupen alle zurücK zum Fahrzeug und Flucht in einen festgelegten sicheren Bereich, Fahrzeugaufstellung, Verhalten wenn man abgeschnitten wird usw.
evtl. Gefahr alle zurück durch die alten Pfeifensignale. Überwachung des Deiches, Messpunkte...... Hat da jemand etwas zu? Evtl. das THW?

Danke schon mal.

Gruß
Mark


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW628394
Datum06.06.2010 22:234269 x gelesen
Geschrieben von Mark FriedrichHier mal eine Frage dazu, gibt es irgendwo eine Verhaltensanweisung für solche Fälle (Verhalten bei Hochwasser/Deichbruch) z.B. Warnsignal vereinbaren dreimal Hupen alle zurücK zum Fahrzeug und Flucht in einen festgelegten sicheren Bereich, Fahrzeugaufstellung, Verhalten wenn man abgeschnitten wird usw.
evtl. Gefahr alle zurück durch die alten Pfeifensignale. Überwachung des Deiches, Messpunkte...... Hat da jemand etwas zu? Evtl. das THW?


Steht bisher noch nicht hier drin, http://www.einsatzleiterhandbuch.org/, ist aber ein guter Hinweis, den wir ergänzen werden. Danke!

Hier der Text aus dem ELH zu Hochwasser:

3 HOCHWASSER

Allgemeines

- Beachten Sie bei der Planung ALLER Maßnahmen die voraussichtliche Entwicklung der Wasserstände. (Vermeiden Sie sinnlose Arbeiten, die durch das steigende Wasser ohnehin überrollt werden.)
- Alle Arbeiten die im Bereich von Deichanlagen durchgeführt werden müssen, sind mit der zuständigen Deichverwaltung, dem “Deichgrafen” bzw. dem zuständigen Fachamt (z.B. Kanal- und Wasserbauamt) abzustimmen.

- Beschreibung eines Deiches:


(Skizze wieder einfügen)










1 Deichkrone, 2 Außenböschung (Wasserseite), 3 obere Binnenböschung,
4 Absatz (Binnenberme), 5 untere Binnenböschung, 6 äußerer Schutzstreifen,
7 Binnenfuß, 8 Polder (eingedeichte Fläche)


Deichverteidigungsmaterial

Füllmaterial:
Sandsäcke mit Sand (kein Mutterboden oder Feinsand)
Nur auf Anweisung der Fachbehörden anderes Material wie Steine, Kies etc. einbringen.

Verstärkungen, Auflagen, Verbindungen:
Bohlen, Pfähle, Langhölzer, Leinen, Bindestränge, ggf. auf Anweisung der Fachbehörden auch Faschinen o.ä.

Planen:
PVC-/PE-Folien Mindestgröße 5 m x 5 m

Geräte:
Sandsackfüllen: Schubkarren, Spaten, Schaufeln, Sandsackfüllgeräte, ggf. Förderbänder, Radlader
Transportieren: Schubkarren, Förderbänder, Radlader, LKW etc.
Verbinden/Befestigen: Vorschlaghämmer, Äxte, Beile, Kneifzangen, Bauklammern


Maßnahmen

- Maßnahmen gemeinsam mit den zuständigen Fachämtern festlegen.
- Einsatzabschnitte bilden, Abschnittsleiter einsetzen.
- Kräfte und Einsatzmittel auf Räumung von Deichgebieten vorbereiten. Dabei Evakuierungspläne beachten.  3 EVAKUIEREN/RÄUMEN
- Ständige Kontrolle der Deiche.
- Unnötiges Befahren sowie unnötiges Erschüttern der Deiche unbedingt vermeiden!
- Entnahme von Sand oder Rasenteilen aus der unmittelbaren Umgebung des Deiches ist zu unterlassen!
- Ist der Binnenfuß (wasserabgewandte Seite) aufgeweicht, Bohlen als Laufsteg auslegen.
- Dienstplan der Reservekräfte aufstellen, Reservematerial- und gerät bereitstellen.
- Die persönliche Schutzausrüstung ggf. ergänzen:
• Gummi- statt Ledersicherheitsstiefel, da sich Leder früher oder später vollsaugt und Wasser durchlässt;
• Einmalhandschuhe "am Mann", um ggf. bei Fäkalien im Wasser diese unter den Arbeitshandschuhen tragen zu können.
• Je nach Außentemperatur schützt auch einfache Regenkleidung vor Nässe und ist dabei nicht so warm und läßt mehr Beweglichkeit zu, wie z.B. die HuPF oder DIN EN 469-(Über-)Kleidung.


Füllen von Sandsäcken

Sandsäcke nur zu ca. 2/3 füllen!

(Skizzen wieder einfügen!)

Gute Hilfsmittel:
- umgedrehte, abgeschnittene Verkehrsleitkegel in aufgebockter Leiter als Einfülltrichter
- Schüttbleche bzw. -trichter
- Angeschrägte 10er Kunststoffrohre ca. 50 cm lang (Funktion ähnlich "Pommes-Schütte": Sandsack über die Schräge aufstecken und festhalten, dann mit der anderen Öffnung durch den Sand fahren und Sandsack füllen)
- Betonmischer (an der Mischstation nur mit Sand füllen und über den Auslauftrichter dann die Säcke füllen)
- Verputzmaschinen ("Putzmeister")
- Förderbänder
- Sandsackfüllmaschinen (Achtung: nicht überfüllen, sonst verstopfen die meisten Geräte schnell, v.a. wenn der Sand nass ist)







Verlegen von Sandsäcken

Verwallung Quellkade - Verbau der Sandsäcke










Eintrittsstelle mit Sandsäcken oder mit Sandsäcken und Folie abdecken
















- Verlegen von Sandsäcken:

Sandsackverbau











Aufkadung











Planen und Folienabdeckung




















Die Gefahr einer Deichüberflutung besteht, wenn der Wasserstand die
Deichkrone erreicht.

Schäden an der Binnenböschung












Schließen einer Deichlücke
Verlegen von Folien zur Dichtung von Deichen

Folienauflagen bringen unter Einsatzbedingungen weder zur Stabilisierung noch zur Dichtung von Sickerungen oder flächigen Leckagen einen signifikanten Erfolg.
Nur bei Verwendung als Lecksegel (also konkrete und deutliche Leckstellen, z.B. Rohre oder Kaninchenröhren) kann beim Verbau auf der Wasserseite eine Reduzierung der Leckwassermenge von max. ca. 50 % erreicht werden.
Vorausetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Folien bzw. Lecksegeln:
- Leckstelle muß (z.B. durch deutliche Strudelbildung) erkennbar sein.
- Das Lecksegel muß sofort zur Hand sein.
- Die Folie bzw. das Lecksegel muß um das Leck mit Sandsäcken gesichert werden. Die Sandsäcke sind gegen Verrutschen bzw. Abrutschen zu sichern.
- Die beim Leckageaustritt an der Luftseite des Deiches eintretenden Erosionen müssen durch geeignete abfilternde Auflagen unterbunden werden.

Beachten Sie bei Arbeiten auf der Wasserseite und v.a. dort im Wasser unbedingt die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen und schützen Sie das Personal z.B. durch bereitstehende Rettungsboote, Taucher, Schwimmwesten usw.


Ortsspezifische Daten:

Kritische Wasserstände in m Bezugspunkte,
Maßnahmen




















Gebäude in Hochwassergebieten

- Verfrühte Pumpmassnahmen in voll gelaufenen Objekten (z.B. Kellern, Tiefgaragen) im Bereich erhöhter Grundwasserspiegel können zu schweren Gebäudeschäden durch "Aufschwimmen" von Bauteilen (z.B. Kellerböden) führen!
- Sandsackbarrieren sind nur bis zu einer gewissen Höhe (abhängig von der Breite und der Tiefe des Sandsackwalls sowie eingebrachten Verstärkungen und Folien etc. sinnvoll. Feste Schutzeinrichtungen (z.B. Barrieren aus Dammbalken) sind zu bevorzugen, soweit vorhanden.
- Je nach Lage kann sogar eine gezielte Flutung notwendig sein, um Gebäudeschäden durch den ansteigenden Ausdruck zu verhindern bzw. zu verringern.

Für alle Fragen zur Standsicherheit solle ein Bauingenieur oder Architekt zu Rate gezogen werden!

[Einfügen Abb. 5 Auftriebskräfte und Wasserdrücke mit und ohne Flutung, NEU Zeichnen!]


- Achten Sie auch auf das Kanalnetz, da es durch Überlastung bzw. Rückstau auch zu Überschwemmungen darüber kommen kann.
• Kontrollieren Sie ggf. die Rückstauklappen im Kanalsystem in den tiefer liegenden Geschossen (Keller).
• Pumpmassnahmen in Gebäuden mit defekten oder fehlenden Rückstauklappen sind i.d.R. solange sinnlos, solange noch Außendruck (Hochwasser) ansteht.
• Kommt es zum Eintritt von Wasser aus dem Kanalsystem über offene Anschlüsse oder die Sanitäranlagen, so ist bei den Folgearbeiten auf hygienische Schutzmaßnahmen gegen die Fäkalienkeime zu achten (z.B. Einmalhandschuhe unter den Arbeitshandschuhen).
• In Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Kanalnetzes ggf. die Kanaleinläufe abdichten. (Niemals aber ohne Absprache mit diesem!)
- Gefahrgut (dazu zählen auch Öltanks, ggf. auch Düngemittel etc.) in Gebäuden kann bei Überflutung der Lagerräume zum Problem werden. Ggf. ist vorher eine Bergung bzw. ein Umpumpen zu veranlassen, wenn absehbar ist, daß eine Überflutung nicht zu verhindern ist und dadurch ein Eintreten von wassergefährdenden Stoffen zu besorgen ist. ( 3 WASSERGEFÄHRDUNGSKLASSEN)


Übersicht über mehrere Informationsanbieter (auch Wetter) sowie Rückblick auf vergangene Ereignisse inkl. Pegelinformationen:
http://saevert.de/



Benachrichtigen:
- Polizei
- Kanal und Wasseramt: _______________
- UWB: _______________
- Deichverwaltung: _______________
- Deichgraf: _______________
- ________________: _______________
- ________________: _______________
- ________________: _______________


Literaturhinweise:
- Bieberstein, Dr.-Ing. Andreas: Folien als Notsicherung bei durchgesickerten Deichen – nützlich oder vergeblich, Universität Karlsruhe (TH), Abteilung Erddammbau und Deponiebau, Karlsruhe, 2002
- Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen: Hochwasserschutzfibel, Berlin, 1999
- Feuerwehr Düsseldorf: Informationsbroschüre zum Hochwasser
- Feuerwehr Hamburg: Merkblatt zum Hochwasser
- Iding, Christoph: Praxis- und Planungshilfen für den Hochwasser- und Überschwemmungsschutz, VdS Schadenprisma 4/2001, Köln, 2001
- IKoNE: Hochwasservorsorge - Alarmplan, Einsatzplan, Ausrüstung
- Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW: Hochwasserfibel, Bauvorsorg in hochwassergefährdeten Gebieten, Düsseldorf, 2000
- Patt, Heinz: Hochwasser-Handbuch, Springer Verlag, Heidelberg
- Schneider, F.A.: Hochwasser-Einsätze, Rotes Heft Nr. 39, Verlag W. Kohlhammer GmbH

Autor: R. Hamacher; U. Cimolino


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW628395
Datum06.06.2010 22:283639 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoSteht bisher noch nicht hier drin, http://www.einsatzleiterhandbuch.org/, ist aber ein guter Hinweis, den wir ergänzen werden.

Ergänzt unter Allgemeines:
- Vereinbaren Sie Warnsignale in gefährdeten Gebieten (z.B. dreimaliges Betätigen der Fahrzeughupe). Die verwendeten Warnsignale (z.B. auch für Wald-/Flächenbrändeinsätze o.ä.) sollten mind. in einer Region identisch sein!
- Parken Sie die Fahrzeuge in Fluchtrichtung und halten Sie einen Fluchtweg frei!


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorSven8 H.8, Ibbenbüren / NRW628398
Datum06.06.2010 22:373834 x gelesen
Ob es konkret ausgebildete Warnzeichen gibt kann ich dir ehrlich gesagt nicht sagen, mir sind so adhoc keine bekannt.
Überwachen kannst du einen Deich, neben den bekannten Deichläufern, eventuell über das ESS. Als konkrete Einsatzoption wird das allerdings nicht beschrieben.
Bei konkreten Intresse könnte man sich da einmal bei den Ortsverbänden Berchtesgadener Land und Remscheid informieren.
Gruß
Sven


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 06.06.2010 09:23 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 06.06.2010 09:50 Sven7 H.7, Ibbenbüren
 06.06.2010 22:07 Mark7 F.7, Wartenberg
 06.06.2010 22:23 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 06.06.2010 22:28 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 06.06.2010 22:37 Sven7 H.7, Ibbenbüren
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