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ThemaIdealvorstellung Absicherung BAB war: Toter Feuerwehrmann3 Beträge
RubrikEinsatz
Infos:
  • Merkblatt "Verkehrsabsicherung bei Einsatzstellen der Feuerwehr"
  •  
    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW787927
    Datum02.05.2014 23:494131 x gelesen
    Geschrieben von Thomas M.Aufbau wie ich ihn mir wünsche,

    Ich gehe mal von der taktischen Seite aus ran und überlege daraus die Technik:

    Vom Erstangreifer würde ich verlangen, dass er von Fahrzeugausrüstung und Beladung sich selbst bzw. seinen Arbeitsbereich absichern kann.

    Fahrzeugtechnisch also blaue Kennleuchten rundum sichtbar, hochgesetze Blinker (warum eigentlich nur hinten?!), Heckwarnanlage und (je nach Landesrecht) Warnbeklebung am Heck.

    Damit kann er dann in der Stadt schon in den meisten Situationen alleine auf der Straße stehen, Leitkegel (mind. sechs 500er nach TL) sorgen für die Längsabsperrung, ein Satz (4) Schnellsicherungsleuchten können als Querabsperrung oder Vorwarnung verwendet werden. Kombiniert (3 Kegel 2 Lampen) kann auf beiden Seiten der E-Stelle eine zweispurige Straße gesperrt werden.

    Für Landstraßen zusätzlich zwei (reflektierende!) Faltsignale, und man hat 90% des Feuerwehrlebens abgedeckt.

    Auf der Autobahn (SB) reicht das aber nicht bzw. bestenfalls für die Längsabsperrung. Da gehört als Querabsperrung mind. 50 Meter vor der E-Stelle eine fahrbare Absperrtafel mit Blinkpfeil hin. Im gleichen Abstand davor ein Satz (3?) Warnschwellen.

    400 Meter davor ein kleiner Blinkpfeil, weitere 400 Meter davor eine Vorwarnung mit Angabe, auf welcher Seite die Verengung erfolgt (Zeichen 121 oder Spurtafel).

    Will man das nun auf Technik abbilden, steht man vor dem Problem, alles möglichst zeitnah zur E-Stelle zu bringen. Sinnvoll ist IMNSHO die Aufteilung auf nicht mehr als zwei Einheiten: der Erstangreifer (wie oben) fährt durch zur E-Stelle und gibt den genauen Standort und die Fahrbahnseite als Rückmeldung. Das Sicherungsfahrzeug muss nun die Absperrtafel, den Blinkpfeil und die Vorwarnung in Stellung bringen.

    Dazu sehe ich grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

    1. die Rückseite des Sicherungsfahrzeugs ist als Absperrtafel gestaltet (aufklappbare Markierungen, ggf. 'nur' Heckmarkierung, großer Blinkpfeil). Dann kann der Vorwarner als Anhänger gezogen werden. Kritisch wird es, wenn für den Vorwarnanhänger kein geeigneter Standplatz (Standspur) vorhanden ist; auch den Blinkpfeil links an die Leitplanke zu klemmen ist ein kurzer Risikomoment.

    2. das Sicherungsfahrzeug zieht die Absperrtafel konventionell als Anhänger, der Vorwarner ist tragbar auf diesem Anhänger verlastet (oder absetzbar am Heck angehängt). Vorteil bei beengtem Aufstellplatz für den Vorwarner; notfalls fährt er halt bis zur E-Stelle mit und kann dort an den Rand gestellt werden. Dann beeinträchtigt er im Gegensatz zum Vorwarn-Anhänger nicht die Wirkung der Absperrtafel. Vorteil weiterhin die vollwertige Absperrtafel. Nachteil der kleinere Vorwarner (überkopf-Anzeigen dürften nicht möglich sein), und es muss beim "Abwerfern" mehr auf der Fahrbahn gearbeitet werden.

    Letztlich verlangt Variante 2 nur wenig bauliche Veränderungen am Sicherungsfahrzeug, allerdings wird eine Anhängerkupplung benötigt. Hört sich erstmal banal an, wird aber überall dort (v.A. im HA-Bereich) interessant, wo neben dem HLF (als Erstangreifer) die DLK das zweite (und ggf. einzige) Großfahrzeug im Stall ist! Denn: so wie der SiTr gleich im ersten Zugriff vorhanden sein muss, müsste auch das Sicherungsfahrzeug gleichzeitig mit dem Erstangreifer anrücken. Das schließt aber ein Rendezvous-System von verschiedenen Standorten aus.

    Soviel zur Theorie, die Praxis wird zumindestens an den meisten Orten und zumindestens auf absehbare Zeit noch ganz anders aussehen müssen. Aber träumen wird man ja wohl dürfen ;-)

    (und in dem Traum übermittelt der Erstangreifer die Position der E-Stelle GPS-Genau an das Sicherungsfahrzeug, auf einem geeignete Informationsystem wird dort der richtige Ort für die Vorwarnungen dargestellt. Natürlich könnten die Vorwarner auch von der E-Stelle aus ferngesteuert werden. Eigentlich mit heutiger Technik, kein Problem, oder??)

    P.S.: die Einbeziehung fremder Aufgabenträger (egal ob die nun blaue, silber/blaue oder orangene Autos haben) sehe ich nicht als zielführend an, wenn die Absicherung integraler Bestandteil der Einsatzstellen-Sicherheit sein soll.

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    AutorMark8us 8R., Höhenrain / Bayern787929
    Datum03.05.2014 01:212894 x gelesen
    Geschrieben von Henning K.
    Soviel zur Theorie, die Praxis wird zumindestens an den meisten Orten und zumindestens auf absehbare Zeit noch ganz anders aussehen müssen.
    Ich kann Dir ja mal darstellen, wie wir (in meiner Feuerwehr) aktuell an die Verkehrsabsicherung auf der BAB herangehen:

    der sog. "Gerätesatz Verkehrsabsicherung Autobahn", bestehend aus

    - 10 (Verkehrs-)Leitkegeln, voll retroreflektierend, 750 mm hoch, stapelbar
    - 3 Leitkegelleuchten
    - 3 Faltsignale mit 900 mm Schenkellänge (mit Zeichen 101 und "Unfall-Symbol")
    - 3 Warnblitzleuchten für Faltsignal bzw. als Standgerät
    - 1 Transportkarren (Sackkarre o.ä.) mit Zapfen zum Transport der Leitkegel und der Sicherungsleuchten

    ist bei uns auf dem Erstangreifer untergebracht. Damit kann - in Kombination mit einer Heckwarnanlage - eine erste aber durchaus umfangreiche Absicherung einer Einsatzstelle auf der BAB erfolgen. Hierzu kann/ wird

    - ca. bei 800 - 850 m
    - ca. bei 600 - 650 m
    - ca. bei 400 - 450 m

    vor der Einengung/ Einsatzstelle jeweils ein Faltsignal mit Blitzlampe auf dem Standstreifen bzw. am Fahrbahnrand aufgestellt für eine erste Vorwarnung - teilweise, wenn beide Fahrzeuge annähernd zeitgleich ausrücken (können), wird diese Vorwarnung auch direkt durch das nachrückende (= zweite) Fahrzeug erstellt. Verzichtet wird hierauf eigentlich nur dann, wenn die erste Vorwarnung durch die Polizei bereits erstellt wurde (was bei uns manchmal durchaus vorkommt).

    Zudem wird ca. 150 m vor der jeweiligen Unfallstelle eigentlich immer ein Sicherungsfahrzeug (derzeit TLF 16/25) mit einem VSA postiert, davor werden bzw. sind bereits Leitkegel mit Blitzlampen auf der gesperrten Fahrbahn diagonal postiert, um den Verkehr entsprechend zu leiten (kommt manchmal bereits durch den Erstangreifer). Dieses Sicherungsfahrzeug samt VSA kommt von unserer Nachbarwehr, ist in der AAO allerdings bei allen Einsätzen auf der BAB berücksichtigt.

    Insoweit arbeiten wir da ziemlich genau nach dem Merkblatt der SFSW (habe ich im Threadcontainer eingestellt).

    Zusätzlich erfolgt bei länger dauernden Einsätzen oftmals auch eine Nachforderung eines Fahrzeuges samt Vorwarnanhänger (wie man ihn von den BAB-Baustellen so kennt). Dieser wird etwa 500 m vor der Einsatzstelle auf dem Standstreifen postiert und kündigt die gesperrte Fahrbahn durch entsprechende Pfeilkombinationen an - samt einer Verringerung der zulässigen Geschwindigkeit auf 80 km/h. Alternativ wird hierzu manchmal auch unser eigenes nachrückendes Fahrzeug verwendet (dann mit eingeschalteter Warnblink- und Heckwarnanlage sowie RKL, aber eben ohne die entsprechenden Pfeilkombinationen).

    Außerdem sollen unsere beiden Fahrzeuge in diesem Jahr noch mit einer Heckbeklebung versehen werden - eben auch, um für herannahende Fahrzeuge besser erkennbar zu sein.

    Bis jetzt sind wir damit gut und gottlob unfallfrei gefahren, und der Aufwand für die Absicherung ist meines Erachtens vertretbar. Trotzdem mussten wir die Erfahrung machen, dass es manchmal schon knapp wird, wenn der eine oder andere mal wieder am Steuer "schläft". Ich kenne auch den ein oder anderen Unfall bei uns im Landkreis, wo mal wieder ein VSA der Autobahnmeisterei plattgemacht wurde... insofern sehe ich das auch so: mehr kann uns nur helfen!

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    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW787935
    Datum03.05.2014 12:192482 x gelesen
    Geschrieben von Markus R.

    ... "Gerätesatz Verkehrsabsicherung Autobahn" ...

    ... Merkblatt der SFSW ....


    ja, in den beiden Punkten ist Bayern ziemlich weit vorne im Vergleich zu den anderen Bundesländern, was einheitliche Technik und Taiktik angeht!

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