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ThemaPSNV - Psychohygiene117 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792049
Datum18.07.2014 21:2732074 x gelesen
Hallo Feuerwehrleute ich brauch mal Euren Rat:
Ich bin Arzt und Psychotherapeut und würde mich gerne ehrenamtlich in der Feuerwehr für Feuerwehrleute engagieren.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Posttraumatischen Belastungsstörung liegt nach neueren Studien bei 3 bis 6% einsatzbezogen (hat also eine Truppe von 10 Feuerwehrleuten 10 Einsätze, werden 3 bis 6 eine PTBS aufweisen, also 30 bis 60% der Truppe), ältere Studien beziffern die PTBS-Rate bei Feuerwehrleuten auf etwa 40% - alle Studien gemein ist, dass sie eigentlich nur das Vollbild der PTBS beobachten
Konzepte der Einsatznachsorge (z.B. Debriefing nach Mitchell) werden zwar gerne angewendet, haben aber auch gezeigt, dass sie die Rate der Traumafolgestörungen keinesfalls minimieren, sondern eher erhöhen.
Aber ich denke, die Problematik wenn auch nicht gerne öffentlich diskutiert ist jedem bekannt.
Ich würde gerne ein Vorsorge-Konzept etablieren, dass einerseits auf einer intensive Aufklärung zum Thema Belastungsstress beruhen soll, so dass jeder weiß, dass Belastungsstress kein persönlicher Makel ist, sondern jeden treffen kann und jeder in der Lage ist frühe Symptome bei sich und seinen Kameraden zu erkennen. Weiterhin sollen Mitarbeiter mit einer Prädisposition für Stressbelastung erkannt und entsprechend gefördert werden. Das gilt besonders für Neueinsteiger, oder Jungfeuerwehrleute die aus der eigenen Jugendarbeit nachrücken.
Die dritte Säule des Konzeptes ist der Kontakt auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt, der es jedem Feuerwehrmann/-frau ermöglicht, unkompliziert und ohne Verlust von Ansehen um Beratung oder Hilfe zu bitten.
Natürlich muss das Konzept in der Praxis erprobt und sicherlich weiterentwickelt werden.
Ein solches Konzept passt aber nicht in die bestehenden Strukturen von Einsatznachsorge, Notfallseelsorge, Krisensituation oder sonst was und da nicht sein darf, was nicht geschrieben steht, bekomme ich keine Möglichkeiten mich da ehrenamtlich für Feuerwehrleute oder Rettungsdienstler zu engagieren.
In Koblenz und Umgebung werde ich von der Feuerwehr an die Landesfeuerwehrschule, verwiesen, die verweist mich an die Wachen, das DRK macht es ähnlich, MHD hat lange debattiert ohne mich und sich dann dagegen entschieden (weil es eben nicht in die bestehenden Strukturen passt), dann wir mir erzählt, wenn ich in der Feuerwehr mitarbeiten möchte, müsste ich eben auch Feuerwehrmann sein und zur löschenden Truppe gehören (was ich aber eigentlich nicht will weil ich zu alt und fett dafür bin) und und und und das geht jetzt schon seit drei Jahren so.
Meine Fragen dazu wären:
1. Gibt es wirklich keine Möglichkeit in der FFW ehrenamtlich aktiv zu sein, ohne zu löschen ?
2. Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte ?
3. Oder seid ihr der Meinung, dass die bestehenden Strukturen so gut sind, dass man nicht mal etwas Neues probieren könnte ?
Ihr könnt gerne kommentieren oder mich per PN kontaktieren.
Vielen Dank vorab.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792053
Datum18.07.2014 22:4227780 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.dann wir mir erzählt, wenn ich in der Feuerwehr mitarbeiten möchte, müsste ich eben auch Feuerwehrmann sein und zur löschenden Truppe gehörenDas ist schlicht Quatsch.

Geschrieben von Thomas E.1. Gibt es wirklich keine Möglichkeit in der FFW ehrenamtlich aktiv zu sein, ohne zu löschen ?
2. Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte ?
Denkbar wäre die Funktion eines Feuerwehrfachberaters oder Feuerwehrarztes, § 21 FwVO:(1) Personen mit besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten zur Beratung und Unterstützung der Feuerwehr können von den Aufgabenträgern zum Feuerwehr-Fachberater oder zum Feuerwehrarzt bestellt werden. Die Feuerwehr-Fachberater und Feuerwehrärzte werden in der Gemeinde vom Bürgermeister, im Landkreis vom Landrat bestellt; der Wehrleiter oder der Kreisfeuerwehrinspekteur sollen hierzu Vorschläge unterbreiten.
(2) Der Feuerwehr-Fachberater hat insbesondere folgende Aufgaben:
1. Mitarbeit bei der Ausbildung der Feuerwehrangehörigen,
2. Beratung und fachliche Unterstützung, insbesondere bei der Alarm- und Einsatzplanung, bei Übungen und im Einsatz.
(3) Für den Feuerwehrarzt gilt Absatz 2 entsprechend. Er hat darüber hinaus folgende Aufgaben:
1. ärztliche Hilfe an der Einsatzstelle,
2. Gesundheitsfürsorge für die Feuerwehrangehörigen.
(4) § 9 Abs. 2 Satz 2 [] findet keine Anwendung. Funktionen als Truppmann, Truppführer und Führungsfunktionen können Feuerwehr-Fachberatern und Feuerwehrärzten nur dann übertragen werden, wenn sie die entsprechende Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben; Feuerwehr-Fachberater und Feuerwehrärzte, die zu Kreisausbildern und Ausbildern in Gemeinden oder kreisfreien Städten bestellt werden, benötigen keine Führungsausbildung.

Kurz: Ohne irgendwelche Feuerwehrlänge könntest du sowohl in einer/einzelnen Gemeinde/n oder auf Kreisebene eine entsprechende Funktion ausüben. Bei deinem Anliegen würde ich eher mal auf Kreisebene gehen, denn in einer kleinen Einheit/Wehr könntest du eher misstrauisch beäugt werden in einer Funktion als Fachberater bzw. Arzt, der sich nicht anderweitig engagiert bzw. keine feuerwehrspezifischen Ausbildungen hat. Die Akzeptanz und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist einfach eher da, wenn der Onkel Doc dann auch mal beim Strohballenbrand oder dem Keller unter Wasser mit dabei ist und anpackt. Auf Kreisebene könntest du dann z.B. auch in der Kreisausbildung tätig sein, vielerorts ist die PSNV in den Truppmann-/Truppführerausbildungen ein Thema.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorDavi8d J8., Kaiserstuhl / Aargau - CH792055
Datum18.07.2014 22:5127148 x gelesen
Leider kann ich dir bei den meisten Fragen nicht weiter helfen.

Geschrieben von Thomas E.3. Oder seid ihr der Meinung, dass die bestehenden Strukturen so gut sind, dass man nicht mal etwas Neues probieren könnte ?

Ich denke, dass die "Nachsorge" relativ gut ausgebaut ist. Problem ist eher, ab wann ich als Führungskraft eine professionelle Nachsorge für notwendig betrachte.

Prävention habe ich bis jetzt noch keine erlebt, bzw. mit meiner Truppe nur was selbstgebasteltes gemacht.
Ich denke, da besteht in der Fläche auf jeden Fall noch bedarf.

Gruss aus der Schweiz

- ohne Vorbaupumpen
- dafür mit viel Wasser auf den Fzg.

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792056
Datum19.07.2014 04:3826977 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Ich würde gerne ein Vorsorge-Konzept etablieren
Ein hoch gestecktes Ziel. Man hat es bisher z.B. nicht geschafft, die - deine Ansicht nach eingefahrenen - Strukturen deutschlandweit mit einheitlichen Begrifflichkeiten und Strukturen zu versehen. Und da haben Leute jahrelang dran gearbeitet. Literatur zu den abgelaufenen Prozessen findest du hier: BBK, hier u.a. diese Dokumente: Sekundäre Prävention einsatzbedingter Belastungsreaktionen und -störungen und Psychosoziale Notfallversorgung: Qualitätsstandards und Leitlinien

Zu 1 kam schon die passende Antwort. Zu 2: Das kommt darauf an, was du ausprobieren möchtest. Alleine ein Konzept entwickeln und dann ausprobieren wird sehr sicher nicht gehen. Ich würde schon mal den Schritt an die Kreisebene gehen, aber auch mit dem Kontakt zu den für die Einsatznachsorge vor Ort zuständigen Leuten. Das ganze natürlich schon mit einer angemessenen Vorsicht. Leute die sich beteiligen wollen, um gleich alles über den Haufen zu werfen, sind meist nicht sehr willkommen...
Und natürlich ist es tendenziell heikel, am "lebenden Objekt" zu testen. Das möchte freilich den entsprechenden wissenschaftlich überprüften Hintergrund haben.

Zu 3: Verbesserungspotential gibt es immer, nur steigt mit der Verbesserung der Abläufe der Aufwand zur Umsetzung exponentiell an, sprich: Kann man schon machen, nur macht halt verdammt viel Arbeit, die nicht jeder machen wollen wird.

Geschrieben von Thomas E.Ich würde gerne ein Vorsorge-Konzept etablieren, dass einerseits auf einer intensive Aufklärung zum Thema Belastungsstress beruhen soll, so dass jeder weiß, dass Belastungsstress kein persönlicher Makel ist, sondern jeden treffen kann und jeder in der Lage ist frühe Symptome bei sich und seinen Kameraden zu erkennen.
Dazu gibt es - wie bei allem nicht in der Breite, aber doch mehr als nur vereinzelt - durchaus schon Maßnahmen, sowohl bei Feuerwehren, als auch bei anderen BOS.

Geschrieben von Thomas E.Weiterhin sollen Mitarbeiter mit einer Prädisposition für Stressbelastung erkannt und entsprechend gefördert werden. Das gilt besonders für Neueinsteiger, oder Jungfeuerwehrleute die aus der eigenen Jugendarbeit nachrücken.
Das wird - behaupte ich jetzt einfach mal frei heraus - in den ehrenamtlichen Strukturen nicht umsetzbar sein. Für solche "Spielereien" (ja, der Begriff wird so fallen) haben viele schlichtweg keine Zeit und auch darauf keine Lust. Tut mir leid, wenn ich dich da desillusioniere. Dass man im kameradschaftlichen/freundschaftlichen Rahmen als Führungskraft seine Leute kennt, und weiß, wer vielleicht etwas "empfindlicher" ist mag sein, aber spezielle Maßnahmen dafür wird man nicht in der Fläche etablieren können. (Mal abgesehen von wirksamem Übungsbetrieb, der das persönlich empfundene Stresslevel im Einsatz absekt.)

Geschrieben von Thomas E.Die dritte Säule des Konzeptes ist der Kontakt auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt, der es jedem Feuerwehrmann/-frau ermöglicht, unkompliziert und ohne Verlust von Ansehen um Beratung oder Hilfe zu bitten.
Hier wiederum behaupte ich mal, dass das schon größtenteils der Fall sein dürfte. Man möge mich sonst korrigieren.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland792060
Datum 19.07.2014 08:52   28517 x gelesen
Hallo!

1. wurde schon beantwortet, allerdings: Wenn Du wirklich gut und akzeptiert sein willst solltest Du wissen worüber Du sprichst. Etwas überspitzt gesagt: Solange Du Dich nicht der "Mühe" unterziehst, mitmachen zu wollen, wollen die Feuerwehrangehörigen zu recht nicht Deine Versuchskaninchen für Dein neues Konzept sein.

Darüber hinaus weitere Faktoren:

-Es ist schon zeitintensiv das Fw-Grundhandwerk zu lernen, der Weg geht hin zu immer kompakteren Ausbildungskonzepten- da den PTSD-Prophylaxeteil noch größer aufzumachen wird Dir generell erst einmal gar keine Freunde machen.

-Niemand lässt sich gerne als "psychisch wenig belastbar" einstufen, schon garnicht in den BOS wo es ein elementarer Vertrauensfaktor ist dass der Buddy zuverlässig zur Seite steht wenn es drauf ankommt. Aus Der Sicht ist es für mich kaum verwunderlich dass die Endverbraucherwehren nicht wirklich viel von Deinem Konzept halten.

-Nicht umsonst gibt es vor der Psychotherapie 5 Probesitzungen, in denen der Patient feststellen kann und soll, ob er mit dem Therapeuten (Sammelbegriff) arbeiten kann. Wo ist in Deinem Konzept, in dem Du die Feuerwehr "stürmst", die Chance sich in Sinne dieser bewährten Regelung gegen Dich zu entscheiden?

2) Es bleiben lassen, eine gute Traumaambulanz für Dein Einzugsgebiet aufbauen und dafür eine Internetpräsenz erstellen und Flyer drucken. Meines Wissens gibt es nur eine handvoll Leute in D die das wirklich gut nachbetreuen können- Einer mehr (Der bis dahin sogar aus den Reihen der Feuerwehr kommt und weiß worüber er spricht) kann da bestimmt nicht schaden.

3) Die bestehenden Strukturen sind durchaus Verbesserungswürdig. Zum einen kann und sollte der Großteil solcher belastenden Ereignisse in der Gruppierung selbst aufgefangen werden. Wenn es dann im Einzelfall nach zwei Wochen immer noch für jemanden ein das Leben massiv einschränkenden Ausmaß hat, dann muss professionelle Hilfe her. Aber nicht in drei Monaten nach diversen Streitereien mit der Krankenkasse, ob es therapiewürdig ist für jemanden der eh schon nicht mehr kann, sondern dann sofort. Auch das wäre aus meiner Sicht ein hervorragendes Wirkungsgebiet für Dich, hier die bestehenden Strukturen im Versorgungsnetz (ggf. durch Lobbyarbeit) zu optimieren.

Deshalb sehe ich als etwas sinnvolles Neues die spezialisierte Aufnahmeklinik speziell für Einsatzkräfte, die immer Plätze frei hat und darauf spezialisiert ist, binnen einer Woche wieder einen stabilen und lebenswürdigen Zustand für den Betroffenen am Wohnort herzustellen und ihm dann dort eine Anschlussbetreuung zu vermitteln. Dort fehlt es in meinen Augen.

Den Feuerwehren nützt nicht wirklich die inflationäre Zunahme von Nachsorgern, die teilweise höchst übergriffig unserem Nachwuchs in Hirn hämmern, dass es krankhaft sei wenn sie sich trotz eines heftigen Einsatzes eben nicht schlecht fühlen.
genau das geschieht aber zur Zeit in BOS-Deutschland.
Die Feuerwehren wehren sich dann dagegen auf die Weise, die sie können:
Sie halten solcherlei draußen, wenn sich diese Menschen nicht wirklich darauf einlassen und aktiv ihren Dienst verrichten, bevor sie in das "PTSD-Projekt" in der Wehr einsteigen dürfen.

Ich finde das klug:
Ich drücke auch nicht jedem wildfremden Menschen meine EC-Karte samt PIN in die Hand.
Warum sollte ich also einen wildfremden Menschen, der das was ich tue letztendlich nicht versteht bzw nicht bereit ist das erst einmal selbst "durchzumachen" in meinen Kopf lassen?

Gruß aus dem Saarland

Jo




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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792063
Datum19.07.2014 11:0326879 x gelesen
Geschrieben von Josef M.Den Feuerwehren nützt nicht wirklich die inflationäre Zunahme von Nachsorgern, die teilweise höchst übergriffig unserem Nachwuchs in Hirn hämmern, dass es krankhaft sei wenn sie sich trotz eines heftigen Einsatzes eben nicht schlecht fühlen.
genau das geschieht aber zur Zeit in BOS-Deutschland.


Endlich mal jemand, der dieses so deutlich ausdrückt...

Nein, ich stelle das "kann" einer PTBS nach einem traumatischen Einsatz mit (z.B.) toten Kollegen oder aber auch schlimmen Unfällen nicht in Frage, dafür habe ich in meinen 35 Dienstjahren zu viel gesehen, aber der Josef hat Recht:
oftmals, viel zu oft werden Betroffene regelrecht überfallen mit der Lösung von Problemen, die sie bis dato gar nicht hatten.

Doch, die Notfallseelsorger (als Beispiel) sind ein echter Gewinn, den ich leider aus meiner Dienstzeit nicht kannte, WENN sie Hilfe anbieten und dann warten, WER da kommt und um das Gespräch bittet.

Viele Dinge fallen von selber ab, kann auch ein paar Tage dauern, aber sie als "automatisch behandlungswürdig" zu sehen ist kontraproduktiv.

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AutorMatt8hia8s M8., Berlin / Berlin792067
Datum19.07.2014 15:1126533 x gelesen
Geschrieben von Josef M.Ich drücke auch nicht jedem wildfremden Menschen meine EC-Karte samt PIN in die Hand.
Warum sollte ich also einen wildfremden Menschen, der das was ich tue letztendlich nicht versteht bzw nicht bereit ist das erst einmal selbst "durchzumachen" in meinen Kopf lassen?


Diesem Statement kann ich mich nur anschließen!

Geschrieben von Josef M.-Es ist schon zeitintensiv das Fw-Grundhandwerk zu lernen, der Weg geht hin zu immer kompakteren Ausbildungskonzepten- da den PTSD-Prophylaxeteil noch größer aufzumachen wird Dir generell erst einmal gar keine Freunde machen.

Hier geht die Berliner Feuerwehr einen aus meiner Sicht sehr vernünftigen Weg.

1. Im Rahmen der Feuerwehr-Grundausbildung bekommt jeder eine Art Unterweisung von einem entsprechend geschulten Feuerwehrangehörigen. Kernziel: Was sind normale Reaktionen, wann sollte man sich Hilfe holen, wo bekommt man Hilfe. Alle "alten" Kameraden mussten diese Unterweisung nachholen. Sie wurde einfach Voraussetzung für den Besuch weiterer Lehrgänge.

2. Eine von jedem Feuerwehrangehörigen ( nicht nur den Führungskräften ) nutzbare Kontaktnummer zu geschulten Feuerwehransprechpartner jenseits irgendwelcher Hierarchien.

Das gibt mir das Gefühl: Nicht aus jeder Mücke wird ein Elefant gemacht, aber wenn ein Elefanten in der Tür steht, bekomme ich sofort Hilfe.

Geschrieben von Thomas E. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Posttraumatischen Belastungsstörung liegt nach neueren Studien bei 3 bis 6% einsatzbezogen (hat also eine Truppe von 10 Feuerwehrleuten 10 Einsätze, werden 3 bis 6 eine PTBS aufweisen, also 30 bis 60% der Truppe), ...

Zu den erwähnten Zahlen der Studie. Welche Einsätze wurden hier eigentlich gezählt. Rücke ich bei Unwetter 10 mal mit 10 Leuten zum Wasserschaden und umgestürzten Baum aus, ...
Muss demnach ja ganz schlimm aussehen mit der Psyche der Unwettergebeutelten Kollegen und Kameraden in NRW. Solche ungenauen Zahlenspielerein sorgen bei mir nicht für Vertrauenswürdigkeit.

Grüße an Alle

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792068
Datum19.07.2014 15:1326385 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Aber ich denke, die Problematik wenn auch nicht gerne öffentlich diskutiert ist jedem bekannt.
Nein
Zum Glück nur aus den Medien oder aus der allgemeinen Besprechung über und mit "unserem" PSU-Team.
Negativ, abwertend oder ins lächerliche ziehend wurde dazu nicht mal hinter der vorgehaltenen Hand gesprochen, die Resonanz war 100%ig positiv.


Geschrieben von Thomas E.Die dritte Säule des Konzeptes ist der Kontakt auf Augenhöhe
Auf Augenhöhe...... nur wenn deine Augen das gesehen haben was meine Hände aufgesammelt haben.
oder anders;

Geschrieben von Thomas E.1. Gibt es wirklich keine Möglichkeit in der FFW ehrenamtlich aktiv zu sein, ohne zu löschen ?
Mittendrin statt nur dabei ;)
Wenn du mir hierzu auf Augehöhe begenen willst mußt du dich an meine Seite begeben, doch sei dir bewusst,
mit einem Dienstausweis alleine ist das nicht getan, manche können das nicht mal nach 10Jahren im Einsatzdienst....was für die Kameraden durchaus positiv ist.



Tipp von meiner Seite
Halte professionellen Abstand und sei dir bewusst das du (hoffentlich) niemals >persönlich Wissen< kannst was manche von uns nicht mehr verarbeiten können.
Wenn jemand vom Schreibtisch aus mir auf Augenhöhe zu begegnen versucht sieht er nur noch meinen Rücken, auch auf die Gefahr hin das er durchaus nutzbare Lösungswege hätte aufzeigen können ...und das wäre doch schade.

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792069
Datum19.07.2014 15:2426373 x gelesen
Geschrieben von Matthias M.Geschrieben von Josef M."Ich drücke auch nicht jedem wildfremden Menschen meine EC-Karte samt PIN in die Hand.
Warum sollte ich also einen wildfremden Menschen, der das was ich tue letztendlich nicht versteht bzw nicht bereit ist das erst einmal selbst "durchzumachen" in meinen Kopf lassen?"

Diesem Statement kann ich mich nur anschließen!


Ich überhaupt nicht!
Oder lasst ihr eueren Haus-/OP-Arzt auch nur das machen was er selber schon ...hinter sich hat ?

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792070
Datum19.07.2014 15:3526529 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Auf Augenhöhe...... nur wenn deine Augen das gesehen haben was meine Hände aufgesammelt haben.

Heisst das denn auch: Nur wenn du soviel Tote und Leid wie ich gesehen habe, darfst Du mit mir auf Augenhöhe reden... Zur Info ich bin Notfall-, Intensivmediziner und habe 10 Jahre als Transplantationsbeauftragter gearbeitet - ich weiss wie zerfetzte, verbrannte und zerstückelte Leichen aussehen, war bei einige Unfällen mit Personenschäden, habe viele Dutzende Tote gesehen, zahlreiche Hirntoddiagnostiken gemacht und und und... oder gilt das alles nicht?



Geschrieben von Thomas M. Wenn jemand vom Schreibtisch aus mir auf Augenhöhe zu begegnen versucht sieht er nur noch meinen Rücken, auch auf die Gefahr hin das er durchaus nutzbare Lösungswege hätte aufzeigen können ...

... und wer hätte dann davon den Schade durch eigene Begrenztheit ?


So oder so, vielen Dank für Dein Statement.

LG und ein schönes, sonniges Wochenende !

Thomas

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792072
Datum19.07.2014 16:1526405 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.
So oder so, vielen Dank für Dein Statement.

LG und ein schönes, sonniges Wochenende !


So leicht wirst du mich nicht los ;)

Geschrieben von Thomas E.Heisst das denn auch: Nur wenn du soviel Tote und Leid wie ich gesehen habe, darfst Du mit mir auf Augenhöhe reden

Ja.
Als Psychotherapeut wirst du meinen Beitrag bestimmt verstanden haben, also im Ganzen und nicht nur die Teilbereiche.
Ich habe nicht ausgeschlossen das du helfen kannst, nur mit der Augenhöhe klappt das nicht bei uns beiden....in beide Richtungen und ohne Wertung.
Beisp.:
Du weißt als "Notfall-, Intensivmediziner undTransplantationsbeauftragter" nicht wie es ist wenn man bei 30cm Sicht unter die angesenkte rosa Sternchen-Bettdecke vom Kinderbettchen sehen muß



(Platz zum Überlegen)




...nein, ich meinte nicht den Moment,
eher später wenn man nach 2 Std. Einsatz um 3Uhr erneut daheim im Bett liegt und darauf wartet das endlich der Wecker zur Arbeit ruft...in 4 Stunden.

Was du zu sehen bekommst wurde dir im Vorfeld angekündigt, meistens schon durch uns oder den RettDienst "versorgt" und ist Teil deines normalen Arbeitstages.
Wir persönlich wissen erst Minuten/ Sekunden vor dem Erleben das möglicherweise etwas schlimmes auf uns zu kommen könnte....könnte aber auch sein das ich 200m entfernt am Standrohr stehe.



Übrigens war unter der rosa Sternchen-Bettdecke nur die Matratze ;)
Jeder andere Ausgang gehört nach meiner Meinung nicht hier hin.

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792074
Datum19.07.2014 16:3726440 x gelesen
Okay, da kann ich dann nicht mitreden... ich bin der Kerl der mit blutverschmiertem Kittel aus dem Schockraum kommt um den Eltern zusagen, dass ihr Kind tot ist.

Und zehn Minuten vorher war ich noch gemütlich dabei meinen Schreibkram zu machen - ohne zu wissen, was der Rettungsdienst mir da bringt.

Das ist tatsächlich Teil meines "normalen" Arbeitstages.

Worum geht es Dir ? Wer hat mehr Schrecklicheiten gesehen, wer mehr Grauen erlebt ?
Wer hat mehr Tote gesehen oder produziert ?

Was glaubst Du, wie oft ich schon im Schockraum gestanden habe, wartend auf den Rettungsdienst, mit diesem unguten Gefühl in der Magengegend, das Du sicher auch kennst ?



(Platz zum Überlegen)


Sag es doch so, wie es ist: Egal, was ich mache und tue, so sehr ich mich auch auf euch zubewege, ihr wollt mir die Augenhöhe verweigern. Und wollt mir damit dann auch noch verkaufen, es sei meine Schuld und mir zum Schaden.

Ist es das ?


Nochmal vielen Dank für Deine Antwort.

Schönes Wochenende !

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792076
Datum19.07.2014 16:5726385 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Sag es doch so, wie es ist: Egal, was ich mache und tue, so sehr ich mich auch auf euch zubewege, ihr wollt mir die Augenhöhe verweigern. Und wollt mir damit dann auch noch verkaufen, es sei meine Schuld und mir zum Schaden.

Ist es das ?


Nochmal vielen Dank für Deine Antwort.

Schönes Wochenende !



L e u t e!!!!
dieses alles (von allen Seiten) ist - bitte nicht böse sein - nun wirklcih nicht zielführend.

Wir Alle, die wir den Job machen- egal, ob freiwillig oder als Profies kennen um die Not und das Elend und die Dinge, die wir trotz allen Bemühens, das nicht an uns zu sehr heran zu lassen mit nach Hause schleppen oder in die "Nachtruhe" (was ist das??) der Schicht. Das müssenwir uns doch nicht beweisen, oder??

Thomas, bitte in aller Ruhe. ich habe mal auf Grund einer Fachkonferenz und den dazu gehörienden Aussagen einen langen Fachartikel in der damaligen "112" (6/01 "Kritik an den Methoden der Notfalltherapeuten" verfasst, in der
ich als Praktiker die teilweise unverständlichen Aussagen der Freiburger Psychoilogin Elisabeth NYBERG hinterfragte und meine eigenen Erfahrungen dagegen setzte (und die sind leider wirklich zum Teil böse, siehe mein BLOG)

SOLLTEST DU an dem Artiel interessiert sein, bitte mich per P-Mal anschreiben, damit ich den als KOPIE einfürgen kann.

Aber nur, wenn Du da den Wunsch verspürst..

Und bitte, denkt dran, die Ozonwerte sind hetue hoch, grins..

Immer schön fröhlich bleiben
Klaus

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AutorMark8us 8W., Zolling / Bayern792078
Datum19.07.2014 17:0926271 x gelesen
Hallo Klaus

Habe versucht den Artikel zu finden hat aber leider nicht geklappt kannst du mir diesen ebenfalls per pn senden hätte auch Interesse daran.

MfG Markus

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792079
Datum19.07.2014 17:0926307 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Das ist tatsächlich Teil meines "normalen" Arbeitstages.

Meiner besteht darin "Rasen zu mähen".

Geschrieben von Thomas E.Worum geht es Dir ? Wer hat mehr Schrecklicheiten gesehen, wer mehr Grauen erlebt ?
Wer hat mehr Tote gesehen oder produziert ?

Schw.... vergeich war vor 30Jahren zum letzten mal interresant ;)

Geschrieben von Thomas E.Was glaubst Du, wie oft ich schon im Schockraum gestanden habe, wartend auf den Rettungsdienst, mit diesem unguten Gefühl in der Magengegend, das Du sicher auch kennst ?
Nein, ist mir völlig Fremd


Geschrieben von Thomas E.Egal, was ich mache und tue, so sehr ich mich auch auf euch zubewege, ihr wollt mir die Augenhöhe verweigern
Tritt in die Einsatzabteilung ein und mit viel Unglück wirst du manchem von uns auf Augenhöhe begegnen können.

Sinnvoller -und vor allem kurzfristig umsetzbar- halte ich jedoch wie im 1. Beitrag von mir geschrieben das du der Fachmann bleibst der du bist, mein KFZ-Schrauber muss schließlich auch kein Rennfahrer sein und die Chirurgen im Krankenhaus bekommen meine Knochen auch wieder zusammen geschraubt selbst wenn sie selber noch keinen gebrochen hatten.

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792086
Datum19.07.2014 18:4026496 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Egal, was ich mache und tue, so sehr ich mich auch auf euch zubewege, ihr wollt mir die Augenhöhe verweigern.Das Problem ist hier das "ihr" und "euch", weil jeder "Augenhöhe" wahrscheinlich anders definiert. Für mich würde das durchaus bedeuten, dass derjenige, der sich als entsprechender Fachberater innerhalb (!) der Feuerwehr ausgibt, auch ein richtiger Teil der Feuerwehr ist. Das läuft dann aber nicht auf einen Wettbewerb über die meisten/jüngsten/entstelltesten Personenschäden raus, oder das ausgerechnet du beim extremen Innenangriff dann mein Truppartner bist, sondern schon darauf, ob derjenige auch mal im Sauwetter beim Unwettereinsatz neben mir Sandsäcke schaufelt und stapelt, ob er auch mal bei abbrennenden Strohballen daneben steht, und auch ob er bei geselligeren Abenden mal mit am Tisch sitzt. Halt, dass er wirklich "einer von uns" ist, und nicht nur wegen Uniform o.ä. als solches wahrgenommen werden kann. Da aber für dich nach eigener Aussage auch grundlegende "Feuerwehrhilfsarbeitertätigkeiten" ausscheiden, habe ich oben die Kreisvariante vorgeschlagen. Egal ob in einer solchen, übergeordneten Einrichtung, oder als "normaler zivilier" Fachmann der du jetzt bist, kommt da aber dann dazu: Es mag eben Feuerwehrangehörige geben, die würden im Ernstfall mit dir in dieser Funktion reden, oder eben mit jemand anderem. Der eine so, der andere so. Kein "ihr" und kein "euch". Das wichtige ist in meinen Augen, dass eine entsprechende Palette an Ansprechpartnern da ist.
Ich kann dir im Moment gar nicht aus dem Stehgreif die aktuelle Zusammensetzung des Notfallseelsorge- bzw. Kriseninterventionsteams bei uns im Kreis nennen. Als das vor 10-12 Jahren anfing, hat mich insbesondere die damalige Zusammensetzung interessiert: Da war ein Feuerwehrangehöriger (der das auch hauptberuflich bei der BF Köln federführend hat(te?)), Kräfte des RD, religiöse Vertreter der beiden großen Konfessionen hier - und das bietet einem Hilfesuchenden dann noch eine Möglichkeit, sich einen Ansprechpartner herauszusuchen. Das ist meiner Meinung nach ein großer Mehrwert eines solchen Systems. Ich habe bei Einsätzen gerne eine möglichst umfangreiche Werkzeugsammlung, um allen Problemen begegnen zu können, und so ist es hier auch. Es gibt nicht die perfekte Beratung für alle Einsatzkräfte, es muss zumindest eine Auswahl an Personen, besser noch Methoden da sein, die bekannt ist und auf die dann die Kräfte zurückgreifen können.
Deswegen find ich es auch sehr unglücklich, dass du mit deinem Anliegen bei div. Ansprechpartnern auch auf recht hoher Ebene im Land nicht weiter gekommen bist. Es wäre aber genauso unglücklich, deine Methodik als den einzig großen Wurf anzusehen, der der Welt noch gefehlt hat. Eine Integration ins vorhandene, eine Erweiterung der Werkzeugkiste, das wäre gut. Nicht die Ideallösung, aber besser als nichts, wäre es halt, wenn du neben den bestehenden Strukturen etwas aufbaust. Was hindert dich, organisationsunabhängig etwas in die Richtung zu machen? Hat man halt etwas Konkurrenzdenken auf dem Gebiet, davon geht die Welt auch nicht unter.

Im Übrigen geht die Palette von psychologischen Problemen im Feuerwehrbereich nicht erst bei Livedarbietungen von indizierten Horrorfilmen los. Da gibt es auch schonmal Kameraden, die in Wehren z.B. nach Umzug kommen, und die Integration in die dort gelebte Kameradschaft oder den Teamgedanken misslingt, aus unterschiedlichsten Gründen. Bis hin zu dem, was heute landläufig so alles als Mobbing oder Burn-Out beschrieben wird, nur halt mit Hintergründen nicht im Berufs- oder Familienleben, sondern explizit im Feuerwehrbereich. Vielleicht wäre das eine Erweiterung des Betätigungsfeldes? Die KIT oder NFS die ich so kenne scheinen überwiegend die Alpträume der ach so schlimmen Leichenbilder zu umfassen, macht es da Sinn alles andere auf die private Schiene abzuschieben? Wir sind zwar noch normale Menschen irgendwo, aber wir sind hier und da auch etwas eigen. Wie du vielleicht schon bemerkt hast ;-) Da find ich den Gedanken "Feuerwehrpsychologie" allgemein gar nicht so verkehrt. Sicher finden da manche den außenstehenden Psychologen sinnvoller, andere wiederum würden vielleicht auch hier eine gewisse "Augenhöhe" besser finden.

Noch was: Auch Thomas Beiträge eben fanden sicher nicht jedermanns Geschmack, deine Reaktion war aber auch etwas, naja... Wenn ich mir einen Arzt o.ä. suche, bei dem ich bis dato noch nicht war, ist u.a. das Internet eine gute Informationsquelle. Gerade dann, wenn ich es nicht an die große Glocke hängen wollte, sprich bei anderen nachfragen. Tante Google sammelt zwar sicher gerne, petzt aber nur selten. Würde ich dann nur diese Tante fragen, und bekäme deine letzten 1, 2 Beiträge gepetzt, wärst du bisher wahrscheinlich raus. Und auch wenn du anbietes die Psychohygiene in der Feuerwehr/Hilfsorganisation zu erweitern, sieht dein erster Beitrag hier fachlich und vom Ausdruck noch ganz anders aus, wie eben die letzten. Nur so ein Gedanke...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792088
Datum19.07.2014 18:5226267 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Nicht die Ideallösung, aber besser als nichts, wäre es halt, wenn du neben den bestehenden Strukturen etwas aufbaust. Was hindert dich, organisationsunabhängig etwas in die Richtung zu machen? Hat man halt etwas Konkurrenzdenken auf dem Gebiet, davon geht die Welt auch nicht unter.Gerade gesehen, dass das wohl schon probiert wurde.
Fände es daher nicht schlecht, wenn du, bevor wir über das Einbringen in die Feuerwehr selbst diskutieren, etwas mehr über dieses Projekt verrätst, die bisherigen Erfahrungen, Resonanz, Auftreten gegenüber bzw. Verhältnis zu den bestehenden Strukturen...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792089
Datum19.07.2014 18:5626413 x gelesen
Sebastian, ich bin ehrlich gesagt auch etwas angepisst, wenn hier Leute meinen sie seien die einzigen in traumaexponierten Berufen - und alle anderen seien es halt "nicht wert" gleichwertig behandelt zu werden.

Ich arbeite heute ganz normal als Stationsarzt 8 bis 10 Stunden täglich in einer Psychosomatik mit regelmäßigen Bereitschaftsdiensten. Ich sitze nicht in einer feinen Praxis und schaue auf die Leute herab.

Neben den Postings hier gab ´s ja auch noch ein paar PNs, die nicht alle sehr freundlich waren - und mit Sicherheit wenig wertschätzend. Ich kann das Wort "Stallgeruch" nicht mehr hören.

Und nochmal, wenn das nicht klar ist: Ja, ich will bei der Feuerwehr mitmachen - soweit es meinen Möglichkeiten obliegt.

Ich will versuchen zu helfen, neue Strukturen zu entwickeln - im Rahmen meiner fachlichen Möglichkeiten... Und hier werde ich dafür in häufig unhöflicher weise angemacht und sehe mich genötigt mich zu verteidigen - und da fragst Du, warum meine letzten Postings anders klangen, als das erste...

Witzig seid ihr ja schon !
;-)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792090
Datum19.07.2014 18:5826243 x gelesen
Resoanz ? genauso wie hier - breite Ablehnung und - ich würde mal dazu neigen, es Ignoranz zu nennen...

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AutorMark8us 8R., Höhenrain / Bayern792091
Datum19.07.2014 19:4226223 x gelesen
Ich glaube, Ihr redet alle irgendwie aneinander vorbei...

Geschrieben von Thomas E.
ich bin ehrlich gesagt auch etwas angepisst, wenn hier Leute meinen sie seien die einzigen in traumaexponierten Berufen - und alle anderen seien es halt "nicht wert" gleichwertig behandelt zu werden.
Was hier landläufig als "auf Augenhöhe" gemeint ist bedeutet lediglich, dass diejenigen, die Dein Hilfsangebot wahrnehmen wollen, eben auch wollen, dass Du "Stallgeruch" hast, sprich: Du selbst eben auch aktiv in einer Feuerwehr tätig bist. Und das bedeutet eben auch zu Einsätzen mit auszurücken, Übungen zu besuchen etc. ...

Genau das war der Grund, warum sich bei uns vor vielen Jahren ein eigenes SbE-Team auf Ebene des Bezirksfeuerwehrverbandes gegründet hat. Das waren - und sind! - alles aktive Feuerwehrangehörige, darunter auch Pfarrer und andere entsprechend vorgebildete Helfer. Unsere Erfahrungen mit diesem Team sind hervorragend, die Resonanz auf durchgeführte Gespräche/ Maßnahmen sehr gut. Erfahrungen aus den Einsätzen zeigen aber auch, dass die Feuerwehren, die hier Hilfe annehmen, eben viel lieber mit (aktiven) Feuerwehrangehörigen (von denen sie wissen, dass sie eben auch regelmäßig Feuerwehreinsätze fahren) reden, weil sie alle eben irgendwie die gleiche Sprache sprechen... wenn früher ein SbE-Team angefordert wurde (das in aller Regel von einer HiOrg kam), war immer eine gewisse Distanz zu spüren, vor allem, wenn da u.U. auch Polizisten/ Polizeipsychologen mit von der Partie waren. Das gibt es seitdem nach meiner Meinung nicht mehr (und ich hatte auch schon ein paar SbE-Gespräche mit verschiedenen Teams...).

Vorteil dieses Teams ist es übrigens, dass immer SbE-Kräfte zu den Maßnahmen entsandt werden, die keinen persönlichen Bezug zu den Einsatzkräften haben. Auch das war eine grundsätzliche Rückmeldung, dass sich manche Einsatzkräfte dann leichter tun über das Erlebte zu sprechen.

Geschrieben von Thomas E.
Ich will versuchen zu helfen, neue Strukturen zu entwickeln - im Rahmen meiner fachlichen Möglichkeiten...
Kurze Frage hierzu (und die ist durchaus ernst gemeint, weil ich Eure bestehenden Strukturen eben nicht kenne): braucht es denn neue Strukturen, oder wäre auch eine Eingliederung in bestehende Strukturen denkbar? Denn oftmals kommen neue Ideen - aus welchen Gründen auch immer - nicht so wirklich an...

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792095
Datum19.07.2014 21:1726309 x gelesen
Neue Strukturen zu entwickeln heisst doch nicht alte aufzugeben...
Die etablierten Nachsorgestrukturen haben Mängel - auch wenn das nicht gerne gehört wird, ist es nunmal so. Warum also nicht versuchen, sie sinnvoll zu ergänzen ?

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792096
Datum19.07.2014 21:5026315 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Ich kann das Wort "Stallgeruch" nicht mehr hören.
Genau das ist aber leider in der Einsatznachsorge bzw. Stressprävention ein ganz wichtiger Punkt. Der "Stallgeruch" sorgt für eine gewisse Vertrautheit, Kameradschaftlichkeit und beseitigt auch Kommunikationsschwierigkeiten, u.a. bei Abkürzungen. Und das entwickelt sich in aller Regel leider nicht von jetzt auf gleich.

Geschrieben von Thomas E.Ich will versuchen zu helfen, neue Strukturen zu entwickeln
Ich sage es nochmal etwas klarer: Neue Strukturen (i.S.d. Einheitlichkeit) zu schaffen, haben schon ganz andere Leute und Stellen versucht. Sie sind bisher gescheitert. Ich will dich damit von nichts abhalten - aber du musst dir im klaren darüber sein, dass der Gegenwind nicht weniger werden wird.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792097
Datum19.07.2014 21:5426273 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Die etablierten Nachsorgestrukturen haben Mängel - auch wenn das nicht gerne gehört wird, ist es nunmal so.
Welche denn genau? Wo ist das beschrieben? Wie wird das belegt?

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792098
Datum19.07.2014 22:0126358 x gelesen
Geschrieben von Thomas E. ich bin ehrlich gesagt auch etwas angepisst,

das konnte man merken

Geschrieben von Thomas E.wenn hier Leute meinen sie seien die einzigen in traumaexponierten Berufen - und alle anderen seien es halt "nicht wert" gleichwertig behandelt zu werden.

Du verkennst da das Problem das man einfach bei fachlicher Hilfe erwartet das der helfende das System FW auch kennt. Und dieses kennen sich auf möglichste viele Einsatzsituationen erstreckt.

Geschrieben von Thomas E.Ja, ich will bei der Feuerwehr mitmachen - soweit es meinen Möglichkeiten obliegt.

Dann mach das doch einfach.

Geschrieben von Thomas E.Ich arbeite heute ganz normal als Stationsarzt 8 bis 10 Stunden täglich in einer Psychosomatik mit regelmäßigen Bereitschaftsdiensten.

Auch da gibt es Berufe wo Bereitschaft auch zum Alltag gehören die nicht mal was mit BOS im entferntesten zu tun haben.

Geschrieben von Thomas E.Ich will versuchen zu helfen, neue Strukturen zu entwickeln - im Rahmen meiner fachlichen Möglichkeiten

Ich bin etwas verwundert das du dich direkt an Änderungen machen willst. Veränderung erzeugt nun mal Ängste, aber das weißt Du auch selber. IMO wäre es besser sich in ein bestehendes System einzubringen und da dann durch deine Tätigkeit zu überzeugen.
Alternativ, denke ich das du ja auch den Fachkundenachweis RD hast / erwerben könntest.
Wie wäre es da im RD als NA tätig zu sein und dabei eine Lanze für dein Anliegen zu brechen ?

Geschrieben von Thomas E.Ich kann das Wort "Stallgeruch" nicht mehr hören.

Frag dich mal warum Peers Stallgeruch haben.....

Mit Ablehnung Deinerseits wirst du IMO nicht wirklich positiv in der Sache wirken können.

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792099
Datum19.07.2014 23:3626201 x gelesen
Bitte was ?

ICH bin ablehnend !? Und stehe der Sache nicht positiv gegenüber?

Ja klar. Du hast aber mein Posting schon mal gelesen ?

Und super, ich fahr Notarzt - weil ich da so tolle Möglichkeiten - und vor allem auch Zeit vor Ort habe, um mich um die Feuerwehrleute zu kümmern. Super Idee.

Weisst Du, wenn es um die Psyche geht, würde ich mir wünschen, dass der Betreffende sich eben mit der Psyche auskennt - was er vom System FW kennt, wäre mir erstmal zweitrangig... und da sieht man ´s wieder - ich bin eben kein Feuerwehrmann. Wie kann ich nur denken, dass der Seele ein kompetenter Seelenklempner gut tut, während man den Feuerwehrmann eher zum Feuer löschen brauch... ich hab halt komische Vorstellungen ;-)

Und nur für mein Verständnis: Du fändest es besser, einem suboptimalen System zu dienen, dessen Mängel bereits seit etwa 20 Jahren bekannt sind ? Anstatt das bestehende System durch neue Strukturen zu erweitern und es womöglich zu verbessern ?

Okay, dann pack mal die Feuerpatsche und die Pumpspritze wieder aus... die hatten sich auch Jahrzehnte, ach Jahrhunderte optimiert... und das Feuer bekam man damit auch aus.

Wenn ihr Feuerwehrleute Stallgeruch wichtiger einschätzt, als fachliche Kompetenz... bitte.

Aber langsam habt ihr mich wirklich überzeugt: Man sollte die Feuerwehrleute sich selbst überlassen, denn das ist es, was sie wollen.

Schade. Schade für die Feuerwehr.

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792101
Datum20.07.2014 00:0726042 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Und super, ich fahr Notarzt - weil ich da so tolle Möglichkeiten - und vor allem auch Zeit vor Ort habe, um mich um die Feuerwehrleute zu kümmern. Super Idee.

Du verlierst wohl etwas den Überblick, meine Intention war es dir ein wirken in der BOS aufzuzeigen,
aus dem du dann für deine Sache werben kannst.
Im moment stehst du nach deinen Ausführungen sehr weit außerhalb aller BOS oder ?

Geschrieben von Thomas E.Weisst Du, wenn es um die Psyche geht, würde ich mir wünschen, dass der Betreffende sich eben mit der Psyche auskennt - was er vom System FW kennt, wäre mir erstmal zweitrangig... und da sieht man ´s wieder - ich bin eben kein Feuerwehrmann.

Dann wird sich deine Akzeptanz nicht unbedingt verbessern.

Geschrieben von Thomas E.Und nur für mein Verständnis: Du fändest es besser, einem suboptimalen System zu dienen, dessen Mängel bereits seit etwa 20 Jahren bekannt sind ?

Das das so ist hast Du wo uns bewiesen ? mit Studien die so alt sind wie die Anfänge der PSNV ?

Geschrieben von Thomas E. Anstatt das bestehende System durch neue Strukturen zu erweitern und es womöglich zu verbessern ?

Davon habe ich wo geschrieben ?
Glaubst Du wirklich das dein Auftreten deine Akzeptanz hier oder real verbessert ?

Geschrieben von Thomas E.Wenn ihr Feuerwehrleute Stallgeruch wichtiger einschätzt, als fachliche Kompetenz... bitte.

Du akzetierst vermutlich Peers auch nicht weil sie keine Akademische Ausbildung haben ?

Geschrieben von Thomas E.Aber langsam habt ihr mich wirklich überzeugt: Man sollte die Feuerwehrleute sich selbst überlassen, denn das ist es, was sie wollen.

Wo steht das ?
Mir kommt es so vor das du einfach dich nicht auf dein Gegenüber einstellen kannst.
Schade für ein psychologisch so geschultes Gegenüber.

mit freundlichen Grüßen

Michael

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792102
Datum20.07.2014 00:1226062 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Aber langsam habt ihr mich wirklich überzeugt: Man sollte die Feuerwehrleute sich selbst überlassen, denn das ist es, was sie wollen.
Wenn du schon an dieser Stelle hier durch das Forum aufgibst, wo - in den öffentlich lesbaren Threads - nichts schwerwiegendes geschrieben wurde, wärst du ohnehin nicht weit gekommen, so leid mir das tut.

Ich finde es allerdings schon schade, dass keine Antwort auf die Frage nach Belegen zu den in den Raum gestellten Problemen im aktuellen "System" kam.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792103
Datum20.07.2014 00:1426111 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Aber langsam habt ihr mich wirklich überzeugt: Man sollte die Feuerwehrleute sich selbst überlassen, denn das ist es, was sie wollen.

Da schon eingebracht ?

mit freundlichen Grüßen

Michael

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792104
Datum20.07.2014 00:2026101 x gelesen
Das ist die Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie...Ich will aber eben das möglichst verhindern oder versuchen auf der Stufe der akuten Belastungsreaktion abzuwenden.

Ich würde gerne VOR der Traumatisierung mit den Leuten arbeiten - die bestehenden Strukturen machen das erst NACH der Traumatisierung.

Wenn du mich kommentarlos zitierst, bedeutet es, dass wir - ausnahmsweise - übereinstimmen ?!

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792105
Datum20.07.2014 00:2126112 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Weisst Du, wenn es um die Psyche geht, würde ich mir wünschen, dass der Betreffende sich eben mit der Psyche auskennt - was er vom System FW kennt, wäre mir erstmal zweitrangig... Dir ist das vielleicht zweitrangig, aber deinem Gesprächspartner/Patienten auch? Und das ist es, worum es geht. Und ob diese "Augenhöhe", oder dieser "Stallgeruch", oder sonstwas irgendeine Bedeutung für den Verlauf einer Behandlung hat, ist doch auf gut deutsch sch***egal. Die Patienten haben hier eine Hürde zu überwinden, um sich überhaupt zu äußern, sie müssen den, der ihnen hilft erstmal akzeptieren. Und da helfen Augenhöhe und Stallgeruch nunmal immens, obs dir passt oder nicht.

Geschrieben von Thomas E.Wenn ihr Feuerwehrleute Stallgeruch wichtiger einschätzt, als fachliche Kompetenz... bitte.
Aber langsam habt ihr mich wirklich überzeugt: Man sollte die Feuerwehrleute sich selbst überlassen, denn das ist es, was sie wollen.
Schade. Schade für die Feuerwehr.
Wenn der Arzt und Psychotherapeut seine fachliche Kompetenz als wichtiger (das einzig wichtige?) einschätzt, als die Gedanken und Hintergründe seiner Patienten... bitte.
Aber langsam hast du mich überzeugt: Man sollte dein Projekt sich selbst überlassen, denn das ist es, was du willst.
Schade, schade für... tja, für wen eigentlich?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorMark8us 8R., Höhenrain / Bayern792107
Datum20.07.2014 00:2926140 x gelesen
ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen:

Geschrieben von Sebastian K.
Die Patienten haben hier eine Hürde zu überwinden, um sich überhaupt zu äußern, sie müssen den, der ihnen hilft erstmal akzeptieren.
sie müssen demjenigen auch vertrauen (zumindest werden das viele für sich als - vielleicht wichtigstes? - Kriterium haben... ich hätte das jedenfalls)! Meinen Hausarzt wähle ich auch, weil ich ihm ein Stück weit vertraue. Tue ich das nicht (mehr), dann wechsle ich auch.

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792108
Datum20.07.2014 00:3125898 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Das ist die Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie

Das ist ein anerkannter Mitspieler beim Erstellen von Konzepten, Deine Akzeptanz ist im Moment wie groß ?
Könnte eine Mitwirkung in einer Fachvereinigung helfen Akzeptanz aufzubauen ?

Geschrieben von Thomas E.Ich würde gerne VOR der Traumatisierung mit den Leuten arbeiten - die bestehenden Strukturen machen das erst NACH der Traumatisierung.

Sicher ?
Sowohl bei FW als auch HIOs ist man da eigentlich weiter und macht das Thema schon zum Bestandteil der Ausbildung.

Geschrieben von Thomas E.Wenn du mich kommentarlos zitierst, bedeutet es

Das ich versuche dir Wege aufzuzeigen wie Du mit deinem Wissen dir eine Akzeptanz auch bei FW aufbauen könntest....

Geschrieben von Thomas E.ausnahmsweise

will mir das aber wohl nicht gelingen

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792109
Datum20.07.2014 00:3126069 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Okay, dann pack mal die Feuerpatsche und die Pumpspritze wieder aus... die hatten sich auch Jahrzehnte, ach Jahrhunderte optimiert... und das Feuer bekam man damit auch aus.


Wie soll ich das jetzt sagen, also so bezüglich der Augenhöhe....?
Beides gehört zu unserem normalen Arbeitsgerät, ist also Stand der Dinge 2014, die Pumpspritze nennen wir allerdings Kübelspritze.... wir sind ja keine Gärtner ;)

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792111
Datum20.07.2014 00:4025981 x gelesen
Fachliche Kompetenz hat meines Erachtens nichts mit akademischer Bildung zu tun.

Alte Studien sind ja nicht falsch - nur weil sie alt sind... und sie wurden auch mehrfach wiederholt bei verschiedenen Szenarien. Die aktuellen Studien aus dem letzten Jahr, belegen ja auch, dass sich an der Traumatisierungsrate nichts geändert hat.

Um so trauriger, dass die PSNV bislang nicht reagiert hat. Nicht mal nach 20 Jahren.

Du hast mein primäres Posting nicht wirklich gelesen oder ?

Merkst Du überhaupt, dass du mich hin eine Ecke zu schieben versuchst, in die ich nun wirklich nicht rein gehöre. Wie soll ich mich denn einem Gegenüber verhalten, das permanent versucht mich anzumachen, abzuwerten und sehr sonderbare Thesen und Vermutungen über mich anstellt.

Was Du schreibst ist pure Ablehnung und Abwertung.
Und das weil ich gerne versuchen würde, Menschen zu helfen, die Hilfe gebrauchen können.

Wenn Du die Probleme im eigenen Stall nicht riechen kannst - kann das am strengen Stallgeruch liegen (Betriebsblindheit) oder einfach weil nicht sein kann, was nicht sein soll.

Sag doch einfach wie es ist: WIR WOLLEN KEINE HILFE.
und gut ist.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792113
Datum20.07.2014 00:5226064 x gelesen
Sorry, zum Thema: Augenhöhe.

Lies dir doch bitte wenigstens mal das primär Posting durch.
Bevor du irgendwelche Angriffe startest.

Ich habe gar nicht vor Patienten zu betreuen.
Denn Patienten sind zwangsläufig krank.

Schätzt Du Dich und deine Kollegen als krank ein ? Ich nicht.
Und der Hintergrund und die Gedanken von Feuerwehrleuten drehen sich ausschließlich um die Feuerwehr - so dass man als Normalmensch gar nicht mit ihnen reden kann ?
Das ist selbst für mich erstaunlich.

Und ja, ich finde fachliche Kompetenz tatsächlich sehr wichtig.
Ist das bei der Feuerwehr anders ? ja ?

Erklär doch mal woher deine starke Abwehr gegen das Projekt rührt.
Ich mein Stallgeruch hin oder her, das ist doch im Prinzip albern...

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792114
Datum20.07.2014 00:5426134 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Um so trauriger, dass die PSNV bislang nicht reagiert hat. Nicht mal nach 20 Jahren.

Echt ?
Weißt du was sich hier oder anders wo getan hat ?
Wie viel Einblick hast du in ganz Deutschland ?

Geschrieben von Thomas E.Du hast mein primäres Posting nicht wirklich gelesen oder ?

Merkst Du überhaupt, dass du mich hin eine Ecke zu schieben versuchst,


Mal den großen Spiegel auspacke und Dir hinstelle, ich habe bisher alle Beiträge hier im Fred gelesen.

Geschrieben von Thomas E.Wie soll ich mich denn einem Gegenüber verhalten, das permanent versucht mich anzumachen, abzuwerten und sehr sonderbare Thesen und Vermutungen über mich anstellt.

Ich kann deine Meinung leider nicht teilen.

Geschrieben von Thomas E.Was Du schreibst ist pure Ablehnung und Abwertung.
Und das weil ich gerne versuchen würde, Menschen zu helfen, die Hilfe gebrauchen können.


Du solltest nicht etwas in meine Aussagen interpretieren was ich nicht gesagt habe.

Geschrieben von Thomas E.Wenn Du die Probleme im eigenen Stall nicht riechen kannst - kann das am strengen Stallgeruch liegen (Betriebsblindheit) oder einfach weil nicht sein kann, was nicht sein soll.

Ich weiß das es bei uns funktioniert, und nein hier stinkt nichts, auch jetzt bei hoch sommerlichen Temperaturen.

Geschrieben von Thomas E.Sag doch einfach wie es ist: WIR WOLLEN KEINE HILFE.
und gut ist.


Ich gebe es auf dir Wege aufzuzeigen wie Du dich einbringen könntest.
Scheinbar ist Sebastian da schon früher drauf gekommen was im Bezug auf dein Anliegen sinnvoll ist.

Geschrieben von ---Sebastian--- Wenn der Arzt und Psychotherapeut seine fachliche Kompetenz als wichtiger (das einzig wichtige?) einschätzt, als die Gedanken und Hintergründe seiner Patienten... bitte.
Aber langsam hast du mich überzeugt: Man sollte dein Projekt sich selbst überlassen, denn das ist es, was du willst.


mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792117
Datum20.07.2014 01:0825748 x gelesen
Tatsächlich sehe ich hier nicht, das du mir Wege aufzeigen willst - ich finde du präsentierst das grasse Gegenteil.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792118
Datum20.07.2014 01:1826016 x gelesen
Super, dass es bei Euch funktioniert !

Freut mich wirklich.

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AutorRalf8 H.8, Drebkau / Brandenburg792120
Datum20.07.2014 02:12   26305 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Die Patienten haben hier eine Hürde zu überwinden, um sich überhaupt zu äußern, sie müssen den, der ihnen hilft erstmal akzeptieren.
Und hier haben wir das grundsätzliche Problem des Psychologen. Rate mal wie oft sich Psychologen anhören müssen das sie den Patienten ja nicht helfen können, weil die das Problem ja nicht haben.

Von einem Herzchirurgen erwartet keiner das es schon 3 Bypässe hat, keiner erwartet das sein Augenarzt blind ist. Und um bei Feuerwehr zu bleiben, wie viele Ärzte die die G 26.3 bestätigen haben schon mal einen Atemschutzeinsatz erlebt. Trotzdem wird die G26.3 wie ein Heiligtum verehrt.

In Deutschland ist leider noch nicht klar das die Hilfe eines Psychologen in Anspruch zu nehmen kein Makel ist. In anderen Ländern geht man damit viel offener um, auch weil man weiß das der Nachbar auch einen P. hat. Bei der Feuerwehr mag der Grad der Akzeptanz über dem Durchschnitt liegen, schlussendlich sind wir aber auch nur ein Abbild der Gesellschaft.

Geschrieben von Sebastian K.Und da helfen Augenhöhe und Stallgeruch nunmal immens, obs dir passt oder nicht.
Wenn das so ist, wie helfen dann Psychologen, die in einer Praxis arbeiten und täglich was um die 20 Patienten haben? Will wirklich jemand erwarten, die könnten auch nur annähernd zu jedem ihrer Patienten Augenhöhe aufbauen oder deren Stallgeruch annehmen?

Wenn meine Psychologin auf Grund vieler Gespräche durchaus versteht was in meinem konkreten Fall vorgeht und was das mit der Feuerwehr zu tun hat, dann hilft das meinem Kameraden noch lange nicht auch Vertrauen zu ihr zu haben.

Ich befürchte wenn sich nicht in der Gesellschaft was ändert können noch so viele Angebote zur Hilfe kommen. Es wird so enden wie bei Miguel de Cervantes.

Gruß Ralf

Graustein 1988 - Ein besonderer Waldbrand - Blog

Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn. Joseph Joubert

Wenn ihr etwas nicht versteht, dann muss es doch nicht auch gleich falsch sein. (Rosenstolz, Willkommen)

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792121
Datum20.07.2014 02:4126023 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Alte Studien sind ja nicht falsch - nur weil sie alt sind... und sie wurden auch mehrfach wiederholt bei verschiedenen Szenarien. Die aktuellen Studien aus dem letzten Jahr, belegen ja auch, dass sich an der Traumatisierungsrate nichts geändert hat.
Und du bleibst es trotzdem schuldig, die Studien beim Namen/Autor zu nennen. Das wäre das Mindeste. (Und würde mich aus akademischen Gründen interessieren.)

Aber du scheinst dich bereits in einer Verteidigungshaltung festgefahren zu haben, die überhaupt nicht notwendig ist.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792122
Datum20.07.2014 04:1626014 x gelesen
Danke.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792123
Datum20.07.2014 04:1826059 x gelesen
ich guck mal, was ich finde, habe die aber im BD nicht parat.

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AutorDani8el 8S., Pasewalk / M-V792129
Datum20.07.2014 10:2726103 x gelesen
Moin Thomas!

Nun muß ich auch endlich mal meinen Senf zum Thema beitragen. ;)

Sicher ist dein Grundgedanke nicht verkehrt denn gerade hier in meiner Gegend ist PSNV in der "normalen" laufenden Ausbildung kein Thema.

Aus persönlichen Erfahrungen glaube ich aber mir eine eigene Meinung abseits irgendwelcher Studien erlauben zu dürfen. Meine erste Erfahrung mit einem Seelsorger (ich nen ihn jetzt einfach mal so) hatte ich ende der 90er als junger und relativ unerfahrener Kamerad. Zu dieser Zeit war es noch normal das man eher zum Trinker wurde als sich jemand fremden gegenüber zu öffnen.

Durch diese Erfahrung fing in meiner FF ein gewisses Umdenken an und man war eher bereit sich Hilfe zu holen.

Meine Erfahrung zeigt mir das du unterscheidlichste Reaktonen erwarten kannst. Ich selbst bin einer dieser die eher auf Stallgeruch wert legen ABER ich habe es auch schon selbst erlebt das Kameraden lieber mit dem Seelsorger der Polizei reden um ein Gegenüber mit etwas Abstand zum Thema zu haben und evtl. unbefangener Reden zu können.

Mein Tip wäre dir auf Kreisebene bei den Verbänden Ansprechpartner mit einem offenen Ohr zum Thema zu suchen und einfach nachzuhaken was sie sich Vorstellen um evtl. Verbesserungen in der Vorsorge zu erreichen.

Evtl. könnten auch DIE HIER dir mit Tips weiter helfen. Auf unserer Führungskräfteweiterbildung machte die Truppe auf mich zumindest einen sehr engagierten Eindruck und bei denen sind sehr wenige Angehörige in einer BOS tätig. Also ist auch dort der Stallgeruch nicht so sehr das Thema.

MfG

Daniel

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW792131
Datum20.07.2014 10:5226052 x gelesen
Geschrieben von Daniel S.Evtl. könnten auch DIE HIER dir mit Tips weiter helfen.

RLP insbesondere Koblenz ist da eigentlich schon lange aktiv
Schüßler, Peter ; Feuerwehr - und Katastrophenschutzschule Rheinland - Pfalz

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorDani8el 8S., Pasewalk / M-V792132
Datum20.07.2014 11:0325959 x gelesen
Moin Michael!

Mein Gedanke ging ja auch eher in die Richtung das hier in MV evtl. die Wege und Abläufe noch nicht so eingefahren sind und man dadurch evtl. noch eher für Neurungen und andere Wege offen sein könnte.

MkG

Daniel

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AutorHans8 Ch8ris8tia8n S8., Herten / NRW792139
Datum20.07.2014 12:57   25964 x gelesen
Hallo,

dem schließe ich mich gerne an. Wie auch schon vorher im Thread steht, erwarte ich von einem Therapeuten, etc. erstmal, dass er sein Handwerk kann. Und das heißt eben nicht in erster Linie ein guter Feuerwehrmann zu sein (wie auch immer das festgelegt ist?!), sondern ein Experte in seinem Fach.

Nebenbei, mein erster Eindruck beim Lesen des Threads war, wer hat hier vor was Angst und warum diese Ablehnung?

Grüße,

Christian

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AutorPete8r L8., Chemnitz / Sachsen792140
Datum20.07.2014 13:4725966 x gelesen
Mahlzeit


Mal ganz allgemein in den Raum geworfen...
Ein guter Psychotherapeut/Psychiater der Alkoholiker/Junkies etc. betreut muss nicht zwangsläufig so eine Karriere hinter sich haben, stimmt erst mal. In diesen Bereichen gibt es aber auch jede Menge und darüber hinaus seit Ewigkeiten stehende Studien über Ursachen und Wirkungen.

In Bereichen der BOS ist allerdings ein gewisser Grundeinblick nach meiner Meinung unabdingbar. Dabei sollte es dem Therapeuten dann möglich sein gewisse Grundlagen nicht erst erklärt bekommen zu müssen und erst dann handeln zu können. Beginnt für mich mit dem Beginn der Alarmierung über das folgende und dann so anfängliche Erfahrungen wie IA/Bbk und natürlich der Einsatz in der TH. Und dann noch alle aus dem Einsatz mögliche Folgen in der Familie wie im schlimmsten Fall in der Arbeit.

PS: Hier will mit Sicherheit niemand die Arbeit eines Arztes in den Schatten verbannen oder herabwürdigen. Aber auch in den jeweiligen Fachrichtungen wirst du/alle anderen Mediziner langsam an die Aufgaben herangeführt und bist da auch nie von Anfang an der Einzelkämpfer.
Unter diesem Blick halte ich die Idee mal eine Zeitlang als NA zu fAHREN für soo falsch nicht. Erhöht zumindest die Einsicht auf die täglichen Straßenkämpfe...

Peter

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben.

(Friedrich Hebbel)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792150
Datum20.07.2014 19:2625782 x gelesen
Du ich bin schon Notarzt gefahren, wenn es auch schon etwas her ist... ;-)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792151
Datum20.07.2014 19:2825606 x gelesen
Danke. Nehme mal Kontakt auf mit der PSNV Meck-Pomm...

Schönen Rest-Sonntag & VG

Thomas

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792152
Datum20.07.2014 19:3025729 x gelesen
nur in den bestehenden Strukturen... und die wurden nun hier schon mehrfach diskutiert...

Trotzdem: Danke.

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AutorPete8r L8., Chemnitz / Sachsen792154
Datum20.07.2014 19:3925832 x gelesen
Du ich bin schon Notarzt gefahren, wenn es auch schon etwas her ist... ;-)


Duuuu, Thomas, das hattest bisher noch nicht erwähnt....

Peter

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben.

(Friedrich Hebbel)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792159
Datum20.07.2014 19:5925780 x gelesen
;-)

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AutorPete8r L8., Chemnitz / Sachsen792160
Datum20.07.2014 20:2725721 x gelesen
Gut :-)

Im kleinen Umfeld kannst du doch mal anbieten, bei Feuerwehren als Fachkundiger nen Dienst zum Thema zu halten. Wäre zumindest ein theoretisch möglicher Einstieg zur Akzeptanz bei Feuerwehrs.

Peter

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben.

(Friedrich Hebbel)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792161
Datum20.07.2014 20:3825775 x gelesen
Hab ich auch schon versucht...

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792171
Datum21.07.2014 00:3025478 x gelesen
Geschrieben von Peter L.Im kleinen Umfeld kannst du doch mal anbieten, bei Feuerwehren als Fachkundiger nen Dienst zum Thema zu halten. Wäre zumindest ein theoretisch möglicher Einstieg zur Akzeptanz bei Feuerwehrs.
Gut, dazu wäre es nicht schlecht, wenn man tatsächlich schon Erfahrungen im Bereich der unmittelbaren Einsatznachsorge vorweisen kann. Ich würde vielleicht mal das nächste "freie" SbE-Team kontaktieren, ob man sich da einbringen kann.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 792176
Datum21.07.2014 07:2625667 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Posttraumatischen Belastungsstörung liegt nach neueren Studien bei 3 bis 6% einsatzbezogen (hat also eine Truppe von 10 Feuerwehrleuten 10 Einsätze, werden 3 bis 6 eine PTBS aufweisen, also 30 bis 60% der Truppe), ältere Studien beziffern die PTBS-Rate bei Feuerwehrleuten auf etwa 40% - alle Studien gemein ist, dass sie eigentlich nur das Vollbild der PTBS beobachten

Aber nur wenn die 10 Einsätze auch das Potential haben Einsatzkräfte zu traumatisieren und die 10 EK dafür entsprechend anfällig sind.

Ausserdem sind von den 10 EK 1-1,5 Linkshänder und 0,6 Vegetarier, Da sind wir wieder beim Goebbels Zitat über Statistik.

Geschrieben von Thomas E.Ich würde gerne ein Vorsorge-Konzept etablieren, dass einerseits auf einer intensive Aufklärung zum Thema Belastungsstress beruhen soll...
Warum muss man dafür unbedingt ein komplett neues Konzept aufziehen? Kann man nicht die bestehenden Konzepte entsprechend erweitern?

Geschrieben von Thomas E. 2. Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte ?

Sagen wir es so: die Idee klingt recht interessant. Das THW legt übrigens auch großen Wert auf eine PSNV Schulung im Rahmen der Grundausbildung.

Das ENT für den Landesverband Hessen / RLP / Saarland wird vom Geschäftsführerbereich Koblenz aus koordinert. Vielleicht kannst du da ja in irgendeiner Form mitwirken.

Alternative wäre dein Verein. Da hast du bereits eigene Strukturen und wärst dein eigenener Chef.

Grüße, BeschFl

Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas

"As long as people are gonna believe stupid crap, we're gonna have a job"

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AutorDenn8is 8E., Menden / NW792204
Datum21.07.2014 17:0225379 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.1. Gibt es wirklich keine Möglichkeit in der FFW ehrenamtlich aktiv zu sein, ohne zu löschen ?

Bei uns in der Gegend gibt es durchaus solche Möglichkeiten, zB in Hagen oder auch bei uns im märkischen Kreis

mit kameradschaftlichen Grüßen

Das ist nur meine persönliche Meinung und nichts anderes!

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792205
Datum21.07.2014 17:1125275 x gelesen
Geschrieben von Florian B.Das ENT für den Landesverband Hessen / RLP / Saarland wird vom Geschäftsführerbereich Koblenz aus koordinert. Vielleicht kannst du da ja in irgendeiner Form mitwirken.
Naja, die Kräfte der ENTs rekrutieren sich aus den Helfern in den Ortsverbänden, die freiwillig eine Zusatzaufgabe warnehmen. Und es wird gerade im THW auch großer Wert auf den "Stallgeruch" gelegt - das ist m.E. der Hauptgrund, warum das THW diese Teams selbst unterhält, und warum diese Kräfte auch dann angefordert werden, auch wenn schon anderweitig Kräfte zur Einsatznachsorge da sind.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792210
Datum21.07.2014 18:2025131 x gelesen
Florian, ich ahb mit der Statistik nix zu tun - ich find es schon seltsam, das ganze einsatzbezogen zuberechnen... denn ich schätze mal die meisten Feuerwehreinsätze gehen ohne Personenschäden ab...

Was iss denn ENT ?

Mit dem eigenen Verein würde ich es ja auch machen - so war es auch ursprünglich angedacht - mal Vorträge halten, Gesprächsangebote anbieten usw. - aber auch da will ja keiner zusammenarbeiten...
Zumal ich es durchaus auch als Vorteil ansehen würde, wenn man sich ausserhalb der eigenen Organisation Hilfe holen kann...

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792211
Datum21.07.2014 18:2125201 x gelesen
:-)

Iss aber etwas weit von Koblenz - obwohl ich vor sieben Jahren ja in Hagen gewohnt und Lethmate gearbeitet habe.

Danke !!!

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AutorAndr8eas8 R.8, Stuttgart / Ba-Wü792212
Datum21.07.2014 18:3125335 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas E.Was iss denn ENT ?

Ein EinsatzkräfteNachsorgeTeam, also quasi ein KIT/NFS nur für Helfer/Einsatzkräfte.

Gruß Andi

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AutorAndr8é S8., Essen / NRW792226
Datum21.07.2014 21:5925273 x gelesen
Hallo Thomas,

trotz lesen der Beiträge hab ich deine Absicht/Ziel immer noch nicht verstanden.

Vielleicht kann dir da weiter geholfen werden und dir lokal ein Kontakt genannt werden:
BBK-PSNV


Gruß
Andre

Schaut mal vorbei: http://www.ABC-Gefahren.de/ jetzt auch mit Blog

Dieser Beitrag spiegelt meine persönliche Meinung wieder!

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792228
Datum21.07.2014 22:1324953 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Florian, ich ahb mit der Statistik nix zu tun - ich find es schon seltsam, das ganze einsatzbezogen zuberechnen... denn ich schätze mal die meisten Feuerwehreinsätze gehen ohne Personenschäden ab...
Das muss man aber auf jeden Fall so machen. Es gibt Freiwillige Feuerwehren, die haben alle 2 Tage einen Einsatz, es gibt welche, die haben alle 2 Jahre einen. Da müsste man dann sogar die Personengruppen an sich unterscheiden, weil die ja auch dadurch ganz andere Vorbedingungen haben.

Es wäre aber m.M.n. falsch, sich nur auf Einsätze mit Personenschaden zu konzentrieren, weil auch ohne einen solchen psychische Probleme auftreten können. (Z.B. durch eine gefährliche Situation, in der man sich befunden hat.)

So ganz einfach ist es wirklich nicht, da die richtige Messgröße zu finden.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792230
Datum21.07.2014 23:0424987 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Ich würde gerne VOR der Traumatisierung mit den Leuten arbeiten - die bestehenden Strukturen machen das erst NACH der Traumatisierung.

Zumindest bei mir ging das >VOR der Traumatisierung mit den Leuten arbeiten< komplett unter, sorry.
Wie soll das in der Praxis aussehen?

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorMark8us 8R., Höhenrain / Bayern792248
Datum22.07.2014 13:4225078 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.
Mit dem eigenen Verein würde ich es ja auch machen - so war es auch ursprünglich angedacht - mal Vorträge halten, Gesprächsangebote anbieten usw. - aber auch da will ja keiner zusammenarbeiten...
Das läuft bei uns seot vielen Jahren, PSNV (bzw. früher "Stressbewältigung") ist seit >> 10 Jahren bei uns Bestandteil der TF-Ausbildung. Auf Wunsch werden Schulungen auch bei den Feuerwehren direkt abgehalten.

Geschrieben von Thomas E.
Zumal ich es durchaus auch als Vorteil ansehen würde, wenn man sich ausserhalb der eigenen Organisation Hilfe holen kann...
Welche wären das denn?

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792269
Datum22.07.2014 17:3425068 x gelesen
Welche was ?

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AutorMagn8us 8H., Pöttmes / Bayern792331
Datum23.07.2014 18:2024842 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas E.Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Posttraumatischen Belastungsstörung liegt nach neueren Studien bei 3 bis 6% einsatzbezogen (hat also eine Truppe von 10 Feuerwehrleuten 10 Einsätze, werden 3 bis 6 eine PTBS aufweisen, also 30 bis 60% der Truppe),

Meiner Meinung interpretierst du die Zahlen falsch.

Grüße
Magnus

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792337
Datum23.07.2014 19:2924799 x gelesen
Ich bin nicht so gut in Mathe, aber 3-6% PTBS-Wahrscheinlichkeit einsatzbezogen (PTBS-Wahrscheinlichkeit pro Mann pro Einsatz) heißt doch 3 bis 6 von 100 Mann/Einsatz

Und dass heißt nun mal dass wenn von 10 Männer in 10 Einsätzen (=100 Mann/Einsatz) 3 bis 6 Männer ein PTBS aufweisen würden.

oder ?

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AutorMark8us 8W., Zolling / Bayern792340
Datum23.07.2014 19:5924829 x gelesen
Hallo Zusammen,

also ich denke man sollte nicht nur von den reinen Zahlen ausgehen sondern auch die Einsatzarten respektive die Anzahl der Einsätze berücksichtigen. Desweiteren bin ich auch noch der Ansicht das soziales Umfeld und der Zusammenhalt in der Einheit ein ebenso nicht außer Betracht zu lassender Faktor sind.
Wichtig ist für alle beteiligten dass man für Neuerungen im Bereich der PSNV egal ob Forschung oder Durchführung der Maßnahmen eine stetige Aktualisierung / Verbesserung nicht aus dem Auge verlieren darf.
Der Weg und das Ziel sollte niemals aus dem Auge verloren werden ein übertriebener Einsatz der Maßnahmen ist ebenso kontraproduktiv wie eine bagatellisierende Einstellung welche zu einer notwendigen aber nicht eingeleiteten PSNV Maßnahme führt.

Mkg Markus

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792341
Datum23.07.2014 20:0624912 x gelesen
Da gebe ich Dir absolut recht...

Diese Studie wurde mir vom Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz vorgelegt, womit er zeigen wollte, dass es keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gibt...

Ich halte das Studiendesign für fragwürdig. Ebenso, wie die Tatsache, dass ausschließlich die PTBS dargestellt wird.

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792348
Datum23.07.2014 21:3624743 x gelesen
Geschrieben von Thomas E. Diese Studie wurde mir vom Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz vorgelegt, womit er zeigen wollte, dass es keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gibt...Ach so, na dann kann man es ja einordnen ;-)

Gibt es andere Statistiken oder halbwegs anerkannte Dunkelziffern zu dem Thema?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792353
Datum 24.07.2014 00:46   25862 x gelesen
Hallo Kollege, da haste aber mal ins Wespennest gegriffen. Und dass Du die Hand nicht rausziehst sondern noch mal ordentlich herumrührst - Respekt! So verbeisst sich nicht jeder - ich hätte schon losgelassen.
Aber Spass bei Seite - nach überfliegen der meisten Beiträge scheine ich ja das Anliegen zu verstehen...

Geschrieben von Thomas E.1. Gibt es wirklich keine Möglichkeit in der FFW ehrenamtlich aktiv zu sein, ohne zu löschen ?
Gelöscht habe ich in 3,5 Jahren auch nie - war entweder Wassertrupp, Melder, innerer Retter, Angriffstrupp mit Besen bei Ölspur, Bereitstellungsraum usw. Den Druiden ans Strahlrohr (oder gar Innenangriff) zu stellen ist ja auch totale Verschwendung. Ausserdem hält Fegen fit und verbrennt Kalorien. Ob man seine Freizeit allerdings mit dem Fegen von Straßen verbringen will - auch das ist eine Frage der Begegnung auf Augenhöhe und unser (ärztlicher) Beruf löst natürlich erst mal Berührungsängste aus sowie die Gefahr, dass wir arrogant wirken. Das erlebe ich täglich. Kleinste Nuancen im Gespräch / Handeln können das auslösen. Da reicht auch ein Schnaufen an der falschen Stelle. Und manchmal ist ein Schnaufen nur ein Schnaufen und keine Wertung.

Eure misslungene Diskussion über Angriffstrupp unter Atemschutz ... das war so ein Ding das voll nach hinten gegangen ist. Ich weiss ja selbst, wie es ist, ein Leben in der Hand zu haben und jede Entscheidung kann Deinem Patienten alles kosten.
Aber ich zähle zu den vielen Ärzten, die nicht wissen, wie es ist, verzweifelt im Dunklen nach jemandem zu suchen, während die Pressluft das Pfeifen anfängt und Dir der Schweiss vom Kopf bis in die Stiefel läuft und die Leistungsgrenze erreicht wurde.

Geschrieben von Thomas E.2. Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte ?
Kompetenzen hier im Forum einbringen - wer regelmäßig schreibt, kann sich auch so einen Namen machen. Ich treffe zur Zeit regelmäßig im Notarztdienst in ganz Deutschland auf Feuerwehrler, die mich kennen. Ist auch von Nachteil, wenn man mal was Dummes schreibt, so wie ich letztens. Und ich sage Dir, die Zahl der stillen Mitleser ist nicht gering.

Geschrieben von Thomas E.Natürlich muss das Konzept in der Praxis erprobt und sicherlich weiterentwickelt werden.
Und genau da verstehe ich nicht, was gegen die Mitarbeit in bestehenden Gruppen spricht und die schrittweise Anpassung der eigenen Tätigkeit an das, was man verändern möchte. Von innen heraus.
Geschrieben von Thomas E.3. Oder seid ihr der Meinung, dass die bestehenden Strukturen so gut sind, dass man nicht mal etwas Neues probieren könnte ?
Gleich im Eröffnungsthread so eine bissige Formulierung. Und die fällt sogar mir auf - und ich bin zähle da nicht zu den großen Geistesblitzen.
Verstehst Du, dass das bei Feuerwehrlern damit ein Abwehrverhalten auslöst, egal wie gut Dein "Produkt" ist?
Ich drücke Dir die Daumen und bleibe dem Forum erhalten - auch hier kannst Du gut lernen, wie man bei der Feuerwehr tickt und welche schönen Fehler das System "Feuerwehr" zentnerschwer mit sich herumträgt und herumträgt und herumträgt und man trotzdem sich eisern daran klammert.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792356
Datum24.07.2014 04:4624876 x gelesen
Eine sehr umfassende Studie stammt aus 1996 von Wagner (et al.) (von der Uni-Trier glaube ich), der hat rheinland-Pfälzische Feuerwehrmänner befragt und da beichteten 90% von als belastend empfundenen Einsätzen, 50% von klinisch auffällige Beschwerden (!) und 18% präsentierten das Vollbild der PTBS. Eine zweite Studie von Teegen (et al., 2001) betrifft Rettungsdienstpersonal, wo 36% das Vollbild der PTBS zeigten, wobei davon ausgegangen werden kann, dass die Zahlen bei der FW ähnlich veranlagt sind (wenn nicht sogar durch die deutlich höhere Eigengefährdung, höher liegen).

Die Studie mit der PTBS-Auftretenswahrscheinlichkeit von 3 bis 6% (einsatzbezogen) - wo mir aber die genauen Quellenangaben fehlen muss aus 2012 oder 2013 stammen.

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792364
Datum24.07.2014 12:4424618 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Eine sehr umfassende Studie stammt aus 1996
Und ist damit mittlerweile 18 Jahre alt...

Geschrieben von Thomas E.rheinland-Pfälzische Feuerwehrmänner
Hauptamtliche? Ehrenamtliche? Einsatzzahlen?

Geschrieben von Thomas E.Die Studie mit der PTBS-Auftretenswahrscheinlichkeit von 3 bis 6% (einsatzbezogen)
Die 3 bis 6 Prozent summieren sich aber meiner Einschätzung nach nicht auf, weil im nächsten Einsatz ja u.U. vorbelastetes Personal dabei ist...

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen792366
Datum24.07.2014 13:0424560 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Linus D.Die 3 bis 6 Prozent summieren sich aber meiner Einschätzung nach nicht auf, weil im nächsten Einsatz ja u.U. vorbelastetes Personal dabei ist...

mal abgesehen davon dass ich 6 % schon ne ordentliche Hausnummer finde und mich Frage, ob da eine bestimmte Art von Einsätzen gemeint ist oder ob das ein Durchschnittswert ist (Kleinstfeuerwehr mit 5 Ölspuren und 1 VUPKLemm = 0 % PTBS bei den Ölspuren und 1/3 langfristig traumatisierte bei dem VU?) - würde der Prozentsatz nicht trotzdem mit der anzahl der Einsätze steigen? Zwar weniger stark, aber es würde doch auch immer wieder "neue" erwichen. Wäre dann nicht irgendwann die "Durchseuchung" fast vollständig?

Ich meine mich an Aussagen und auch Studien (da müsste ich mal nachschauen) zu erinnern, in denen von einem ziemlich hohen (und damit meine ich schon alles zwischen 5-15 %) Anteil an akuten Belastungsreaktionen nach einem Einsatz die Rede ist. Hier wäre m.E. anzusetzen - die Begleitung in der Verarbeitungsphase und die Kontrolle bis hin zur dann abschließend doch evtl. notwendigen Feststellung einer Anpassungs- oder Belastungsstörung, aber auch die Vorbereitung der Helfer darauf, dass solche Phänomene auftreten können und wie sie damit umgehen können. Das ist m.E. Wissen, was flächendeckend an die Führungskraft gebracht gehört.

ZO EEN GROTE VUURBAL JONGEN , BAM !!

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792367
Datum24.07.2014 13:24   24656 x gelesen
Großartiger Beitrag! Halte ich für absolut lesenswert im Rahmen dieser Diskussion.
Geschrieben von Sebastian K.Sicher finden da manche den außenstehenden Psychologen sinnvoller, andere wiederum würden vielleicht auch hier eine gewisse "Augenhöhe" besser finden.
Das Thema taucht immer wieder im Forum auf und genau das ist das, was ICH an "Feuerwehr" so positiv und faszinierend fand. Nämlich auch einfach mal wieder umschalten zu müssen - weg vom Beruf hin zum Kumpel und Kamerad. Sich unterordnen und wieder "Arsch vom Dienst" sein müssen. Das lehrt enorm.
Ich hatte vorher keine Ahnung, wer bei der Leistungsprüfung wo sitzen muss, Knoten und Stiche (Ich habe z.B. den Mastwurf versaut - ich Loser! ), 30 Meter sprinten und Warndreiecke aufstellen - ausser Atem. Musste ich Sprint trainieren. Einfach nur ein schwaches Glied einer Kette sein zu können - gleichzeitig aber auch eventuell Sekunden später für alle der wichtigste Mann und Rückhalt auf dem Auto. Das beschreibt vielleicht auch diesen Teil von Augenhöhe - auch mal einfach (wie ich in der Leistungsprüfung) der Versager sein können und DÜRFEN und später gemeinsam in der Wehr drüber lachen. Das Zwischenmenschliche (oder Vertrauen) kommt dann automatisch und kann man nicht erzwingen.

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792368
Datum24.07.2014 14:0324529 x gelesen
Geschrieben von Matthias O.mal abgesehen davon dass ich 6 % schon ne ordentliche Hausnummer finde und mich Frage, ob da eine bestimmte Art von Einsätzen gemeint ist oder ob das ein Durchschnittswert ist (Kleinstfeuerwehr mit 5 Ölspuren und 1 VUPKLemm = 0 % PTBS bei den Ölspuren und 1/3 langfristig traumatisierte bei dem VU?)
Der Ansicht bin ich ebenfalls.

Geschrieben von Matthias O.würde der Prozentsatz nicht trotzdem mit der anzahl der Einsätze steigen? Zwar weniger stark, aber es würde doch auch immer wieder "neue" erwichen.
Ja schon. Aber nicht "additiv". Sonst hätte ich bei 5% pro Einsatz nach 20 Einsätzen keine Leute mehr. Das ist natürlich Blödsinn.

Geschrieben von Matthias O.Anteil an akuten Belastungsreaktionen nach einem Einsatz die Rede ist
Ich vermute, dass hier einige "Studien" unscharf formulieren und erfassen. Leider sind auch Chirurgen (mit denen wir oft in Kontakt kommen, weil normale D-Ärzte i.d.R. solche sind) sehr schnell dabei, "PTBS" aufzuschreiben, auch wenn das noch überhaupt gar nicht vorliegt, sondern "nur" eine akute Belastungsreaktion.

Geschrieben von Matthias O.Hier wäre m.E. anzusetzen - die Begleitung in der Verarbeitungsphase und die Kontrolle bis hin zur dann abschließend doch evtl. notwendigen Feststellung einer Anpassungs- oder Belastungsstörung, aber auch die Vorbereitung der Helfer darauf, dass solche Phänomene auftreten können und wie sie damit umgehen können. Das ist m.E. Wissen, was flächendeckend an die Führungskraft gebracht gehört.
Und genau dafür sind Einsatznachsorgeteams da, wobei die Feststellung einer Störung nicht direkt durch ein Team erfolgen wird, sondern das Erkennen von Anzeichen und die Beratung/Empfehlung, einen Fachmann aufzusuchen, incl. der Vermittlung eines solchen. Leider sind solche Teams (am besten eben organisationsintern) oft dünn gesät, und auch relativ stark ausgelastet, weil das Zusatzaufgaben sind. Da ist eine - wie vom Threadopener vorgeschlagen - persönliche Vorsorgebetreuung aller Helfer überhaupt nicht möglich.

Das Wissen gehört nicht nur an die Führungskraft gebracht, sondern an alle Helfer. Zum einen damit man an sich selbst Anzeichen erkennen kann, zum anderen weil ein ENT nicht nur von Führugskräften, sondern (im Idealfall) von jedem Helfer kontaktiert werden kann. Aber ja, in der regulären Führungskräfteausbildung kommt das Thema m.E. zu kurz.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen792371
Datum24.07.2014 14:2624604 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Linus D.Das Wissen gehört nicht nur an die Führungskraft gebracht, sondern an alle Helfer. Zum einen damit man an sich selbst Anzeichen erkennen kann, zum anderen weil ein ENT nicht nur von Führugskräften, sondern (im Idealfall) von jedem Helfer kontaktiert werden kann. Aber ja, in der regulären Führungskräfteausbildung kommt das Thema m.E. zu kurz.

das passt gut, wenn es vorgeplante Einsatznachsorge gibt. Eine regionale Gliederung meiner HiOrg macht das m.W. sehr erfolgreich, es gibt dort für das RD-Personal einen Bereitschaftsdienst der direkt nach dem Einsatz in Anspruch genommen werden kann oder wann immer der Bedarf ist. In der Fläche kenne ich das noch nicht, da macht das vielleicht die SiN mal mit - mit m.E. möglicherweise zweifehaftem Ausgang,weil doch der Focus ein anderer ist.

Für unsere Helfer im San- und Betreuungsdienst wird der PSNV 1-Lehrgang angeboten, bei dem Grundlagen der PSNV und der Rahmen der "psychichen Ersten-Hilfe" mit Blick auf die Aufgabe der sozialen Betreuung gelehrt werden, den PSNV 2 vertiefend speziell für Betreuungshelfer und den PSNV 3 speziell für Führungskräfte mit dem Focus auf die eigenen Helfer. Vom Land bezahlt und in der Fläche ausgerollt. Wäre sicher auch für die Feuerwehr wünschenswert - dadurch könnten sicher genügend motivierte Helferaufgetan werden, die dann am ende vielleicht eine Einsatz-Nachsorgeteam auf Landkreisebene fomieren und sich entsprechend weiter qualifizieren könnten.

Wäre schön, is meiner Ansicht nach aber noch lange nicht so weit...

ZO EEN GROTE VUURBAL JONGEN , BAM !!

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AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen792380
Datum24.07.2014 16:2224538 x gelesen
Hallo,

geschrieben von Thomas E.:
oder ?
Nein! 3 bis 6 % bleiben 3 bis 6 %, und werden nicht auf einmal 30 - 60 %.


Ich bin nicht so gut in Mathe, aber 3-6% PTBS-Wahrscheinlichkeit einsatzbezogen (PTBS-Wahrscheinlichkeit pro Mann pro Einsatz) heißt doch 3 bis 6 von 100 Mann/Einsatz
Gegenbeispiel: 10% der Stadtbevölkerung besitzen ein Auto. Bedeutet 10 von 100 Einwohnern/Stadt (und macht gleichzeitig 10 Autos).

Und dass heißt nun mal dass wenn von 10 Männer in 10 Einsätzen (=100 Mann/Einsatz) 3 bis 6 Männer ein PTBS aufweisen würden.
10 Einwohner aus 10 Städten würden nach Deiner Rechnung ebenfalls 100 Einwohner/Stadt = "Stadtbevölkerung" ergeben. Bedeutet das aber plötzlich, daß 10 von 10 Einwohnern (= 100%), statt 10 von 100 (= 10%), ein Auto haben (oder anders, daß jeder plötzlich ein Auto besitzt)?

Diese Rechnung haut doch nicht so wirklich hin!?


Gruß

Daniel


PS / Edit: Wobei ich diese 3 - 6% ebenfalls schon relativ viel finde, wie in einem vorhergehenden Beitrag bereits geschrieben wurde.

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AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen792382
Datum24.07.2014 16:53   24595 x gelesen
Hallo,

tja, die lieben Zahlen... Habe ich grade eben ja schon was zu geschrieben.

Geschrieben von Thomas E.:
Eine sehr umfassende Studie stammt aus 1996 von Wagner (et al.) (von der Uni-Trier glaube ich), der hat rheinland-Pfälzische Feuerwehrmänner befragt und da beichteten 90% von als belastend empfundenen Einsätzen,
Dazu mal was aus der Praxis, aus dem persönlichen Empfinden: Klar hatte auch ich schon Einsätze, die ich als belastend empfand! In mehr als 20 Jahren FF und fast ebenso lange hauptamtlich im Rettungsdienst auch mehr als zwei oder drei. Aber abgesehen davon, daß jeder so etwas anders verarbeitet - nach solchen Einsätzen ist die Stimmung, zum Beispiel auf der Rückfahrt, allgemein alles andere als heiter oder ausgelassen. Ich würde das jedoch einfach eher als Empatie, menschliches Mitgefühl, sicher auch kurzes Innehalten beschreiben (und ich finde das auch angemessen). Ich denke daher sollte es eigentlich niemanden geben, der nicht davon spricht, schon mal einen belastenden Einsatz gehabt zu haben. Mit einer (möglichen) PTBS hat so etwas indessen meines Erachtens nicht unbedingt viel zu tun (sondern siehe vorstehend)!


50% von klinisch auffällige Beschwerden (!) und 18% präsentierten das Vollbild der PTBS. Eine zweite Studie von Teegen (et al., 2001) betrifft Rettungsdienstpersonal, wo 36% das Vollbild der PTBS zeigten, wobei davon ausgegangen werden kann, dass die Zahlen bei der FW ähnlich veranlagt sind (wenn nicht sogar durch die deutlich höhere Eigengefährdung, höher liegen).
Und hier tut es mir leid, aber solche Zahlen kann zumindest ich persönlich nicht ernst nehmen. Wie grade geschrieben - jeder geht anders mit "belastenden Einsätzen" um. Und man muß es auch mal ganz klar sagen (feststellen): Für viele ist der Rettungsdienst oder auch der Dienst bei der Feuerwehr (zumindest bei solchen, mit den entsprechenden Einsätzen) schlicht auch nichts, können diejenigen schlicht nicht oder schlecht verarbeiten. Aber 50% "klinisch auffällige Beschwerden" und erst recht 18% oder gar 36% mit dem "Vollbild der PTBS" - das wäre ein Drittel der Kollegen im Rettungsdienst ! - halte ich für wesentlich zu hoch gegriffen, ganz wesentlich! Und man tut mit solchen Zahlen meiner Meinung nach der Sache, der wichtigen und richtigen Sache PSNV, auch absolut keinen Gefallen!


Gruß

Daniel

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792385
Datum24.07.2014 17:2524321 x gelesen
eben, mit vorbelastetem Personal potenzieren sich die Zahlen.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792389
Datum24.07.2014 18:02   24714 x gelesen
Okay.

Studien sind also Quatsch, während deine persönliche Einschätzung da wesentlich zuverlässiger ist.
Das habe ich doch so richtig verstanden ?!

Oder gilt das nur für Studien, die Dir persönlich nicht zusagen ? Oder, weil nicht sein kann, was nicht sein darf ?

Man macht Studien, um einen Sachverhalt möglichst objektiv zu erfassen, deine persönliche Meinung ist aber zwangsläufig subjektiv - sie kann den objektiven Sachverhalt darstellen, wird es aber eben mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Eben, weil Du nur Deinen Blickwinkel hast.

Hattest Du schon mal Rücken- oder Kopfschmerzen ? und auch schon mal Ibuprofen genommen ? Ja, okay.
Du hast es offenbar überlebt. Und Du sagt, meiner persönlichen Einschätzung nach ist Ibuprofen absolut harmlos.

Betrachtet man aber 80 000 Fälle, zeigt sich, dass es da eine Häufung von Todesfällen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Und zwar steigt die Sterblichkeit von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter Ibuprofen-Medikation um 400% (!!!) an.

D.h. Deine persönliche Einschätzung würde eine ganze Menge Leute das Leben kosten.
Und genau deshalb macht man eben Studien.

Oder anders: Du spielst russisch Roulette, drückst ab, es passiert nichts. Deiner persönlichen Einschätzung nach, ein harmloses Spiel. Würdest Du jetzt deinem Sohn den Revolver in die Hand drücken und sagen: "Junge, halt die die Mündung an den Kopf und drück ab... nach meiner Einschätzung passiert dir gar nix."
Die Wahrscheinlichkeit, dass Du ihn damit umbringst liegt bei fast 20% -was soll ´s. Deine Einschätzung ist ja: "HARMLOS, MACH RUHIG". Viel Spaß.

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AutorDani8el 8H., Schriesheim / Baden-Württemberg/Hessen792390
Datum24.07.2014 18:1024439 x gelesen
Dann reden wir jetzt auch mal nicht über Studien die durch weitere Studien widerlegt wurden...

Oder über Studien die unter sehr fragwürdigen Bedingungen entstanden sind...

Hier vertrete ich nur meine eigene Meinung, wenn ein stiller Mitleser Probleme mit ihr hat oder sie nicht versteht soll er sich direkt an mich wenden. Und wenn er sich das nicht traut kann das Problem wohl nicht so groß sein.

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792391
Datum24.07.2014 18:41   24525 x gelesen
Lieber Thomas, was ist denn nun wieder mit Dir los?
Du lässt eine Diskussion ja gar nicht zu. Was Daniel schreibt ist doch legitim - er stellt doch Studien an sich nicht in Frage oder bezeichnet sie generell als Quatsch. Ausserdem wirkt es etwas wechselhaft, auf der einen Seite zu behaupten, Zahlen sind nicht mein Ding und gleichzeitig fest darauf zu beharren.
Dann hättest Du schreiben sollen "Ich bin gerade in einer Starrkopf-Phase und möchte mich streiten!" Das würde ich Dir sofort abnehmen.

Auch ich kann definitiv nicht glauben, dass jeder Dritte Rettungsdienstmitarbeiter betroffen sein soll.
Aber Belastungsstörungen sind nicht hart definiert oder beweisbar wie z.B. Knochenbrüche oder offene Wunden.
Da hätte ich es einfach, würde ich sagen z.B. (getippt) mindestens 80% aller Feuerwehrler haben sich im Einsatz schon mal eine offene Wunde zugezogen. Aber irgendeine klinische Relevanz könnte man auch nicht daraus ersehen.

Beispiel: Die AWMF beschreibt PTBS mit z.B. vermehrter Reizbarkeit.
Die habe ich sicher auch, wenn ich mich mit bestimmten Patienten streite, die unser System für Bagatellen missbrauchen und eine erhöhte Anspruchshaltung haben. Schon alleine das wechselnde Niveau dieses Threads löst etwas in mir aus.
Aber entspricht das wirklich (auch nur ansatzweise) dem, was therapiewürdig ist? Oder ist das normales menschliches Verhalten. Reagiere ich nicht, bin ich ja abgestumpft und entspreche somit der "emotionalen Taubheit". Auch eine PTBS Definition. Hier im Forum sind also mindestens 2, die solche Studienaussagen für zu gewagt halten.

Und mir ist auch klar, dass man mit Prozentzahlen im 1-3 Bereich niemanden locken kann. Aber Glaubwürdigkeit gewinnt man durch weiches definieren und hochjubeln von Zahlen nicht. Ich behaupte eher, da will sich jemand mit hohen Zahlen profilieren.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792396
Datum24.07.2014 19:2624470 x gelesen
Und du denkst zur Diagnose PTBS reicht die erhöhte Reizbarkeit aus ? Ist es nicht viel mehr die Kombination ganz bestimmter Symptome MIT dem entsprechend als Trauma zu wertendem Ereignis ?

Also so einfach isses nun auch nicht.

Je höher die betrachtete Fallzahl, desto aussagekräftiger ist die Studie. Wenn ich alleine meine Umwelt betrachte werde ich aber immer nur eine sehr begrenzte Fallzahl haben - und somit ist mein Eindruck sehr, sehr relativ.

Eine Studie ist nun mal ein probates wissenschaftliches Mittel. Ob mir persönlich die Ergebnisse gefallen oder nicht ist dabei doch eher relativ.

Muss man denn nun wirklich diskutieren, was aussagekräftiger ist ? Die eigene persönliche und damit sehr subjektive Erfahrung und Meinung, oder eine wissenschaftliche Studie.

Warum ist meine persönliche Erfahrung nicht objektiv ? Einerseits, weil sie sehr begrenzt ist. Dann unterliege auch ich einem gewissen "Placebo"-Effekt. Meine Wertung ist abhängig von meinen Erfahrungen und Wünschen, meiner Wertevorstellung, ja sogar vom Wetter. Ich unterliege einer narzistischen Selbsttäuschung. Und und und...
Je besser das Studiendesign, desto mehr werden diese Effekt minimiert - und umso aussagekräftiger ist die Studie.

Sorry, ich kann nix dafür. Das ist nun mal leider so.

Ich kann solche Studien nur zur Kenntnis nehmen. Und gehe davon aus, dass sie unter wissenschaftlichen Vorgaben angefertigt wurden.

Aber mal ein anderer Aspekt:

Wer profiliert denn davon die Zahlen hochzujubeln ?
Die jeweiligen Vesicherungsträger werden sicher nicht über solche Studien jubeln. Auch kaum die politischen Stellen (denn hohe Zahlen heissen hohe Versicherungsbeiträge). Hohe Zahlen können aber dem Gutachter helfen, einem traumatisierten Feuerwehrmann z.B. zu einer entsprechenden finanziellen Unterstützung oder gar Berentung zu helfen...

Oder andersrum... wem schaden denn die von euch so gerne gesehenen niedrigen Zahlen ?
Also mir nicht. Dem Land nicht. Dem Versicherungsträger nicht.

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792400
Datum24.07.2014 20:07   24496 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Und du denkst zur Diagnose PTBS reicht die erhöhte Reizbarkeit aus ? Ist es nicht viel mehr die Kombination ganz bestimmter Symptome MIT dem entsprechend als Trauma zu wertendem Ereignis ?
Ich WILL doch gar nichts diagnostizieren. Ich versuche nur zu entschlüsseln, warum solche "weichen Daten" vielfach nicht ernst genommen werden. Und an der Leitlinie ist immerhin die Fachgesellschaft "Deutsche Gesellschaft für Psychotherapie bla bla bla" mit involviert. Ich kann also annehmen, dass damit die Leitlinie als Diskussions- und Definitionsgrundlage genommen werden kann.
Das Trauma ist ja völlig individuell zu werten. Das weisst Du besser als ich.

Geschrieben von Thomas E.Eine Studie ist nun mal ein probates wissenschaftliches Mittel
Wer streitet denn ab, dass Studien das im Allgemeinen nicht sein sollen?
Ich komme nur nicht mit den "weichen" Eckpunkten der PTBS klar. Das muss meines Erachtens mehr "messbares" sein. Visualisierungsskalen sind da noch das wenigste.

Geschrieben von Thomas E.Oder andersrum... wem schaden denn die von euch so gerne gesehenen niedrigen Zahlen ? Also mir nicht. Dem Land nicht. Dem Versicherungsträger nicht.
Da rennst Du genau in das hinein, was Jo Mäs_hle hier anscheinend in einer instinktiven Abwehrhaltung richtig erkannt hat:
"Ich lasse nicht jeden in meinen Kopf." (Ich hoffe, ich zitiere aus dem Kopf richtig) und irgendwas mit Versuchskaninchen.
Es ist sehr wohl für eine eventuelle Feuerwehr wichtig zu wissen, dass sie auf Dich vertrauen können und nicht gleich überinterpretiert werden. D.h. für krank erklärt im Sinne der Definition PTSB. Aber gerne Hand hoch, welche Feuerwehr damit kein Problem hätte.

Psyche ist ein sensibles Thema, auch das Thema "Dicke Bayern sind nicht atemschutztauglich" hat einige Wellen gemacht. Das kam aber von anderer Stelle. Aber ich kann mich nur Sebastian K. anschliessen, der sehr weise darauf hingewiesen hat, Dein Vorgehen und Wortwahl hier im Forum klug zu wählen. Ich persönlich halte mich zurück bei der Diskussion mit den Ingenieuren um Berechnungen und Zahlen. Das können viele der Forumsmitglieder wirklich gut - und nur weil Feuerwehr aussen drauf steht sollte man keinen unterschätzen, der drinne sitzt. Bedenke immer auch die hohe Zahl der stillen Mitleser.

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AutorThom8as 8E., Koblenz / Rheinland-Pfalz792401
Datum24.07.2014 21:1024521 x gelesen
Sorry, ich kann dir echt nicht mehr folgen.

Ich finde die Diagnosekriterien der PTBS nicht weich. Im Prinzip ist das recht klar und eindeutig definiert.

Was schlecht definiert ist, sind Traumafolgestörungen, die eben nicht die Kriterien der PTBS erfüllen.

Ich verstehe den Schritt von dem letzten Zitat, zu der Behauptung, man könne mir nicht vertrauen, weil ich "gleich überinterpretieren und ... für krank erklären" würde..." Wie kommst Du dazu ?

Außerdem, ich will ja gar nicht mit Traumatisierten arbeiten, sondern präemptiv, vor einer potentiellen Traumatisierung. Die Frage PTBS oder nicht würde sich mir also gar nicht stellen.

Du eigentlich kann ich hier doch wirklich sagen, was ich will, es wird mir doch eh immer negativ ausgelegt und das Wort im Mund herumgedreht.
Dann der erhobene Zeigefinger: "Wähle dein Vorgehen und Deine Wortwahl gut! Bedenke die hohe Zahl der stillen Mitleser!"

Ja zZ 5611 beim Primär-Posting. Antworten tun hier eigentlich weitestgehend die selben Leute, also sind 5550 Mitleser still... mehr oder weniger...
Und ich muss jetzt davon ausgehen, dass die mir alle grollen und böse auf mich sind - oder was meinst Du mit der - äh - Warnung / Drohung - was auch immer ? "nur weil Feuerwehr draufsteht sollte man keinen unterschätzen" ??? Liegt morgen jetzt ein Pferdekopf vor meiner Haustür ?
Bitte, was soll das ?

Bleiben wir doch bitte mal bei den Fakten:
Ich hab gesagt, dass ich mich gerne in der Vorsorge von Belastungsstress mit der Fachkompetenz des professionellen Therapeuten für Feuerwehrleute als Feuerwehrmann engagieren würde...

Und dann wird hier über Stallgeruch, Aussagekraft von Studien diskutiert, dass es ja praktisch keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gebe, Fachkompetenz ist nebensächlich, Stallgeruch ist alles, es wird mir unterstellt ich wolle die Leute krank machen, mit ihnen herum experimentieren, ich wolle bestehende Systeme abschaffen, ich werde angegriffen, beleidigt, bedroht und und und und...

Gleichzeitig erhalte ich sehr, sehr viele PNs mit ähnlichem Inhalt: (sinngemäß:) "Lass dich nicht abschrecken. Bitte engagiere Dich weiter. Der Verlauf der Diskussion ist forumstypisch. Das sind nur ein paar - und nicht die Feuerwehr... Ich traue mich aber nicht hier offen zu posten, weil man dann eh niedergemacht wird" (btw. ist es das, was Feuerwehrleute unter Kameradschaft verstehen - andere niedermachen ?)

Es sind gerade mal eine gute Handvoll Leute, die hier immer wieder im gleichen "Tonfall" kritisieren - und über 5000 die schweigen. Und ich will irgendwie nicht alle 5600 mit dieser handvoll Menschen gleichsetzen - weil ich denke, dass wäre nicht fair.

Für das, was die Männer und Frauen der Feuerwehren leisen, schätze ich sie sehr hoch und bringe Ihnen meinen allerhöchsten Respekt und meine Anerkennung entgegen.
Das ist meine prinzipielle Haltung zur Feuerwehr - vollig egal ob Berufs- oder freiwillige Feuerwehr.

Damit beende ich für mich diese Exkurison ins Feuerwehr-Forum.

Ich freue mich über alle PNs die mir konstruktive Kritik vermitteln.

Wer mich "anmachen" möchte, sollte es dann aber bitte hier tun.


Ich bedanke mich bei ausnahmslos allen, die hier mein Primärposting kommentiert haben.

Damit verabschiede ich mich aus dem Forum und wünsche euch alles, alles Gute - passt auf euch auf !

VG

Thomas

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792410
Datum24.07.2014 23:0524301 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Sorry, ich kann dir echt nicht mehr folgen.Ähm, gleichfalls.

Hast du in deinen letzten Beiträgen (auf eine in meinen Augen etwas merkwürdige Weise) kritisiert, dass manche Leute an einer Studie zweifeln, über die du selber einen Tag vorher hier noch geschrieben hast:
...Diese Studie wurde mir vom Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz vorgelegt, womit er zeigen wollte, dass es keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gibt...
Ich halte das Studiendesign für fragwürdig. Ebenso, wie die Tatsache, dass ausschließlich die PTBS dargestellt wird.
?

Geschrieben von Thomas E. Und dann wird hier über Stallgeruch, Aussagekraft von Studien diskutiert, dass es ja praktisch keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gebe, Fachkompetenz ist nebensächlich, Stallgeruch ist alles, es wird mir unterstellt ich wolle die Leute krank machen, mit ihnen herum experimentieren, ich wolle bestehende Systeme abschaffen, ich werde angegriffen, beleidigt, bedroht und und und und...Da du das alles in die bisherigen Beiträge hineininterpretierst, auf manche Aspekte (z.B. die bisherige Vereinsarbeit) nur sehr spärlich eingehst, wiederholt den Anschein erweckst nur das lesen zu wollen, was deinen eigenen Vorstellungen entspricht, denke ich, ein Abschied von einer Diskussionsplattform ist vielleicht gar nicht so verkehrt.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792413
Datum24.07.2014 23:2124371 x gelesen
Schade, dass die Diskussion hier wohl aufhört. Aber Du kannst ja still mitlesen und meine verzweifelten Versuche, Dir zu erklären, wie es auch angekommen sein könnte:
Wir reden von unterschiedlichen Dingen.

Erstens die reine Zahlendiskussion um Prozente. Völlig gefühlsfrei.

Ich musste aus den Antworten lesen, dass Du auch von über 36% aller Feuerwehrler mit PTBS ausgehst.
Mir ist das zuviel. Ich kann nicht glauben, dass mehr als jeder Dritte darunter leidet. Dass fast jeder schon mal auf belastende Einsätze körperlich / geistig reagiert hat - das glaube ich sofort. Aber doch keine PTBS draus machen. Aber wie Du jetzt schreibst, geht es Dir auch gar nicht darum.
Dann hake ich die Sache ab - leider weiß ich nicht mal mehr ansatzweise, von welchen Zahlen ausgegangen werden kann.
Noch weniger weiß ich, wann eine Einsatzkraft diese Diagnose im Leben wieder los wird und damit die Statistik wieder verlässt oder drin bleibt bis ans Lebensende? Wahrscheinlich von Studie zu Studie unterschiedlich.

Geschrieben von Thomas E.Ich verstehe den Schritt von dem letzten Zitat, zu der Behauptung, man könne mir nicht vertrauen, weil ich "gleich überinterpretieren und ... für krank erklären" würde..." Wie kommst Du dazu ? Aus der Aussage, dass über 36% der Einsatzkräfte von PTBS betroffen seien. Streng genommen also "krank". Ich teile das nicht, wie gesagt. Aber wenn Du zu dieser Aussage immer noch stehst, dann erklärst Du pauschal einen ganzen Haufen von Leuten für nicht gesund. Und unter diesen Voraussetzungen könnte es meiner Meinung nach problematisch werden, sucht man eine Feuerwehr, mit der man arbeiten will. Vielleicht von der Art mit der Frage: "Schaut er nun in meinen Kopf und interpretiert mich?" Ich schau ja auch auf das Gangbild - rein reflexartig.
Andere hören halt sofort auf den Automotor und runzeln die Stirn, wenn ich sage "klingt doch gut".
Aber das ist eine Unterstellung und Vermutung von meiner Seite.

Geschrieben von Thomas E.Und dann wird hier über Stallgeruch, Aussagekraft von Studien diskutiert, dass es ja praktisch keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gebe, Fachkompetenz ist nebensächlich, Stallgeruch ist alles, es wird mir unterstellt ich wolle die Leute krank machen, mit ihnen herum experimentieren, ich wolle bestehende Systeme abschaffen, ich werde angegriffen, beleidigt, bedroht und und und und...
Also jetzt stehe doch endlich mal über den Dingen. Mann, Du bist Gesprächstherapie gewohnt. Es werden regelmäßig Forumsneulinge gewarnt, dass hier alle möglichen Leute / Führungskräfte mitlesen. D.h.

- Anfrage im Forum "Wer hat gute Tips für die Aufnahmeprüfung!" geht nicht selten nach hinten los
- FA mit Name XY beschwert sich über Feuerwehr Z
- Wir wollen das Auto XYZ kaufen und haben gerade ein Bieterverfahren wo der RSTUVW ein Angebot abgegeben hat. Bingo, eine Ausschreibung zerstört
usw.

Geschrieben von Thomas E.Gleichzeitig erhalte ich sehr, sehr viele PNs mit ähnlichem Inhalt: (sinngemäß:) "Lass dich nicht abschrecken. Bitte engagiere Dich weiter.
Und das ist auch gut so und sollte Dich beflügeln - dann hast Du doch Partnerwehren für die Zusammenarbeit gefunden. War doch genau die Intention.

Geschrieben von Thomas E. Der Verlauf der Diskussion ist forumstypisch. Und endet mit dem Abmelden aus dem Forum. Stimme Dir leider vollkommen zu - unnötig. Ich bin bestimmt nicht böse und habe mir wirklich Mühe gegeben und Zeit genommen, die Antworten zu formulieren.

Geschrieben von Thomas E.Es sind gerade mal eine gute Handvoll Leute, die hier immer wieder im gleichen "Tonfall" kritisieren - und über 5000 die schweigen. Und ich will irgendwie nicht alle 5600 mit dieser handvoll Menschen gleichsetzen - weil ich denke, dass wäre nicht fair.
Ich traue mich schon gar nicht mehr ... aber eine schlechte Nachricht habe ich doch: Es sind nicht 5600 Leute, die das Post gelesen haben. Es wurde hingegen 5600 mal geklickt. Alleine ich habe es sicherlich 10-20 mal aufgerufen. Ich wage es nun nicht mehr, Zahlenspekulationen zu machen. Das könnte Jürgen entschlüsseln.

Geschrieben von Thomas E.Weil Feuerwehr draufsteht sollte man keinen unterschätzen" ??? Liegt morgen jetzt ein Pferdekopf vor meiner Haustür?
Nein. Aber wenn ich hier im Forum über Zahlen diskutiere, dann steht mir ein Haufen von z.B. Ingenieuren gegenüber die besser, schneller, genauer und belesener mit Zahlen arbeiten können als wir Ärzte.
Du weißt anscheinend gar nicht, was mir hier im Forum schon die entsprechenden Fachleute beigebracht haben. (z.B. dass Zeckenstich/biss von mir falsch gewusst wurde, ich wenig Ahnung von der Infektiösität von Milzbrand habe usw.) -> Da hatte ich wenig bis keine Ahnung und habe dummgschwätzt. Dazu muss ich stehen. Und ein erhobener Zeigefinger sollte nicht wirklich Gefühle auslösen.
Alles Gute.

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AutorMark8us 8R., Höhenrain / Bayern792419
Datum25.07.2014 07:3724181 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.
Welche was ?
Welche Vorteile... und warum...

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AutorIngo8 H.8, Vockenhausen / Hessen792423
Datum25.07.2014 08:5624102 x gelesen
Hoi,

nuja. Wenn ich die letzten Beiträge so lese, wundert es mich nicht, dass Du bei Deinen Vorstößen aneckst und keinen Kooperationspartner findest. Der öffentliche Auftritt hier dürfte da auch keine wirklich positiven Auswirkungen haben.

Geschrieben von Thomas E.Und dann wird hier über Stallgeruch, Aussagekraft von Studien diskutiert, dass es ja praktisch keine Traumafolgestörungen in der Feuerwehr gebe, Fachkompetenz ist nebensächlich, Stallgeruch ist alles, es wird mir unterstellt ich wolle die Leute krank machen, mit ihnen herum experimentieren, ich wolle bestehende Systeme abschaffen, ich werde angegriffen, beleidigt, bedroht und und und und...

Ich glaube, Du hast hier einige Aussagen massiv falsch verstanden (oder falsch verstehen wollen). Atme mal ein paar Tage tief durch und lies die Diskussion hier nochmal mit Abstand. Vielleicht bekommst Du dann eine Idee, wo Du bei Dir ansetzen muss, um mit Deinen Vorstößen erfolgreicher zu sein.

MFG

Ingo

--

"Der Erfolg der Kommunikation misst sich an dem Verstandenen, nicht an dem Gesagten." [Unbekannt]
-
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: meine hier geschriebenen (btw privaten) Beiträge sind nur für die Veröffentlichung in diesem Forum gedacht. Sollte jemand den Inhalt für andere Zwecke verwenden wollen, kann man mich jederzeit via Mail kontaktieren und dieses klären ;)

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AutorIngo8 H.8, Vockenhausen / Hessen792425
Datum25.07.2014 09:0324315 x gelesen
Hi,

Geschrieben von Thomas M.Oder lasst ihr eueren Haus-/OP-Arzt auch nur das machen was er selber schon ...hinter sich hat ?

Mein Hausarzt ist an Schweigepflichten gebunden. Ich gehe dort hin, wenn ich ein Problem habe, oder mich zu ganz bestimmten Themen vorsorglich untersuchen lassen möchte. Ich tue das, wenn ICH das will und wann ICH das will. Und vor allem entscheide ICH, welchem Hausarzt ich vertraue und welchem nicht.

Bei einem Psychologen sieht das imho nochmal ganz anders aus. Hier kehrt man sein innerstes nach außen. Das kann und will nicht jeder. Ich behaupte sogar, dass das manchmal kontraproduktiv ist.

Wenn jemand in meiner Wehr präventiv psychologisch mit mir arbeiten möchte, muss ein besonderes Vertrauensverhältnis her und das bekommt man nur, wenn man eine Weile miteinander zu tun hat und das Gefühl hat, dass der Gegenüber einen versteht und man sich auf diesen verlassen kann.

Liege ich da irgendwo falsch?

Viele Grüße

Ingo

--

"Der Erfolg der Kommunikation misst sich an dem Verstandenen, nicht an dem Gesagten." [Unbekannt]
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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792429
Datum25.07.2014 09:4424249 x gelesen
Geschrieben von Daniel R.Nein! 3 bis 6 % bleiben 3 bis 6 %, und werden nicht auf einmal 30 - 60 %.


Hallo zusammen,

ich staune nur noch--alles, was ich hier lese dreht sich um Statistiken und Zahlen, um die Frage, wer die "höheren Weihen der der reinen Lehre" hat, aber - mag an mir liegen - etwas Erhellendes für die Praxis ist (kaum) dabei..

Zum Beispiel die Frage, WIE man Selbstschutz betreiben kann, um es gar nicht soweit kommen zu lassen!

Da ich mich selber mit dem Thema habe auseinander setzen müssen, es am eigenen Leibe erlebt habe (bitte nicht fragen "Was und WIE", das werde ich nicht in Coram Publico ausbreiten) frage ich mich, WIE WIR (die Kollegen und ich, immerhin 35 Jahre Berufswehr ) das haben ausgehalten..
Wir hatten schlicht keinen, an den wir uns haben wenden können - und es hat us auch keiner gesagt, dass wir jetzt Hilfe brauchten. Teilweise Alpträume!

Dass das zu sehr unschönen Szenen geführt hat nur mal am Beipiel:
Ich werde gleich in der Anfangzeit meines Dienstes zu einem entsetzlichen Unfall gerufen, hier ist ein kleines Mädchen bein Eisschlittern mit dem Köpfchen vor die hinteren Reifen eines Müllfahrzeuges gefallen.

Mir schossen die Tränen in die Augen, ICH KONNTE SIE nicht zurück halten.
Vor Ort ein "Anschiss" des Fahrzugführers (den ich seit dem regelrech gehasst habe); "Herr B., wenn Sie das nicth aushalten können, dann dürfen sie nicht zur Feuerwehr gehen!"
DAS nenne ich mal kollegial-verständnisvoll!!

Ich habe hier schon einmal den Leidensdruck am Beispiel "Hannover Linden", den Tod von acht Kollegen und wenige WOchen später den Tod eines erschossenen Kollegen angeführt..

Nein, bitte mich nicht misszuverstehen:, ich halte unsere Notfallseelsorgerm die ich im Dienst nie erlebt habe für einen Segen, aber nicht jeder schlimme Einsatz muss psychoanaltytisch aufgearbeitet werden.

Bei den Tauchern gibt es eine entsprechende Methode: kommt der unter Wasser in Not und wird an die Oberefläche geholt, dann bekommt er in kürzestger Zeit (sic) ein neues Gerät aufgeschnallt und geht mit einem erfahrenenden Kmeraden, den er vertraut wieder auf Tiefe..

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AutorAndr8eas8 V.8, Uetze / Niedersachsen792434
Datum25.07.2014 10:1624324 x gelesen
Hallo Thomas,

ich verstehe nicht, wie man so eine Anfrage stellen kann und dann sich es mit den Personen verscherzen kann???

Du möchtest helfen mit diversen Problemen klar zu kommen. Das ist sehr ehrbar.
Auf der anderen Seite, willst Du aber diese Probleme nicht kennenlernen (Nicht im Einsatzgeschehen involviert werden).

Dann kommt die Diskussion auf, das man Studien heranziehen muß, um alles aus verschiedenen Blickwinkel analysieren zu können. Wo bitte ist dann Dein Blickwinkel aus dem Einsatzgeschehen?

Als Tiefenpsychologe hast Du meiner Meinung mit Deinem Auftritt hier Dir mehr verbaut als geöffnet. Denn man sollte zuhören können und nicht in Debatten andere Personen von seiner Meinung versuchen zu überzeugen.

Ich habe in meiner Zeit (Gott sei Dank) nie ein professionelles Gespräch benötigt. Was allerdings auch daran liegen kann, das wir einen Notfallseelsorger in der Wehr hatten. Der fuhr Einsätze mit und danach sprach man miteinander bei einer Cola oder einem Bier alles durch. Somit blieb nie wirklich etwas hängen.

Gruß,

Andreas


P.s.: Schau einmal den Text Deiner HP durch. Die Tiefenpsychologische Praxis - Koblenz widmet sich der tiefenpsychologisch fundierten Psychotheapie und Beratung.

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel. Aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
Epilepsie Dollbergen
Jugendfeuerwehr Dollbergen
Feuerwehr Dollbergen

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792435
Datum 25.07.2014 10:30   25175 x gelesen
So nu hab ich aber lange genug mi(s)t gelesen. :-) Klaus habe nur an dich hingehängt nicht persönlich und alles ohne Zahlen und %ten einfach nur aus 14 Jahre Mitarbeit in SBE und KiT

Grundsätzlich unterscheidet man in der psychologischen Betreuung der Einsatzkraft
zwischen der Betreuung der Einsatzkräfte und der Betreuung der Angehörigen
und Patienten. In diesem Teil möchte ich auf die Stressbearbeitung bei Einsatzkräften
eingehen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum Stressbearbeitung. Jeder
Mensch, insbesondere Einsatzkräfte kommen im Laufe ihres Lebens zu Krisensituationen:
Verkehrsunfall beschädigte und zerstörte Sachgüter, verletzte Kinder und
Erwachsene, Tote, verstörte unverletzte Menschen, Angehörige, hilflose Zuschauer,
Alle beteiligten Einsatzkräfte, wie Rotes Kreuz, Feuerwehr, Exekutive, etc., haben
während des Einsatzes ihr Bestes gegeben! Nach dem Einsatz jedoch tauchen bei
jedem einzelnen auch Emotionen auf: Trauer, Wut, Ohnmachtsgefühl, Verzweiflung,
das Gefühl, nicht optimal gehandelt zu haben, Zynismus, Sarkasmus, oder Sprachlosigkeit;
jeder reagiert in seiner persönlichen Art und Weise, jeder drückt seine persönliche Betroffenheit in seiner Art aus. Diese Betroffenheit ist eine menschliche Reaktion.
Sie kann von kurzer Dauer sein, aber auch länger andauern und beim Betroffenen
nachhaltige negative Auswirkungen zeigen, im Extremfall sogar eine Beeinträchtigung
der Gesundheit bewirken. Daher muss derartigen Beeinträchtigungen
bestmöglich vorgebeugt werden.
Das System der Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen wurde das erste Mal
in der amerikanischen Armee im 2. Weltkrieg beobachtet, wo Soldaten, die die Möglichkeit
hatten, über ihre Erlebnisse unmittelbar zu sprechen, am nächsten Tag besser
einsatzfähig waren. Aus einer weiteren Reihe von Beobachtungen und systematischen
wissenschaftlichen Arbeiten entwickelte Jeffrey MITCHELL gemeinsam mit
Georg S. EVERLY ein Praxis orientiertes, sehr erfolgreiches und empirisch abgesichertes
Modell: Critical Incident Stress Management (CISM), unser SBE. Diese System
wird mittlerweile schon in vielen Ländern erfolgreich eingesetzt.
Was ist aber ein belastendes Ereignis? Ein belastendes Ereignis liegt außerhalb der
alltäglichen menschlichen Erfahrung. Da es plötzlich und unerwartet auftritt, kann es
starke emotionale Auswirkungen auch auf gut vorbereitete, erfahrene Menschen haben.
Ist das belastende Ereignis extrem, kann es auch pathologische Folgewirkungen
zeigen.
Belastende Ereignisse für Einsatzkräfte sind:
- Tod oder schwere Verletzung eines/r Kollegen/In
- Suizid eines/r Kollegen/In
- Tod von Kindern
- große Anzahl von Verletzten
- Opfer, die den Einsatzkräften bekannt sind
- Einsätze mit starkem Medieninteresse
- jedes andere Ereignis, das eine ungewöhnlich belastende Wirkung. Ob ein Ereignis als belastend empfunden wird oder nicht, ist perönlichkeitsabhängig
und von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Bereits während eines belastenden Ereignisses können sich Symptome einer aktuen
Belastungsreaktion entwickeln:

- Man ist emotional taub: Es entwickeln sich z.B. angesichts eines
Schwerstverletzten keinerlei Gefühle. Man nimmt Gegebenheiten um sich herum nur mehr eingeschränkt wahr:
Der Sanitäter nimmt z.B. nur die Verletzungsmuster des Verletzten wahr,
nicht aber andere Details innerhalb des Fahrzeuges, in dem er den Verletzen
versorgt
- Auch später kehren an die nicht wahrgenommenen Details keinerlei Erinnerungen
zurück (dissoziative Amnesie)
Nach dem Ereignis kann die akute Belastungsreaktion bewirken, dass
- sich Erinnerungen wiederholt aufzwingen (flash back)
- Schlafstörungen auftreten
- das Ess- und Trinkverhalten verändert wird
- Verhaltensänderungen auftreten
- Reize, die an das Ereignis erinnern, vermieden werden.
Das belastende Ereignis kann zum Auslöser einer akuten (Symptome zeigen sich bis
max. 3 Monate) oder chronischen (länger als 3 Monate) posttraumatischen Belastungsstörung
werden. In diesem Fall ist ein externer Fachmann (Psychologe, Arzt,
Priester, Rabbi,) beizuziehen.
SBE ist weder eine Form der Psychotherapie, noch ein Ersatz dafür sie unterstütz
jedoch die jedem Menschen innewohnenden körpereigenen Regenerationskräfte!
Eines der wesentlichsten Ziele von SBE ist, die beschriebenen Auswirkungen nach
belastenden Ereignissen zu minimieren. Bei SBE handelt es sich nicht um eine isolierte
Psychotechnik sondern um ein ganzes Bündel von Maßnahmen, das dazu beiträgt, die Qualität der Arbeit einer Einsatzorganisation weiter zu verbessern
und damit auch das Ansehen in der Bevölkerung zu stärken.
Der Grundsatz Vorbeugen ist besser als Heilen gilt auch bei SBE. Ein noch so
gutes SBE-Angebot ist jedoch insuffizient, wenn SBE nicht ein integrierter Teil der

Ausbildung von Einsatzkräften wird und Einsatzkräfte nicht im Rahmen ihrer Ausbildung
gelernt haben, SBE für sich sinnvoll zu nutzen.
Die wichtigsten Ziele in Aus- und Fortbildung sind daher, den Mitarbeitern einsichtig
zu machen, dass es einen gesunden Stress (Eustress) gibt, der uns dazu treibt, Bedürfnisse
wie Hunger, Durst, Schlaf, zu stillen. Würden wir diese Bedürfnisse
nicht stillen, würden wir sterben. Die Anforderung/Situation wird als Herausforderung
erlebt, der man sich gerne stellt. Man hält sich für kompetent
genug die Situation zu meistern und denkt, dass man wahrscheinlich
erfolgreich sein wird. Es gibt aber auch einen ungesunden Stress
(Disstress), der unsere körperlichen und geistigen Funktionen erheblich
reduzieren und letztendlich auch zu Erkrankungen führen kann, weil unser
Organismus über kürzere oder längere Zeit überfordert ist und keine
Gelegenheit hat sich zu erholen. Die gesamt Situation hier wird als belastend,
überfordernd und unangenehm angesehen. Man hat Angst zu
scheitern und ist praktisch hilflos. Entscheidend ist immer die momentane
Verfassung in der man sich befindet.
- eine akute Belastungsreaktion die normale Reaktion des Menschen auf
außergewöhnliche Ereignisse ist.
- es möglich ist, Stressbewältigungstechniken zu erlernen. Damit soll im
Sinn von Selbstschutz die Eigenverantwortlichkeit jedes Einzelnen angeregt
werden.
Arten der Stressbewältigung:
Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Ressourcen zum Umgang mit Stress (Zimbardo).
· Materielle Ressourcen
· Persönliche Kompetenzen
· Soziale Ressourcen
Zu den materiellen Ressourcen können Geld und der Grad der eigenen medizinischen
Versorgung gehören. Macht sich etwa die Einsatzkraft Sorgen darum,

wie er die nächste Rate für sein Auto bezahlen kann, ist dieser Mensch schon vorbelastet.
Gute oder schlechte Ausrüstung (Werkzeug, Schutzanzüge, Spezialgeröte,
Kommunikationstechnik, medizinische Geräte, ergonomisch und gut ausgestatte
Fahrzeuge,...) können bei Einsatzkräften ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, wann
und wie Stress empfunden wird. Aber auch Unterkunfts- Verpflegungs- und Schlafmöglichkeiten
können Einfluss auf die Stressemfpindlichkeit haben. Hat etwa eine
Einsatzkraft schon den halben Abend über das grausige Essen geärgert, liegt dann in
einem Bett, welches mehr an ein Folterwerkzeug erinnert und dieses Bett steht dann
noch in einem schlecht belüfteten Raum mit Einfachverglasung zur Hauptverkehrsstraße
hin, dann wäre es nicht verwunderlich, wenn diese Einsatzkraft in einem folgenden
Einsatz empfänglicher für Stress wäre, als wenn sie angenehmere Bedingungen
vorher (und nachher) erlebt hätte.
Persönliche Ressourcen beziehen sich auf die Fertigkeiten, die ein Mensch erlernt
hat, um mit Stress umzugehen und auf die Bewältigungsstile, die er bisher für sich
entdeckt und gelebt hat. Wie gut sind die Fertigkeiten zum Erkennen einsturz- gefährdeter
oder explosionsgefährdeter Häuser ausgebildet? Wie gut kann jemand mit
den Auskunftsmitteln zu gefährlichen Stoffen und Gütern umgehen, damit ein Umgang
damit im Einsatzfall nicht zum Stressfall wird? Wie gut sind die Erfahrungen
eines Sanitäters beim Reanimieren bisher? Aber auch: Wie gut kann etwa jemand
über Probleme sprechen, wie gut hat er vielleicht auch das Zuhören gelernt? Welche
Art der Konfliktbewältigung hat er / sie als Kind gesehen. Wurde über belastende
Situationen gesprochen mit dem Ziel, eine Lösung zu suchen, wurde vielleicht zur
"Flasche" gegriffen, endete Stress vielleicht in aggressiven Verhalten oder stand Verdrängung
im Vordergrund? Gibt es vielleicht eine Verbindung von Selbstwertgefühl
und Problemlösungsmöglichkeiten? Irgendeinen Stil (oder mehrere) wird / werden
entwickelt worden sein. Wie effizient und / oder gesundheitsförderlich diese waren sind, ist dann die zweite Frage. Auf jeden Fall werden sie als Ressourcen (manchmal
vielleicht eher als Hypotheken) in die belastende Situation mit eingebracht.
Soziale Ressourcen können aus sozialen Netzwerken (Familie, Freunde, Kollegenkreis,
Selbsthilfegruppe, soziale Strukturen am Arbeitsplatz, ...) stammen, aber auch
aus professioneller Unterstützung (Psychologen, Sozialarbeiter, Pädagogen, Medizi8
ner, ...) bestehen. Bei Feuerwehrmännern und -frauen, bei Angehörigen des Rettungsdienstes
und anderen Einsatzkräften ist es in der Regel nur eine Frage der Zeit,
wann sie mit hochbelastenden Ereignissen konfrontiert werden. Kann dann vorher
und nachher professionelle Hilfe, z.B. durch einen Psychologen, hilfreich zur Seite
stehen, erscheint mir die Wahrscheinlichkeit, keine oder nur geringere Schäden davon
zu tragen, größer, als ohne diese Unterstützung. Das Auftreten von Schäden in
ist weniger von dem Ausgangsereignis bestimmt, als von dem Maß der Betreuung
danach.
Die Familie, als Beispiel eines sozialen Netzwerkes, kann ebenfalls ein wichtiger Faktor
sein. Gibt es da empfindsame Menschen, mit denen eine Einsatzkraft ihre Erlebnisse
besprechen kann, dann ist dies zur Bewältigung hilfreich, ist niemand da, sind
die Chancen zur Bewältigung niedriger. Ledige und allein lebende Menschen sind also
eher für Schäden anfällig als andere. Nachbesprechungen belastender Einsätze im
Kollegenkreis können ebenfalls der besseren Bewältigung dienen.

Arten der Unterstützung durch SBE
SBE-Fachleute können vor Ort anwesend sein und können von einzelnen Einsatzkräften
bzw. der Einsatzleitung angesprochen werden. Häufig vermitteln Betroffene ihre
Hilferufe nach SBE nicht direkt, sondern verschlüsselt. Diese Signale zu verstehen
ist eine manchmal ebenso schwierige Aufgabe, wie dann darauf entsprechend zu reagieren.
Das SBE-Modell beinhaltet auch Strukturen für die Unterstützung und Hilfe
von Opfern, Überlebenden und Angehörigen. Um diesen Bereich abzudecken, haben
sich Kriseninterventionsteams (KIT) bewährt.

Vorgehen der SBE-Teams nach dem Ereignis
- SBE Nachbesprechung (debriefing) ist ein strukturierter Gruppenprozess,
der von ein bis zwei psychosozialen Fachleuten mit Unterstützung von erfahrenen
Peers (Erklärung siehe später) geleitet wird. Das Ziel dieses
Gruppengespräches istBelastungen zu reduzieren und den Regenerati9
onsprozess der Einsatzkräfte nach dem belastenden Ereignis aktiv zu unterstützen.
Der beste Zeitraum für eine Nachbesprechung liegt zwischen
24 und 72 Stunden nach dem Ereignis. Für den Großteil der Teilnehmer
wird diese Maßnahme ausreichend sein, für einige wenige MitarbeiterInnen
sind externe Therapieangebote erforderlich.
- SBE Kurzbesprechung (defusing) ist eine Kurzversion der SBENachbesprechung.
- SBE Einsatzabschluss (Demobilisation) erfolgt ausschließlich unmittelbar
nach einer Katastrophe oder einem Großschadensfall
- Nachbetreuung nach dem SBE Einsatz kann u.U. noch lange nach dem
Ereignis erfolgen. In der Literatur sind eine Reihe von Fällen beschrieben,
in denen sich die Nachbetreuung über Jahre hinzieht, bzw. in Einzelfällen
sind auch irreparable Schäden entstanden, die bis zur Berufsunfähigkeit
geführt haben.
- Unterstützungsprogramme für Angehörige und besonders Nahestehende
von Einsatzkräften werden bisher sehr selten angeboten. Es sind eine
Reihe von Fällen bekannt, in denen berufliche Belastungen von Einsatzkräften
einen nachhaltigen negativen Einfluss auf das Privatleben haben
und gelegentlich sogar zum Zerfall von Familien geführt haben.
- Einzelberatungen durch Peers für einzelne betroffene Einsatzkräfte bzw.
für Gruppen bis max. 3. Personen: Ein Peer führt fallweise neben den
Gruppengesprächen in Einsatznachbesprechungen auch Einzelgespräche.
Die Praxis zeigt, dass gerade derartige Einzelgespräche sehr hilfreich sein
können, denn der Betroffenen kann seine Sorgen bewusst aussprechen.
Etwas Bedrückendes aussprechen zu dürfen, wirkt für viele Menschen
sehr erleichternd und befreiend. Überdies bieten derartige Gespräche für
Betroffenen auch die Chance zu lernen, das Erlebte von einem neuen
Gesichtspunkt aus zu sehen, wodurch die Belastungswirkung ebenfalls
reduziert wird.
- Bei allen Gesprächen ist es wichtig, dass sie in einem geschützten Raum
stattfinden. Störungen von außen sollen weitgehend ausgeschlossensein. Selbstverständlich sind die Inhalte sämtlicher Gespräche von allen
Beteiligten vertraulich zu behandeln.

Das Peer System
Ein tragendes Element von SBE Einsatzkräften ist das Peer System: Peers sind speziell
in SBE ausgebildete Einsatzkräfte. Sie finden sich in dein eigenen Reihen. Sie
arbeiten mit psychosozialen Fachkräften wie Psychiatern, Psychologen, Priestern,
etc., zusammen.
Die Aufgabe von Peers ist es, innerhalb der Mannschaft eine Vertrauensstellung zu
gewinnen und erster Ansprechpartner für Kollegen zu werden, die im Zusammenhang
mit Einsätzen etwas erlebt haben, was sie besonders belastet. Das setzt voraus,
dass ein Peer in der eigenen Einsatzorganisation als Mensch und Fachmann weitestgehende
Anerkennung genießt! Selbstverständlich sind all die Informationen, die
ein Peer im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit erhält, strengstens vertraulich zu
behandeln. Ein Peer muss eine besondere Sensibilität für Verhaltensänderungen von
Kollegen nach möglicherweise belastenden Ereignissen entwickeln und dafür Sorge
tragen, dass der Betroffene wieder aus seiner Krise einen Weg findet. Vielleicht geht
der Betroffene auf den Peer zu, oder der Peer schafft eine Gelegenheit, um mit dem
Betroffenen z.b. bei einer Tasse Kaffee in Ruhe zu sprechen. Die Schaffung derartiger
Situationen erfordert sehr viel Fingerspritzengefühl, denn es soll hier dem möglicherweise
Betroffenen ein Angebot gemacht werden (aktives Zuhören), bei dem er
frei entscheiden kann, es anzunehmen oder nicht. Jeglicher Zwang ist unbedingt zu
vermeiden, wie Ich muss mit dir reden, weil du hast ein Problem! Die meisten Erwachsenen
werden von derartigen Zwangsbeglückungen keinen Nutzen haben.
SBE möchte die in jedem Menschen innewohnenden körpereigenen Regenerationsfähigkeiten
unterstützen. Um die Entwicklung dieser wirklich gezielt mit SBE fördern zu
können, bedarf es einer fundierten AUS- und Weiterbildung der Peers und psychosozialen
Fachkräften.
Ein Vorteil des Peer-Systems ist, dass Peers die betreffenden Einsatzorganisationen
aus eigener Erfahrung von innen kennen: Ein Peer weiß wovon er spricht, erleichtert
die Akzeptanz der Peers in den eigenen Reihen erheblich. Außerdem ist die Rolle
als Peer ehrenamtlich, wodurch den Einsatzorganisationen auch keine zusätzlichePersonalkosten entstehen.

Peerausbildung
Kriterien für die Auswahl von Mitarbeitern zu Peers: Es ist grundsätzlich nur begrenzt
möglich, objektiv messbare Kriterien für die Auswahl von Mitarbeitern zur
Ausbildung als Peers zu erstellen, da von Peers menschliche Kompetenzen und soziale
Fähigkeiten zu fordern sind, die nicht objektiv erfassbar sind. Es ist daher sinnvoll,
Kriterien zu definieren, nach deren Erfüllung zu erwarten ist, dass der/die Kollege/In
in die Funktion als Peer erfolgreich hineinwächst. Es werden Grundkenntnisse von
Kommunikation und sozialer Kompetenz vermittelt, welche ein Peer im Laufe seiner
Tätigkeit vertiefen sollte.
Hier Beispiele mancher Kriterien
- Dienstalter: 25 Jahr als Richtalter (mind. 20 Jahre) und mindestens 2
Jahre Zugehörigkeit.
- Vorbildliche Erfüllung der Fortbildungs- und Sorgfaltspflicht
- Bereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit
- Fähigkeiten zum einfühlsamen Umgang mit Menschen, u.a. die Fähigkeit,
einem Gesprächspartner zuzuhören und einem Gespräch zu folgen
- Bereitschaft/Interesse, die eigene Arbeit zu reflektieren und in diesem
-Zusammenhang auch kollegiale Anregungen und Kritik anzunehmen
- Bereitschaft Interesse, eigene Belastungen zu reflektieren
- Einigermaßen stabile berufliche und private Verhältnisse
- Maßvoller Umgang mit legalen Suchtmitteln (Volksdrogen)
- Allenfalls: berufliche Voraussetzungen (z.B. Ausbildung in einem Sozialberuf

Krisenintervention im Rettungsdienst
KIT übernimmt die ganzheitliche Betreuung von Menschen, die nach einem traumatischen
Ereignis unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischen Schock stehen und nicht medizinisch körperlich versorgt werden müssen.
Dabei handelt es sich immer um Menschen, für deren Betreuung in der akuten Situation
niemand Zeit hat.
Das Ziel der Betreuung liegt in der Verhinderung schwerer gesundheitlicher Folgeschäden
durch die Wiedergewinnung der Handlungsfähigkeit des traumatisierten
Menschen und der Unterstützung eines natürlichen Trauerprozesses. Der Betreute
soll bei der Bewältigung der ersten Eindrücke begleitet und unterstütz werden. Weiters
ist es ein Anliegen zur Verfügung stehende sozial Ressourcen gemeinsam mit
betroffenen Personen zu erschließen und nutzbar zu machen. In den Situationen, bei
denen der Bedarf einer professionellen therapeutischen Intervention absehbar wird,
muss KIT mit psychologischen Einrichtungen und Selbsthilfegruppen, an die Betroffene
gegebenenfalls verwiesen werden, zusammenarbeitenDer KIT Einsatz besteht nicht nur aus dem klassischen Betreuungsgespräch. Oft
muss der/die KIT MitarbeiterIn erst einmal die Rahmenbedingungen für ein
akzeptables und angenehmes Gesprächsklima schaffen. Durch eine Beratung werden
nächsten Schritte nach einer traumatisierenden Situation mit dem Patienten besprochen.
Die Kooperation mit Ärzten, Behörden, anderen Organisationen, etc., können
ohne andere Maßnahmen unterstützen. Es gilt absolute Verschwiegenheitspflicht!

Wenn wir alle diese Grundlagen geschaffen haben , können gerne wieder 300 davon beim nächsten ICE Unglück aufschlagen.(Achtung Ironie )
Grüßle

Wie sagt man, wenn ein längerer Zeit spricht, ohne etwas wirklich zu sagen, wenn einer nichts Wichtiges sagt, keine Inhalt hat, eher lässt er die Zeit vergehen?
'ramble on' Led Zeppelin II 1969

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792436
Datum25.07.2014 10:3224206 x gelesen
Geschrieben von Ingo H.Liege ich da irgendwo falsch?

Ja...glaube ich zumindest.
Da er uns nicht als Patienten ansieht wird er uns auch in diesem Thema nicht behandeln wollen, ich glaube das soll so in Richtung ...allgem. Gruppengespräch zum Thema "Was könnte euch psychisch belasten/helfen", so ein Unterricht für die Winterzeit und bei Bedarf zB nach schweren Einsätzen ? ;

10. Jan. = Erste Hilfe
28. Jan. = Jahresdienstbeprechung
12. Feb. = PSNV
18. Feb. = Sicherheitsunterweisung / STVO

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792439
Datum25.07.2014 11:0124366 x gelesen
Hallo Namensbruder,

einen ganz großen Dank - und auch Bewudnerung für diesen Beitrag

Bewunderung, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Du den mit den Detailantworten fertig inder Schublade hattest.
(KLaus,m neben der Bewunderung, darf ich mal ein BITTE äußern? Bitte mache mal speziell bei so langen Themen Aäbsätze. Sei nicht böse, ich will Dir nichts - und schon gar nicht nach so einer exzeltenten Expertise

ZWEI Aspekte möchte ich mal heraus greifen:
Sinngemäß schriebst Du, dass eine gute AUsbildung und Selbstvertrauen in das eigene Können ein guter Puffer ist.
In Hameln (die Rattenfängerstadt) gab es einen in Feuerwehrkreisen legendären Feuerrwehrpfarrer (ev.luth) WATERSTRAAT, der nebenbei aktiver FW-Mann in der Hamelner Wehr war (Weiß gar ncith, wo er abgeblieben ist)

Der hat auf meine Bitte hin mal in Hannover einen Vortrag gehalten (3womit ich mich selber links überholt habe, ich war "Meister vom Dienst" und die "fellwo firefigher haben mir mein Büro eingerannt, ich möge sie doch umsetzen, damit sie auf jeden Fall dazu stoßen können, grrrrrr) (Andere WEache am anderen Ende der Stadt)
und einer seiner Kernthese ewar so simpel wie wahr: Ü B E N, blindlings wissen, WAS man machen muss, keine Zweifel an der Art der Areit haben.

Zum Thema KIT habe ich auch schn mal was geschrieben, anläßlich der TSUNAMI-Kat. müsste in emienm BLOG stehen.
Dabei habe ich auch geschrieben, wie dere Ausbildungsweg sei.
Ich blättere mal zurück linke es mal ein, wenn ich es finde und damit ist jeder gewrnt: er KANN aber er MUSS es nicht lesen. ;-)

Wo ich heftig mit dem Kopf genickt habe, das war die Aussage, dass Einsatzkräft OFTMALS alles "rings herum" ausblenden.

Da hat der Liebe Gott oder die Natur- jeh nach persönlicher Ausrichtung - einen Schutzwall gezogen.

Ich erinnere mich noch an einen BÖSEN VU, bei dem wir die Leute aus dem Wagen schneiden mussten und auf der Wache wurde ich gefragt: "Sag mal, was war das für ein PKW?"
Fassungsloses Staunen, auch bei nir: ich wussste es nicht

Noch einmal "chapeau"

Klaus

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern792440
Datum25.07.2014 11:0524149 x gelesen
Wie die Studie zu Spinat....
Enthält viiiiieeeeeel Eisen....
über Jahrzehnte die selbe Leier......
Esst Spinat......
Mittlerweile: öha.... ist ja doch fast nix drin......

am besten gefällt mir die von der AOK
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/aok-krankenhaus-report-2014-19-000-tote-durch-behandlungsfehler-a-944615.html
Kostet auch leben.......

Also ruhig bleiben.....
Mir fehlt bei dir und deiner Argumentation ein bischen die Lebenserfahrung.....

Und so wie du dein Thema vorbringst, wird das nix.....
Stell mir gerad vor, du vor einer Gruppe.......könnte interessant werden/sein...



Gruß Markus

In Treue fest!

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792442
Datum25.07.2014 11:2024253 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.Hier der Beitrag "KIT", wer ihn lesen möchte..


Vor über einen Jahr (Anjmerkung: dieser Betirag ist schno etwas älter!) berichtete ich in dieser Rubrik über den
Einsatz des Kriseninterventionsteams der BF in
Zusammenarbeit mit dem KIT des ASB München in Fernost
anlässlich der Tsunami-Katastrophe".
Sie waren, diese Erinnerung nur zur Einstimmung die Ersten,
die dort vor Ort tätig wurden, versuchten, ein wenig Ordnung in
das Chaos zu bringen, zu helfen und für alle Nachkommenden
eine Infrastruktur zu erstellen.
Wer später in die Augen der Kollegen schaute, der konnte
VIELLEICHT erahnen, was sie durchgemacht haben und sie
sind wahrlich Profis, mit der täglichen Not auf DU und DU...
Inzwischen journalistisch abgearbeitet die Frage:
Was ist eigentlich KIT", wie kam es zustande?
Knapp gesagt: Eine Arbeitsgruppe, bei der BF Hannover
angesiedelt, welche sich aus Notfallseelsorgern, Leitende
Notärzte und Rettungsassistenten zusammensetzt.
Eingesetzt wird sie feuerwehrschnell" bei Unfällen mit vielen
Verletzten im In- und Ausland.

Einsatzgrundlage war bis jetzt mangels Einsatzbedarf im
Inland - immer eine Anforderung des Auswärtigen Amtes.
Initialzündung war das Busunglück in Lyon im Jahre 2003, bei
dem der Feuerwehrseelsorger und Beauftragte des
katholischen Bistums Hildesheim für die Notfallseelsorge
Matthias Gottschlich von dem Krisenstab des Auswärtigen
Amtes angerufen wurde, um in Frankreich ad hoc
Unterstützung für die Opfer und deren Angehörige zu leisten.

Gottschlich arbeitete dort mit Mitgliedern des KIT München
(ASB) sowie vier weiteren Geistlichen plus drei Rett.Ass. der BF
Hannover zusammen, es wurde festgestellt, dass sich hier
zwingend ein neues Einsatzfeld auftat. Hannover nahm die
Aufgabe, von außen herangetragen an und erstellte sofort
einen Arbeitsplan, der die Grundlage für die Ausbildung wurde.
Von Seiten der BF handelt es sich um derzeitig 15 freiwillige
Rettungsassistenten, an die erhebliche Anforderungen gestellt
werden.

Grundkenntnisse der englischen Sprache sind das Geringste,
was man erwarten muss, hoher Einsatzwille, jederzeit und
überall tätig zu werden, hohe seelische Belastbarkeit ist
unabdingbar.

Ausbildung
Grundvoraussetzung bei KIT Hannover" ist langjähriger
Feuerwehr-Einsatzdienst mit seinem gesamten Spektrum.
Unterrichtet werden:
12 Stunden allgemeine Psychotraumatologie
mit den Feldern
Akute Belastungsreaktion (eigene oder die der
Anvertrauten)
Trauerreaktion, der Umgang mit der Trauer der Anderen
Post Traumatisches Syndrom (PTSD), gemeint ist die
psychische
Spätreaktion auf eine
persönliche Katastrophe.
-
Acht Stunden Spezielle Psychotraumatologie
(hier geht es um das Stabilisieren der Psyche. Es sollen z.B.
Selbstmordgefahren verhindert werden.
Zusätzlich die Betreuung von Menschen mit Vermissten)
Sechs Stunden Stressmanagement
Fünf Stunden Umgang mit Tod und Sterben
Drei Stunden Bedeutung ritueller Begleitung
Sechs Stunden Grundlagen der Gesprächsführung
Plus die obligatorischen Rechtlichen Fragen, Organisatorische
Abläufe und die Zusammenarbeit mit z.B. dem Auswärtigen
Amt und ihm untergeordnete Behörden, Konsulate etc.
= 44 Stunden insgesamt.
mfG Klaus
***end

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792443
Datum25.07.2014 11:2524175 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.Bitte mache mal speziell bei so langen Themen Aäbsätze. Sei nicht böse, ich will Dir nichts - und schon gar nicht nach so einer exzeltenten Expertise


Sorry aber ich stand jetzt echt ziemlich lange unter Hochspannung dank des Themas und es musste einfach raus :-) Es gibt feste Richtlinien seit mindestens 1998 und dann kommen immer noch solche ......., es kommt mir einfach vor als wenn man nicht auf einen Nenner kommen will, wie früher in meiner schwäbischen Heimat: Du dees sich fei mei Feuiier gell :-) Da platzt es einfach ,ausserdem fällt mir schreiben zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen ziemlich schwer und bin froh wenns ml flüssig klappt.
Grüßle

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792444
Datum25.07.2014 11:3124237 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.Einsatz des Kriseninterventionsteams der BF in
Zusammenarbeit mit dem KIT des ASB München in Fernost


mich bitte nicht als Tüpfelchen...... betrachten, aber bevor einer einhakt, wir haben kein KIT Team bei der BF, sondern "nur" SKB , allerdings sind einige Kollegen der BF parallel im KIT Team des ASB und dadurch in einer schnellen Eingreiftruppe des Auswärtigen Amtes, wie z. B einige Kollegen in Jordanien mit der Flüchtlingshilfe betreut sind.
Grüßle

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AutorIngo8 H.8, Vockenhausen / Hessen792459
Datum25.07.2014 13:3824093 x gelesen
Hi,

Geschrieben von Thomas M.Da er uns nicht als Patienten ansieht wird er uns auch in diesem Thema nicht behandeln wollen, ich glaube das soll so in Richtung ...allgem. Gruppengespräch zum Thema "Was könnte euch psychisch belasten/helfen", so ein Unterricht für die Winterzeit und bei Bedarf zB nach schweren Einsätzen ? ;

Hm... korrigiere mich, wenn ich irre:

Referend: "Was könnte Euch psychisch belasten?"
Teilnehmer 1: "Vorfall 1, Vorfall 2, Vorfall 3"
Teilnehmer 2: "Vorfall 1 ist harmlos, Vorfall 2 kann ich eher nachvollziehen"
Referend: "Teilnehmer 1: Wieso ist Vorfall 1 für Dich belastender, als für Teilnehmer 2?"...

... und schon sind wir wieder beim "inneres hervorkehren".

Mag alles Sinn machen und kann sicherlich auch funktionieren. Wenn ich sowas in "meiner" Gruppe aber durchführen lasse, dann von Leuten, denen ich vertraue und wo ich denke, dass sie die Grenzen zwischen Nutzen und Gefahr gut kennen. Jetzt kann ein Psychologe das fachlich sicher. Allerdings wird auch er mehrere "Sitzungen" brauchen, um in einer Gruppe einsortieren zu können, wie weit er gehen kann, auf welche Teilnehmer er aufpassen muss usw... als Mitglied der Gruppe mit Stallgeruch weiß er das auch so.

Verstehst Du, worauf ich hinaus will?

MFG

Ingo

--

"Der Erfolg der Kommunikation misst sich an dem Verstandenen, nicht an dem Gesagten." [Unbekannt]
-
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: meine hier geschriebenen (btw privaten) Beiträge sind nur für die Veröffentlichung in diesem Forum gedacht. Sollte jemand den Inhalt für andere Zwecke verwenden wollen, kann man mich jederzeit via Mail kontaktieren und dieses klären ;)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792460
Datum25.07.2014 13:4524034 x gelesen
Geschrieben von Ingo H.
Hm... korrigiere mich, wenn ich irre:




































;)

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorLinu8s D8., Thierstein und Magdeburg / Bayern und Sachsen-Anhalt792462
Datum25.07.2014 14:0724050 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Je höher die betrachtete Fallzahl, desto aussagekräftiger ist die Studie.
Nein. Wer Mist misst misst Mist. Auch wenn er viel Mist misst.

Geschrieben von Thomas E.Und gehe davon aus, dass sie unter wissenschaftlichen Vorgaben angefertigt wurden.
Oder man hinterfragt das, oder schaut mal genauer hin, ob da nicht wissenschaftliche Fehler gemacht wurden. Oder ob vielleicht die Zahlen die in der Studien standen falsch, oder in falschem Zusammenhang wiedergegeben wurden.

MfG (Mit fränkischen Grüßen)
Linus

(Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.)

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792476
Datum25.07.2014 16:4724078 x gelesen
Nur ein Gedanke:

Vor gar nicht langer Zeit sah ich einen Bericht in der Sendung (WDR) "Planet Wissen" über die "Ärzte ohne Grenzen"
und da kam genau diese Frage, OB die Mitarbeiter, die ja in der Regel aus den wildesten Einsatzgebieten kommen an PTBS leiden-

Die Antwort hat mich erstaunt: NEIN..
Warum nicht? (Gegenüberstellung der Soldaten in Afgh. und Anderen)
Weil sie eine exellente Vorbereitung auf das Einsatzgebiet und die dort zu erwartenden Aufgaben leisten.

Denken ist doch erlaubt??
WAS wäre, wenn man diese Leute einfach mal anschreibt und bittet, sie mögen mal sagen/schreiben, WIE sie das machen..

Ich schrieb heute Morgen. dass ich mich hier nicht ausziehen möchte, nur DIESES vielleicht:
für mich war (u.A.) mein Einsatz im Bürgerkrieg schon mehr als belastend..

WAS ich auch feststellen musste: als ich diese Dinge auf der Wache (naturgemäß) erzählte erntete ich nur höflliches Interesse..
Das war keine Bösartigkeit, die Kollegen konnten - und sie konnten wirklich nicht - das nachvollziehen..
Deshalb sollte man da sehr vorsichtig sein, wem man sich öffnet..

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792478
Datum25.07.2014 17:1024061 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.WAS ich auch feststellen musste: als ich diese Dinge auf der Wache (naturgemäß) erzählte erntete ich nur höflliches Interesse..
Das war keine Bösartigkeit, die Kollegen konnten - und sie konnten wirklich nicht - das nachvollziehen..
Deshalb sollte man da sehr vorsichtig sein, wem man sich öffnet..


3 Dinge die Naturgemäß dazu führen:

Scham in der Situation falsch zu reagieren und was falsches zu sagen.
Naturgemäße Unwissenheit, woher auch wenn man sich selber dafür nicht interessiert oder betroffen ist und
Angst, Angst vor dem Thema, Angst etwas falsch zu machen ,Angst ein festes Gefüge ( Wachdienst) zu beschädigen.

So zumindest hat es sich auch bei mir ergeben als ich mit meiner Alkoholerkrankung öffentlich wurde und dies nach der Therapie aufarbeiten wollte.
Grüßle

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792489
Datum25.07.2014 21:2624137 x gelesen
Danke Namensvetter,

DAS wäre eiine Erklärung, nach der ich lange gesucht habe.

moin moin Klaus

Nachtrag:
Alkohol ist ein weiiteres Thema,
bei dem ich ziemllich auf dem berühmten Schlauch stehe.
jetzt etwas "of topic", aber veilleicht - die Probleme greifen ja Eines in das Andere:
als ich in Malawi war, da gab es praktisch nuir einen Ort, an dem sich die Gang der Expatriates traf: den Blantyre Sportclub.

Da wurde nicht getrunken, da wurde gesoffen!
(Mein Getränk war übrigens immer Gin Tonic, etwas, was die alten Kolonialoffizirere als Malaria-Profilaxe nahmen, wegen dem Chinin.
ist heute leider nicht mehr und da meine Frau, mit mir vor Ort als Krankenschwester in der Mutter-Kind-Fürsorge ("under five program") wusste, da fiel die Ausrede auch weg, au wire!

Das ging so: Du kamst in die Bar und da standen acht Leute herum.
"Hello every one, how are you? John (der Keeper) one round please"
Das gehörte sich einfach so, mit der Folge, dass JEDER sich bemüht fühlte, da ebenfalls eine Runde auszugeben.
(Der Stadtdirektor, ein Englädner mittenmang)

NIE im Leben käme ich hier auf den Einfall, neu oder zehn "Gin Tonic" zu trinken.
Klaus, ich sehe förmlich, wie Deine Gesichtszüge entgleisen.

Aber jetzt kommt es:
Als ich heim flog, da sagte ich nur: "Sch--alkohol. Schluss ist es!" und bitte glaube es:
ich habe lange (sic) keine harte Getränke mehr genossen, ich mochte sie einfach nicht. Ich musste mich also nicht dazu zwingen.
Eine Gnade Gottes, wenn man all die Leute sieht, die den ewigen Kampf mühsam und oftmals vergeblich führen..

Alkoholproblem und teuflische Erlebnisse, das ist eine Mischung, die ich KEINEN wünsche!

Gruß in die Runde
Klaus

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792490
Datum25.07.2014 21:3523970 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.Alkoholproblem und teuflische Erlebnisse, das ist eine Mischung, die ich KEINEN wünsche!


in meiner Therapieeinrichtung waren mit mir 40 davon, und nur dadurch das der Alkohol als Coping Strategie(Der Begriff Coping-Strategie stammt aus dem Englischen und kann im Deutschen mit dem Begriff Bewältigungsstrategie übersetzt werden. Coping-Strategien erleichtern die Bewältigung von Stress, belastenden Situationen und Angst.)

Anwendungsgebiete

Bestimmte Berufsgruppen (Soldaten, Polizisten, Psychiatriepfleger u.a.) erlernen Coping-Strategien, um in Grenzsituationen handlungsfähig zu bleiben. Diese Befähigung wird unter anderem durch realitätsnahes Üben erlangt.

Bei mir waren es insbesondere ersteres und zweites der Aufzählung und der Sportclub war die niederländische Kantine bei der SFOR aber das geht jetzt wirklich in Richtung oT, vielleicht existieren noch meine ganz alten Beiträge da drüber ,ansonsten einfach PN
Grüßle

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792491
Datum25.07.2014 21:4124045 x gelesen
Geschrieben von Thomas E.Betrachtet man aber 80 000 Fälle, zeigt sich, dass es da eine Häufung von Todesfällen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Und zwar steigt die Sterblichkeit von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter Ibuprofen-Medikation um 400% (!!!) an.


Oha, jetzt kommen wir aber vom Hunderten in das Tausendste..
So langsam weiß ich nicht mehr, wie ich noch überleben soll..

Rückenschmerzen und ISCHIAS sind mir leider nicht unbekannt (gerade heute, schon zwei Paracetamol, angeblich hoch riskant genommen) und da bekam ich oftmas Dycloophilac oder auch "Ibo"

Jetzt frage ich mich, was gefährlicher ist: die Verunsicherung, OB die verordnenden Ärzte nicht mit dem Leben der Patienten spielen oder das "Russische Roulette", einfach die Schmerzen zu bekämpfen, gewisermassen den Deubel mit dem Beelzebuben auszutreiben.

Muss ich jetzt meinen Hausarzt (Internist) mit erhöhtem Misstrauen begegnen??

Habeas
Klaus

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792492
Datum25.07.2014 21:4623986 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.Oha, jetzt kommen wir aber vom Hunderten in das Tausendste..

da mach ich mit :-)

Geschrieben von Klaus B.gerade heute, schon zwei Paracetamol, angeblich hoch riskant genommen

nützt eh nix

Grüßle

Wie sagt man, wenn ein längerer Zeit spricht, ohne etwas wirklich zu sagen, wenn einer nichts Wichtiges sagt, keine Inhalt hat, eher lässt er die Zeit vergehen?
'ramble on' Led Zeppelin II 1969

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792493
Datum25.07.2014 21:4623847 x gelesen
Hallo KLaus,

das ist keienswegs "off topic", Eines greift in das Andere.
Dass man sich hier nicht gerne allzuweit öffnet, DAS ist doch klar.

So, und jetzt verhole ich mich in die Koje, dass die Nachbarn an Gasexplosion glauben..

Moln un kieck mol wedder in
Klaus

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AutorKlau8s S8., München / Bayern792494
Datum25.07.2014 21:5023976 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.das ist keienswegs "off topic", Eines greift in das Andere.
Dass man sich hier nicht gerne allzuweit öffnet, DAS ist doch klar.


die Überschrift und alles was dazugehört und drum herum passiert ist lange noch nicht überall angekommen ,das sieht man doch an den Lesezahlen, was mechanisches was gleichzeitig trötet ist einfach leichter greifbar(wertfrei gesagt)

Grüßle

Wie sagt man, wenn ein längerer Zeit spricht, ohne etwas wirklich zu sagen, wenn einer nichts Wichtiges sagt, keine Inhalt hat, eher lässt er die Zeit vergehen?
'ramble on' Led Zeppelin II 1969

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW792501
Datum25.07.2014 23:2823982 x gelesen
Geschrieben von Klaus B.WAS wäre, wenn man diese Leute einfach mal anschreibt und bittet, sie mögen mal sagen/schreiben, WIE sie das machen..

Möglicherweise in dem man ihnen vor dem Einsatz deutlich macht was sie erwarten kann.

Wenn ein Soldat mit "Blümchen im Hemd und Schaufel in der Tasche" Aufbauhilfe leisten soll und sich plötzlich und entgegen aller Versprechungen um sein und das Leben -im Sinn des Wortes- seiner Kameraden kämpfen müss kann sein Weltbild mal mächtig im Schieflage geraten.

Geschrieben von Peter Struck, damals Bundesverteidigungsminister
"Unsere Aufgabe ist es, den zivilen Aufbau in der Provinz Kundus und in den drei Nachbarprovinzen mitzubetreiben."



Ungefähr so als wenn die FW-Ausbildung, Ausrüßtung und -ganz wichtig- das von allen Seiten erklärte Einsatzspektrum darin besteht 19J. Mädels beim abgebrochenen High-Heel zu helfen und freistehende Kleingebäude zu löschen...in denen natürlich niemand wohnt.

Wer so "erzogen" wurde wird beim Einsatz mit P ganz schnell an seine Grenzen stoßen.

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Niedersachsen792505
Datum26.07.2014 07:3023842 x gelesen
Geschrieben von Thomas M.Möglicherweise in dem man ihnen vor dem Einsatz deutlich macht was sie erwarten kann.


Genau das hatte der Sprecher so gesagt.
Sie werden über einen längeren Zeitraum aufh alle Aspekte, Kultur. püolitische Lage, ethnische Eigenschaften (sehr wichtig, meine Erfahrung!) geschult--

Gruß
Klaus

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AutorThor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg792570
Datum26.07.2014 23:22   23820 x gelesen
Hallo zusammen,

Wollte eigentlich gar nix hierzu schreiben, aber hier sind soviele Beiträge, die ich nicht verstehen kann. Wir (die Feuerwehren) beweisen damit nur mal wieder, was wir für ein "geschlossenes System" sind, in das ein Aussenstehender nicht rein kommt (nicht reinkommen soll).

Geschrieben von Sebastian K.Das Problem ist hier das "ihr" und "euch", weil jeder "Augenhöhe" wahrscheinlich anders definiert. Für mich würde das durchaus bedeuten, dass derjenige, der sich als entsprechender Fachberater innerhalb (!) der Feuerwehr ausgibt, auch ein richtiger Teil der Feuerwehr ist. Das läuft dann aber nicht auf einen Wettbewerb über die meisten/jüngsten/entstelltesten Personenschäden raus, oder das ausgerechnet du beim extremen Innenangriff dann mein Truppartner bist, sondern schon darauf, ob derjenige auch mal im Sauwetter beim Unwettereinsatz neben mir Sandsäcke schaufelt und stapelt, ob er auch mal bei abbrennenden Strohballen daneben steht, und auch ob er bei geselligeren Abenden mal mit am Tisch sitzt. Halt, dass er wirklich "einer von uns" ist, und nicht nur wegen Uniform o.ä. als solches wahrgenommen werden kann.

Ist das wirklich der Masstab?
Also ich habe einige Leute, denen ich im Einsatz voll vertraue, mit denen ich schon vieles erlebt habe. Trotzzdem, würde ich denen nicht mein Innerstes anvertrauen, weil dass ein ganz anderes Vertrauensverhältnis ist.
Dagegen haben wir einen Seelsorger in der Wehr, der noch keinen Feuerwehreinsatz mit mir gefahfren ist (ausser in seiner Funktion als Seelsorger), dem ich in diesen Dingen trotzdem uneingeschränkt vertraue. Weil mir wichtig ist, dass er mehr davon versteht, wie Psyche/ Seele funktioniert, als das Stapeln von Sandsäcken in strömendem Regen. Und Vertrauen kann man auch anders aufbauen. Aber vielleicht setze ich da auch andere Prioritäten.

Gruss Thorsten

Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt.

'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade)

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AutorThor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg792572
Datum26.07.2014 23:3023713 x gelesen
Hallo zusammen,

Geschrieben von Josef M.Den Feuerwehren nützt nicht wirklich die inflationäre Zunahme von Nachsorgern, die teilweise höchst übergriffig unserem Nachwuchs in Hirn hämmern, dass es krankhaft sei wenn sie sich trotz eines heftigen Einsatzes eben nicht schlecht fühlen.
genau das geschieht aber zur Zeit in BOS-Deutschland.


Echt?
Da bin ich ja froh, im "Land der Glückseeligen" zu leben. Bei uns im Landkreis wurde schon vor längerer Zeit ein Feuerwehrseelsorgeteam aufgebaut. Und da hat uns noch keiner erklärt, dass wir nach belastenden Einsätzen krank sein müssen.
Wobei ich ein reines Gesprächsangebot oder die Anwesenheit eines Seelsorgers/ Psychologen auch noch nicht als solches "Einreden" ansehe, was andere Kameraden schon so ansehen...

Gruss Thorsten

Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt.

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AutorThor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg792573
Datum26.07.2014 23:3123732 x gelesen
Hallo zusammen,

Geschrieben von Thomas E.Die etablierten Nachsorgestrukturen haben Mängel - auch wenn das nicht gerne gehört wird, ist es nunmal so. Warum also nicht versuchen, sie sinnvoll zu ergänzen ?

Wo liegen diese Mängel? Der Mangel einer Nachsorgestruktur kann nicht sein, wenn es keine Vorsorge gibt.

Gruss Thorsten

Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt.

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