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ThemaKaminbrand: Heizung einschalten?20 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorRafa8el 8B., Mühlheim / B-W792994
Datum01.08.2014 15:348770 x gelesen
Hallo,

Frage an die Schornsteinfegermeister unter Euch:
Ist es sinnvoll, während eines Kaminbrandes die am Kamin angeschlossene Heizung einzuschalten um den Sauerstoffanteil im Kamin zu reduzieren?

MfG

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AutorRonn8y F8., Arensdorf / Brandenburg792999
Datum01.08.2014 17:255886 x gelesen
In der Regel sind/sollten Heizungen nicht am gleichen Schornsteinzug angeschlossen sein wie der Kamin. Das würde also im Bezug zum Sauerstoffanteil nichts bringen. Bei umluftunabhängigen Heizungen, welche dann auch aus diesem Bereich ihre Verbrennungsluft holen, würde es(bei neueren Geräten) auch zu einer Abschaltung kommen, da der Sauertsoffanteil für die Verbrennung zu gering wäre.

Wie immer nur meine ganz private Meinung...

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AutorWolf8gan8g B8., Sünching / Bayern793002
Datum01.08.2014 19:105503 x gelesen
Geschrieben von Ronny F.In der Regel sind/sollten Heizungen nicht am gleichen Schornsteinzug angeschlossen
Richtig, sofern ein gleichzeitiger Betrieb möglich sein soll

Geschrieben von Ronny F.umluftunabhängigen Heizungen, welche dann auch aus diesem Bereich ihre Verbrennungsluft holen
Von diesem Bereich holt sich keine Heizung Verbrennungsluft.
Raumluftunabhängig hat entweder ein Zuluftrohr ins Freie,
oder zieht die Verbrennungsluft im Ringspalt zwischen Mantelstein und Kunststoff-Abgasrohr, dann scheidet aber Holzkessel sowieso aus.

Ich sehe als Ziel ohnehin vorrangig den kontrollierten Ausbrand ohne Gefährdung,
nicht etwa das zwingende löschen des Kaminbrandes.

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AutorUli 8W., Sulz-Hopfau / Baden-Württemberg793003
Datum01.08.2014 20:275255 x gelesen
Hallo,

ich bin zwar kein Schornsteinfeger, aber Auskunft mehrerer Feuerwehrkameraden die das sind war: Sauerstoff entzieht man dem Kaminbrand mit Schwefelplättchen (gibt´s z.B. in der Apotheke). Wir haben die Dinger vorrätig für den Notfall, aber noch nie einsetzen müssen.

Hab mal kurz gegoogelt und auch nen entsprechenden Einsatzbericht gefunden.

Bei den bisher bei uns gelaufenen Kaminbränden war es allerdings auch immer so dass der Bezirksschornsteinfegermeister rechtzeitig gekommen ist, und gleich "richtig" augebrannt hat. Meistens erntet man höchstens noch den Kommentar "wieso habt ihr das Feuer jetzt ausgegehen lassen..."


Gruß aus dem Nordschwarzwald
Uli

Meine Beiträge geben meine Sicht der Dinge und meine Meinung wieder. Deshalb schreib auch ich hier und nicht ein anderer :-)

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AutorPete8r L8., Trochtelfingen / Baden Württemberg793021
Datum02.08.2014 14:534666 x gelesen
Im Altbau kann es Vorkommen das eine Ölheizung am gleichen Schornsteinzug ist wie eine Feststofffeuerstätte.
Wenn sich da die Ölheizung in Betrieb nehmen lässt wirkt dies wie ein CO² Löscher. Habe ich beim Ausbrennen auch schon so gemacht.

Wenn es Installationsmäßig so angeschlossen ist kann man die Möglichkeit in erwägung ziehen.

mfg Peter Lipp ( auser mitglied der Feuerwehr von Beruf Schornsteinfegermeister

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg793032
Datum02.08.2014 21:204375 x gelesen
Hallo Peter Hallo Forum,

Geschrieben von Peter L.Wenn sich da die Ölheizung in Betrieb nehmen lässt wirkt dies wie ein CO² Löscher. Habe ich beim Ausbrennen auch schon so gemacht.

Wenn es Installationsmäßig so angeschlossen ist kann man die Möglichkeit in erwägung ziehen.
Bei solchen Maßnahmen, wollte ich aber dann einen Vertreter Eurer schwarzen Zunft neben mir. Der genau weiß was er macht und uns sachgemäß berät.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorPete8r L8., Trochtelfingen / Baden Württemberg793040
Datum03.08.2014 10:384102 x gelesen
Hallo Michael

Bei einem Schornsteinbrand wird die Leitstelle immer einen Schornsteinfeger alarmieren, ist der Zuständige nicht erreichbar, wird der benachbarte Schornsteinfeger Alarmiert.

Bis zum Eintreffen des Schornsteinfegers, hat aber die Feuerwehr bereits Maßnamen zu ergreifen.

Da gehört dieser Lösungsansatz eben dazu wenig Aufwand große Wirkung. Aber nur dort wo dies Installationstechnisch vorhanden ist.
(also eher Nischenlösung)

mfg Peter

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg793058
Datum03.08.2014 17:073660 x gelesen
Hallo Peter,

Geschrieben von Peter L.Bei einem Schornsteinbrand wird die Leitstelle immer einen Schornsteinfeger alarmieren, ist der Zuständige nicht erreichbar, wird der benachbarte Schornsteinfeger Alarmiert.

Bis zum Eintreffen des Schornsteinfegers, hat aber die Feuerwehr bereits Maßnamen zu ergreifen
Das ist bekannt. Ich habe aber auch schon erlebt das Vertreter Deiner Zunft es nicht für nötig befunden haben zu kommen.

Geschrieben von Peter L.Da gehört dieser Lösungsansatz eben dazu wenig Aufwand große Wirkung. Aber nur dort wo dies Installationstechnisch vorhanden ist.
(also eher Nischenlösung)
Genau deshalb sollte ein Vertreter Deiner Zunft dabei sein. Dem normalen FW- Angehörigen fehlt hier das Wissen.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorKlau8s W8., Herrstein / RLP793062
Datum03.08.2014 19:523443 x gelesen
Hallo,

das einschalten der Heizung bringt genauso wenig wie das Abbrennen von Schwefelstäbchen oder der Einsatz von Löschpulver. Durch den starken Schornsteinzug kann man da keinen Effekt erzielen.

Für die Feuerwehr gibt es einen genormten Schornsteinwerkzeugsatz. Wenn man den als Feuerwehr einsetzt ist das Thema Schornsteinbrand in der Regel in einer Stunde gelöst. Leider fehlt er in vielen Feuerwehren, es ist ja cooler irgendwelche unsinnigen Geräte zu beschaffen, die man in 100 Jahren nicht braucht, statt sich auf das Kerngeschäft zu fixieren.

Ein wenig Ausbildung gehört dazu und natürlich sollte man einen Schornsteinfeger als Fachberater hinzuziehen.

Viele Grüsse aus dem Hunsrück

Klaus

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AutorJan 8K., Niederlungwitz / Sachsen793064
Datum03.08.2014 19:573405 x gelesen
Moin!

... Danke, wollte nach Sebastians Abspaltung, mich jetzt gerade hier drüber her machen ;-)


Glück Ab!
Jan

... Sarkasmus und Ironie wird in meinen Beiträgen idR. nicht gesondert gekennzeichnet, wer weder das, noch "klare Worte" lesen möchte, oder gar PC erwartet sollte alles was über diesen Zeilen steht ganz schnell wieder vergessen!


... angemeldete User dürfen Schreibfehler behalten wenn sie welche finden, unangemeldete Leser dürfen mich gern darauf ansprechen! ;-)


... optimistisch bin im Umgang mit Sachen die nicht versuchen zu denken (Maschinen, Computer, 2.WK-Blindgängern, Kernreaktoren, 2.WK-Blindgängern unter Kernreaktoren, ...) , bei Menschen hat mich die Erfahrung zum Pessimist gemacht!

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AutorPete8r L8., Trochtelfingen / Baden Württemberg793067
Datum03.08.2014 21:313244 x gelesen
Kollege Wendel da muss ich Dir wiedersprechen.

Mit den Schwefelstäbchen und dem Pulverlöscher gebe ich Dir recht.
Das mit der Ölheizung habe ich im Altbau schon so gemacht und es hat funktioniert.
Es ist also Praxiserprobt zur Absenkung des Sauerstoffgehaltes im Schornstein.

mfg Peter Lipp

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AutorJan 8K., Niederlungwitz / Sachsen793072
Datum03.08.2014 22:153171 x gelesen
Moin Kollege,

m.E. ist es aber die wesentlich bessere Moglichkeit das Eindringen jedweglichen Sauerstoffs in den Schornstein auf 0 setzen zu können. Sprich alle Öffnungen zu, die Bandgeschwindigkeit steuer ich über den RV. Zumindestest für den FM(SB) ist das das Mittel der Wahl. Dann wird das Ding gekehrt um die Branddauer zu reduzieren (Energieeintrag ins Schornsteinmaterial wird reduziert und die Einsatzzeit verkürzt) und die Rückstände an der Sohle entfernt. Ausnahmsweise ist der Schornstein idR. nun mal nur erfolgreich gelöscht wenn nix mehr da ist was brennen kann. Alle anderen Experimente können du, Klaus oder ich ja starten, ABER wir haben auch einen dezenten Wissensvorsprung in Sachen Feuerungsanlagen.

Und zum Thema die 180-250 (hier würde ich sogar eher nur von 140-180) °C bringen nicht viel Energien in die Verbrennung: wenn noch irgendwie das Sauerstoff-Oberflächen-Verhaltnis stimmt bedingen 10K Temperaturerhöhung überschlagsmäßig eine Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit ...

Und in der Feuerwehrfläche auszubilden wo der Stickeffekt helfen könnte und wo nicht, und wie die Feuerstätte aussehen wo es funktioniert und, und, und ... wegen sowas Handhabbaren wie einem Schornsteinbrand ... sorry, da haben wir m.E. ganz andere Baustellen ...

Glück ab!
Jan

... Sarkasmus und Ironie wird in meinen Beiträgen idR. nicht gesondert gekennzeichnet, wer weder das, noch "klare Worte" lesen möchte, oder gar PC erwartet sollte alles was über diesen Zeilen steht ganz schnell wieder vergessen!


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AutorLüde8r P8., Kelkheim / Hessen793075
Datum03.08.2014 22:383222 x gelesen
Geschrieben von Peter L.Es ist also Praxiserprobt zur Absenkung des Sauerstoffgehaltes im Schornstein.


Wollen wir das überhaupt?

Kehren bedeutet üblicherweise Durchgang schaffen...

Grüße

Lüder Pott


www.sei-dabei.info

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW793081
Datum04.08.2014 09:113170 x gelesen
Geschrieben von Klaus W.Für die Feuerwehr gibt es einen genormten Schornsteinwerkzeugsatz. Wenn man den als Feuerwehr einsetzt ist das Thema Schornsteinbrand in der Regel in einer Stunde gelöst. Leider fehlt er in vielen Feuerwehren, es ist ja cooler irgendwelche unsinnigen Geräte zu beschaffen, die man in 100 Jahren nicht braucht, statt sich auf das Kerngeschäft zu fixieren.

Ein wenig Ausbildung gehört dazu und natürlich sollte man einen Schornsteinfeger als Fachberater hinzuziehen.


haben wir - bzw. v.a. Du - ausführlich hier beschrieben: http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-schornsteinbrande/

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorKlau8s W8., Herrstein / RLP793091
Datum04.08.2014 11:392906 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Ulrich C.haben wir - bzw. v.a. Du - ausführlich hier beschrieben: http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-schornsteinbrande/

Unser Ziel war hier einen standardisierte Ausbildung mit den der Feuerwehr zur Verfügung stehenden Mitteln zu ermöglichen. Man muss da irgendwelche Sonderformen die höchstens 0,5 % der Schornsteinbrandfälle betreffen Außen vorlassen. Feuerwehr darf nicht zu kompliziert werden.

Ich habe mittlerweile über 200 Feuerwehren in ganz Deutschland trainiert. Das Feedback ist durchgehend positiv. Einsätze die sich früher über Stunden hingezogen haben werden jetzt in einer Stunde abgewickelt. Je schneller das Feuer aus ist, um so geringer ist die Gefahr für das Gebäude.

Die Gemeinde Alterkülz (ist ein kleiner Ort im Hunsrück) hat schon 1802 versucht die Schornsteinbrandbekämpfung zu standardisieren. Dort wurde vorgeschlagen eine Menschenkette zu bilden und dann mit Mistgabeln den Schornstein von oben mit Dung zu füllen.

Mit ist auch bekannt, dass es genug Berufskollegen von mir gibt, die das Brennen lassen über Stunden favorisieren mit allen Risiken für das Gebäude. Bilder über solche Folgeschäden gibt es in der o.g. Broschüre. Aber das ist deren Sache.

Viele Grüsse aus dem Hunsrück

Klaus

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg793117
Datum04.08.2014 18:462893 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Peter L.Im Altbau kann es Vorkommen das eine Ölheizung am gleichen Schornsteinzug ist wie eine Feststofffeuerstätte.
gibt es da noch Bestandsschutz?

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg793118
Datum04.08.2014 18:482675 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Rafael B.Ist es sinnvoll, während eines Kaminbrandes die am Kamin angeschlossene Heizung einzuschalten um den Sauerstoffanteil im Kamin zu reduzieren?
wäre da, falls dies erforderlich ist, nicht ein CO2-Löscher einfacher und dosierter Einzusetzen?

Einfach dezent ganz unten CO2 einblasen. Das dürfte den selben Effekt haben.

Laienhaft gefragt: Fördert so eine Aktion das Zuwachsen des Kamins?

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorKlau8s S8., München / Bayern793119
Datum04.08.2014 18:582626 x gelesen
Ich hab hier mal die Feuerungsverordnung Baden Württemberg zu Rate gezogen , da du ja in Ba-Wü wohnst § 7 Abgasanlagen vom 25.01.2012 besonders Abs.: 4 + 6

(1) Ohne Abgasanlage sind zulässig:

1.
Gasfeuerstätten, wenn durch einen sicheren Luftwechsel im Aufstellraum gewährleistet ist, daß Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen,

2.
Gas-Haushalts-Kochgeräte mit einer Nennwärmeleistung von nicht mehr als 11 kW, wenn der Aufstellraum einen Rauminhalt von mehr als 15 m³ aufweist und mindestens eine Tür ins Freie oder ein Fenster, das geöffnet werden kann, hat,

3.
nicht leitungsgebundene Gasfeuerstätten zur Beheizung von Räumen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen, sowie Gas-Durchlauferhitzer, wenn diese Gasfeuerstätten besondere Sicherheitseinrichtungen haben, die in den Aufstellräumen die Kohlenmonoxydkonzentration auf einen Wert von höchstens 30 ppm begrenzen.

(2) Die Abgase von Gasfeuerstätten mit abgeschlossenem Verbrennungsraum, denen die Verbrennungsluft durch dichte Leitungen vom Freien zuströmt (raumluftunabhängige Gasfeuerstätten), dürfen durch die Außenwand ins Freie geleitet werden, wenn

1.
eine Ableitung des Abgases über Dach nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist und

2.
die Nennwärmeleistung der Feuerstätte 11 kW zur Beheizung und 28 kW zur Warmwasserbereitung nicht überschreitet

und Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen.

(3) Die Abgase von Feuerstätten für feste Brennstoffe müssen in Schornsteine eingeleitet werden.

(4) Luft-Abgas-Systeme sind zur Abgasabführung nur zulässig, wenn sie getrennte Luft- und Abgasschächte haben. An diese Systeme dürfen nur raumluftunabhängige Feuerstätten angeschlossen werden, deren Bauart sicherstellt, daß sie für diese Betriebsweise geeignet sind.

(5) Die Abgasanlagen müssen nach lichtem Querschnitt und Höhe, soweit erforderlich auch nach Wärmedurchlaßwiderstand und innerer Oberfläche, so bemessen sein, daß die Abgase bei allen bestimmungsgemäßen Betriebszuständen ins Freie abgeführt werden und gegenüber Räumen kein gefährlicher Überdruck auftreten kann.

(6) Mehrere Feuerstätten dürfen an einen gemeinsamen Schornstein, an eine gemeinsame Abgasleitung oder an ein gemeinsames Verbindungsstück nur angeschlossen werden, wenn

1.
durch die Bemessung nach Absatz 5 die Ableitung der Abgase für jeden Betriebszustand sichergestellt ist,

2.
bei Ableitung der Abgase mit Überdruck die Übertragung von Abgasen zwischen den Aufstellräumen oder ein Austritt von Abgasen über nicht in Betrieb befindliche Feuerstätten ausgeschlossen ist und

3.
bei gemeinsamer Abgasleitung die Abgasleitung aus nichtbrennbaren Baustoffen besteht oder eine Brandübertragung zwischen den Geschossen durch selbsttätige Absperrvorrichtungen verhindert wird.

(7) In Gebäuden muß jede Abgasleitung in einem eigenen Schacht angeordnet sein. Dies gilt nicht für Abgasleitungen in Aufstellräumen für Feuerstätten sowie für Abgasleitungen, die mit Unterdruck betrieben werden und eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 90 Minuten haben. Die Anordnung mehrerer Abgasleitungen in einem gemeinsamen Schacht ist zulässig, wenn

1.
die Abgasleitungen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen, oder

2.
die zugehörigen Feuerstätten in demselben Geschoß aufgestellt sind, oder

3.
eine Brandübertragung zwischen den Geschossen durch selbsttätige Absperrvorrichtungen verhindert wird.

Die Schächte müssen eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 90 Minuten, in Wohngebäuden geringer Höhe von mindestens 30 Minuten haben.

(8) Schornsteine müssen

1.
gegen Rußbrände beständig sein,

2.
in Gebäuden eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 90 Minuten haben,

3.
unmittelbar auf dem Baugrund gegründet oder auf einem feuerbeständigen Unterbau errichtet sein; es genügt ein Unterbau aus nichtbrennbaren Baustoffen für Schornsteine in Gebäuden geringer Höhe, für Schornsteine, die oberhalb der obersten Geschoßdecke beginnen, sowie für Schornsteine an Gebäuden,

4.
durchgehend sein; sie dürfen insbesondere nicht durch Decken unterbrochen sein, und

5.
für die Reinigung Öffnungen mit Schornsteinreinigungsverschlüssen haben. Fußböden aus brennbaren Baustoffen unter Reinigungsöffnungen sind durch nichtbrennbare Baustoffe zu schützen, die nach vorn mindestens 50 cm und seitlich mindestens 20 cm über die Öffnungen vorspringen.

(9) Schornsteine, Abgasleitungen und Verbindungsstücke, die mit Überdruck betrieben werden, müssen innerhalb von Gebäuden

1.
vollständig in vom Freien dauernd gelüfteten Räumen liegen oder

2.
in Räumen liegen, die § 3 Abs. 1 Nr. 3 entsprechen, oder

3.
der Bauart nach so beschaffen sein, daß Abgase in gefahrdrohender Menge nicht austreten können.

Für Abgasleitungen genügt, wenn sie innerhalb von Gebäuden über die gesamte Länge hinterlüftet sind.

(10) Verbindungsstücke und Abgasleitungen dürfen nicht in Decken, Wänden oder unzugänglichen Hohlräumen angeordnet, Verbindungsstücke außerdem nicht in andere Geschosse geführt werden.

Grüßle

Wie sagt man, wenn ein längerer Zeit spricht, ohne etwas wirklich zu sagen, wenn einer nichts Wichtiges sagt, keine Inhalt hat, eher lässt er die Zeit vergehen?
'ramble on' Led Zeppelin II 1969

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AutorJan 8K., Niederlungwitz / Sachsen793127
Datum04.08.2014 20:222715 x gelesen
Moin,

Das darf man sogar noch neu errichten. Selbst Kombikessel sind noch am Markt ( z.B. http://www.atmos.cz/germany/images/kotel-003/kotle-003-04.png . ).
Wenn die Abgasanlage alle möglichen Betriebszustände ab kann und nötigenfalls (zugelassene) Einrichtungen zum Verhindern des gleichzeitigen Betriebs von FS die gegensätzliche Anforderungen an eine Abgasanlage stellen eingebaut sind, steht dem gleichzeitigen Anschluss, ggf. sogar gleichzeitigem Betrieb von Wärmeerzeugern idR. baurechtlich nichts entgegen (außer das es meist ökonomischer ist zwei Abgasanlagen zu errichten).

Gruß Jan

... Sarkasmus und Ironie wird in meinen Beiträgen idR. nicht gesondert gekennzeichnet, wer weder das, noch "klare Worte" lesen möchte, oder gar PC erwartet sollte alles was über diesen Zeilen steht ganz schnell wieder vergessen!


... angemeldete User dürfen Schreibfehler behalten wenn sie welche finden, unangemeldete Leser dürfen mich gern darauf ansprechen! ;-)


... optimistisch bin im Umgang mit Sachen die nicht versuchen zu denken (Maschinen, Computer, 2.WK-Blindgängern, Kernreaktoren, 2.WK-Blindgängern unter Kernreaktoren, ...) , bei Menschen hat mich die Erfahrung zum Pessimist gemacht!

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AutorPete8r L8., Trochtelfingen / Baden Württemberg793146
Datum05.08.2014 10:062535 x gelesen
Wenn von der Anlage keine Gefahren ausgehen gibt es Bestandsschutz.

mfg Peter

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