alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Sortierung umschalten zurück

ThemaFF Zürs (Arlberg)5 Beträge
RubrikFreiw. Feuerwehr
 
AutorJens8 O.8, Heide / Schleswig-Holstein795474
Datum15.09.2014 19:057314 x gelesen
Hallo Forum,

nach einer Bergwanderung kam ich heute wieder einmal am Gerätehaus der FF Zürs vorbei. Die Gemeinde Zürs am Arlberg besteht (nahezu!) ausschließlich aus Hotels, die außerhalb der Wintersaison, also jetzt, im Dornröschenschlaf liegen. Nach meinen Recherchen soll es 130 Einwohner in Zürs geben, in der Saison sind vermutlich mehr als einhundert mal soviele Menschen anwesend.
Meine Frage: Wie funktioniert unter diesen Vorgaben eine (freiwillige!) Feuerwehr?

Gruß Jens

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP795483
Datum15.09.2014 21:454146 x gelesen
Geschrieben von Jens O. nach einer Bergwanderung kam ich heute wieder einmal am Gerätehaus der FF Zürs vorbei. Die Gemeinde Zürs am Arlberg besteht (nahezu!) ausschließlich aus Hotels, die außerhalb der Wintersaison, also jetzt, im Dornröschenschlaf liegen. Nach meinen Recherchen soll es 130 Einwohner in Zürs geben, in der Saison sind vermutlich mehr als einhundert mal soviele Menschen anwesend.
Ein Bild dieses Gerätehauses findet man hier, und auf dem Google-Maps-Auszug unten drunter erkennt man die üppige Bebauung um dieses Gerätehaus drumherum. Leider gibt es dort keine Aussagen zu Personal und derzeitiger Ausstattung, auch auf der Facebook-Seite der Wehr gibt es eher wenige Infos. Allerdings: Die Wehr des Hauptortes der Gemeinde ist hier zu finden, mit zwei interessanten Fortbewegungsmitteln im Fuhrpark, die für einen ansonsten autofreien Ortsteil gedacht sind. Auf der Seite der Lecher Wehr findet man dann noch die Aussage, dass ein älteres TLF nach Zürs verlegt wurde. Die Ersatzbeschaffung dafür könnte auch in interessantes Fahrzeugkonzept werden, Anfang diesen Jahres wurde der Auftrag zur Lieferung eines "Tanklöschfahrzeuges mit Wechselladesystem TLF-C" an Magirus vergeben, als Teil einer Sammelbeschaffung von 3 Fahrzeugen lt. Ausschreibung.
Weitere Infos zu diesem Fahrzeug findet man in diesem und diesem Beschluss:
Bürgermeister Ludwig Muxel und Peter Scrivener berichten, dass die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges mit Containerverladeeinrichtung für die Feuerwehr Zürs im Kommunalausschuss im Beisein von Bezirksfeuerwehrinspektor Christoph Feuerstein behandelt und die Anschaffung befürwortet wurde. Bezirksfeuerwehrinspektor Christoph Feuerstein begründet die Notwendigkeit der Anschaffung eines neuen Fahrzeuges damit, dass die Gebäude immer größer und komplizierter werden und im Gebiet Lech und Zürs zwei Tanklöschfahrzeuge vorhanden sein müssen und die Verbindung Zürs-Lech im Winter gesperrt sein kann.
Es soll ein kombiniertes Fahrzeug zum Einsatz kommen, welches neben der Löschfunktion auch die Ausrüstung während der Anfahrt mittels Atemschutzgerät für den Innenangriff ermöglichen soll. Außerdem können im hinteren Bereich zwei Container transportiert werden. Zur Be- und Entladung der Container soll eine hydraulische Ladebordwand installiert werden. Die Container können je nach Bedarf beladen sein. So können beispielsweise Container mit Gerätschaften für den Hochwassereinsatz oder für den Wassernachschub vorgehalten werden. Die Container haben die Größe einer Europalette 120 x 80 cm und es ist dies ein neues und zukunftsfähiges System.
Für das neue Fahrzeug müssen keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Die beschränkte Höhe der Garage bedingt allerdings, dass anstatt einer Ausziehleiter eine steckbare Leiter am Dach montiert werden muss. Es wird noch von einem Statiker geprüft, ob evtl. die Herausnahme des Sturzes machbar wäre, sodass auch eine Ausziehleiter möglich wäre. Das Fahrzeug selbst bleibt aber gleich und soll mit einer steckbaren Leiter ausgeschrieben werden. Durch die Ausschreibungs- und Lieferzeit von ca. 1,5 Jahren, wäre hier noch genügend Zeit, evtl. später auf eine Ausziehleiter zu wechseln.
Da es sich um ein Mehrzweckfahrzeug handelt, das auch für den Katastropheneinsatz tauglich ist und auch über den Katastrophenfonds gefördert wird, wird laut Auskunft des Bezirksfeuerwehrsinspektors die Landesförderung nicht nur bei 25 % sondern bei 40 % liegen. Die Kosten für das geplante Fahrzeug werden mit rd. EUR 450.000 (inkl. MWSt) prognostiziert. Die Gemeinde Warth hat den Beschluss gefasst, ein fast gleiches Fahrzeug anzuschaffen und auch in der Gemeinde Sulz steht eine solche Anschaffung an.


"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorJens8 O.8, Heide / Schleswig-Holstein795629
Datum17.09.2014 17:482847 x gelesen
Hallo Sebastian,

vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hatte eigentlich gehofft, daß sich mal ein Kollege/Kamerad aus dem betroffenen Gebiet oder einer vergleichbaren Örtlichkeit meldet, der mir erklärt, wie die Gefahrenabwehr unter diesen speziellen Vorgaben funktioniert.

Gruß Jens

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW795631
Datum17.09.2014 18:402842 x gelesen
Geschrieben von Jens O.Ich hatte eigentlich gehofft, daß sich mal ein Kollege/Kamerad aus dem betroffenen Gebiet oder einer vergleichbaren Örtlichkeit meldet, der mir erklärt, wie die Gefahrenabwehr unter diesen speziellen Vorgaben funktioniert.

Kann zu Zürs etc. nichts sagen, bekannt ist aber aus praktisch allen vergleichbaren Städten/Dörfern, dass das erhebliche Probleme bringt, weil
- in der Nicht-Saison die Einwohner ggf. woanders in der Gastro arbeiten, oder im Gebirge ggf. auf Almen, oder mit dem Ersparten/Erwirtschafteten gern auch mal monatelang eine Auszeit nehmen, in jedem Fall aber viel weniger sind - und dazu noch viele Junge dann weg sind (Schule, Studium, Weiterbildung)
- in der Saison alle voll beschäftigt sind

zusätzlich ist oft ein Problem, dass der Normalbürger sich den Wohnraum nicht mehr leisten kann und dann direkt woanders wohnt, dann fehlt der auch...

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorFlor8ian8 F.8, Kempten (Allgäu) / Bayern795632
Datum17.09.2014 20:062579 x gelesen
Geschrieben von Jens O.Wie funktioniert unter diesen Vorgaben eine (freiwillige!) Feuerwehr?

Hallo Jens,

einen ähnlichen Fall gab es auch hier in Bayern. Durch die Androhung einer Pflichtfeuerwehr konnte man 2009 das Problem lösen. Hier ein ausführlicher Artikel dazu. Keine Ahnung wie es heute aussieht.


Schöne Grüße

Florian

Dies ist meine PERSÖNLICHE Meinung!
Hier gehts zu meinem Feuerwehr-Blog feuerwehrleben.de

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 ..
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt