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Thema | Praktische Erfahrungen Gateway | 8 Beträge | |||
Rubrik | Kommunikationstechnik | ||||
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 806177 | |||
Datum | 26.03.2015 22:14 | 8764 x gelesen | |||
Hallo zusammen! Da ja die einen oder anderen Gegenden nun schon eine Weile im digitalen Wirkbetrieb unterwegs sind oder den digitalen BOS-Funk ähnlich intensiv nutzen: Sind schon irgendwo belastbare Erfahrungen zur Gateway-Nutzung entstanden? Besonders interessieren würde mich: - in welchen Situationen soll generell oder im Einzelfall ein Gateway geschaltet werden und durch wen? - wird die TTB o.ä. informiert oder muss sie das einzelne Gateway genehmigen? - was für eine DMO-Gruppe läuft über das Gateway (normale/besondere und immer die gleiche oder je nach Fahrzeug verschiedene)? - wie wird verhindert, dass mehrere Gateways auf die selbe DMO-Gruppe geschaltet werden, die sich gegenseitig stören? - wird der gewünschte Nutzen (i.d.R. wohl: Erreichbarkeit der Leitstelle mit dem HRT auch bei fehlender HRT-/Inhouse-Netzversorgung) erreicht? - welche Probleme ergeben sich in der Praxis? Antworten falls notwendig gerne auch per PN (aber fürs Forum wäre es schöner, wenn das Thema öffentlich diskutiert werden könnte!) Gruß, Henning | |||||
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Autor | Jan 8R., Hahnheim / RLP | 806181 | |||
Datum | 27.03.2015 10:48 | 5030 x gelesen | |||
Wäre auch für mich sehr interessant. | |||||
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Autor | Dani8el 8R., Peine / Niedersachsen | 806205 | |||
Datum | 27.03.2015 16:07 | 4483 x gelesen | |||
Hallo, geschrieben von Hennning K.: Da ja die einen oder anderen Gegenden nun schon eine Weile im digitalen Wirkbetrieb unterwegs sind oder den digitalen BOS-Funk ähnlich intensiv nutzen: Sind schon irgendwo belastbare Erfahrungen zur Gateway-Nutzung entstanden? Stehen an der Schwelle zur Umstellung und ich führe hier grade die Endanwenderschulungen für den RD durch. Insofern: Leider keine "belastbaren Erfahrungen" im Wirkbetrieb, sondern nur wenige aus den Schulungen. Aber wenn sich sonst niemand äußert (möchte / will / kann): - in welchen Situationen soll generell oder im Einzelfall ein Gateway geschaltet werden und durch wen? Standardmäßig - zunächst mal gar nicht. Im Einzelfall: Wenn kein (notwendiger) Kontakt zur Leitstelle übers Netz möglich sein sollte (siehe unten). - wird die TTB o.ä. informiert oder muss sie das einzelne Gateway genehmigen? Wüßte nicht, dass eine Info oder Genehmigung notwendig wäre (hier in Nds.) - was für eine DMO-Gruppe läuft über das Gateway (normale/besondere und immer die gleiche oder je nach Fahrzeug verschiedene)? Im hiesigen Nutzungskonzept für die Feuerwehr wurde hier tatsächlich solch eine DMO-Gruppe festgelegt. - wie wird verhindert, dass mehrere Gateways auf die selbe DMO-Gruppe geschaltet werden, die sich gegenseitig stören? Das ist eben eines der großen Probleme am Gateway: Unter (ungünstigen) Umständen nimmt die Kommunikation ein anderes / das falsche Gateway und man kommt in einer völlig anderen, als der gewünschten, TMO-Gruppe ins Netz, ohne es zu bemerken. - wird der gewünschte Nutzen (i.d.R. wohl: Erreichbarkeit der Leitstelle mit dem HRT auch bei fehlender HRT-/Inhouse-Netzversorgung) erreicht? Praxis: / Übungsbetrieb: Denke doch ja. - welche Probleme ergeben sich in der Praxis? 1. Siehe vorstehend. 2. In einer Schulung kam ein Teilnehmer auf die Idee, man könne ja dann einfach ein Gateway schalten, um aus dem Einsatzstellenfunk auch die Lts. erreichen zu können. - Nein, natürlich nicht! Denn so würde man ja - eben! - den gesamten Einsatzstellenfunk auf die Betriebsgruppe mit Lst-Anbindung im Netz (TMO) "spiegeln" und die Gruppe wäre dann "dicht"! Daraus folgt für mich (bis jetzt - vielleicht fällt mir oder jemandem anders ja noch eine andere Anwendung ein): 3. Das Gateway ist für mich eher eine Funktionalität für "Einzelkämpfer" -> sprich z.B. eine Streifenwagen- oder auch RTW-Besatzung, die untereinander keinen Kommunikationsbedarf über Funk hat, aber den Kontakt zur Lts. (oder nachrückenden Kräften) halten will / muß, wenn sie kein Netz hat (aber DMO noch funktioniert). Heißt für die Feuerwehr, die mindestens als Trupp über den Zug bis zur Bereitschaft usw. anrückt, und dabei oft / i.d.R ohnehin einen ELW als Bindeglied Einsatzstellenfunk <-> Lst. dabei hat, dass die Einsatzmöglichkeiten bzw. die Relevanz des Gateways für sie nur sehr (sehr) begrenzt ist. Gruß Daniel | |||||
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Autor | Ulf 8M., Hannover / Niedersachsen | 806211 | |||
Datum | 27.03.2015 18:19 | 4397 x gelesen | |||
Geschrieben von Daniel R."- in welchen Situationen soll generell oder im Einzelfall ein Gateway geschaltet werden und durch wen?" Zur Zeit ist in Niedersachsen die Freigabe zur Nutzung von Gateways seitens der Autorisierten Stelle noch nicht erteilt worden. Hintergrund war die bis dato nicht erfolgte Zertifizierung der Gateways durch die Hersteller (bei der BDBOS). Zur Info: Nicht zertifizierte Dienste unterligen im BOSnet einem Nutzungsverbot durch die BDBOS. Nach meinen Informationen soll dies mit dem Parameterstand 13 erfolgen, welcher für Mitte dieses Jahres vorgesehen sein soll... Generell gilt für Niedersachsen: "Nur auf Anordnung der Leitstelle!" Geschrieben von Daniel R. "- wird die TTB o.ä. informiert oder muss sie das einzelne Gateway genehmigen?" Ich zitiere aus den Lerunterlagen der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz: "2.5.4 TMO DMO Gateway Eine Überleitung von TMO zu DMO wird durch ein Gateway erreicht. Dieses ist nur mit einem MRT möglich. Damit das Endgerät als Gateway arbeiten kann, ist eine Lizenz erforderlich. Bei der parallelen Nutzung von mehreren Gateway, kann es zu Störungen im Digitalfunknetz kommen. Daher ist der Betrieb der ASDN zu melden." Quelle: http://www.feuerwehrschulen.niedersachsen.de/download/90755 Geschrieben von Daniel R. "- wie wird verhindert, dass mehrere Gateways auf die selbe DMO-Gruppe geschaltet werden, die sich gegenseitig stören?" Genau. Deshalb liegt die Anordnungskompetenz bei der Leitstelle. Denn nur diese, bei Einhaltung dieser Regelung, hat Kenntnis und somit Überblick über geschaltete Gateways und welche Ressourcen hierfür Verwendung gefunden haben... Geschrieben von Daniel R. "- wird der gewünschte Nutzen (i.d.R. wohl: Erreichbarkeit der Leitstelle mit dem HRT auch bei fehlender HRT-/Inhouse-Netzversorgung) erreicht?" Wenn das Gateway sinnvoll platziert und somit für die HRT auch erreichbar ist, dann steht die Kommunikation über das Gateway zuverlässig. Geschrieben von Daniel R. "- welche Probleme ergeben sich in der Praxis?" Das ist so nicht ganz schlüssig. Das Gateway ist nichts anderes, als die Überleitung (Protokollumsetzer) der im Betriebsmodus DMO genutzten Gruppe in die korrespondierende Gruppe im TMO. Wenn im Ergebnis die TMO-Gruppe "zu" wäre, ist der folgerichtige Schluss, dass dann auch die DMO-Gruppe bereits "zu" wäre. Ich setze an dieser Stelle voraus, dass für die Gatewayschaltung niemand auf die Idee kommt, die bereits als "Führungsebene" genutzte TMO Gruppe einzustellen, sondern eine dediziert für den Gatewaybetrieb in diesem konkreten Einsatz festgelegte (>> Leitstellenaufgabe) Geschrieben von Daniel R. 3. Das Gateway ist für mich eher eine Funktionalität für "Einzelkämpfer" -> sprich z.B. eine Streifenwagen- oder auch RTW-Besatzung, die untereinander keinen Kommunikationsbedarf über Funk hat, aber den Kontakt zur Lts. (oder nachrückenden Kräften) halten will / muß, wenn sie kein Netz hat (aber DMO noch funktioniert). Heißt für die Feuerwehr, die mindestens als Trupp über den Zug bis zur Bereitschaft usw. anrückt, und dabei oft / i.d.R ohnehin einen ELW als Bindeglied Einsatzstellenfunk <-> Lst. dabei hat, dass die Einsatzmöglichkeiten bzw. die Relevanz des Gateways für sie nur sehr (sehr) begrenzt ist. Das ist grundsätzlich vermutlich so richtig. Ich will allerdings nicht ausschließen, dass sich auch aus Fw-Sicht hier weitere taktische Anwendungen ergeben, nachdem die technische Möglichkeit nunmehr besteht. Die Regelungen zum Innenangriff unter Atemschutz wurden ja auch erst "erfunden", nachdem dieser als technische Möglichkeit existent war. Warten wir also mal ab, was sich kluge Köpfe überlegen, um sich die neue Technik auch an dieser Stelle nutzbar zu machen... | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 806214 | |||
Datum | 27.03.2015 20:32 | 3807 x gelesen | |||
Hier in Magdeburg waren zu Beginn in den ELW1 der BF standardmäßig die MRT als Gateway für die Führungsgruppe geschaltet. Da es aber im Einsatz zu Fehlfuntionen kam, weil zwei Gateways zeitgleich an einer Einsatzstelle die Gruppe lahmgelegt hatten, wurde hier etwas geändert. Ob jetzt nur ein oder erst einmal kein ELW1 diese Funktion nutzt, weiß ich nicht genau. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. | |||||
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Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 806216 | |||
Datum | 27.03.2015 21:01 | 3731 x gelesen | |||
Was wird da konkret übergeleitet: die (DMO-) Führungsgruppe des Einsatzstellenfunks auf die allgemeine (TMO-) Gruppe des Fahrzeugfunks oder irgendwelche speziellen Gruppen? | |||||
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Autor | Ulf 8M., Hannover / Niedersachsen | 806217 | |||
Datum | 27.03.2015 21:01 | 3856 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas K....Da es aber im Einsatz zu Fehlfuntionen kam, weil zwei Gateways zeitgleich an einer Einsatzstelle die Gruppe lahmgelegt hatten... Gutes Beispiel... deshalb darf es nicht anders sein, als dass der Einsatz des Gateways durch eine zentrale Stelle (nennen wir sie Leitstelle) angeordnet und dokumentiert wird... Ich denke, das wird sich schon noch "rütteln"... | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt | 806246 | |||
Datum | 28.03.2015 19:57 | 3421 x gelesen | |||
Geschrieben von Henning K.die (DMO-) Führungsgruppe des Einsatzstellenfunks auf die allgemeine (TMO-) Gruppe des Fahrzeugfunks Genau so. Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder. | |||||
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