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Thema | Vergleich Löscheffektivität von Netzwasser | 28 Beträge | |||
Rubrik | Feuerwehrtechnik | ||||
Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810013 | |||
Datum | 15.07.2015 14:06 | 15828 x gelesen | |||
Hallo Forum, dass ein Brand der Brandklasse A mit Netzwasser effektiver gelöscht werden kann, als mit reinem Wasser ist allgemein bekannt. Nur ist die Zumischung von Schaummittel mit einer niedrigen Zumischrate mit einem gewissen Aufwand verbunden, wenn man keine Zumischanlage hat. Für Netzwasser wird in der Regel 0,1-0,2% Class-A Schaummittel zugemischt, denn laut einer Grafik von de Vries [1] steigt die Oberflächenspannung von Wasser unterhalb von 0,1% Zumischung stark an. Es gibt auch die Möglichkeit Netzwasser zu erzeugen, indem das Wasser eine Seifenblock in einer Kartusche umstömt. Solche Systeme gibt es in verschiedener Ausführung unter andem von AWG (Fire-Ex), Ruhl (Fire-Ex 2000), Scotty (Faom-Fast), ... Meist ist da von einer Zumischrate von 0,02% die Rede. Das ist ein Größenordnung niedriger als mit flüssigem Schaummittel. Gerade für eine kleine Wehr mit wenigen Einsätzen finde ich die Möglichkeit durchflussunabhängig und vor allem einfach und unkompliziert Netzwasser mit einer Kartusche erzeugen zu können, sehr attraktiv. Z.B. das MLF der Feuerwehr Notzingen hat das umgesetzt. Schaum wird dann konventionell mit dem Z4 und einem entsprechenden Schaumrohr erzeugt. Gibt es vergleichende Löschversuche oder sonstige Erkenntnisse, die die Löscheffektivität von Netzwasser aus einer Kartusche der von Netzwasser mit Schaummittel gegenüberstellt? Bisher habe ich außer Herselleraussagen noch keine überzeugenden Informationen gefunden, die die belegen, dass Netzmittel aus einer Kartusche einen positiven Effekt auf die Löscheffektivität hat. Viele Grüße Rainer [1] de Vries, Einsatzpraxis - Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810015 | |||
Datum | 15.07.2015 14:43 | 11329 x gelesen | |||
Hi, sollte es keine unabhängigen Studien geben, wäre eine Anfrage an den Hersteller, die ich für interessant halte, welche Ergebnisse für die Oberflächenspannung vorliegen. Das könnte man dann mit den schon vorhandenen Ergebnissen in Korrelation setzen. Alternativ kann man auch die Oberflächenspannung einer normalen 0,1% Lösung und der neuen Lösung durch Messung des Kapillareffektes sehr leicht vergleichen, um hieraus Rückschlüsse zu ziehen. Gruß Mario | |||||
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Autor | Adri8an 8R., Utting a.A. / Bayern | 810017 | |||
Datum | 15.07.2015 15:11 | 11057 x gelesen | |||
Servus, soweit ich mitbekommen habe gibt es Schaummittel in unterschiedlicher konzentration. Interessant ist also weniger wie viel Prozent zumischung ein System schafft, sondern vielmehr wie ausgeprägt der Netzmitteleffekt dadurch ist. Geschrieben von Mario L. Messung des Kapillareffektesklingt doch nach einem brauchbaren Vergleich. MfG Adrian Alles meine persönliche Meinung und nicht die meiner Dienststelle/HiOrg | |||||
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Autor | Björ8n L8., Heidelberg / BW | 810034 | |||
Datum | 16.07.2015 07:27 | 10167 x gelesen | |||
Wenn mir jemand das Zeug zukommen lässt kann ich gerne die oberflächenspannung mittels Wilhelmy Methode messen. Habe bei mir im Geschäft ein Oberflächenspannungsmessgerät | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810035 | |||
Datum | 16.07.2015 07:49 | 10022 x gelesen | |||
Geschrieben von Björn L.Wenn mir jemand das Zeug zukommen lässt kann ich gerne die oberflächenspannung mittels Wilhelmy Methode messen. Danke Björn für dieses Angebot. In erster Näherung lässt sich sicherlich anhand der Oberflächenspannung von Netzwasser aus einer Feststoffkartusche auf dessen Löscheffektivität schließen, denn, wenn ich das richtig verstanden habe, beruht die bessere Löscheffektivität auf dem oberflächenentspannte Wasser. Kann jemand eine entsprechend erzeugte Netzwasserprobe Björn zukommen lassen? Damit kann die Forumsgemeinde der Antwort auf die Frage, ob 0,02%ige Zumischung eines Feststoffnetzmittels mit einer 0,2%ige Zumischung von Class-A-Schaummittel vergleichbar ist, ein Stück näher kommen. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810043 | |||
Datum | 16.07.2015 10:15 | 9793 x gelesen | |||
Ich habe mal für ein flüssiges Schaummittelkonzentrat die Konzentration an Tensid nachgeschlagen. In diesem Fall wird ein Tensidgehalt von 10-15% angegeben. Somit ist ein Faktor von 6,6 bis 10, im Vergleich zu einem festen Tensidblock, nicht ganz unrealistisch. Zusätzlich kommt es ja auch noch, bezüglich der Oberflächenspannung, auf die Art des Tensids an. Ich denke eine Messung wäre hier echt mal eine interessante Sache. Gruß Mario | |||||
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Autor | Fabi8an 8W., Göttingen / Niedersachsen | 810047 | |||
Datum | 16.07.2015 11:49 | 9625 x gelesen | |||
Hallo Rainer Was heißt "effektiver" als mit reinem Wasser? Meinst du: - weniger Material/Löschmitteleinsatz - kostengünstiger bzw. wirtschaftlicher - umweltschonender - schneller - wie hoch ist dann der Zeitgewinn und was verbessert sich - Begrenzung der Schadenshöhe aus Sicht des Betroffenen Was definierst Du in diesem Zusammenhang als Einsatzerfolg? Auch wenn diese Fragen auf den ersten Blick verstörend wirken, so sind sie doch von elementarer Bedeutung für die ganzheitliche Betrachtung der Schadenbegrenzung, denn nur hierum kann es aus Sicht der Feuerwehr gehen. | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810050 | |||
Datum | 16.07.2015 12:09 | 9419 x gelesen | |||
Effektiver heißt, das gleiche Feuer unter gleichen (Labor) Bedingungen mit weniger Löschmittel, schneller, wirtschaftlicher, umweltverträglicher und nachhaltiger gelöscht werden kann. Wobei die Punkte in ihrer Gesamtheit betrachtet werden sollten und nicht nur aus der Sichtweise der Feuerwehr. Der maximale Einsatzerfolg ist den Schaden auf das Maß zu begrenzen, der beim Eintreffen an der Einsatzstelle vorgefunden wird. Das sollte stets das Ziel sein. | |||||
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Autor | Fabi8an 8W., Göttingen / Niedersachsen | 810051 | |||
Datum | 16.07.2015 12:24 | 9531 x gelesen | |||
Zum Thema "Effektivität" möchte mal ein kleines Beispiel geben. Vielfach höre und erlebe ich, dass bei brennenden Papiercontainer (Plastik, blau, 1200l-Fassungsvermögen) Netzmittel oder gar Schaummittel als Netzmittelersatz zum Einsatz kommt. Und jedes Mal stelle ich mir die eine Frage: Warum? Das Warum möchte ich erklären. Wenn so ein Papiercontainer brennt, dann sind die Wertstoffe (Altpapier) spätestens durch den Einsatz von Löschmittel kontaminiert und damit wertlos. Schließlich kann man sie nicht in den Recycling-Prozess zurückführen. Sie müssen vernichtet werden. Der Papiercontainer (Anschaffungskosten ca. 500,- € ) selbst ist meist in Mitleidenschaft gezogen und kann auch gleich mit entsorgt werden. Nun frage ich mich: Wo liegt denn hier der Vorteil von Netzmittel? Der Einsatz von Netzmittel führt nicht dazu das Werte erhalten werden, wie ich oben bereits erläutert habe. Wenn ich den Container mit reinem Wasser fluten würde, was nur sehr selten erforderlich ist, entstünden dadurch zusätzliche Materialkosten von knapp 2,- für 1200l Löschmittel Wasser. Sehr viel sparen kann man also durch Netzmittel nicht. Vermutlich wird es eher sogar teurer. Einzig die Verringerung des Umweltschaden könnte jetzt einen Grund für den Einsatz von Netzmittel sein. Das kontaminierte Wasser gelangt meist in die Kanalisation und nur zum Teil in die Umwelt. Aber auch, wenn das gesamte Wasser nicht in einen Abwasserkanal und dann zum Klärwerk gelangt, sondern irgendwo versickert, so führe ich mit dem Netzmittel dem kontaminierten Wasser weitere Schadstoffe zu. Auch hier kann Netzmittel nur noch punkten, wenn die Löschwassermenge durch den Einsatz von Netzmittel soweit reduziert wird, dass der Schaden bei Wasser + Netzmittel + Brandrückstände geringer ausfällt als bei Wasser + Brandrückstände. Wie viel Löschmittel muss denn eingespart werden, damit diese Rechung aufgeht? | |||||
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Autor | Björ8n L8., Heidelberg / BW | 810053 | |||
Datum | 16.07.2015 12:30 | 9439 x gelesen | |||
Mal angenonnem dein Container steht in Vollbrand und zerfließt schon dann hast du einen Flüssigkeitsbrand. Löschmittel Flüßigkeitsbrand = Schwerschaum (Wasser+Netzmittel) Es kann im übrigen auch zu einer Art fettexplosion kommen ist mir im kleinen Maßstab schon privat passiert | |||||
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Autor | Fabi8an 8W., Göttingen / Niedersachsen | 810054 | |||
Datum | 16.07.2015 12:40 | 9356 x gelesen | |||
Ich verstehe deine Antwort nicht. Es tut mir wirklich leid. Aber vielleicht kannst Du sie ja noch ein wenig erläutern. Es steht außer Frage, dass das Feuer bekämpft werden muss. Allein wegen der Umweltgefahren und der Brandausbreitung. Selbstverständlich auch weil geschmolzene Papiercontainer unschöne Flecken ergeben. Ich habe aber wirklich noch nie einen Papiercontainer gesehen, der in einem Flüssigkeitsbrand endete und nur noch mit Schwerschaum zu löschen war. Ebenso ist es bei dem Brand eines Papiercontainers noch nie zu einer Art "Fettexplosion" gekommen. Wie soll das denn funktionieren? Meine These ist lediglich: Netzmittel bringt in diesem Szenario keine Vorteile gegenüber reinem Wasser. | |||||
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Autor | Fabi8an 8W., Göttingen / Niedersachsen | 810055 | |||
Datum | 16.07.2015 12:46 | 9342 x gelesen | |||
Geschrieben von Björn L.Löschmittel Flüßigkeitsbrand = Schwerschaum (Wasser+Netzmittel) Auch das ist eine Aussage, die nur zum Teil wahr ist. Flüssigkeitsbrände kann man auch mit Wasser löschen. Bei der Brandbekämpfung kommt es immer auf die Gesamtbetrachtung an. Größe, Brandumfang, brennender Stoff und vieles mehr führen zur richtige Auswahl des Löschmittels. Es gibt kein sklavisches Gleich (=). Richtg ist: Eine Option bei Flüssigkeitsbränden ist das Löschmittel Schaum. Es gibt aber noch andere Optionen. | |||||
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Autor | Björ8n L8., Heidelberg / BW | 810061 | |||
Datum | 16.07.2015 14:15 | 9242 x gelesen | |||
Ich weiß nicht von was für einer größe du ausgehst aber ich habe schon mehrere Papiercontainer 3x1x1m brennen sehen die dann zerflossen. Sicher kann man das auch normal mit wasser löschen aber etwas netzmittel wird sicherlich helfen um zu verhindern dass das flüssige plastik davonschwimmt. sicher beim kleien Bushaltestellenmülleimer langt vermutlich auch eine Kübelspritze.... (in die könnte man ja aber paar tropfen spüli geben? :D) "Fettexplosion" ist mir passiert als ein kleiner Plastikmülleimer brannte er war schon komplett geschmolzen. Das geschmolzene Plastik auf dem Boden brannte und breitete sich aus ich nam den Gartenschlauch und löschte mit Wasser --> es gab eine hohe Stichflamme ähnlich einer Fettexplosion | |||||
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Autor | Adri8an 8R., Utting a.A. / Bayern | 810062 | |||
Datum | 16.07.2015 14:50 | 9125 x gelesen | |||
Servus, Die gesamte Lage ändert sich wenn man GFK-Container hat. GFK ist ohne Netzwasser fast nicht zu löschen. Ebenso komplett andere Lage bei Plastikmüllcontainern. Bis die Zumischanlage Schaum produziert habe ich keinen nennenswerten Löscherfolg beobachtet. Auf einmal viel Dampf und Löscherfolg - schau mal an, da kommt jetzt weißes Zeug raus... Ebenso ein Beispiel: Aufgrund von Brandstiftungen hatten wir 6 Containerplatzbrände in einer Nacht. Die einzige Rückzündung ist bei dem Container erfolgt der ohne Netzwasser gelöscht wurde... Bei reinen Papiercontainern aus Kunststoff fehlt mir die Erfahrung. Da du bei Containerbränden aber im Regelfall nur durch 1-2 Löcher löschen kannst wird Schaumeinsatz vermutlich deutlich weniger Löschmittel benötigen. Schaum fließt auch an Stellen an die du nicht direkt hinspritzen kannst... (Gibts beim Krippenfeuer nicht) Über den Daumen würde ich bei Containerbränden mit Netzmittel/Schwerschaum etwa Faktor 1/3 - 1/6 ansetzen. MfG Adrian Alles meine persönliche Meinung und nicht die meiner Dienststelle/HiOrg | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810063 | |||
Datum | 16.07.2015 14:52 | 9284 x gelesen | |||
Die Verringerung von konterminiertem Löschwasser durch den Einsatz von Netzwasser ist für mich eine Steigerung der Löscheffektivität. Und wenn das Netzwasser leisten kann, warum soll das dann nicht verwendet werden? Die Frage ist nur, wie das Netzwasser erzeugt wird, wenn keine Druckzumischanlage auf dem Fahrzeug verbaut ist? Und genau hier liegt meiner Meinung nach der Vorteil einer Netzmittelkartusche, die in die Angriffsleitung gekuppelt wird. Die Verwendung ist einfach und unkompliziert, so eine Kartusche nimmt auf dem Fahrzeug nicht viel Platz weg und vor allem schon dem ersten Tropfen Löschwasser ist Netzmittel beigemischt. Was mir zu meiner Begeisterung zu solch einem System noch fehlt, ist der Beleg, dass das Ganze wirklich funktioniert und einen ähnlichen Effekt beim Löschen von glutbildenden Feststoffen hat, wie eine 0,2%ige Zumischung von Class-A Schaummittel. Das war die Motivation zu meinem Anfangsposting. | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8H., Wiesloch / B-W | 810067 | |||
Datum | 16.07.2015 15:38 | 9033 x gelesen | |||
Geschrieben von Björn L.Das geschmolzene Plastik auf dem Boden brannte und breitete sich aus ich nam den Gartenschlauch und löschte mit Wasser --> es gab eine hohe Stichflamme ähnlich einer Fettexplosion Anderer Einsatz, bezüglich Netzmittel OT, aber der angesprochene Effekt: §2, FwG BW: "Die Feuerwehr hat bei Schadenfeuern (Bränden) und öffentlichen Notständen, [..] Hilfe zu leisten und den einzelnen und das Gemeinwesen vor hierbei drohenden Gefahren zu schützen." Von Löschen steht hier nichts. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810069 | |||
Datum | 16.07.2015 15:57 | 9241 x gelesen | |||
Geschrieben von Rainer W.Die Verringerung von konterminiertem Löschwasser durch den Einsatz von Netzwasser ist für mich eine Steigerung der Löscheffektivität. Und wenn das Netzwasser leisten kann, warum soll das dann nicht verwendet werden? Weil das Volumen noch keine Aussage über den Umwelteffekt ermöglicht. Tenside können Schadstoffe gerade erst in Lösung bringen, die vorher durch ihrer hydrophoben Eigenschaften nicht aus dem Brandgut gewaschen worden wären. Außerdem fallen Verdünnungseffekte geringer aus, so dass es zu höher konzentrierten Lösung kommen kann, die möglicherweise eine deutlich schlechter Umweltverträglichkeit aufweisen. Hier müssen viel Parameter berücksichtigt werden, so dass eine abschließende Beurteilung nicht ganz einfach ist. Aus dem Bauch heraus würde ich aus Umweltgesichtspunkten eher auf das Netzmittel verzichten. | |||||
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Autor | Björ8n L8., Heidelberg / BW | 810087 | |||
Datum | 17.07.2015 07:19 | 8700 x gelesen | |||
Geschrieben von Mario L.aus Umweltgesichtspunkten eher auf das Netzmittel verzichten bei Standardlöschschaum gebe ich dir recht, was in besagten Patronen ist die hier angesprochen wurden weiß aber anscheinend keiner. Wenns nur eine Art Seife ist sehe eich da bzgl Umwelt keine probleme | |||||
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Autor | Thom8as 8B., Korntal-Münchingen / Baden-Württemberg | 810090 | |||
Datum | 17.07.2015 08:00 | 8891 x gelesen | |||
Geschrieben von Fabian W.Nun frage ich mich: Wo liegt denn hier der Vorteil von Netzmittel? In der Zeitersparnis für die eingesetzte Mannschaft. Wenn Du einen vollen 1,1 m^3-Papiercontainer versuchst, nur mit Wasser zu löschen, kannst Du gerne eine halbe Stunde lang Wasser rein laufen lassen und der raucht noch immer. Setzt Du hingegen Netzmittel ein, ist nach 5 Minuten Ruhe, Du kannst zusammenpacken und die Mannschaft wieder zurück an ihre Arbeitsstelle und sonst noch was. Und die "Effektivität" beim Zeitbedarf der eingesetzten Mannschaft sollte in heutiger Zeit auch bedacht werden. Thomas | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810097 | |||
Datum | 17.07.2015 10:46 | 8476 x gelesen | |||
Geschrieben von Mario L.Ich habe mal für ein flüssiges Schaummittelkonzentrat die Konzentration an Tensid nachgeschlagen. In diesem Fall wird ein Tensidgehalt von 10-15% angegeben. Somit ist ein Faktor von 6,6 bis 10, im Vergleich zu einem festen Tensidblock, nicht ganz unrealistisch. Demnach wäre der Anteil der zugemischten Tenside für flüssiges Schaummittel (10% von 0,2%) gleich dem der Netzmittelkartusche (0,02%), falls die Seifenpatrone aus fast 100% Tensiden besteht. Die Wirkung auf das Feuer und somit die Löscheffektivität wäre damit vermutlich vergleichbar. Kann das jemand bestätigen, der mehr Ahnung davon hat als ich? | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810099 | |||
Datum | 17.07.2015 11:29 | 8368 x gelesen | |||
Wenn du von 10% ausgehst und die Annahme von nahezu 100 % richtig ist ja , bei 15 % nein. Leider waren die Herstellerangaben hier nicht genauer. Wie ich schon sagte, kommt es auch auf die chemische Natur des Tensids an. Für einen genauen Vergleich braucht man leider eine Messung. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810101 | |||
Datum | 17.07.2015 11:39 | 8362 x gelesen | |||
Ich sehe hier den Punkt der erhöhten Schadstoffauswaschung und der erziele ich ggf. schon mit etwas Spüli. Ein Absenkung der Oberflächenspannung führt z.B. dazu, das dir Oberfläche von Rußpartikeln benetzt wird. Gerade an dieser sind jedoch sehr viele Schadstoff angelagert, die auf die Weise gelöst werden könnten und so ins Wasser gelangen. Die Möglichkeit apolare Verbindungen auf diese Weise besser löslich zu machen sehe ich kritisch. Leider wurde dies bisher, meines Wissens nach, nicht genau Untersucht, so dass man auf eine theoretische Betrachtung angewiesen ist. | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810102 | |||
Datum | 17.07.2015 12:06 | 8369 x gelesen | |||
Geschrieben von Mario L.Leider wurde dies bisher, meines Wissens nach, nicht genau Untersucht, so dass man auf eine theoretische Betrachtung angewiesen ist. Da muss ich dir widersprechen. De Vries beschreibt in seinem Buch "Einsatzpraxis - Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum" auf Seite 317ff die Auswertung von 56 realen Löschwasserproben bezüglich ihrem Schadstoffgehalt. Die Proben weisen eine sehr hohe Streuung auf, aber es lies sich anhand dem Schadstoffgehalt nicht erkenne, ob nur mit Wasser, mit Netzwasser oder mit Schaum gelöscht wurde. Die Toxität des Löschwasser hängt demnach nicht von dem verwendeten Löschmittel ab und die Verwendung von Schaum oder Netzwasser ist zur Erreichung eines schnellen und nachhaltigen Löscherfolgs mit geringerer absoluter Wassermenge gerechtfertigt. Natürlich sollte hierbei kein flurhaltiges Schaummittel verwendet werden. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810105 | |||
Datum | 17.07.2015 12:43 | 8321 x gelesen | |||
Hallo Rainer, aber genau da sehe ich das Problem. Es wurden Löschwasserproben real untersucht. Dies kann bei der Varianz in den Verbrennungsvorgängen nahezu kein brauchbares Ergebnis geben. Um 2 Methoden zu Vergleichen muss man auf standardisierte Verfahren zurückgreifen und dazu ist mir bisher nicht bekannt. Und n = 56 ist bei den vielen Parametern, die einen Einfluss nehmen so, als ob man in einen Obst- und Gemüseladen geht, blind etwas greift und sich wundert, dass es immer wieder etwas anders schmeckt. Die Frage lautet dich. Werden bei einer identischen Situation mit Methode A mehr Schadstoffe ausgewaschen als mit Methode B. Und die Frage ist, soweit mir bekannt, bisher nicht annähernd klar geklärt worden. Viele Grüße Mario | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810110 | |||
Datum | 17.07.2015 14:12 | 8376 x gelesen | |||
Ich muss meine vorherige Aussage korrigieren, wenn auch die Aussage gleich bleibt. In de Vries' Buch wird von 56 Proben gesprochen, die von realen Bränden stammen sowie weitere Proben aus Brandversuchen. Mit denen wurden insgesamt 86 Proben auf die gleiche Weise analysiert. Dann geht er genauer auf einen Teil der Proben ein, die aus den 21 Tremonia-Versuchen der Uni Wuppertal von 1997 stammen, die unter vergleichbaren Bedingungen stattfanden. Und auch in dem Datensatz war die Toxizität nicht vom Löschmittel dominiert. Über die Tremonia-Versuche kenne ich keine Details, aber ich unterstelle dem Autor, dass er für sein Buch sehr sorgfältig recherchiert hat, denn er hat 566 (!) Referenzen aufgeführt. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810112 | |||
Datum | 17.07.2015 14:36 | 8284 x gelesen | |||
Geschrieben von Rainer W.Und auch in dem Datensatz war die Toxizität nicht vom Löschmittel dominiert. "... sondern von den Auswaschungen." Das habe ich auch nachgelesen, bevor ich antwortete. Das Schaummittel selbst stellt vermutlich keine signifikant erhöhte Belastung dar. Dem kann ich folgen. Ich stelle mir nur die Frage, ob die bisherige Studienlage wirklich ausreichend ist. Und nach den bisher mir vorliegenden würde ich sagen nein. Die Anzahl an Vergleichen ist von Löschversuchen mit Waser und Wasser mit Netzmitteln und den Einfluss auf Auswaschungen ist bisher meiner Meinung nach nur unzureichend untersucht. | |||||
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Autor | Rain8er 8W., Hohberg / Baden-Würtemberg | 810113 | |||
Datum | 17.07.2015 14:54 | 8327 x gelesen | |||
Ja, da hast du recht. Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, denn es gibt viele Menschen, die hervorragende Forschung betreiben, aber ich habe den Eindruck, dass die (unabhängige) Forschung zu Feuerwehrthemen noch in den Kinderschuhen steckt. Aber die Feuerwehrforschung kann nur Hinweise geben, denn die Anzahl der Versuche wird nie signifikante Ergebnisse (wie bei der Physik, die eine Genauigkeit eines Ergebnisses von 5 Sigma anstrebt) liefern können. Aber das eigentliche Thema, ob Netzwasser aus einer Kartusche mit dem aus Schaummittel eine vergleichbare Löscheffektivität bietet, konnte bisher noch nicht beantwortet werden. | |||||
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Autor | Mari8o-A8lex8and8er 8L., Jüchen / Nordrhein-Westfalen | 810122 | |||
Datum | 17.07.2015 17:39 | 8231 x gelesen | |||
Wir konnten aber eine Weg aufzeigen, wie wir einen ersten Verglich erreichen können. Wir benötigen nur Löschwasserproben mit den jeweiligen Netzmittel, um die Oberflächenspannung zu vergleichen. | |||||
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