alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

Sortierung umschalten zurück

ThemaKommunikations-system für ELW 19 Beträge
RubrikKommunikationstechnik
 
AutorDarr8e H8., hamburg / Hamburg883440
Datum24.05.2023 13:522706 x gelesen
Moin,

in meiner Alt-Gemeinde steht mittelfristig Beschaffung ELW 1 an.
In den bereits vorliegenden Ausschreibungen von diversen anderen ELW 1 wird als Kommunikations-system ganz überwiegend SEB VoIP-Fire ausgeschrieben.
In einigen wenigen Fällen alternativ "Lardis".
Anforderung: Der ELW soll 2 Funk-Arbeitsplätze, + einen "Not-Arbeitsplatz" (180° drehbarer Faher-Sitz an Tisch) haben, also Not-Platz keinen (nicht zwingend) Bildschirm-/Touchscreen-Arbeitsplatz.
Frage bitte:
Wer kann zu den beiden Systemen jew. Vor-/Nach-Teile nennen?

Mit Dank und Gruß
Hansi

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz883443
Datum24.05.2023 16:141542 x gelesen
Hallo,

wir haben uns bei einer Neubeschaffung bewusst gegen ein Touch-Bediensystem entschieden und sind bei konventionellen Besprechungseinrichtungen geblieben. Meiner Meinung nach nutzen die aktuellen Möglichkeiten des (Digital-)funks solche Systeme nicht annähernd aus. Außerdem ist die konventionelle Bedienung deutlich preisgünstiger und die Einzelkomponenten im Bedarfsfall einfacher zu ersetzen, ohne gleich einen großen Rundumschlag machen zu müssen, wenn diverse Teile nicht mehr lieferbar sind.
Die MRT-Bedienteile wurden in der Mitte zwischen den beiden Arbeitsplätzen stationiert, um sie im Bedarfsfall auch von beiden Plätzen bedienen zu können. Dazu Major BOS Bedienteile an beiden Plätzen mit Headset, Hörer und zusätzlichem Fußtaster, an jedem Arbeitsplatz ein IP-Telefon, das natürlich auch auf's jeweilige Headset geschaltet werden kann. Zwei Car-PCs mit 4 Monitoren und ein NAS für die zentrale Datenablage. Wichtig war uns eine Schiebetür links als Wartungszugang, ein nicht zu unterschätzendes Feature, das macht alles sehr gut erreichbar. Fahrer- und Beifahrersitz sind natürlich auch drehbar und können am Tisch verwendet werden, dort ist auch ein weiterer Netzwerkanschluss, der mittels Laptop verwendet werden kann. Wer dort auch funken will, kann auf zwei der drei Funkkreise mittels Handbedienteil im Fahrer-/Beifahrerbereich zugreifen.
Interessant war bei der Ausschreibung die Preisspanne, die von ca. 135.000 bis 230.000,- reichte, bei gleichem Basisfahrzeug und natürlich identischer Ausstattung des Fahrzeuges (ohne Funkgeräte, Bedienteile und Kabelsätzen, die waren Beistellung, da über Landesbeschaffung bestellt, ebenso ohne weitere Beladung).

Gruß,
Michael

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorRalf8 M.8, Baiersdorf / Bayern883446
Datum24.05.2023 17:321415 x gelesen
Aus Anbietersicht kann ich sagen, dass zu 80% in aktuellen Ausschreibungen das LARDIS gefordert wird und wir es in sicher über 100 Fahrzeugen völlig problemlos laufen haben inkl. einem bundesweiten Servicenetz.
Der Notarbeitsplatz kann problemlos z.B. mit einem Laptop und der Lizenz dazu betrieben werden.
In Hamburg hat es z.B. der ELW der Malteser von uns mit eingebaut bekommen, falls das hilft!?
VG Ralf

www.compoint-fahrzeugbau.de

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorTobi8as 8S., Gosberg / Bayern883448
Datum24.05.2023 23:131180 x gelesen
Also die Aufnahmefunktion von Lardis im ELW find ich schon ganz praktisch, wenn man sich einen Funkspruch noch einmal anhören kann.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorDomi8nik8 D8., Bad Soden / Hessen883449
Datum25.05.2023 00:26   1389 x gelesen
Hallo in die Runde,

ich möchte mich Michael Ws. Ausführungen anschließen.
Ich denke, dass für 95% der Aufträge innerhalb einem ELW eine einfache, tastenbasierte Funkbesprechungseinrichtung (z.B. das Produkt aus Schlüchtern in der analogen Variante) absolut ausreicht. Der Fokus sollte hier m.E. auf einer einfachen Bedienung und geringen Systemkomplexität liegen (diese erleichtert neben dem Einbau z.B. auch die Wartung im Feld und erhöht damit die Systemverfügbarkeit).

Während an den Bedienständen für Feuerlöschkreiselpumpen Touch- und Menügeführte Bedieneinrichtungen verteufelt werden, sind sie im Szenario "ELW" gut? Das erschließt sich mir ehrlicherweise nicht so ganz.

Betrachtet man die Thematik abstrakt, so geht es darum an ein Funkgerät zusätzliche Mikrofone, nebst Lautsprecher und Sendetaste anzuschließen. Wieso sollten dafür mehr Komponenten (=Fehlerquellen?) als unbedingt nötig (wie z.B. IP-Netzwerktechnik, Bildschirme zusätzlich zu physischen Steuerungseinrichtungen oder drahtlos Headset inkl. abgesetztem Bluetooth-Dongle) verbaut werden, wenn analoge und kabelgebundene Lösungen den selben Funktionsumfang bieten?
Neben der deutlichen Reduzierung der Kosten ist ein weiterer Vorteil von klassischen Besprechungseinrichtungen, dass die originäre Bedienung der Endgeräte absolut gleich ist zu Fahrzeugen, welche über keine Funkbesprechungseinrichtung verfügen. Das ELW-Personal muss sich hier also für Standardprozeduren wie Gruppenwechsel oder Umschalten des Betriebsmodus nicht zwei Bedienphilosophien einprägen.
Es erhöht sich also die Wahrscheinlichkeit, dass der ELW nicht nur von seinen Konzepterstellern bedient werden kann, sondern auch von demjenigen der halt mittags um 12 da ist und jetzt mal "Funker" statt "Fahrer" sein muss.

Auch die oft genannte Möglichkeit der Kurzzeitdokumentation sehe ich nicht als "kriegsentscheidend" an. Sollte ein Funkspruch wirklich nicht verstanden werden, so hört man auf der Kurzzeitdoku eben den gleichen Kauderwelsch nochmal und ist danach i.d.R. nicht schlauer. Man hat das Nachfragen und Wiederholen lassen des Funkspruchs also nur verzögert.
Was zusätzlich noch zu betrachten ist, gleichwohl ich mich damit überhaupt nicht auskenne: Wie ist die Aufzeichnung des BOS-Funks rechtlich zu bewerten?

Kurzum möchte ich mich eindeutig für technisch einfache ELW aussprechen! Auch wenn diese Gefahr laufen, deutlich weniger sexy als ein High-End-ELW mit Raumschiffcharakter zu sein und man vermutlich keinen Artikel in den einschlägigen Magazinen möglicherweise aber ein Grummeln aus der Mannschaft bekommt.

viele Grüße
Dominik

P.S. Selbiges gilt auch für viele andere Komponenten in ELW. Ein Hersteller für elektronische Geräte aus Vilnius liefert z.B. hervorragende Router, um im ELW eine Internetverbindung herstellen zu können. Die halte ich nämlich nicht für neumodischen Firlefanz, vielmehr für stellenweise unabdingbar.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz883451
Datum25.05.2023 07:441175 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Dominik D.Ich denke, dass für 95% der Aufträge innerhalb einem ELW eine einfache, tastenbasierte Funkbesprechungseinrichtung (z.B. das Produkt aus Schlüchtern in der analogen Variante) absolut ausreicht. Der Fokus sollte hier m.E. auf einer einfachen Bedienung und geringen Systemkomplexität liegen (diese erleichtert neben dem Einbau z.B. auch die Wartung im Feld und erhöht damit die Systemverfügbarkeit).

Eben, selbst diese Variante lässt sich inzwischen IP-basiert konfigurieren, ist also auch modernisiert worden. Die Bedienung ist relativ einfach und nach einer kurzen Einweisung kommt jeder damit klar.

Geschrieben von Dominik D.Während an den Bedienständen für Feuerlöschkreiselpumpen Touch- und Menügeführte Bedieneinrichtungen verteufelt werden, sind sie im Szenario "ELW" gut? Das erschließt sich mir ehrlicherweise nicht so ganz.

Einziges Argument für mich wären die nicht ganz so rauen Einsatzbedingungen im ELW. Die fummelige Touch-Bedienung bleibt. Wir haben in der FEZ das Touch-Systems des Herstellers aus Münster eingebaut. Die Bedienung ist da zwar im wesentlichen wie am Funkgerät abgebildet, wenn ich allerdings sehe, wie oft bei setzen des Status schonmal danebengetippt wird, erhöht das, wie an anderer Stelle auch, nicht mein Vertrauen in Touchbedienungen. Dort sehe ich noch den Sinn des Systems darin, dass eine Platzierung der normalen Bedienteile zwischen den beiden Arbeitsplätzen nicht so gut möglich war, da die Arbeitsplätze über Eck liegen. Im ELW1 war das hingegen unproblematisch.

Geschrieben von Dominik D.Es erhöht sich also die Wahrscheinlichkeit, dass der ELW nicht nur von seinen Konzepterstellern bedient werden kann, sondern auch von demjenigen der halt mittags um 12 da ist und jetzt mal "Funker" statt "Fahrer" sein muss.

Nunja, ohne Einweisung geht das nicht, das hat auch nicht nur mit der Funktechnik zu tun. Wer den ELW so einsetzt, dass er einen beliebigen Feuerwehrler einfach so ohne tiefere Einweisung draufsetzen kann, nutzt sicherlich nicht alles. Allein die Datenstrukturen, Dateiablagen, Arbeitsvorgänge benötigen Einweisungen, es ist ja nicht nur die Funkbedienung.

Geschrieben von Dominik D.Wie ist die Aufzeichnung des BOS-Funks rechtlich zu bewerten?

Eine Kurzzeitaufzeichnung, die das nochmal anhören des letzten Funkspruches erlaubt, ist meines Wissens zulässig, eine Langzeitdoku nicht. Ich sehe die aber auch nicht als notwendig an. Wenn ich was nicht verstanden habe, lasse ich es wiederholen. Sonst geht mir während des wiederanhörens der nächste Funkspruch verloren, denn den kann ich gleichzeitig nicht abhören. Hilft mir also in den wenigsten Fällen.

Geschrieben von Dominik D.Kurzum möchte ich mich eindeutig für technisch einfache ELW aussprechen!

Das gilt für alle Einsatzfahrzeuge. Soviel Technik wie nötig, aber so wenig wie möglich. Gimmicks, die später nur Probleme in der Unterhaltung machen oder unnötig Geld verschlingen, damit es schön aussieht, sind nicht nötig und schaden manchmal mehr als sie nützen. Daher haben wir auch auf einen Antennenmast/Lichtmast am ELW verzichtet. Wichtiger war uns (insbesondere für den Winter) Allradantrieb, ein vollwertiger Stromerzeuger (6,5kVA), ein redundanter Internetzugang über 2 Netze (mit einem Router der Fa. aus Vilnius), bei Bedarf auch kabelgebunden von außen. Das ganze bei kompakten Fahrzeugabmessungen (kein langer Radstand) und guter Wartungsfreundlichkeit der Einbauten (2. Schiebetür als Wartungszugang). Die Nutzer (übrigens auch junge, durchaus aus der Generation "Touchscreen" stammend) sind bislang hoch zufrieden damit.

Gruß,
Michael

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorDarr8e H8., hamburg / Hamburg883457
Datum25.05.2023 13:02896 x gelesen
Moin,

Wasser auf meine Mühlen.
Bei der gefühlt ungehemmt steigenden technik-verliebtheit einiger Anwender bin ich zwar ehrlich überrascht, aber umso erfreuter, über Art/Inhalt der Antworten.
Auch ich teile uneingeschränkt die Ansicht, bei Feuerwehrs muss die oberste Devise sein: "keep it simple".
Jede zusätzliche Technik ist automatisch immer auch eine zusätzliche Ausfall-/Fehler-Quelle.
Genau wie Michael es schrieb, Soviel Technik wie unbedingt nötig, aber so wenig wie möglich.
So wirklich ganz ohne geht natürlich bei ELW nicht, aber genau wie Dominik schrieb, geringere Systemkomplexität erhöht die Ausfall-Sicherheit, und insbesondere die Bedienbarkeit/Unterweisung der "Nicht-Nerds".

Bei vielen der vorliegenden Ausschreibungen gehe ich persönlich auch davon aus, dass die Auftraggeber dort auch nur schlicht "copy & paste" gemacht haben, Motto: "Haben viele Andere auch, muss auch gut für uns sein".

Vielen Dank für die Tipps, auch zum Thema Router.

Gibt's da evtl. auch noch Tipps zum Thema "Telefon-Anlage, Fax-Anbindung"

Herzlichen Dank
Grüße
Hansi

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorGerh8ard8 B.8, Pfungstadt / Hessen883458
Datum25.05.2023 13:31846 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Darre H.Gibt's da evtl. auch noch Tipps zum Thema "Telefon-Anlage, Fax-Anbindung"

... vergiss Fax über Mobiltelefonnetze, der Dienst wurde bzw. wird (je nach Natzanbieter) eingestellt.

Gruß
Gerhard

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz883461
Datum25.05.2023 14:44940 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Darre H.Gibt's da evtl. auch noch Tipps zum Thema "Telefon-Anlage, Fax-Anbindung"

Bei uns besteht die Telefonanlage aus einem GSM-Gateway mit 2 SIM-Karten, einer IP-Telefonanlage (gleicher Hersteller mit Y) sowie je einem IP-Telefon an jedem der beiden Arbeitsplätze (auch umschaltbar auf die Headsets) sowie zwei zusätzlichen DECT-Telefonen an einer IP-DECT-Basisstation. Alles Komponenten, die man im Zweifelsfall auch einzeln gegen andere ersetzen könnte. Fax-Anbindung über Mobilfunk wurde ja schon beschrieben, wird inzwischen nicht mehr unterstützt oder in Kürze eingestellt. Macht also keinen Sinn mehr.

Gruß,
Michael

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 

 24.05.2023 13:52 Darr7e H7., hamburg
 24.05.2023 16:14 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
 24.05.2023 23:13 Tobi7as 7S., Gosberg
 24.05.2023 17:32 Ralf7 M.7, Baiersdorf
 25.05.2023 00:26 Domi7nik7 D7., Bad Soden
 25.05.2023 07:44 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
 25.05.2023 13:02 Darr7e H7., hamburg
 25.05.2023 13:31 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
 25.05.2023 14:44 Mich7ael7 W.7, Herchweiler
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt