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ThemaDRK, THW & Co: Für den Zivilschutzfall gut gerüstet?6 Beträge
RubrikKatastrophenschutz
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg890910
Datum17.07.2025 13:501002 x gelesen
DRK, THW & Co: Für den Zivilschutzfall gut gerüstet?

Sollte Deutschland Teil eines bewaffneten Konflikts werden, wären Organisationen wie DRK und THW für den Zivilschutz zuständig. Um darauf vorbereitet zu sein, ist noch einiges an Arbeit nötig. Von Karin König.

tagesschau.de

hallo,

eine gute Frage ...

Die Feuerwehr wird in diesem Artikel nur einmal am Rande erwähnt ...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern890914
Datum17.07.2025 18:12580 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.eine gute Frage ...
Hallo,
Grundsätzlich würde ich sagen ja, denn die Organisationen üben und setzen die Fähigkeiten ihrer Fachdienste in den Einsätzen erfolgreich ein. Das ist zwar je nach Bundesland unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen ist die Einbindung der Einheiten gewährleistet. Daher ist fachliche Qualifikation weitgehend vorhanden.
Eine Umstellung wird für den einen oder anderen der Übungszweck und die zukünftige Ausrichtung in Richtung Zivilverteidigung als Kerngeschäft sein. Damit haben sich einige Helfer mental überhaupt nicht beschäftigt und leben in einer anderen Welt.
Wenn man die Aufgabe ernst nimmt, wird man für einen Personal- und Materialaufwuchs sorgen müssen. Aus dem Bauch heraus schätze ich, dass dieser Bereich im Vergleich zu den 80er Jahren nur noch zu einem Drittel besetzt ist. Aber im Zivilschutzbereich tut sich gerade einiges. Angefangen von Schulungen und die merkliche Anpassung und Neuausrichtung der Einheiten.
Die Feuerwehr ist ein eigenes Kapitel. Hier gibt es eine andere Erwartungshaltung im Bereich Zivilschutz. Aber auch hier wird am Ende viel Personal fehlen. Da wird die Politik und Verbände bestimmt auch noch aufwachen.
Ich denke aber, dass sie nach/mit dem Regelrettungsdienst am besten aufgestellt und aufwuchsfähig sind.

Am Ende ist es die Erwartungshaltung. Im Fall der Fälle wird man definitiv nicht das zerstörte Haus wieder herrichten oder mit einem Notdach versehen und die Trümmer aus dem Garten räumen. Große Teile des Zivilschutzes werden sich ausschließlich um die kritische Infrastruktur kümmern. Ähnlich wie im Ahrtal muss sich die Bevölkerung selbst organisieren. Das muss man der Bevölkerung ganz klar kommunizieren.

Gruß
Dirk

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg890915
Datum17.07.2025 18:35517 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Jürgen M.

Die Feuerwehr wird in diesem Artikel nur einmal am Rande erwähnt ...

Die Mitwirkung des THW im Zivilschutz ist im THW-Gesetz § 1 Abs. 2 festgelegt:

(2) Die technische Unterstützung nach Absatz 1 Satz 2 umfasst insbesondere:

1. technische Hilfe im Zivilschutz,
[...]


die Feuerwehren sind eine Einrichtung der Gemeinde* deren Aufgaben* erstmal anders definert sind. Im V-Fall werden die Feuerwehren ohne viel Aufhebens zu machen eingesetzt werden .
Wie aber die Erfahrungen aus den II. WK aber zeigten, waren die Feuerwehren in ihrer Gesamtheit zur Bekämpfung der Kriegsfolgen meist nach den Luftangriffen neben ihrer Mitwirkung beispielsweise beim FE-Dienst innerhalb des SHD tätig.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

* Beispiele aus dem FwG-BW.

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern890917
Datum18.07.2025 07:31   667 x gelesen
Servus auch,

Aus eigener Erfahrung heraus lässt sich sagen, dass viele Übungen im Bereich des Katastrophenschutzes wenig realitätsnah und wenig wirksam sind.
Es nehmen meist dieselben engagierten Personen teil häufig Mitglieder in mehreren Organisationen gleichzeitig.
Im Ernstfall stehen diese Menschen aber nicht doppelt oder dreifach zur Verfügung, was eine strukturelle Überforderung zur Folge hätte.
Übungen selbst offenbaren oft erhebliche Schwächen, seien es logistische Pannen oder Koordinationsprobleme,
die aber selten ernsthaft aufgearbeitet werden.
Statt kritischer Nachbereitung dominieren Schönreden und gegenseitiges Lob, um Verantwortung oder Fehler einzugestehen,
wird vermieden. Eine funktionierende Fehlerkultur fehlt vielerorts.

Gerade bei Großschadensübungen ist häufig zu beobachten, dass weniger das Ziel der realistischen Lagebewältigung verfolgt wird, sondern vielmehr die Inszenierung einer vermeintlich funktionierenden Struktur im Vordergrund steht um nach oben hin, sei es in Richtung Politik oder Öffentlichkeit, ein positives Bild abzugeben. Dabei wird mit großem Aufwand Personal und Technik aus allen Bereichen zusammengezogen, um eine Schlagkraft zu demonstrieren, die so im realen Einsatzfall gar nicht zur Verfügung stünde. Die echten Probleme Personalmangel, veraltetes Material, strukturelle Lücken bleiben im Hintergrund. Statt ehrlich aufzuzeigen, was tatsächlich fehlt und was im Notfall schlicht nicht mehr leistbar ist, wird ein Bild gepflegt, das von der Realität zunehmend abweicht.
In vielen Ortsverbänden und Einheiten stehen Geräte, die längst abgeschrieben gehören teils älter als die Helfer selbst. Diese technischen Mängel sind genauso bekannt wie der personelle Aderlass aber sie werden selten offen kommuniziert.

Auch gesellschaftlich fehlt es an Bereitschaft, diesen Zustand ehrlich zu diskutieren. Die Debatte über einen Pflichtdienst,
ob für Zivil- oder Katastrophenschutz, wird seit Jahren geführt, aber ohne Konsequenzen.
Dabei wäre genau das ein notwendiger Schritt, um den Nachwuchs zu sichern, Strukturen zu stabilisieren und den Bevölkerungsschutz auf eine tragfähige Basis zu stellen.
Wenn wir es ernst meinen, muss aus dem ewigen ob endlich ein wie werden.
Ohne einen mentalen und strukturellen Wandel, ohne kritische Fehlerkultur und politischen Willen zum Aufwuchs bleibt die Vorbereitung auf echte Krisen fragil.
Die Zeit, dies zu ändern, läuft.


Gruß vom See

Markus

In Treue fest!

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern890926
Datum19.07.2025 15:15501 x gelesen
Hallo,
da magst du teilweise recht haben. Die KAT-Übungen sind meist überflüssig, zumindest auf Arbeitsebene, und wenig realistisch. Allein der zeitliche Ansatz reicht nicht aus, um funktionierende Strukturen aufzubauen und zu belasten. Deshalb bleibt vieles fiktiv und erfüllt sich dann auch. Und niemand wird den KBR oder den Landrat zu einer Übung zwingen, bei der man seine Überforderung feststellt oder den einen oder anderen Wunderwuzzi als Sondergeräten als völlige Fehlbeschaffung bloßstellt.
Übung der Ablöse! Aufwuchs von Strukturen, um 1000 oder 5000 Kräfte zu koordinieren. Systeme zum Managen von Einsatzstellen. Da wird es bei allen recht dünn.
Die Einsatzerfahrungen aus verschiedenen Großschadenslagen liefern jedoch andere Hinweise. Die Organisationen und Teilheiten beherrschen ihr Handwerk von der ersten Minute an, und die Zusammenarbeit und Ergänzung funktioniert in der Regel auch sehr gut. Teamsprenger sortieren sich selbst aus. Das sind meist lokale Prinzen, die ihren Landkreis mal verlassen dürfen und meinen, sie seien zum Retten der Welt gerufen worden.
Zum Glück ist das eine aussterbende Rasse zumindest im Süden.
Das Alter des Geräts sagt nichts über die Leistungsfähigkeit aus. Ich habe erst vor einem Jahr einen 30 Jahre alten Lkw abgegeben. Was Leistung, Zuverlässigkeit und Fähigkeiten angeht, reicht das neue Fahrzeug nicht an das alte heran.
Wenn ich im Einsatz über Tage und Wochen keinen Zugang zur Werkstatt habe, dann kann ich mit Schraubendreher, Hammer und Draht den Oldtimer am Laufen halten.

Entscheidend ist doch, wie flexibel man mit einer Lage umgeht. Das Ahrtal war mit Sicherheit eine Zäsur und gibt eine ungefähre Vorstellung davon, was im Zivilschutzfall passieren könnte.
Alle altern Annahmen, wie gesicherte Zuwege, ein funktionierendes Digitalnetz, Wasser und Strom vom Versorger, Unterbringung in festen Unterkünften mit Vollpension, Baumaschinen vom nächsten Bauunternehmer inklusive Fahrer und unendliche Personalkapazitäten sind Wunschdenken.
Und nein, es wird nicht für jedes Problem eine sofortige Lösung geben. Wir müssen mit dem leben, was uns zur Verfügung steht und was organisiert werden kann. Das lernt man im Einsatz und als Mitglied einer Bundesbehörde!

Aber bis sich die Politik ändert, wird das noch einige Jahre dauern. Mit Strategen Mützenich, Stegner oder Walter-Borjans, welche die Realität komplett ausblenden, wird das auch vielleicht noch länger dauern. Die haben aus dem Nato Doppelbeschluss offensichtlich nichts gelernt.

Gruß
Dirk

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 17.07.2025 13:50 Jürg7en 7M., Weinstadt
 17.07.2025 18:12 Dirk7 S.7, Lindau
 18.07.2025 07:31 Mark7us 7G., Kochel am See
 19.07.2025 15:15 Dirk7 S.7, Lindau
 17.07.2025 18:35 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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