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ThemaWann kommt die Zeitenwende für die Retter?6 Beträge
RubrikRettungsdienst
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg891798
Datum02.11.2025 19:161542 x gelesen
Wann kommt die Zeitenwende für die Retter?

Schon jetzt arbeiten die Rettungsdienste überall am limit. Im Stich gelassen von der Politik, die das Problem wegignoriert. So aber drohen im Bündnisfall schnell Triagen.

hallo,

interessanter Artikel

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorDirk8 S.8, Lindau / Bayern891799
Datum02.11.2025 20:29   956 x gelesen
Hallo,
der Artikel beschreibt aber doch im wesentliche die Defizite der Versorgung im Regelrettungsdienst. Teilweise ist die Überlastung hausgemacht.
Tatsächlich besteht in vielen Regionen keine Hausarztversorgung, ab Freitag Nachmittag oder überhaupt am Nachmittag. Als Kassenpatient hat man eh gefälligst 12h vorher einen Termin zu vereinbaren und muss sich den Tag frei nehmen, um die Sprechstundenhilfe für die Terminvereinbarung an Telefon zu bekommen. Wann kommt der Hausarzt noch ins Haus? Bei uns nicht mehr! Max. der ärztliche Notdienst, der knapp 100 km Anfahrt hat.
Was bleibt also nichts anderes übrig, als den Rettungsdient in Anspruch zu nehmen. Der eine macht es schneller, der andere warten bis es akut wird und meldet sich vielleicht zu spät. Das erzeugt Kosten und sorgt dann für die Engpässe und die hohe Arbeitsbelastung.
Hilflose Personen im Alkoholproblemen zur Ausnüchterung zu fahren etc....

Wenn man dann die Erwartungshaltung hat, dass dieses System im Zivilschutzfall weiter funktioniert und zusätzlich Aufgaben übernimmt, der träumt vom blauen Pferd oder ist grenzenloser Optimist bzw. zeigt mit Finger auf andere, die den bequemen Lebensstandard aufrecht erhalten sollen. Die gleiche Haltung kann man bei der Wehrpflicht beobachten.
Es wird in diesem Fall eine Versorgung geben. Aber halt durch medizinische Laien, die dann ausgebildet und verpflichtet werden müssen. Das werden wir dann anfangen, wenn er erste Schuss gefallen ist - oder nach ausgiebiger Diskussion.
Das Fahrzeuge und Material wird dann aus der Wirtschaft kommen. Wer braucht dann noch Flix Busse.
Und nicht jeder wird die Versorgung bekommen, die med. möglich ist.
Was im Zivilschutzfall uns ganz extrem auf die Füße fallen wird, sind die spezialisierten Großkrankenhäuser.
Ich habe hier schon mal eine Rüffel bekommen. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass viele von diesen im Zivilschutzfall nicht zu halten oder zu Evakuieren sind. Die meisten Kliniken sind nicht mal in der Lage, den Fall zu beüben, weil kein Geld und Personal zur Verfügung steht.
Im Moment fällt die Bestandsaufnahmen eher ernüchternd aus. Egal ob im Norden (NDR Reportage) oder im Süden. https://www.br.de/nachrichten/bayern/im-krisenfall-nicht-bereit-bayern-will-gesundheitswesen-staerken,V1NYZpP

Retter sind ja gut und schön, wenn man aber dann in der Fläche keine Krankenhäuser und Ärzte, Pfleger hat, wo man die Patienten übergeben kann...
Personal in den Krankenhäuser. Anteil an nicht deutschen Personal. Nicht falsch verstehen! Aber bei einem Anteil von gefühlt 80% nicht deutschen Personal, haben wird im Zivilschutzfall ein echtes Problem. Der Großteil der Leute werden in ihren Heimatländer zurückkehren (müssen).
Ärzteschwemme war gestern und das Klatschen hat auch nicht so viel gebracht.
Es ist ernüchternd, die Zeitenwende ist im Zivilschutzfall noch nicht so richtig angekommen. Wird sie auch nicht!
Einfach nicht finanzierbar und leistbar. Nicht mit diesem System, nicht mit dieser Gesellschaft.
Sorry ich bin da der absolute Pessimist oder habe ein fatalistische Einstellung!

Gruß
Dirk

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW891800
Datum03.11.2025 02:19670 x gelesen
Geschrieben von ---Lars Winkelsdorf--- So aber drohen im Bündnisfall schnell Triagen.

Natürlich gibt es im "Bündnisfall" (nennen wir das Kind doch beim Namen: im Krieg) Triagen. Aber doch schon im Kampfgebiet. Wenn die BRD nicht dazu gehört, werden hier eher Mechanismen wie das Kleeblatt greifen (und die belasten zwar die Krankenhäuser bzw. nutzen deren Kapazitäten möglichst gut aus), aber nicht so sehr den Rettungsdienst.

Wer den Eindruck erweckt, man könnte im Kriegsfall für alle Beteiligten eine Versorgung auf Regel-RD-Niveau bieten (oder es wäre auch nur sinnvoll, das zu fordern), der hat sich doch schon gleich in der Überschrift fachlich disqualifiziert.

Im Text werden dann auch munter die verschiedensten Problemfelder bunt vermischt...

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg891801
Datum03.11.2025 08:27611 x gelesen
Kleeblatt-
mechanismus

Der Kleeblattmechanismus wurde im Frühjahr 2020 im Rahmen der Corona-Pandemie erarbeitet. Um eine regionale Überlastung der Intensivkapazitäten in Krankenhäusern in der Pandemie zu vermeiden, entwickelten Bund und Länder ein gemeinsames Verfahren zur bundesweiten Verlegung von Patientinnen und Patienten, die intensivpflichtig an COVID-19 erkrankten. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 wurden die in der Pandemie etablierten Strukturen weiterentwickelt und über das BBK an internationale Mechanismen zur medizinischen Evakuierung angebunden. Seit März 2022 werden über den Kleeblattmechanismus schwerverletzte und schwerkranke Patientinnen und Patienten aus der Ukraine nach Deutschland verlegt.

BBK

Guten Tag

Geschrieben von Henning K.

Wenn die BRD nicht dazu gehört, werden hier eher Mechanismen wie das Kleeblatt greifen (und die belasten zwar die Krankenhäuser bzw. nutzen deren Kapazitäten möglichst gut aus),

Der Kleeblattmechanismus wurde ja schon im Frühjahr 2020 im Rahmen der Corona-Pandemie erarbeitet und seit März 2022 werden über den Kleeblattmechanismus schwerverletzte und schwerkranke Patientinnen und Patienten aus der Ukraine nach Deutschland verlegt.
Müßte nur noch der veränderten Sichheitslage dann hierzulande angepasst werden.
Lt. dem Deutschen Ärzteblatt sind -was nichts Neues ist- unsere Krankenhäuser im Kriegsfall nur bedingt einsatzfähig:


[...]
Einer Umfrage des DKI von Anfang September zufolge bestehen erhebliche Schwächen in fünf Bereichen: Personal, Cybersicherheit, physische Sicherheit, Versorgung und Vorbereitung auf CBRN-Lagen (chemisch, biologisch, radiologisch und nuklear). An der Umfrage nahmen 216 Allgemeinkrankenhäuser mit mehr als 50 Betten teil.
[...]
So geht die Bundeswehr dem Gutachten zufolge bei einem solchen Szenario von bis zu 1.000 Verwundeten pro Tag aus. Davon würden etwa knapp ein Viertel schwer-chirurgische Fälle sein (22 Prozent), die eine komplexe und längere Intensivbehandlung benötigen. „Im Bündnis- oder Verteidigungsfall müssten aber zusätzliche Bedarfe aufgrund von potenziellen Flüchtlingsströmen in der regulären Versorgung berücksichtigt werden.“
[...)



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg891807
Datum04.11.2025 10:09582 x gelesen
Bundesverfassungsgericht kippt Triage-Regelung

Das Bundesverfassungsgericht kippt die aktuellen Triage-Regelungen: Der Bundesgesetzgeber sei nicht für eine Regelung zuständig, heißt es in einem Beschluss aus Karlsruhe.

ZDFheute

Guten Tag

Geschrieben von Henning K.

Natürlich gibt es im "Bündnisfall" (nennen wir das Kind doch beim Namen: im Krieg) Triagen.


Interessant zum Komplex "Triage" ein aktuelles Urteil des Bundesverfassungsgericht:

-> ZDF-Heute:

" Versorgung im Krisenfall: - Bundesverfassungsgericht kippt Triage-Regelung "


Im Text werden dann auch munter die verschiedensten Problemfelder bunt vermischt...

Genau, und am wichtigen Thema vorbei.


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg891810
Datum06.11.2025 09:30370 x gelesen
Triage-Regelung: Wer darf weiterleben? Das entscheiden die Ärzte

Das Bundesverfassungsgericht kippt das Triage-Gesetz. Ärzte können nun im Pandemiefall freier entscheiden, wer behandelt wird. Eine langfristige Lösung ist das nicht.

DIE ZEIT

Guten Tag

Geschrieben von Bernhard D.

Interessant zum Komplex "Triage" ein aktuelles Urteil des Bundesverfassungsgericht:



Was hier mehr interessiert, lt. Zeit.de:

[...]
Sollten Ärzte aufgrund einer Katastrophe oder eines Terroranschlags triagieren müssen, wären sie nicht an das Gesetz gebunden gewesen.
[...]
Ohnehin finden unabhängig vom Gesetz in bestimmten Situationen auch heute schon Triagen statt: Jeder Notarzt, der als Erster an einem Unfallort ankommt, muss mitunter entscheiden, wen von mehreren Schwerverletzten er zuerst behandelt für die anderen könnte weitere Hilfe zu spät kommen.
[...]



Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


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 02.11.2025 19:16 Jürg7en 7M., Weinstadt
 02.11.2025 20:29 Dirk7 S.7, Lindau
 03.11.2025 02:19 Henn7ing7 K.7, Dortmund
 03.11.2025 08:27 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 04.11.2025 10:09 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 06.11.2025 09:30 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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