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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaÜber-/Unterdruck, war Standort TS bei Angriff von TSF6 Beiträge
AutorJürg8en 8G., Gaienhofen / Baden-Württemberg451010
Datum01.01.2008 23:48      MSG-Nr: [ 451010 ]6944 x gelesen

Hallo zusammen,
meine bescheidene Erfahrung und Wissen hierzu, wohlgemerkt beruflich habe ich das nicht gelernt, stammt aus Lehren und Erfahrungen aus meinem Feuerwehrleben.

Statischer Druck: Zustand der Wassersäule im Ruhezustand, d.h. ich zapfe einen Hydranten an und entnehme kein Wasser. Mein Manometer zeigt mir in etwa die rechnerische Höhe zum Wasserspiegel im Wasserbehälter an. Bei Anzeige 5 bar wäre dies ca. 50 Meter Höhendifferenz zwischen Entnahmestelle und Wasserspiegel im Hochbehälter. Wurde deshalb früher auch in MWs = Meter Wassersäule angeben.

Dynamischer Druck: Ich entnehme nun Wasser. Bedingt durch die Reibungs- und Strömungsverluste im Netz fällt der statische Druck nun. Soweit bis ich soviel Wasser entnehme wie das Netz hergibt = Anzeige Druck 0. Wenn ich meine Wasserentnahme ordentlich betreibe und nur Druckschläuche verwende (Darum heissen die Dinger wohl Druck-Schläuche!) passiert dem Netz zumindest nichts. Der Zustand das die Leitungen so marode sind, dass sie zusammenbrechen oder Fremdwasser ziehen ist unwahrscheinlich, die Leitungen wären so kaputt das die Feuerwehr auch nichts mehr dafür kann.

Entscheidender Faktor zum erfolgreichen zerstören von Leitungen (gleich welcher Art): Ich entnehme viel Wasser oder fördere dieses. Damit bringe ich eine Dynamik in die Sache. Im vergleich zu oben, bei statischer Säule habe ich einen festen Druck. Bei einer fliessenden Wassersäule bewege ich zum Teil mehrere Tonnen Wasser in einer bestimmen Geschwindigkeit ober- oder unterirdisch durch die Gegend. Wenn ich diese "bewegte Masse" oder auch "Stange Wasser" plötzlich stoppe passiert das gleiche wie wenn ein Auto gegen eine Mauer fährt = Energie, in diesem Fall Bewegungsernergie muss vernichtet werden. Im Zweifelsfall ein älterer Rohrabschnitt, ein Schieber oder eben ein Schlauch. Das schwächste Stück gibt nach.

Fazit: Bei unserer Wehr haben wir keine "Kugelhahn-Verteiler" mehr. Diese haben mehrere Nachteile, die die Vorteile nicht aufheben. Auch der Umgang mit der abhängigen Wasserversorgung wird geübt.

Ach ja, früher trugen wir bei uns noch ein "Druckbegrenzungsventil" am Verteiler spazieren. Gerade die Wasserentnahme und Förderung über 800l/min sollte beherrscht und geübt werden.

Gruß vom See
Jürgen

PS. Ab und zu entnehmen wir unser Löschwasser direkt aus dem Bodensee. Dummerweise brennt es nicht immer am See und - genau dort, da der tiefste Punkt im Ort wäre der Wasserdruck an den Hydranten bei ca. 8 bar.



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 01.01.2008 23:48 Jürg7en 7G., Gaienhofen
 02.01.2008 00:42 ., Grafschaft
 02.01.2008 08:17 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 02.01.2008 14:28 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
 02.01.2008 15:09 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 02.01.2008 13:49 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal

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