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Führungskraft der Feuerwehr (höherer feuerwehrtechnischer Dienst).
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Führungskraft der Feuerwehr (höherer feuerwehrtechnischer Dienst).
Führungskraft der Feuerwehr (höherer feuerwehrtechnischer Dienst).
Guten Tag,
ich verfolge in diesem Forum schon länger die Diskussion um die Standarteinsatzregeln im FW Einsatz. Grundsätzlich halte ich standartisierte Regeln als Unterstützung der Einsatzleitung für sehr hilfreich. Ich persönlich habe ein kleines gelbes Buch in der Jackentasche, welches im gewissen Sinne an die notwendigsten Dinge bei verschiedenen Einsatzszenarien erinnert. Doch ein ausschließliches, generelles Vorgehen nach festgeschriebenen Regeln für bestimmte Einsatzmuster halte ich für ungeeignet. (Man bastelt ja auch keine Schablone für eine Banane, in der Hoffnung dass alle anderen Bananen dort passgenau hineingehen.)
Man sollt sich an dieser Stelle eher fragen, warum SER für die FW aufgetaucht sind.
1. Dienen sie allein dem Zweck, die entsprechenden Einsätze auf Bundesebene nach Abarbeitung eines festgelegten Algorithmus abzuwickeln, und wie eignen sie sich bei markanten Lageveränderungen?
2. Dienen sie nur der Unterstützung der Einsatzleitung um im Ernstfall einem rotem Faden folgen zu können?
3. Sind SER von Leuten entwickelt worden, welche in Handlungen von Einsatzleitungen und Einsatzleitern Führungsdefizite erkannt haben, und mit SER die Einsatzkräfte vor Fehlhandlungen bewahren möchten?
Falls 3. zutrifft, dann:
sollte man nicht nur über die Führungsaus- und Weiterbildung diskutieren, sondern meiner Meinung nach auch über die Eignung von Führungskräften einen Einsatz zu leiten. Ich schreibe mit Absicht nicht "junge Führungskräfte".
Dazu möchte ich, falls man das hier darf, auf das Gästebuch der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge hinweisen. Siehe ungefähr 4. Quartal 2007.
Dort beschwert man sich über die Durchfallquote von ca. 30 % in einem F-III (Gruppenfüher-FF) Lehrgang. Und laut Eintrag hat ein Mitarbeiter der Schule in sehr hoher Funtkion wohl sinngemäß darauf geäußert: "Wer uns Pflaumen schickt kann nicht erwarten, dass er Pfirsiche zurück bekommt."
Hierzu muß ich sagen - absolut mutig und vielleicht richtig noch dazu, wo es meiner Meinung nach in unseren Landen sehr, sehr gefährlich ist, dass Ehrenamt (in all seinen Formen) zu kritisieren.
Denn schließlich kostet es kaum was, also muß man aufpassen dass alle schön bei Laune bleiben. Daher mit Kritik sparsam umgehen und Kritiker (je harscher, desto schneller) durch Maßnahmen "behandeln".
Ich stelle jetzt ein paar Fragen, welche anschließend diskutiert werden dürfen:
Fehlt in deutschen (insbesondere) FF'en ein Eignungstest für Führungskräfte vor dem eigentlichen Führungslehrgang (bei den BF'en werden großzügige Tests durchgeführt bevor ein Bewerber zum Brandinspektor - Anwärter fährt)
Sollte in solch einem Test nur auf FW-Fachwissen geprüft werden, oder spielen Werte wie soziale Kompetenz, persönl. Umfeld, Allgemeinbildung, Schulbildung, Verantwortungsbewusstsein u.s.w. auch eine Rolle?
Würde jede deutsche FW-Führungskraft auch als Führungskraft eines Privatunternehmens in der freien Wirtschaft bestehen, wenn sie sein Unternehmen so führt, wie manchmal Einsätze "zum Erfolg" gebracht werden? (Bsp.: Ca. 700 Einsatzkräfte für einen großen Haufen brennenden Müll zu mobilisieren, ohne sich darüber im klaren zu sein, dass die Brandwärme soviel Energie erzeugt, dass mit keinen Mitteln der Feuerwehr der Brand soweit eingedämmt werden könnte, dass dadurch ein Erfolg durch Löschen eintritt. Am Ende überbietet man sich mit Zahlen: 700 EK, 8 m³ Schaumbilder, 50 Sanitätskräfte, Alle TLF eines Kreises und, und, und.... wofür? Für ein (physikalisch gesehen) nicht löschbares Feuer! Hervorragend!)
Bezugnehmend zur SER: Würde man ein Unternehmen zum Erfolg führen, wenn man sich ausschließlich nach standartisierten Regeln richtet, ohne (die Regeln immer verfolgend) zu bemerken, dass der Markt sich geändert hat?
Fahren wir auf Führungslehrgang um Verantwortung ggü. unserer Mitbürger übernehmen zu wollen und uns der Verantwortung bewusst zu sein, oder damit wir uns in einem Jahr auf dem Lehrgang der nächst höheren Führungsebene wieder sehen. (Guckt nochmal ins Gästebuch der BKS Sachsen-Anhalt!)
Ich glaube das SER nicht unbedingt erforderlich wären, wenn generell die EK und besonders die FK (Führungskräfte) der freiwilligen Feuerwehr vor Ihrer Führungsausbildung auf Eignung getestet würden.
Geeignete Führungskräfte, insbesondere auf ehrenamtl. Basis, welche in der Lage sind logisch, komplex und strukturiert zu denken und sich somit an die Inhalte der Führungsausbildung halten, sollten in der Lage sein, eine Einsatzlage auch ohne oder nur mit sehr freizügiger SER zu beherschen.
Oder ist dass was ich hier gerade hinterfragt habe gar nicht möglich?
Wie soll den der kleine Gemeindekommandant den Dachstuhlbrand managen, wenn er zwar schon 40 Jahre FF und F-III auf sich genommen hat, aber als Einsatzkraft noch nie an einem Brand in einem Gebäude teilgenommen hat, weil es halt im Ort nicht öfters brennt? Und glaubt jemand daran, dass diesem Mann (oder Frau) dann eine SER hilft, wo vielleicht drinn steht das ein Triageplatz eingerichtet werden soll, aber er gar nicht weiß, was da alles dazugehört?
Kleines Märchen zum Schluss (Hab ich mir nur ausgedacht!!! Ist bestimmt nichts Wahres dran! Deswegen bitte nicht verklagen):
Früher, wo es mal einen A-Dienst gab. Den gab es auch in den Landkreisen wo keine BF stationiert sind. Da kam einer der die Einsatzleitung in die Hand nahm, weil er sich auskannte, weil er "Brandschutz" studiert hatte, und über Einsatzerfahrung verfügte. Keiner weiß, ob er immer seine SER mit sich Trug.
Da kam zum VU noch der RW raus, weil er notwendig ist. Da hatte auch der Bürger im kleinsten Kuhdorf ein Recht auf eine DLK, wenn sein Haus brannte.
Heut fährt das TSF-W zu Autobahn weil man gern mitmachen will und weils in der Gemarkung liegt, und weil der Erste den Einstzleiter "spielen" darf, und weil die Nachbarfeuerwehren einem immer die Einsätze weg nehmen, weil es nämlich mein Feuer ist.
Die Leute die Früher den A-Dienst gefahren haben, gibt es immer noch in den Ämtern für BKR. Sie fahren nur kein A-Dienst mehr. Zu teuer, oder zuviel geeignetes Führungspersonal in den FW'en? Und außerdem gibt es ja jetzt die SER.
Ich hoffe, dass ich meine Meinung behalten darf und nicht die einiger Anderer annehmen muss.
mfG C.Kohler
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