Rubrik | Einsatz |
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Thema | Der 13 / 17-Mthos und warum wir mit den Zeiten niemand retten werden.. | 43 Beiträge |
Autor | Jose8f M8., Bad Urach / BaWü | 620129 |
Datum | 13.04.2010 08:15 MSG-Nr: [ 620129 ] | 19250 x gelesen |
Infos: | 13.04.10 Forschungsbericht Nr. 145 "ENTWICKLUNG VON KOHLENMONOXID BEI BRÄNDEN IN RÄUMEN" - TEIL 1
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Institut der Feuerwehr - Name einiger Landesfeuerwehrschulen:
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Fax +49 (0)251 - 3112 - 104
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E-Mail: poststelle@idf.nrw.de
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E-Mail: idf@uni-magdeburg.de
Internet: http://www.idf.sachsen-anhalt.de/
Hallo!
Nachdem in einer anderen Diskussion mal wieder Bezug auf die Orbit-Studie (Optimierte Rettung Brandbekämpfung mit integrierter technischer Hilfeleistung) und Ihre Zeitvorgaben genommen wurde:
Nach dieser Studie von 1978 wurden die Rahmenzeiten für die Hilfsfristen wie folgt ermittelt:
-Erträglichkeitsgrenze oder Bewußtlosigkeitsgrenze nach 13 Minuten
-Reanimationsgrenze nach 17 Minuten
Auf dieser Basis wurden (und werden) in D die Zeiten bis zum Eintreffen kalkuliert.
Wenn die Feuerwehr nach 13 Minuten eintrifft, hat sie danach noch weitere 4 Minute Zeit um den Patienten zu suchen, zu finden und zu retten bis er nicht mehr wiederbelebt werden kann.
Diese Studie wurde allerdings zwischenzeitlich wiederlegt.
Nach dem Forschungsbericht Nr. 145 "Entwicklung von Kohlenmonoxid bei Bränden in Räumen" des IdF Sachsen-Anhalt vom März 2007 sieht es nach neuen Daten etwas anders aus.
Nur für Kohlenmonoxid als Leitgas ergeben sich für einen ca. 70 kg schweren Erwachsenen folgende Zeiten:
in Ruhe:
Eintritt der Bewußtlosigkeit nach ca. 10,5 Minuten
Eintritt des Todes nach ca. 12,5 Minuten
bei körperlicher Aktivität:
Eintritt der Bewußtlosigkeit nach ca. 3,5 Minuten
Eintritt des Todes nach ca. 5 Minuten
Das sind noch freundliche Abschätzungen, CO2- Zunahme und O2-Mangel im Brandverlauf wirken sich noch weiter negativ aus.
Damit können wir uns auch in den Regionen, in denen mit den ORBIT-Hilfsfisten 100% Erreichbarkeit dargestellt werden trotzdem in der überwiegenden Zahl der Fälle von der Hoffnung verabschieden, Personen aus Brandrauch lebend zu retten.
Interessanterweise gibt es diese Daten nun schon 3 Jahre, und kaum einer scheint sie zu kennen oder kennen zu wollen.
Wäre eine ehrliche Offenlegung dieser Daten auch unter dem Aspekt, dass die Eigenverantwortung in Sachen Brandschutz dringend erforderlich ist nicht der bessere Weg, statt immer noch mit den nicht zu belegenden ORBIT-Zahlen Scheinsicherheit vorzugaukeln?
mit freundlichen Grüßen
Jo(sef) Mäschle
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| 13.04.2010 08:15 |
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Jose7f M7., Bad Urach | |