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In My Humble Opinion - Meiner bescheidenen Meinung nach
RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaNachhaltigkeit, war: Schneehexen/-wannen1 Beitrag
AutorChri8sto8ph 8H., Hagen / NRW658877
Datum19.12.2010 21:21      MSG-Nr: [ 658877 ]2205 x gelesen

Hallo Christian,

manche Pässe spielt man in den Raum und weiß zuverlässig, wer drauf antwortet. ;-) Danke für Deine Erläuterung!

Auf Excel gehe ich jetzt besser nicht ein - sonst wird das hier sowas von lang und fachfremd...

Geschrieben von Christian FischerWenn das Anreizsystem eben so gestrickt ist, dann ist es doch nur logisch, dass sich der Mensch so verhält. Das würden Du und ich im Zweifel genau so machen.
Grundsätzliche Zustimmung, mit einem anderen Anreizsystem ließe sich einiges schon leichter durchsetzen.

Geschrieben von Christian FischerNehmen wir dann 250€/t für Salz. Wer sich da 100t (und das ist nicht viel) auf Lager legt braucht dann 25.000 € die ihm für was anderes fehlen.
Schönes Beispiel. Da lagere ich nicht über's Jahr hinweg eine entsprechende Menge ein (zu moderaten Preisen), sondern schaue lieber mal, ob ich mit der knappen Menge nicht doch über die Runden komme - und bin dann im Falle einer zu knappen Planung gezwungen, teuer nachzukaufen und im Endeffekt jetzt das Geld auszugeben, das mir dann von vorneherein im nächsten Jahr fehlt. Denn das ist ja häufig das paradoxe - wenn frühzeitig geplant wird, wird um jeden Euro, der unnötig scheint oder nicht haarklein begründet werden kann, gerungen - und wenn der Baum brennt, ist das Geld auf einmal doch da - egal was es kostet. Hauptsache die schlechte Publicity und die chaotischen Zustände auf den Straßen hören auf. Und mal ehrlich: wenn ich mir dieses Jahr 1000t auf Lager lege und nur 500 benötige - dann habe ich halt für die 500t Zinsverluste und Lagerkosten, die aber IMHO deutlich niedriger sein dürften als die offenen und versteckten Kosten einer zu knappen Planung.

Geschrieben von Christian FischerUnd was soll die Kommue auf der anderen Seite gegenrechnen? Sie könnte aufwändig hergehen und rechnen was an Gewerbesteuereinnahmen entfällt, weil irgend jemand nicht zur Arbeit kommt, irgend etwas nicht ausgeliefert werden kann,... aber diese Rechnungen sind für das o.g. kleinräumige Szenario doch sehr ungenau und mit hohen Unsicherheiten behaftet (was bringt es, wenn ich meine Straßen frei halte, aber in der Nachbarkommune dann die Straße zu ist und da dann jemand nicht zu mir durch kommt?). Und ja, man könnte natürlich in einer BSC auch Dinge wie "Einwohnerzufriedenheit" abbilden. Aber das istd ann in Teilen Kaffeesatzleserei.
Tja, und genau da spielst Du mir doch in meine Karten, nix anderes habe ich doch gesagt! Wenn der Ingenieur etwas kalkuliert, trifft er für die Dinge, die er nur mit hohem Aufwand exakt ermitteln könnte, einen Annahme auf der sicheren Seite. Der Kaufmann sagt "das ist zu aufwändig" und läßt es ganz aus der Rechnung raus (siehe oben: "Kaffeesatzleserei", "aufwändig [...] rechnen"), anstatt es mit einer Pi-mal-Daumen-Abschätzung einfließen zu lassen.

Geschrieben von Christian FischerEs muß nur jemand wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen entscheiden, ob man das will, wenn ja in welchem Umfang und zu welchem Preis.
Volle Zustimmung! Aber: es müssen alle Zahlen auf den Tisch, und da muss der Entscheider auch akzeptieren, dass die Pi-mal-Daumen-Abschätzung einen Anteil des ganzen ausmacht. Das ist ja mein Kritikpunkt, dass Entscheidungen oftmals nur auf der exakt zu ermittelnden Basis getroffen werden, statt Unwägbarkeiten zumindest tendenziell einzubeziehen.

Geschrieben von Christian FischerWenn die ntscheidung lautet "wir gehen ins Risiko und wenns dann kracht ist es eben so und wir arbeiten das dann ab", dann ist auch diese Entscheidung bewußt getroffen.
Und meist ist es so, dass wenn man das ganze mit Wahrscheinlichkeiten belegt ein "Rumpeln" ab und zu billiger ist, als die generelle Risikovorsorge für den Fall X. Das ist zwar nicht immer für jeden nachvollziehbar, aber eben Realität.

Volle Zustimmung, da bin ich voll auf Deiner Seite! Den Betrieb um jeden Preis unter allen Bedingungen aufrecht erhalten zu wollen, ist der helle Wahnsinn - und das macht auch niemand. Ich behaupte aber, dass unter Einbeziehung der von mir bereits mehrfach erwähnten Pi-mal-Daumen-Faktoren in der Vorplanung der Punkt, an dem man Einschränkungen schlicht akzeptieren muss, nach Hinten wandert - und es insgesamt kostengünstiger wird.

Kalkuliere ich als Stadt einfach mal ein, dass auch nur einer der 100 großen Gewerbebetriebe in meiner fiktiven Stadt sich aufgrund des wiederholten winterlichen Verkehrschaos bei seiner nächsten Standorterweiterung für seine Zweitniederlassung entscheidet statt für meine Stadt, könnten vielleicht schon wieder 100t mehr Salz auf Lager vorgehalten werden. So eine Rechnung ist aber vielen Kaufleuten offensichtlich zu abenteuerlich, da gibt's ja gar keine Exceltabelle, die mir diesen Effekt auch bis auf zwei Stellen nach dem Komma belegt. Oder aber: wir probieren jetzt mal zehn Jahre lang aus, wieviele Firmen abwandern, wenn wir beschissenen Winterdienst machen, und dann sehen wir ja, ob wir zukünftig vielleicht 100t mehr auf Lager legen... ;-)

Gruß

Christoph



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 18.12.2010 19:22 Chri7sti7an 7F., Wernau Schneehexen/-wannen
 19.12.2010 21:21 Chri7sto7ph 7H., Hagen

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