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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaAngebot, Nachfrage und Preisbildung/ExKleinwagen, Diesel, Erfahrungen?5 Beiträge
AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg715953
Datum27.02.2012 23:03      MSG-Nr: [ 715953 ]2948 x gelesen

Geschrieben von Axel U.Als ich dann hörte was da an Rabatten rausgehandelt wurde, war ich sehr erschrocken was da möglich ist...

Jein. Das Problem ist der nicht funktionierende Markt in diesem Bereich, da es ein Angebotsoligopol gibt und man gleichzeitig den Kommunen verbietet, ein Nachfrageoligopol zu schaffen. Und das Oligopol ist auch noch kartellanfällig. Denn das jetzt abgeschlossene Verfahren ist nicht das erste mit den beteiligten Unternehmen und wird nicht das letzte sein. Und der gerade veröffentlichte Untersuchungsbericht ist m.E. im Schluß schlicht falsch.
(Ich glaube ich muß doch mal das Thema Funktionsweise der Märkte irgend wie veröffentlichen.)

Der Trick am Angebotsverfahren ist eigentlich, dass die Rabatte die bei der WF die Du schilderst erst im Verhandlungsverfahren raus kommen beim Angebotsverfahren von vorneherein eingerechnet werden müssen. Und zwar bis an die Schmerzgrenze. Denn jeder Anbeiter weiß, er bekommt den Zuschlag nur, wenn er (unter Erfüllung der "Nebenbedingungen") das wirtschaftlichste Angebot abgibt (was, da müssen wir uns nichts vormachen, meist das mit dem günstigsten Preis ist). Er kann es sich also nicht leisten zu sagen "na ja, ich könnte auch für 250.000 liefern, aber ich will ja noch in den Urlaub, laß mal 260.000 schreiben". Denn wenn ein anderer 259.000 anbietet, dann ist er raus. Hätte er seine 250.000 genommen hätte er gewonnen. Und da kein Anbieter weiß wie der Konkurrent anbietet muß er so anbieten wie es für ihn gerade noch auskömmlich ist.

Das klappt in anderen Bereichen mit einem Angebotspolypol sehr gut, teilweise zu gut was man am teilweise ruinösen Wettbewerb im Bereich von Bauleistungen sieht. Da wird so lange kalkuliert bis es unter besten Bedingungen u.U. Null auf Null rausgeht, manchmal auch nur einen Teil der Kosten deckt. Endet dann oftmals damit, dass der "Gewinner" auf halben Bauweg die Grätsche macht.

Bei der Feuerwehr und deren Fahrzeugen ist es aber so, dass die Anzahl der Anbietenden übersichtlich ist. Daran sind die Feuerwehren auch tlw. nicht ganz unschuldig, wenn man z.B. die Diskussionen um Angebote ausländischer Hersteller anschaut oder die Versuche, ein Fahrzeug möglichst so auszuschreiben, dass man beeinflussen kann wer gewinnt.

Weiß ich als Anbieter, dass man mich unbedingt will, dann besorge ich mir den Haushaltsplan der Kommune. Da steht dann bei kleineren Kommunen sogar auf den Euro genau drinne, wie viel man maximal zu zahlen bereit ist. Wenn da dann 260.000 für ein Fahrzeug eingeplant sind und ich weiß, dass man mich unbedingt will und ich mit der Konkurrenz ein Abkommen wie gerade bei den Herstellern aufgedeckt wurde habe, dann biete ich für 259.000 an. Natürlich kalkuliere ich vorher durch. Und wenn da 230.000 unter "normalen" Bedingungen rauskommen, dann freue ich mich über die fette Marge die dazu kommt weil Feuerwehr und Kommune so blöd sind. Und genau aus diesem Grund ist m.E. der Untersuchungsbericht der zum Schluß hat dass den Kommunen kein Schaden entstanden ist falsch, denn diesen Schaden kann keiner ermittlen da er nur versteckt auftritt.

In sofern wäre das Angebotsverfahren dann effizienter, wenn auch auf Anbieterseite ein härterer Wettbewerb bestehen würde.

Ein Verhandlungsverfahren wiederum würde ich nur dann für sinnvoll ansehen, wenn auch auf der Nachfrageseite ein Oligopol steht, z.B. durch Zentralbeschaffung, Beschaffung durch Servicegesellschaften des Gemeindetags, Beschaffung durch Technik-Abteilungen von BFen an die sich FFen dran hängen können,...
Wenn die durchschnittliche Kommune mit der durchschnittlichen FF das selbst macht, dann muß sie verlieren, da sie das Know-How und die Marktmacht gar nicht hat.


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


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