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Berufsfeuerwehr
Rettungsdienst
Kriseninterventionsteam
1.) Notfallsanitäter
2.) Notfallseelsorge oder auch Notfallbegleitung ist psycho-soziale und seelsorgerische Krisenintervention im Auftrag der Kirchen in der Gesellschaft, ohne Missionsansatz.
Sie ist darauf ausgerichtet Opfer, Angehörige, Beteiligte und Helfer von Notfällen (Unfall, Katastrophe) in der akuten Krisensituation zu beraten und zu stützen.
RubrikSonstiges zurück
ThemaPSNV - Psychohygiene117 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP792086
Datum19.07.2014 18:40      MSG-Nr: [ 792086 ]26499 x gelesen

Geschrieben von Thomas E.Egal, was ich mache und tue, so sehr ich mich auch auf euch zubewege, ihr wollt mir die Augenhöhe verweigern.Das Problem ist hier das "ihr" und "euch", weil jeder "Augenhöhe" wahrscheinlich anders definiert. Für mich würde das durchaus bedeuten, dass derjenige, der sich als entsprechender Fachberater innerhalb (!) der Feuerwehr ausgibt, auch ein richtiger Teil der Feuerwehr ist. Das läuft dann aber nicht auf einen Wettbewerb über die meisten/jüngsten/entstelltesten Personenschäden raus, oder das ausgerechnet du beim extremen Innenangriff dann mein Truppartner bist, sondern schon darauf, ob derjenige auch mal im Sauwetter beim Unwettereinsatz neben mir Sandsäcke schaufelt und stapelt, ob er auch mal bei abbrennenden Strohballen daneben steht, und auch ob er bei geselligeren Abenden mal mit am Tisch sitzt. Halt, dass er wirklich "einer von uns" ist, und nicht nur wegen Uniform o.ä. als solches wahrgenommen werden kann. Da aber für dich nach eigener Aussage auch grundlegende "Feuerwehrhilfsarbeitertätigkeiten" ausscheiden, habe ich oben die Kreisvariante vorgeschlagen. Egal ob in einer solchen, übergeordneten Einrichtung, oder als "normaler zivilier" Fachmann der du jetzt bist, kommt da aber dann dazu: Es mag eben Feuerwehrangehörige geben, die würden im Ernstfall mit dir in dieser Funktion reden, oder eben mit jemand anderem. Der eine so, der andere so. Kein "ihr" und kein "euch". Das wichtige ist in meinen Augen, dass eine entsprechende Palette an Ansprechpartnern da ist.
Ich kann dir im Moment gar nicht aus dem Stehgreif die aktuelle Zusammensetzung des Notfallseelsorge- bzw. Kriseninterventionsteams bei uns im Kreis nennen. Als das vor 10-12 Jahren anfing, hat mich insbesondere die damalige Zusammensetzung interessiert: Da war ein Feuerwehrangehöriger (der das auch hauptberuflich bei der BF Köln federführend hat(te?)), Kräfte des RD, religiöse Vertreter der beiden großen Konfessionen hier - und das bietet einem Hilfesuchenden dann noch eine Möglichkeit, sich einen Ansprechpartner herauszusuchen. Das ist meiner Meinung nach ein großer Mehrwert eines solchen Systems. Ich habe bei Einsätzen gerne eine möglichst umfangreiche Werkzeugsammlung, um allen Problemen begegnen zu können, und so ist es hier auch. Es gibt nicht die perfekte Beratung für alle Einsatzkräfte, es muss zumindest eine Auswahl an Personen, besser noch Methoden da sein, die bekannt ist und auf die dann die Kräfte zurückgreifen können.
Deswegen find ich es auch sehr unglücklich, dass du mit deinem Anliegen bei div. Ansprechpartnern auch auf recht hoher Ebene im Land nicht weiter gekommen bist. Es wäre aber genauso unglücklich, deine Methodik als den einzig großen Wurf anzusehen, der der Welt noch gefehlt hat. Eine Integration ins vorhandene, eine Erweiterung der Werkzeugkiste, das wäre gut. Nicht die Ideallösung, aber besser als nichts, wäre es halt, wenn du neben den bestehenden Strukturen etwas aufbaust. Was hindert dich, organisationsunabhängig etwas in die Richtung zu machen? Hat man halt etwas Konkurrenzdenken auf dem Gebiet, davon geht die Welt auch nicht unter.

Im Übrigen geht die Palette von psychologischen Problemen im Feuerwehrbereich nicht erst bei Livedarbietungen von indizierten Horrorfilmen los. Da gibt es auch schonmal Kameraden, die in Wehren z.B. nach Umzug kommen, und die Integration in die dort gelebte Kameradschaft oder den Teamgedanken misslingt, aus unterschiedlichsten Gründen. Bis hin zu dem, was heute landläufig so alles als Mobbing oder Burn-Out beschrieben wird, nur halt mit Hintergründen nicht im Berufs- oder Familienleben, sondern explizit im Feuerwehrbereich. Vielleicht wäre das eine Erweiterung des Betätigungsfeldes? Die KIT oder NFS die ich so kenne scheinen überwiegend die Alpträume der ach so schlimmen Leichenbilder zu umfassen, macht es da Sinn alles andere auf die private Schiene abzuschieben? Wir sind zwar noch normale Menschen irgendwo, aber wir sind hier und da auch etwas eigen. Wie du vielleicht schon bemerkt hast ;-) Da find ich den Gedanken "Feuerwehrpsychologie" allgemein gar nicht so verkehrt. Sicher finden da manche den außenstehenden Psychologen sinnvoller, andere wiederum würden vielleicht auch hier eine gewisse "Augenhöhe" besser finden.

Noch was: Auch Thomas Beiträge eben fanden sicher nicht jedermanns Geschmack, deine Reaktion war aber auch etwas, naja... Wenn ich mir einen Arzt o.ä. suche, bei dem ich bis dato noch nicht war, ist u.a. das Internet eine gute Informationsquelle. Gerade dann, wenn ich es nicht an die große Glocke hängen wollte, sprich bei anderen nachfragen. Tante Google sammelt zwar sicher gerne, petzt aber nur selten. Würde ich dann nur diese Tante fragen, und bekäme deine letzten 1, 2 Beiträge gepetzt, wärst du bisher wahrscheinlich raus. Und auch wenn du anbietes die Psychohygiene in der Feuerwehr/Hilfsorganisation zu erweitern, sieht dein erster Beitrag hier fachlich und vom Ausdruck noch ganz anders aus, wie eben die letzten. Nur so ein Gedanke...

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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