Geschrieben von Klaus B.WAS mich wundert: wenn die Infektion NUR über eine kurzzeitige Übertragung "Mensch zu Mensch" erfolgen kann (war auch bis gestern mein Wissenstand!), wieso ist dann die lange Lebensdurst der Viren so von Bedeutung??
Geschrieben von ---http://www.spiegel.de/gesundheit---
Es ist eine kurze Anmerkung am Ende der Pressemitteilung, in Klammern gesetzt, aber sie ist dennoch alles andere als nebensächlich: "Tragischerweise haben sich fünf Co-Autoren, die in Sierra Leone zur Forschung und zur medizinischen Versorgung beigetragen haben, im Zuge ihrer Arbeit mit Ebola infiziert und den Kampf gegen die Krankheit verloren, bevor diese Studie veröffentlicht wurde."
Fünf der insgesamt knapp 60 Autoren, die über dem Fachartikel zur Genanalyse der in Westafrika zirkulierenden Ebola-Viren stehen, der im Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht wurde, sind tot.
Einer der Verstorbenen ist Sheik Humarr Khan, einer der in Sierra Leone bekanntesten Ärzte, der als nationaler Held geehrt wurde. Wie die anderen vier Ebola-Opfer arbeitete er am Government Hospital in der Stadt Kenema.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich bei der Epidemie in Westafrika mehr als 240 Ärzte, Pfleger und andere Helfer infiziert, mehr als die Hälfte von ihnen sind an der Krankheit gestorben. Dass sich so viele Fachkräfte anstecken, liegt nach Ansicht von Experten in erster Linie an den schlechten Bedingungen vor Ort.
Nicht vergleichbar mit Isolierstationen in Deutschland
Ebola wird über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten übertragen - außer Blut auch Urin, Erbrochenes, Speichel und Schweiß. Dieser Kontakt kann auch indirekt erfolgen, also über verunreinigte Kleidung, Bettlaken oder Türknäufe. Die Menge der Viren in den Körperflüssigkeiten der Erkrankten ist enorm hoch.
Pflegekräfte tragen deshalb am gesamten Körper Schutzkleidung, nach Kontakt mit Patienten müssen sie diese desinfizieren, bevor sie sich entkleiden. Sonst können sie sich an der kontaminierten Kleidung anstecken. Gleichzeitig ist die Arbeitsbelastung der Helfer in Westafrika immens, dazu kommt eine meist nicht optimale Ausstattung, die in keiner Weise etwa mit der auf Isolierstationen in Deutschland vergleichbar ist. So passieren Fehler.
"Im Prinzip reicht es, wenn jemand einen Fehler macht und zum Beispiel mit einem kontaminierten Handschuh eine Türklinke anfasst und kurz darauf diese Klinke ungeschützt berührt und die Viren dann bei einem kurzen Streichen durchs Gesicht an Schleimhäute gelangen", sagt Bernhard Fleischer vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut (BNI). Wissenschaftler des BNI waren schon bei früheren Ebola-Ausbrüchen in Afrika, derzeit ist ein Forscher in Nigeria.
Quelle
mit freundlichen Grüßen
Michael
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)
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