alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse


Handheld Radio Terminal, Bezeichnung für ein Handfunkgerät im Digitalfunk
Mobile Radio Terminal, Bezeichnung für ein mobiles Funkgerät (Fahrzeugfunkgerät) im Digitalfunk
RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaRTB 1 - Für und Wider der unterschiedlichen Boote / Neubeschaffung17 Beiträge
AutorAdri8an 8R., Utting a.A. / Bayern801345
Datum01.01.2015 16:44      MSG-Nr: [ 801345 ]7112 x gelesen
Infos:
  • 02.01.15 Blog RTB

  • Guten Morgen,

    Meine bisherigen Erfahrungen:

    In der Arbeit wurden konventionelle Schlauchboote zur Taucherausbildung verwendet, diese wurden mittlerweile durch solche mit Festrumpf ersetzt. Jedes Konventionelle Schlauchboot hatte am Rumpf unzählige Flickstellen, ständig kamen neue dazu. Ich würde für den Einsatzdienst Aluboden beschaffen.

    Ob Schlauchboot oder nicht hängt von eurem Gewässer ab. Bei starkem Seegang, Walzen und vergleichbaren Bedingungen sind Schlauchboote unschlagbar. Sie sind sehr Kentersicher und laufen wegen dem hohen Auftrieb nicht nennenswert voll. Anlegemanöver sind sehr einfach da der Wulst automatisch als Dämpfer bzw. Schoner wirkt. Es besteht aber gerade im Einsatzdienst die Möglichkeit der Beschädigung des eigenen Bootes.

    Festrumpfboote sind dagegen sehr Robust. Bei meiner ehemaligen Arbeitsstelle (Energieversorger im Wasserkraftbereich) haben wir vor allem Aluboote verwendet. Eines davon wurde sogar durch eine Wehranlage gezogen, nach 14 Tagen in der Schweißerei war es wieder einsatzfähig. Bei Beschädigungen kann jede Schlosserei mit WIG-Schweißgerät das Boot reparieren, bei Verschleiß z.B. an den Kufen am Rumpf kann es auch einfach wieder aufgepanzert werden. Zusätzliche Ösen und Halter etc. können auch nachträglich einfach aufgeschweißt werden. Unkaputtbar trifft es also recht gut.
    Läuft dir allerdings ein Aluboot bis Oberkante voll steht man bis zu den Knien im Wasser, Lenzen und Manövrieren ist dann gerade bei Wellengang eine spannende Geschichte.

    Kunststoffboote sind sie ein Mittelweg zwischen Schlauchboot und Alu, von Manövrierbarkeit und Auftrieb ähnlich wie Aluboote jedoch nicht so Stabil. Reparaturen an GFK sind relativ einfach möglich, es ist jedoch komplizierter belastbare Ösen etc. nachzurüsten. GFK neigt zur Rissbildung im Alter und man kann sich unschöne Splitter in die Finger einziehen.

    In eurem Fall würde ich ein Aluboot bevorzugen, ich kenne allerdings eure Gegebenheiten nicht.


    Bugklappe ist Geschmackssache, teilweise nützlich, leider aber auch schwer, fehleranfällig und hydraulisch. Hydrauliköl und Tauwerk ist keine gute Kombination. Wenn ihr keine wichtigen Gründe dafür habt würde ich sie nach KISS weglassen.

    Als Taucher habe ich beim Einstieg ins Boot mit dem Gewicht des PTG zu kämpfen sobald die Flasche das Wasser verlässt. Eine Bugklappe befindet sich dabei aber zu dem Zeitpunkt aber noch in Halshöhe, es ist ein Kraftakt sich also mit Gerät auf die Bugklappe zu ziehen.
    Am Sichersten ist eine großzügig dimensionierte Leiter (bis ca. 1,5m unter Wasser) auf der ich bereits sicher auftreten kann wenn sich das PTG noch im Wasser befindet. Dies wird in Ägypten von den Safaribooten seit Jahren erfolgreich angewand. (Google: Taucherleiter, keine klassische Badeleiter!). Wird diese über den Bug ins Wasser gehängt hat auch ein kleines Boot eine große Stabilität.
    Genauso gut funktioniert es allerdings wenn ich im Wasser das PTG ablege und dann von zwei Helfern ins Boot gezogen werde. Das PTG ist anschließend ebenfalls schnell ins Boot gehoben. Eine Bugklappe ist bei niedrigem Freibord (bis etwa 35cm) dazu nicht nötig. Bei hohem Freibord eignet sich hierzu eine heckseitige Arbeitsplattform wie z.B. bei den Wasserwachten am Ammersee verwendet.

    Jason's Cradle wurde von einer Wasserwacht getestet, allerdings bei uns für unnötig befunden. Bei leichtem Wellengang ist ein Spineboard geeigneter um Patienten aus dem Wasser zu Retten. Erst bei starkem Seegang ist ist das Jason Cradle im Vorteil. Patientenschonender und einfacher zu verstauen ist das Spineboard.

    Ortungsgeräte sind Nice to Have wenn die Finanzierung stimmt, müssen aber beübt werden.

    Auf den Rettungsbooten am Ammersee befindet sich meist ein Geräteträger mit 2m-Antenne, da die Handfunkgeräte ohne Zusatzantenne auf dem Wasser schnell an ihre Grenzen Stoßen. Für Tetra haben wir noch keine Erfahrungen, eine 3dB-Rundstrahlantenne in Kombination mit einem HRT oder MRT sollte jedoch Praxistauglich sein.

    Einen Geräteträger würde ich euch auch Empfehlen, hier kann ausreichend Beleuchtung, Antennen und Kennleuchten angebracht werden. Wird der Geräteträger klappbar mit Schnellverschluss montiert kommt er euch beim slippen nicht in die Quere.

    Bei Nachteinsätzen ist gute Beleuchtung alles. Zwei Arbeitsscheinwerfer wie sie an Traktoren verwendet werden leisten hier gute Dienste. Wenn sie drehbar sind können sie nach Bedarf schnell nach vorne oder zur Seite ausgerichtet werden. Ein handgeführte Suchscheinwerfer mit 12V-Stecker ist ebenfalls sehr Nützlich.

    MFG

    Adrian

    Alles meine persönliche Meinung und nicht die meiner Dienststelle/HiOrg

    Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen

    << [Master]antworten>>
    flache AnsichtBeitrag merkenalle Beiträge als gelesen markieren
    Beitrag weiterempfehlen

     ..

    0.196


    RTB 1 - Für und Wider der unterschiedlichen Boote / Neubeschaffung - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt