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RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaSonnenfinsternis 20.3.2015 und elektr. Versorgungssicherheit    # 106 Beiträge
AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern805732
Datum16.03.2015 14:12      MSG-Nr: [ 805732 ]32256 x gelesen
Infos:
  • 22.03.15 Rückblick: (Kurz-)Analyse Sonnenfinsternis
  • 21.03.15 Sonnenfinsternis: Blackout-Sorge übertrieben
  • 18.03.15 Belastetes Stromnetz: Groß-Störfall Sonnenfinsternis
  • 17.03.15 Studie: Einfluss der Sonnenfinsternis im März 2015 auf die Solarstromerzeugung in Deutschland
  • 16.03.15 Video PV-Leistung bei bewölktem Tag
  • 16.03.15 Video PV-Leistung bei wolkenfreiem Tag

    alle 9 Einträge im Threadcontainer anzeigen

  • Eine der entscheidenden Größe bei der Netzstabilität ist die sog. Latsänderungsgeschwindigkeit der Stromerzeugungsanlagen als Gegenspieler zu zeitlichen Änderung der Last(nachfrage) im Netz. Hierzu ein paar Zahlen (größenordnungsmäßig):

    Die normale Laständerungsgeschwindigkeit der PV-Anlagen an einem Sonnentag in Deutschland liegt bei ca. 8.000 MW in 15 Minuten (Schatten bei Sonnenaufgang auf die PV-Anlagen bzw. Sonnenuntergang). 8.000 MW sind 7 Kernkraftwerke mit Voll-Last , bzw. Strom für 8 Großstädte mit je 1 Mio Einwohner.
    Jetzt geschieht bei einem eventuellen Sonnantag eine solche Laständerung in 2..3 Minuten (sowohl mit der Leistung runter und dann wieder rauf).

    Absolut zeitgleich muß aus anderen Quellen genügend Leistung "nachgeschoben" und dann wieder zurückgenommen werden. Das ist die Herausforderung:

    a) Nimm' z.B. ein Kohlekraftwerk von 750 MW-Leistung. "Einschalten" des Kraftwerkes braucht ca. 8...12 Stunden aus kaltem Zustand. Ca. 5% dieser Leistung kann als Regelleistung im Sekundenbereich bereitgestellt werden (sog. VWO-Betrieb) wir reden dabei von der Hausnummer von 40 MW pro Kraftwer(block) gegenüber den bis zu 8.000MW aus der Netzanforderung.
    b) Eine Gasturbine (z.B. V 94.2 - SGT 2000E) liefert bis zu 154 MW mit einer Laständerungsgeschwindigkeit von ca. 15 MW pro Minute...Aber davon gibt es ganz wenige,.... dto. von der früher eingesetzten V93 mit max 100 MW Maximalleistung (also ca. 10 MW pro Minute)
    c) Schneller gehen nur sog. Pumpspeicherkraftwerke (gibt es auch nur wenige) in Deutschland. Die kann man binnen ca. 60 sek von Null bis auf Vollast hochknüppeln.(max. wenige Stunden bis der Speicher leer ist)

    Da siehst Du die erste Herausforderung.


    Die zweite Herausforderung ist die Konstanthaltung der Netzfrequenz von 50 Hz. Hast Du zu wenig eingespeiste Leistung in der betrachten Sekunde sinkt die Netzfrequenz - umgekehrt mehr Energie als benötigt steigt die Netzfrequenz. Ändert sich durch so etwas die Netzfrequenz mehr als ca. 0,5 Hz, drohen automatische Abschaltungen im Verbundnetz und dann geht's los... Und nun mache das mal mit den o.g. Kraftwerken und deren Laständerungsgeschwindigkeiten...

    Viele dunkle Wolcken, Regen und keine Sonne machen dem Verbundnetz die Sonnenfinsternis leicht. Dann kann recht behäbig der Stromverbrauch mit dem Kraftwerkspark bereitgestellt werden und die Laständerungsgeschwindigkeiten sind ausreichend langsam um locker ausgeregelt zu werden.

    Nachtrag:
    Früher hat eine Sonnefinsternis überhauüt nicht gestört, weil es keine PV-Anlagen mit ihren sehr raschen Laständerunsggeschwindigkeiten im Netz untergebracht werden mussten.

    ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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    Geändert von Volker L. [16.03.15 14:20] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar =

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