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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaMaterial des HMS Karabiner20 Beiträge
AutorMich8ael8 T.8, Prümzurlay / Rheinland-Pfalz808822
Datum12.06.2015 18:48      MSG-Nr: [ 808822 ]5646 x gelesen

Hallo,
das ist vielleicht nicht so rübergekommen, aber ich glaube unsere Meinungen unterscheiden sich nicht so stark wie deine Antwort es vermuten lässt.

Erstmal das, was denke ich nicht strittig ist:
Gute Ausbildung ist das A und O. Da kann das Material noch so gut sein, wenn jemand falsch damit umgeht bringt das auch nichts. Beim Anwendungsfall GS-Absturzsicherung oder GS-Auf-Abseilgerät kann man eigentlich in der Auswahl auch nicht so viel falsch machen. Klar gibt es Unterschiede und man muss immer wieder sehen was für einen selbst jetzt das richtige ist. Das Eine ist vielleicht komfortabler, das Andere verzeiht den ein oder anderen Fehler eher (wobei das niemals Ausbildung ersetzen kann), wieder Anderes ist unschlagbar günstig oder universeller einzusetzen und dann gibt es auch noch Varianten, die haltbarer sind als andere. Wie gesagt, hält man sich an die Normen kann man bei der Beschaffung keine groben Fehler machen. Wie nah man am Optimum rauskommt hängt dann einfach von der Zeit ab, die man investieren will.

Trotzdem bin ich mit einigen eher theoretischen Details nicht einverstanden.

Geschrieben von Michael K.Geschrieben von Michael T.
ob denn die Festigkeit eines Karabiners wirklich so von der Frage Stahl oder Alu abhängt und beantworte sie für mich mit einem "eigentlich nicht!"

Ich beantworte diese mit "doch"

[..]
Da gibts aber keine Knick-, Torsions, oder Sprengkräfte die auf den Karabiner wirken.


Aber was hat das (im Bezug auf Bruch) mit der Frage Alu oder Stahl zu tun? Bei den Grundbelastungsarten Zug, Druck, Torsinn, Biegung, Scherung und von mir aus auch noch Flächenpressung interessieren mich die Maximalspannungen und die sind bei gleicher Geometrie und gleicher Belastung erstmal Materialunabhängig. Somit müssten die Bruchkräfte bei Belastungen in verschiedene Richtungen und gleicher Materialfestigkeit erstmal gleich sein. Was jetzt in dem Zusammenhang Sprengkräfte sein sollen (ich weiß, dass diese Ausdrücke hier üblich sind) und wo da Knickung (ein Karabiner wird äußerst selten auf Druck - im sinne von für Knickung relevanten Druck - belastet) herkommen soll, weiß ich allerdings auch nicht. Was allerdings passiert, ist, dass die plastische Verformung, die zugegebenermaßen bei Stahl wohl größer ist, die Geometrie so ändert, dass die maximal auftretende Spannung etwas geringer ist (Hebelverkürzung). Das dürfte aber nur in sehr wenigen Fällen kriegsentscheidend sein.

Und deshalb bin ich der Meinung, dass
Geschrieben von Michael K.Er bricht aber nicht, also irgendwann auch...
eben nicht seinen Ursprung in der grundsätzlichen Materialfrage Alu oder Stahl hat, sondern das ganze eher Synonyme aus der Statistischen Verteilung der Bruchkräfte auf die Karabinermaterialien sind.

Für mich ziehe ich jetzt die Schlussfolgerung, dass die Aussage Stahlkarabiner sind für ungünstige Belastungsfälle besser geeignet, zwar in der Praxis richtig ist. Dies aber weniger am Material Stahl, sondern eher an allgemein im Schnitt höheren Bruchkräften liegt und ein gewisser "Erfahrungsfaktor" dieses Bild verstärkt. Mit Erfahrungsfaktor meine ich sowas wie "oh, der Stahlkarabiner hat sich stark verbogen, der muss aber einiges ausgehalten haben" in relativ vielen Fällen. Gegen "naja, so groß kann die Belastung ja gar nicht gewesen sein der hat sich ja nichtmal verbogen" (elastischer Bereich könnte bei Alu gleicher Festigkeit größer sein als bei Stahl) in wahrscheinlich mehr fällen als man so vermuten würde (allerdings auch bei Stahl). Und extrem wenige Fälle "guck mal mein Alukarabiner hat sich (bleibend) verbogen". Neben grundsätzlich zu vielen Fällen "Ich kann nichts mehr dazu sagen mein Alu- Karabiner ist gebrochen" und weniger (was sicherlich zum Teil auch an der Häufikkeit des Einsatzes liegt) aber trotzdem immer noch zu vielen gleichen Fällen mit Stahlkarabinern.

Eine Wissenschaftliche Untersuchung dazu wäre sicherlich interessant, ich habe allerdings nicht die Zeit und Möglichkeit dazu.

Also nicht falsch verstehen. Für die Ausbildung ist eine solche Aussage, also Stahlkarabiner für ungünstige Belastungsfällle (vll. mit dem Nebensatz, mit hohen bruchwerten) schon OK. Wobei - da sollte lieber darauf geachtet werden, dass man sich, wenn man in die Situation einer ungünstigen Karabinerbelastung kommen könnte mal lieber nach Alternativen suchen sollte.

Außerdem haben Stahlkarabiner in der heutigen Feuerwehrwelt ohnehin einen leider oft entscheidenden Vorteil: Sie sind im schnitt günstiger..

soweit..
Michael

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