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Thema | Ausrüstungstransport mittels Rucksack bei Waldbrand #
| 86 Beiträge |
Autor | Stef8fen8 W.8, Elmstein / Rheinland-Pfalz | 829409 |
Datum | 20.04.2017 18:07 MSG-Nr: [ 829409 ] | 15771 x gelesen |
Infos: | 21.06.17 FW-Forum: Tasche für D-Schläuche 21.04.17 FW-Forum: Literatur Flächenbrandbekämpfung 31.01.17 CP: Einfach und gut Vegetationsbrandbekämpfung mit einfachen und wirksamen Mitteln
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Mehrzweckfahrzeug;
Mehrzweckfahrzeug (Bayern), ähnlich MTW
Mehrzweckfahrzeug mit Ladehilfe (RLP), Spezifiziert in TR 5 RLP, drei größen, ähnlich GW-L
Tanklöschfahrzeug
Geschrieben von Steffen W.Man soll sich an seine Vorsätze ja halten. Also wir haben es tatsächlich geschafft über direkten Kontakt zu DIMATEX Securite einen Vetriebspartner in Deutschland zu finden, die Firma CER im Saarland. Über diesen Weg haben wir ein Modell zum Testen erhalten mit dem Packsack Apache, der Eindruck ist sehr positiv und wahrscheinlich werden insgesamt 3 Stk in einer ersten Charge gekauft, 2x mit den Schlauchhaltern Cheyenne und 1x mit dem Packsack Apache. Dies ermöglicht dann eine Beladung im Gelände zu transportieren, die als ausreichend für eine Gruppe angesehen werden kann. Drei Tragegestelle, drei Trupps, dazu Gruppenführer (Führer und "Kommunikation") und Melder (Mädchen für alles und "Lookout") ergibt 8 Mann welche dann natürlich auch mit weiterem Werkzeug ausgestattet werden und von einem TLF/LF aus operieren.
Ob es auf großes Interesse stößt, weiß ich nicht allerdings möchte ich mich weiter an meinen Vorsatz halten und Infos zumindest an die zurückgeben, die mir hier geholfen hatten. Am 03.04.2017 hatten wir (=Feuerwehr Elmstein & Feuerwehr Iggelbach, Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz), Rheinland-Pfalz) den ersten scharfen Einsatz mit den französischen Rückentragegestellen zur Waldbrandbekämpfung. Nachdem ich die Mannschaft der beiden Einheiten letztes Jahr bei mehreren gemeinsamen Übungen relativ hart herangenommen habe ausbildungstechnisch und regelrechte Drillübungen für den sauberen Aufbau eines D-Angriffs stattfanden, hat sich das dieses Jahr definitiv ausgezahlt.
Um etwas Zeit zu sparen, zitiere ich einmal aus einer internen Mail nach dem Einsatz:
Waldbrandeinsatz - 03.04.2017 - Breitenstein in der Verbandsgemeinde LambrechtEin paar kurze Infos zum Waldbrand am Montag (03.03.2017) in Breitenstein:
Alarm um 16:15. Sah beim Eintreffen schon imposant aus, der Brand lief bereits auf ~100m Breite den Hang nach oben und man konnte wirklich zuschauen wie er gerade an kleineren Nadelbäumen und dichtem Unterholz an Intensität und Geschwindigkeit gewann. Die Ausbreitung war nicht gleichmäßig sondern von unten gesehen nach schräg links oben gerichtet.
Lambrecht & Esthal hat dann die rechte Flanke übernommen, Elmstein & Iggelbach die linke Flanke, Esthal & Iggelbach die Wasserentnahmestelle am Speyerbach. Wir (=Elmstein-Iggelbach) sind dann mit den französischen Rückentragegestellen und mehreren C-Tragekörben mit insgesamt 6 Mann den Hang linksseitig nach oben in ~15m Abstand zum Feuersaum und haben alle 1-2 C-Längen einen C-DCD-Verteiler gesetzt. Mit dem vierten Verteiler haben wir dann den oberen Parallelweg erreicht und konnten bevor das Feuer diesen erreichte dort Wasser ans Rohr bekommen, sodaß wir den Sprung über den Weg verhindern konnten. Insgesamt waren dann 4 D-Hohlstrahlrohre parallel im Angriff, in der unteren Hälfte des Hanges 1x, in der oberen Hälfte 2x und auf dem oberen Weg 1x. Die Mannschaft hat trotz der Steilheit des Hanges und dem Gewicht der Tragegestelle wirklich sehr schnell und zielstrebig gearbeitet, dafür habe ich mich bei ihnen auch besonders bedankt. Auf diese Leistung können sie wirklich stolz sein.

Bestückte Tragegestelle, verlastet auf dem MZF 1 der Feuerwehr Elmstein.

D-Angriffsleitung im oberen Teil des Hangs

Blick nach oben vom gleichen Standpunkt

Blick nach unten vom gleichen Standpunkt

Blick nach hinten vom gleichen Standpunkt. Versorgungsleitung C, Rucksack, zwei Angriffsleitungen D vom C-DCD-Verteiler mit jeweils 2x15m D-Schlauch.

Zweite D-Angriffsleitung

Blick nach schräg oben. Zu sehen der gelbe Packsack des dritten Tragegestells mit weiterem Schlauchmaterial und 0,5l PET-Wasserflaschen. Dieser liegt am Wegrand des oberen Weges, welchen wir als "Verteidigungslinie" halten konnten.

Blick von oben auf den Hang nach Beendigung der Löscharbeiten. Standort etwa 40m von der Lage des Verteilers (siehe vorheriges Bild mit dem gelben Packsack) in Richtung der Feuerfront. Ausbreitung nicht direkt den Hang hinauf sondern schräg.
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Vielleicht hilft es manchem, wir sind mit den Rucksäcken sehr zufrieden. Das gleiche Material mittels Tragekörben, Kisten oder per Hand in den Hang vorzubringen wäre wesentlich langsamer und wesentlich personalintensiver gewesen. Inital waren wir tatsächlich 9 Mann auf unserer Seite : 3x Träger für die Tragegestelle, 2x Tragekörbe C für die Versorgungsleitung, 1x Gruppenführer für diesen "Stoßtrupp", 1x Maschinist-TLF, 1x Zugführer beim TLF welcher den "rückwärtigen Bereich" koordinierte (Wasserversorgung, weiteres Personal, etc) und für uns auch ein "Lookout" war welcher den Hang von unten im Blick hatte, 1x "Melder" (Mädchen für alles & Packesel).
Fragen beantworte ich gerne sofern ich Zeit dazu habe. Am 29.04. & 30.04.2017 gibt es jetzt erstmal ein Waldbrandseminar für alle Wehren der Verbandsgemeinde mit zwei Ausbildungstagen mit dem Waldbrandteam - Verein für Wald- und Flächenbrandbekämpfung e.V. unter der Führung von Detlef Maushake. Darüber wird es sicherlich auch eine Berichterstattung seitens unseres Pressetems geben, diese kann ich dann hier ebenfalls einstellen.
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