| Debatte um Bunker: "Eine reine Nebelkerze" Im Kriegsfall gibt es kaum noch funktionierende Schutzräume in Deutschland. Das zeigt eine Bestandsaufnahme der Regierung. Sollte man nun neue Bunker bauen? Falscher Ansatz, sagen Experten. Von David Zajonz tagesschau.de |
hallo,
interessante Sichtweise:
... Aber ist es überhaupt sinnvoll, Bunker zu reaktivieren oder neue zu bauen? Michael Voss, Professor für Krisen- und Katastrophenforschung an der Freien Universität Berlin, ist skeptisch. "Die Diskussion um Bunker ist eine reine Nebelkerze", kritisiert er. Grundsätzlich seien solche Schutzräume zwar wünschenswert, allerdings stelle der Staat dafür zu wenig Geld zur Verfügung. "Angesichts von limitierten finanziellen Mitteln können wir effizientere Dinge für den Zivilschutz tun als Bunker zu bauen", sagt Voss und verweist dabei zum Beispiel auf funktionierende Warnsirenen.
Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) äußert sich zurückhaltend. Behördenchef Ralph Tiesler sagte dem "Tagesspiegel" im vergangenen Jahr: "Neue Bunkeranlagen mit einem sehr hohen Schutzanspruch zu bauen, kostet sehr viel Geld und vor allem auch sehr viel Zeit." Er plädierte dafür, stattdessen eher bestehende U-Bahnhöfe oder Tiefgaragen als Schutzräume zu nutzen.
Krisen- und Katastrophenexperte Voss bemängelt zudem, dass es in der Gesellschaft kein Bewusstsein mehr gebe für Zivilschutz: "Es braucht eine gesellschaftliche Debatte darüber, was Zivilschutz eigentlich heißt. Das ist die Grundlage von allem anderen." Die Bunker-Diskussion, so glaubt er, lenke von diesen grundsätzlichen Debatten ab.
MkG Jürgen Mayer, Weinstadt
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |