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RubrikEinsatz zurück
ThemaPSA für schaltberechtigte Feuerwehrleute bei den Strom-Modulen des Landes NRW10 Beiträge
AutorRobi8n B8., Braunschweig / Niedersachsen887324
Datum24.03.2024 21:14      MSG-Nr: [ 887324 ]611 x gelesen

Geschrieben von Bernd L.Ich bin keine Elektrofachkraft und daher kenne ich nicht den Unterschied zwischen "Arbeit unter Spannung" und "Störlichtbogengefahr".

Okay, dann fange ich kurz mit den Grundlagen an.
1. Jede Arbeit, bei der eine Person bewusst mit Körperteilen oder Werkzeugen, Ausrüstungen oder Vorrichtungen unter Spannung stehende Teile berührt oder in die Gefahrenzone nach VDE 0105-100 gelangt.
Beispiele dafür sind klassisch das Arbeiten am Hausanschlusskasten oder wechseln von NH-Sicherungen.
Allgemein sollten AuS-Tätigkeiten immer die Ausnahme sein, lassen sich in der Realität aber nicht immer vermeiden. Hier wäre es ggf. sinnvoll zu betrachten, welchen Einsatzzweck das Stromaggregat bekommen soll und ob dann ggf. hier weitere Ausbildungen notwendig sind.

2. Ein Störlichtbogen entsteht, wenn ein elektrischer Lichtbogen (ein mehr oder weniger energetischer Funken) unkontrolliert und an einer Stelle auftritt, an der er nicht beab­sichtigt ist. Z.B. wenn entsprechend Unterbrechung oder Beschädigung von Leitungen, Verschmutzung oder Feuchtigkeit, schlechte Verbindungen oder lose Kabel und Kurzschlüsse ent­stehen. Störlichtbögen können in ver­schiedenen elek­trischen Anlagen und Geräten auftreten, z.B. in Schalt­anlagen, Schaltern, Steckdosen oder elektrischen Leitungen.
Bei einem Störlichtbogen treten verschiedene Folgen auf:
- Hohe thermische Energie.
- Druckwelle und mitgeführte Fragmente, die durch die explosionsartige Ausbreitung des Störlichtbogens freigesetzt werden.
- Hohe Intensitäten elektromagnetischer Strahlung, insbesondere im Bereich ultravioletter (UV) und infraroter (IR) Strahlung, aber auch im Bereich des sichtbaren Lichts, die auch zu irreversiblen Schäden an Haut und Auge führen können.
- Hohe akustische Belastung (Knall).
- Giftige Gase und Partikel, die durch das Schmelzen und Verdampfen von Materialien im Umfeld des Störlichtbogens (einschließlich der Elektroden) hervorgerufen werden.


Klassisch sollte beim Einsatz von mobilen Stromgeneratoren kein Arbeiten unter Spannung vorliegen.
Dennoch kann es bei Arbeiten an elektrischen Anlagen entsprechend immer zu Störlichtbögen kommen. Ein Video hatte Adrian schon in seinem Beitrag gepostet. Man sieht hier perfekt, wie ALLE Sicherheitsregeln umgangen wurden.

Die Auswahl von notwendiger Schutzausrüstung ist nach Arbeitsschutzrecht immer die Aufgabe des Unternehmers. Unter der Bezeichnung "funkensicheren Schutzanzug" vermute ich daher stark, dass es um entsprechende Schutzkleidung mit Störlichtbogenschutz (offiziell PSA gegen die thermischen Auswirkungen von Störlichtbögen) geht.
Hier wurde schon die DGUV Information 203-077 Thermische Gefährdung durch Störlichtbögen Hilfe bei der Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung erwähnt. Dort sind im Anhang auch beispielhafte Tätigkeiten aufgeführt und entsprechend bewertet.

Gerade Tätigkeiten im Bereich Netzspannung waren bei meinem ehemaligen Arbeitgeber immer mit Schhutzklasse I versehen, deswegen kann ich die fehlende Vorhaltung aus NRW nicht direkt verstehen. Das THW hält ja anscheinden wenigstens Schutzmantel vor.

Ihr müsst sowieso eine Gefährdungsbeurteilung erstellen. Gerade mit dem Hinblick auf die jeweils vorgesehenen Tätigkeiten. Ich würde hier spätestens mal mit Kollegen der BG ETEM oder den Kollegen vom örtlichen Netzbetreiber aus eurem Bezirk sprechen. Die sind am ehesten in den Bereichen versiert und können Tätigkeitsnäher etwas dazu sagen.
Für den Schutz vor der thermischen Einwirkung durch Störlichtbogen sehe ich die Überbekleidung nach EN 469 jedenfalls ausreichend an. Diese hält für das Beispiel NRW ggü. THW, das THW nicht vor.
Also die Überbekleidung könntet ihr als Gefährdungsbeurteilung ggf. ansetzen oder ihr beschafft Jacken und Hosen nach der entsprechenden Schutzstufe Störlichtbogenschutz.

Bei Störlichtbogenschutzkleidung sind 400 Euro je Garnitur (Jacke/Hose) idR sehr gut angesetzt. Da bekommt man für 200 Euro schon gute Sachen. Bei Warnschutz etc wird es dann am Ende etwas teurer. Aber da kommt es auch stark auf die Schutzklasse an.

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