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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaStellungnahme der Gemeindefeuerwehr Husby zur aktuellen Diskussion in der Husby-Facebook-Gruppe4 Beiträge
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg891561
Datum23.09.2025 15:02      MSG-Nr: [ 891561 ]1509 x gelesen
Feuerwehr Husby schlägt Alarm ? Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Die Auseinandersetzung um Zustand und Ausstattung der Gemeindefeuerwehr Husby spitzt sich zu. Am Samstag (20. September 2025) veröffentlichte ein Mitglied der Husby-Facebook-Gruppe eine weitere Mitteilung der Feuerwehr: Die Wehrführung habe ?ihre Beurlaubung beantragt?, man gehe ?diesen schweren, aber nötigen Weg gemeinsam?. Zuvor hatte die Feuerwehr auf ihrer eigenen Facebook-Seite eine ausführliche Stellungnahme publik gemacht, in der sie eine dramatische Verschlechterung der Einsatzbedingungen beklagt. Der Redaktion liegen zudem der offene Hilferuf der Feuerwehrführung vom 8. September sowie die Erwiderung von Bürgermeister Burkhard Gerling vom 18. September im Wortlaut vor. Was konkret fehlt ? eine Übersicht Gerätehäuser (Angaben der Feuerwehr, teils bestätigt im Schreiben an die Gemeinde): Wasser/Hygiene: ?teilweise fehlt sogar fließendes Wasser?; hygienische Mindeststandards seien nicht gewährleistet. Arbeitsschutz: Empfehlungen der Feuerwehr-Unfallkasse würden aktuell nicht erfüllt; der Arbeitsschutz sei ?mangelhaft?. (Prüfung durch die Unfallkasse wird angeregt.) Abgas/Waschen/Umkleiden: fehlende Abgasabsauganlagen, keine bzw. unzureichende Waschmöglichkeiten und fehlende getrennte Umkleiden für verschiedene Geschlechter. Feuchte/Schimmel: teils nur mit Luftentfeuchtern zu betreiben, um Schimmel zu vermeiden. Räume/Werkstatt: es fehlen Aufenthalts- und Schulungsräume sowie Werkstätten zur Pflege und Reinigung von Gerät. Fahrzeuge & Technik: Alter/Zustand: Fahrzeuge ?veraltet und zunehmend unzuverlässig?; Verladung/Zustand würden bei Prüfungen regelmäßig bemängelt. Ausfälle: das einzige wasserführende Löschfahrzeug war in den vergangenen zwei Jahren insgesamt fast vier Monate außer Betrieb. Jeder Einsatz werde dadurch zum Risiko. Planung/Struktur: Feuerwehrbedarfsplan: aus Sicht der Wehr fehlt der verbindliche Plan als Grundlage für Investitionen; die Gemeinde müsse liefern. Das sagt der Bürgermeister Bürgermeister Burkhard Gerling weist die Vorwürfe zurück. Von ?substanzlosen Übertreibungen? ist in seiner Antwort die Rede. Der Neubau eines modernen Gerätehauses sei nicht verworfen; ein Standort sei gefunden und mehrfach in einer Arbeitsgruppe beraten worden. Außerdem habe die Gemeindevertretung den Kauf eines neuen Fahrzeugs für 300.000 Euro beschlossen. Mängelberichte der Feuerwehrtechnischen Zentrale zeigten nach seiner Lesart eher liegengebliebene Beanstandungen zwischen Routineprüfungen als unlösbare Defekte. Den Feuerwehrbedarfsplan gebe es als Entwurf seit Juni; die redaktionell überarbeitete Fassung liege inzwischen vor und sei an Amts- und Kreiswehrführung zur Begutachtung weitergeleitet. Eine Informationsveranstaltung für die gesamte Wehr sei ?in Kürze? geplant. Lage weiter angespannt Die Feuerwehr bekräftigt, dass Motivation und Personal leiden und die Einsatzfähigkeit gefährdet sei. Der offene Hilferuf der Führung nennt es ?fünf vor zwölf? ? auch mit Blick auf den fehlenden Planungshorizont. Anm. d. Red.: Die Redaktion hat beide Schreiben im Original vorliegen; ergänzende Detailangaben zu Abgasabsaugungen, Wasch- und Umkleideräumen, Schimmelvorsorge und Raumkonzepten stammen aus der öffentlich zugänglichen Facebook-Stellungnahme der Gemeindefeuerwehr sowie dem in der Husby-Facebook-Gruppe am 20.09.2025 geteilten Beitrag.

www.foerde.news


hallo,

da scheint aber wirklich der Wurm drin zu sein:

Stellungnahme der Gemeindefeuerwehr Husby zur aktuellen Diskussion in der Husby-Facebook-Gruppe

Diese Stellungnahme bezieht sich auf die laufende Diskussion in der Husby-Gruppe auf Facebook und soll die Sicht der Feuerwehr Husby zu den aktuellen Herausforderungen und Missständen klarstellen.
Die Gemeindefeuerwehr Husby steht an einem kritischen Wendepunkt. In den vergangenen Monaten haben sich innerhalb unserer Wehr Sorgen, Frustration und Unsicherheit zugespitzt so sehr, dass wir uns gezwungen sahen, einen offenen Hilferuf an die Gemeindevertretung zu richten. Wir haben auf die dramatisch gesunkene Motivation, den drohenden Verlust von Führungskräften und die teils unhaltbaren Zustände bei Infrastruktur und Ausstattung hingewiesen, die unsere Einsatzbereitschaft und die Sicherheit der Bevölkerung gefährden.

Unsere Situation ist alarmierend:

Alle unsere Einsatzfahrzeuge sind weit über 25 Jahre alt, rosten teilweise und müssen immer wieder in die Werkstatt. Sie entsprechen seit langem nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und stellen ein erhebliches Risiko für die Einsatzkräfte und die Bevölkerung dar. Ein zentraler Punkt ist der Feuerwehrbedarfsplan. Dieser ist eine Aufgabe der Gemeinde. Die Wehrführung unterstützt dabei ausschließlich beratend als fachliche Instanz. Aktuell existiert kein Feuerwehrbedarfsplan für die Gemeinde Husby ein Zustand, der dringend behoben werden muss, um eine fundierte und zukunftssichere Planung für den Brandschutz zu ermöglichen.

Auch die Gerätehäuser erfüllen aus Sicht der Feuerwehr nicht die Empfehlungen der Feuerwehrunfallkasse. Teilweise gibt es nicht einmal fließend Wasser, hygienische Mindeststandards und Arbeitsschutz sind so nicht gewährleistet. Zustände wie fehlende Waschmöglichkeiten, teilweise nicht vorhandene Abgasabsauganlagen, Fahrzeuge, die nicht zuverlässig arbeiten, oder fehlende Umziehmöglichkeiten für verschiedene Geschlechter waren vielleicht vor 30 Jahren normal aber sie sind der jetzigen Generation von Einsatzkräften nur noch schwer zu vermitteln. In einigen Gerätehäusern sind sogar Luftentfeuchter nötig, damit es nicht schimmelt. Es fehlen zudem Aufenthaltsräume für Lehrgänge und die Kameradschaft sowie Werkstätten, um Geräte zu warten und zu reinigen. Aus Sicht der Feuerwehr werden die Vorgaben der Feuerwehrunfallkasse und des Arbeitsschutzes aktuell nicht erfüllt. Wir regen an, dass diese Vorgaben durch die Feuerwehrunfallkasse geprüft werden, um einen objektiven Ist-Stand zu erhalten um nötige Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.

Die Feuerwehr hat sich verändert:

Es brennt anderes als vor 30 Jahren. Wir kämpfen heute mit immer neuen Herausforderungen: neue Technologien, moderne Baustoffe, Akku-Züge, Gasnetzen, Nahwärmeanlagen, Technische Hilfeleistung, Elektromobilität, Photovoltaikanlagen, neue Pflegeheime, neue Industrie, neu Bebauung und steigende Anforderungen an den Katastrophenschutz. All das verlangt, dass auch unsere Einsatzstruktur, die Technik und unsere Fahrzeuge auf dem Stand der Entwicklung bleiben. Nur so können wir den Schutz der Bevölkerung weiterhin gewährleisten.

Immer wieder wird von Seiten der Gemeinde argumentiert, dass die finanziellen Mittel für eine Erneuerung und Modernisierung nicht ausreichen. Doch das kann und darf nicht das Problem der Einsatzkräfte sein, die ihren Dienst ehrenamtlich und mit großem Engagement erfüllen. Die Verantwortung für eine gesetzlich und technisch einwandfreie Ausstattung sowie für die Gerätehäuser liegt bei der Gemeinde.

Wir möchten betonen:

Die Feuerwehr ist eine Selbstverwaltungsaufgabe der Gemeinde. Wir als freiwillige Kameradschaft erfüllen mit der Technik, in den Gerätehäusern, die die Gemeinde uns zur Verfügung stellen muss, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, den Brandschutz für unser Gemeindegebiet und unterstützen in anderen Ämtern und Gemeinden.

Unsere Worte waren eindringlich, weil die Situation es erfordert. Es ist fünf vor zwölf für den Zusammenhalt und die Zukunft unserer Feuerwehr. Wir haben die Gemeinde um konkrete Unterstützung, Wertschätzung und einen echten Willen zur Veränderung gebeten im Bewusstsein, dass der Brandschutz eine gesetzliche Pflichtaufgabe ist und unsere Kameradinnen und Kameraden Tag für Tag bereitstehen, um Leben zu retten.

Die Antwort der Gemeindevertretung fiel deutlich und kritisch aus. Sie weist unsere Sorgen und Vorwürfe entschieden zurück, spricht von Übertreibungen und Fehleinschätzungen und sieht die Verantwortung für bestehende Probleme zum Teil bei der Wehr selbst.
Diese Situation ist für alle Beteiligten belastend. Die Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit, zwischen Hilferuf und Reaktion, ist größer denn je. Doch eines ist klar: Die Einsatzbereitschaft und Zukunft unserer Feuerwehr dürfen nicht zum Spielball von Missverständnissen und gegenseitigen Vorwürfen werden.

Wir rufen die Gemeindevertretung und die Öffentlichkeit dazu auf, die Sorgen und Nöte der Feuerwehr ernst zu nehmen. Es geht um mehr als Zahlen, Pläne und Zuständigkeiten es geht um das Vertrauen, die Motivation und die Sicherheit der Menschen in Husby.
Wir hoffen, dass die angekündigte Informationsveranstaltung ein Schritt ist, um Gräben zu überwinden, Missverständnisse auszuräumen und Lösungen zu finden.


MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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