Hallo,
Geschrieben von Sebastian K.Und 7 Jahre später heißt das dann so:
Trier-Land: Erste Kommune, die eigene Wasserwehr aufstellt
7 Jahre später... Klingt nach einem volldurchdachten Konzept.
Das ist doch ein weiterer hilfloser, stümperhafter und lokaler Versuch, das Thema anzugehen. Nichts gegen die Aufstellung und die Personen, welche sich das ausgedacht haben. Aber das ist so kurz gesprungen, da ist keine Bewegung zu erkennen, die etwas bewirkt oder man damit fest planen kann.
Im Einsatz freut man sich natürlich über die tatkräftige Unterstützung der Zivilgesellschaft. Diese Unterstützung halte ich allerdings für selbstverständlich. Die Hilfe muss am Ende auch effektiv sein.
Aber ohne Verwaltung und Führungsinstrumente ist das System nicht verlässlich. Am Ende besteht es wieder aus verschiedenen WhatsApp-Gruppen, die je nach Lautstärke des Hilfesuchenden die Hilfe organisieren. Das funktioniert irgendwie, aber ... In der Realität führt das auch zu Blindleistung und unübersichtlichen Lagen. Ein Beispiel: Man steht in einem evakuierten Ortsteil, um ihn zu erkunden, und findet freiwillige Helfer vor, die ungefragt den Inhalt der Keller auf die Straße stellen oder ohne Auftrag einen Deich mit Sandsäcken erhöhen und damit überlasten.
Bei all diesen Überlegungen, egal welcher Name dahintersteht, geht es doch darum, Freiwillige in ein System zu integrieren. Angefangen mit einer Grundausbildung, damit man die Arbeitsweise und den Fokus der BOS versteht. Da stellt sich die Frage, ob das nicht im gesellschaftlichen Rahmen zu machen ist, um die Schwurbler im Einsatz einzufangen. Die haben dann keinen Nährboden.
SUG Unterweisung, damit alle Gesund bleiben.
Es geht um Helfergewinnung, ohne die Personen fest in die Organisation einzubinden, aber ihnen einen Anreiz zu geben. (Freiwilliger Pflichtdienst etc.?)
Es sollte ein organisatorischer Aufbau geschaffen werden, um die Freiwilligen im Einsatz zu bringen und zu koordinieren (Nutzung von Warn-Apps/SMS, Internetportalen?).
Eine weitere Erkenntnis aus dem Ahrtal ist, dass die Freiwilligenkräfte koordiniert ins und aus dem Einsatzgebiet gebracht werden müssen und auch die freiwilligen Helfer einen Bereitstellungsraum benötigen, um die Einsätze der BOS nicht zu behindern.
Es braucht Führungshilfsmittel, um die Freiwilligen zu verwalten und zu disponieren. Aber Moment, das haben wir ja nicht einmal selbst, wenn man von Papier und Excel in den verschiedenen Versionen und Formatvorlagen absieht, welche jede Einheit für sich pflegt! Auch etwas was auf der Liste nach den Großeinsätzen steht und dann nicht umgesetzt wird.
Den Ansatz vermisse ich in den meisten Konzepten. Oder sie werden in der Presse nicht erwähnt - gehen wir mal davon aus.
Meiner Meinung nach sollte so etwas auch für den Zivilschutzfall und große, länderübergreifende Naturkatastrophen überörtlich aufgesetzt werden.
Meinetwegen im BBK.
Warum kann man ein solches Thema nicht als Masterarbeit in einer Hochschule bearbeiten lassen? Vielleicht gäbe es dann zeitnah ein zielgerichtetes Konzept.
Die Leute in den Innenministerien bekommen das offensichtlich nicht gebacken. Jedenfalls ist die Zeitschiene beklagenswert. Wir reden hier von jahrzenten in denen das Thema schlummert und sich verschiedene Stellen damit beschäftigen, um dann irgendwelche Einheiten (Wasserwehr, SEG Freiwillige Deichverteidigung...) aus dem Hut zu zaubern, die nur auf dem Papier existieren.
Bin gespannt auf das nächste Hochwasserereignis, wo wieder 50 Leute fragend im Bereitstellungsraum stehen...
Die Einsatzauswertung wird dann wieder ergeben: "Wir brauchen...., das sollte verbessert werden"
Gruß
Dirk
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