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Rubrik | Fahrzeugtechnik | zurück | ||
Thema | noch ein TLF 16/24 Tr | 104 Beiträge | ||
Autor | Dani8el 8R., Peine / | 336021 | ||
Datum | 21.04.2006 13:11 MSG-Nr: [ 336021 ] | 72022 x gelesen | ||
Tach, kleiner Rundumschlag ;-) : Geschrieben von Ulrich Cimolino: doch Nein! neben? aha... und, geschrieben von Christian Pannier: Ich mag mich irren, aber meines Wissens rührt die Reihenfolge TLF-DLK-LF im klassischen Dreifahrzeug-Löschzug daher, dass das TLF einen Erstangriff durchführen sollte (daß das TLF dafür prädestiniert ist kann man unter anderem im Sinn und Zweck des TLF in der Norm nachlesen) und anschließend ggf. zum pendeln nach vorne wegfahren kann. Ja ja ja, die schwarz auf weiß gedruckte Norm-Definitiobn des TLF. Doch dazu gleich mehr. Vielleicht nochmal die Historie beachten! Deine fachliche Kompetenz in allen Ehren - und ohne dieselbe in Zweifel ziehen zu wollen: Bzgl. der historischen Zusammenhänge hab auch ich ein bißchen Ahnung, können wir aber gerne mal einen Diskurs drüber führen. Lag woran? [...] Die TLF waren wichtig, weil in den letzten Kriegsjahren die WV-Netze kaputt waren und man viele Kleinbrände im Trümmergebiet damit schneller bekämpfen konnte als mit den LFs mit wenig Wasser. So so, und wie sahen die besagten TLF in den Trümmergebieten aus? Aha, die hatten ausschließlich eine Truppbesatzung und bewährten sich zur Bekämpfung von Entstehungsbränden außerordentlich gut - für alles weitere gab es im Luftschutz - von Anfang an - Leistungsfähige (25er FP!) LF + SW (am Rande: LF hatten zwar i.d.R., aber bei weitem nicht generell "wenig Wasser", das GLG (zusammen mit der KS 25 des LS resp. SHD ab 43 im LF 25 aufgegangen) verfügte immerhin über 1500 l). Sicherlich wirkten die Erfahrungen der Kriegszeit (ich würde es rückblickend sogar als manifestierten, sehr prägenden "TLF-Schock" oder "-Trauma" bezeichnen) maßgeblich nach, aber da sich die TLF 15/43 für ihren Zweck (auch) mit ihrer Truppbesatzung durchaus bewährt hatten (auch bei der Neukonzeption der Luftschutz bildeten übrigens wieder Truppfahrzeuge das Rückgrat - für die "Trümmerlandschaften"), kann dies nicht der ursächliche Grund gewesen sein, warum man sofort, sozusagen als "erste Amtshandlung", nach dem Krieg daran ging, die TLF durch die Staffelbesatzung zum besseren "Angreifer" zu machen und in der Folge immer mehr "aufzumotzen". Und weiter, auch zur zuerst zitierten Norm-Definition des TLF, geschrieben von C.P.: Die Leiter als zweites Fahrzeug sollte direkt am Brandobjekt stehen und das LF als Träger des Angriffs dann dahinter, daher auch die Vorbaupumpe beim LF, die in diesem Fall in Richtung Leiter / Brandobjekt positioniert war. Weil das TLF also "nach vorne wegfahren" sollte, mußte man ihm ab 1948 dringend eine Staffelbesatzung verpassen? In welcher Großstadt wurde die Option wohl ernsthaft ins Kalkül gezogen? Standort Leiter - ok, aber warum hatten Leitern dann wohl seinerzeit i.d.R. auch (!) zumindest eine Staffelkabine und eine Schlauchhaspel - eventuell vor dem Gedanken der taktischen Variante, die Wasserversorgung zum TLF herzustellen (ähh, damit es dann besser "nach vorne wegfahren" wegfahren konnte)? Wie siehts bei der Kombination von angenommen zwei Gruppen mit drei Fahrzeugen in Verbindung mit DL-Haspel und daher 2 x 14-B-Schläuchen mit der theoretischen taktischen Variante "Einsatz getrennt" aus? Und: Was für LF mit Vorbaupumpe - fast alles bekannte oder anfangs vorhandene (LF 8, 15, 16, 25 etc.) verfügte tatsächlich über keine Vorbaupumpe, selbst viele LF 8 oder LF 16 TS nicht? Zuletzt: Hat sich vielleicht einfach von Anfang an bis in die jüngste Zeit kaum jemand um die Papier-Definition des TLF geschert, egal wie man das persönlich nun bewertet? Das TLF wurde aber den siebziger Jahren dafür mißbraucht, um nach dem Erstangriff auch noch die Rolle als Träger des Löschangriffs zu übernehmen. Eine Rolle, für die es IMHO weder gedacht, noch (normseitig) konzipiert wurde. Ja, schon - aber a) warum immer die "70er" - wenn schon, dann von Anfang an, das läßt sich doch nicht am hydr. Rettungssatz festmachen! - und b) siehe oben und folgend, geschrieben von U.C.: Auch das ist so pauschal nicht richtig, sondern hat sich schlicht aus der "Tradition der 40/50er eingebürgert. Ja was denn nun? Hierauf, geschrieben von Peter Schmid, lasse ich mich ein: Streiche: ...ging man mehr und mehr dazu über, das TLF als Erstangreifer zu mißbrauchen. "Angreifer" war das TLF - durchaus pauschal - jedoch faktisch, ob aus der "Tradition der 40er und 50er" oder nicht. Geschrieben von U.C.: Vgl. dazu den Auszug aus dem nächsten Buch zu den Fahrzeugtypen: Tanklöschfahrzeuge Weil auch noch andere Bücher schreiben berufe ich hier mal auf BRUNSWIGS Kollegen GIHL in GESCHICHTE DES DEUTSCHEN FEUERWEHR-FAHRZEUGBAUS, 1990: TLF 16 - Dieses "klassische" TLF wurde schon oft totgesagt, erfreut sich aber nichtsdestoweniger bei Freiwilligen und Berufsfeuerwehren nach wie vor große Beliebtheit, wie die Verkaufszahlen ausweisen. Solange manche Großstadtfeuerwehr noch mit dem "klassischen" Drei-Fahrzeug-Zug ausrückte, war das TLF 16 meist das "Angriffsfahrzeug". [...] In der Fachpresse wurde bislang nur einmal eine kleine, künstliche Diskussion "TLF 16/25 Pro und Contra" angefacht, die jedoch ohne Leserecho blieb. Fakt! Egal ob man das nun gut findet, ob es taktisch Sinn macht oder ob das TLF 16 "vergewaltigt" wurde. Und "Rückgrat" heißt hier alles andere, als dass die hinterher fahren sollen... Das sehe ich etwas anders. "Rückgrat" beschreibt hier a) die Aufgabenverteilung - TLF 16 (resp. 15) mit viel Wasser, mittelprächtig Personal und wenig Ausrüstung = "Angreifer" vs. LF 16 mit wenig Wasser (300 l bei den damals noch häufig vorhanden LF 25 (KS 25), 400 l bei den LF 15 (SLG) und 800 l bei den LF 16), viel Personal und umfangreicher Ausrüstung = "Mannschafts- und Geräteträger" = "Rückgrat" - und b) verstehe ich sie auch als Mahnung, vor allem im historischen Kontext - 1968 (!), sich von Seiten der deutschen Feuerwehren auch wieder verstärkt den LF zuzuwenden - den bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Interesse in erster Linie auf TLF beschränkt, u.a. weil die vielen LF der Baujahre 1938 - 1943 unterm Strich doch noch überaus zahlreich vorhanden waren (Exemplarisch: In meiner Wehr z.B. wurde das erste "Nachkriegs-LF" tatsächlich erst 1974, nach drei TLF, beschafft, u.a. weil bis dahin noch anfangs zwei LF 25 (KS 25), dann ein LF 25 und zwei LF 15 vorhanden waren). Oder anders: "Rückgrat" = "Träger", d.h. das LF war und blieb der "Träger des Angriffs", war aber nicht "der Angreifer". Und zuletzt: Wer da nach BRUNSWIGS Ansicht in welcher Reihenfolge tatsächlich "fahren" sollte - siehe BF HH. Daher wurde die ORBIT-Studie, Basis-Fahrzeuge usw. entwickelt, wo IMMER eine Art HLF das Ziel war. Ergebnis waren dann "offiziell" die 1. Typenreduzierung von 1990/91 mit THL auf dem LF 8/6 bzw. 16/12 Orbit war nochmal wann? Doch wohl zu einer Zeit, als z.B. in Frankfurt oder Berlin längst mit den ersten HLF/LHF experimentiert wurde bzw. sie längst eingeführt waren / allmählich eingeführt wurden. BASIS war wann und orientierte sich mit dem Basisfahrzeug 3 deutlich wo dran - eventuell an den vor allen in den 80ern "boomenden" LF 24? Und das LF 16/12 stand ab 1991/92 parat, betrachtet man den Zeitraum ab 1945, kann die Betrachtung aber wohl kaum erst 1991 einsetzen. Schlußendlich: Man kann TLF sehen wie man will - meiner ganz persönlichen Meinung nach ist man mit einem "Universal-LF" seit mindestens 15 Jahren weitaus besser bedient. Aber sich pauschal auf den Pendelverkehr und den Schnellangriff zu beschränken und so zu tun, als ob das TLF erst vor kurzer Zeit "zum Bösen" mutiert wäre, trifft die Sachlage auch nicht - denn hätten sich unsere Vorväter den ganzen Zirkus mit der Staffel (ich sage es immer wieder: ab 1948) usw. sparen können, dazu hätten die drei Menneken lange gereicht. Gruß Daniel | ||||
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