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Rubrik | Fahrzeugtechnik | zurück | ||
Thema | GW-Wunderwuzzi | 181 Beiträge | ||
Autor | Fran8k M8., Wimsheim / Baden Württemberg | 374350 | ||
Datum | 06.12.2006 10:13 MSG-Nr: [ 374350 ] | 134041 x gelesen | ||
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Hi zusammen, ich finde auch, daß wir hier sachlich diskutieren sollten. Mir ist klar, daß die Beweggründe, die uns zu diesem Fahrzeug geführt haben sicherlich nicht für jeden nachvollziehbar sein werden und mit Sicherheit auch nicht für jede Feuerwehr zutreffen. Also bitte, wenn Unklarheiten aufkommen nicht gleich ab durch den Kakao sondern vielleicht nochmal nachfragen. Danke Ein bischen was zur Historie. Im Jahr 2004 gab unser damals 40 Jahre altes LF8 seinen Geist auf und es waren kaum noch Ersatzteile zu bekommen. Es stellte sich die Frage, ob überhaupt eine Ersatzbeschaffung möglich wäre, oder der Brandschutz komplett auf unser LF16/12 beschränkt bliebe. In ersten Gesprächen mit der Gemeinde bekamen wir einen Rahmen von 60-80 T? aus dem Haushalt bewilligt um Ersatz zu beschaffen. Mit dieser Rahmenbedingung machten wir uns auf die Suche. Uns schwebte zuerst ein gebrauchtes LF8 in vernünftigem Zustand vor, daß allerdings nicht in 10 Jahren wieder zur Ersatzbeschaffung anstehen sollte. Bei einigen Händlern für gebrauchte Fahrzeuge wurden wir was das Fahrzeug anbetrifft durchaus auch fündig. Allerdings lag der geforderte Preis weit jenseits unserer Möglichkeiten. Mit weit jenseits meine ich 130-140 T?. Es gab ursprünglich eigentlich relativ wenige Punkte, die wirklich wichtig für uns waren. Das eine war der Preis (allerdings hätten wir lieber ganz auf das Fahrzeug verzichtet, als irgendeinen Billigheimer hinzustellen), des weiteren war es uns wichtig eine Gruppenkabine mit vier Türen zu haben. Ich persönlich war z.B. erstaunt, wie viele Gruppenkabinen nur über drei Türen verfügen. Es gibt bei dieser Frage bestimmt auch verschiedene Philosophien, aber für uns mußten es einfach vier Stück sein. Auch ein gebrauchtes Fahrwerk mit komplett neuem Aufbau scheiterte an den Preisvorgaben. Im Laufe der Wochen konnten wir unseren Etat zwar bis 100 T? hochschrauben, aber das war die absolute dead-line. Und Landeszuschüsse waren für die Beschaffung eines Gebrauchten auch nicht zu bekommen. Als uns die Fa. Schwäble die Planzeichnung für unser neues Fahrzeug zeigte, war es nicht so, daß wir sofort alle begeistert Hurra geschrien hätten. Auch für uns war das eine ganz neue Sichtweise. Das Fahrzeugkonzept sah vor, auf ein gebrauchtes Fahrwerk eine Mannschaftskabine mit Laderaum für feuerwehrtechnische Beladung sowie den vorhandenen Koffer aufzubauen. Das Fahrwerk beschafften wir selbst und ließen es inkl. Bremsanlage generalüberholen. Es ist von 1995 und hatte relativ wenig Kilometer runter. Zuerst mußte es gekürzt werden, weil die Kiste einfach zu lang war (dazu gibt es auch Bilder in der Rubrik ?Bau LF8?). Bereits in dieser Phase waren Mitglieder unserer Feuerwehr in die Arbeiten mit einbezogen. Das Fahrzeug hat keinen Allradantrieb und ein ZZG von 14 Tonnen. Herausgekommen ist nun ein Fahrzeug, das uns doch relativ viele Möglichkeiten bietet. Fangen wir mal damit an, daß wir für den Löscheinsatz mit ausreichend Wasser und technischem Gerät ausgestattet sind. Ebenso für die einfache technische Hilfeleistung bzw. für die Hilfe bei Verkehrsunfällen. Die Vorbaupumpe war eine Folge des Kofferaufbaus und auch eine Kostenfrage. Der große Tank wäre sicherlich nicht unbedingt in dieser Dimension nötig gewesen, hat uns aber in der Gewichtsreserve nicht sonderlich eingeschränkt. Außerdem ist in unserer Gemeinde die Wasserversorgung nicht an allen Stellen optimal, so daß wir im Ortsbereich über jeden Tropfen zusätzlichen Wassers froh sind. Die Gewichtsreserve bei Beladung mit Schlauchmodul, Pumpenmodul, vollem Tank und kompletter Mannschaft beträgt ca. 1100 kg. Das Fahrzeug war vom Grundkonzept weder als Logistik-Fahrzeug noch als SW oder GWT gedacht. Nur haben wir durch den Kofferaufbau und die Ladebordwand nun die Möglichkeit das Fahrzeug sehr flexibel einzusetzen und können, da es das nachrückende Fahrzeug ist individuell auf die Anforderungen des Geschehens reagieren. Zur ständigen Beladung im Kofferaufbau gehört ein TS8-Modul für die Wasserförderung aus offenen Gewässern das bei Bedarf schnell abgesetzt werden kann. In Verbindung mit dem Schlauchmodul kann dann recht zeitnah eine lange Wegstrecke verlegt werden. Dies muß immer unter der Vorgabe gesehen werden, daß als Ersteinsatz-Fahrzeug das LF16/12 eingesetzt wird.Weitere Module z.B. für Hochwassereinsatz oder für Ölspur-Einsätze ergänzen die ganze Geschichte. Auf dem Dach befindet sich ein Klapp-Lichtmast, der mit wenigen Handgriffen innerhalb weniger Sekunden aufgerichtet und in Stellung gebracht werden kann. Im Mannschaftsraum haben wir außer Sicherheitsgurten (*grins*) auch Atemschutzgeräte (auch in den Rückenlehnen zum Ausrüsten während der Fahrt) und den bereits erwähnten Klapptisch. Diese relativ einfache Konstruktion bietet uns die Möglichkeit, im Einsatzfall beispielsweise einen Kameraden zur Koordination von Funkverkehr oder zum Erstellen von Notizen zu platzieren. Ich denke das muß jeder selbst entscheiden, ob so was Sinn macht. In Summe haben wir damit jetzt ein Fahrzeug, das sicherlich keinen Schönheitspreis gewinnen wird, das aber für unsere Rahmenbedingungen und vor allem unsere finanziellen Möglichkeiten optimal paßt. | ||||
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