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Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule, bezeichnet die landeseigene zentrale Ausbildungsstätte für Feuerwehrkräfte, z.B. in Rheinland-Pfalz (LFKS RLP)
Berufsfeuerwehr
RubrikEinsatz zurück
ThemaÜberdruckbelüftung vs. Injektorbelüftung27 Beiträge
AutorMarc8 M.8, Heidenheim a. d. Brenz / Baden-Württemberg396395
Datum09.04.2007 18:43      MSG-Nr: [ 396395 ]13547 x gelesen

Hallo und frohe Ostern,


Geschrieben von ---Christian Jesch--- Was mich grundsätzlich interessiert ist, auf welchen Grundlagen du diese Unterscheidungen bringst. Welche Quellen hast du neben Helpenstein?

Eigene Versuche. Wie ich schon schrieb, arbeite ich bei einem Lüfterhersteller und wir führen regelmäßig Versuche, sowohl mit eigenen Geräten als auch vergleichend durch. Im Grunde genommen ist für mich jede Lüftervorführung bei einem Kunden ein Versuch.

Deshalb bin ich auch immer bestrebt hier bei Gerätevorführungen nicht immer die einfachste Konstellation zu wählen ( wie in der Branche leider oft üblich ), sondern hinsichtlich Zuluftführung und Raumgrößen nach Möglichkeit auch schwierigere Konstellationen zu wählen.
Der Kunde sieht Potential und Grenzen der verschiedenen Geräte und ich kann Erfahrungen sammeln.

Daneben machen wir natürlich auch interne Versuche. Helpenstein ist so gesehen keine Quelle von mir. Meine persönliche Quelle sind Erfahrungen meiner Firma und eigene Erfahrungen.
Herr Helpenstein führt seine Versuche autonom an der LFKS Rheinland-Pfalz durch. Unsere Lehrmeinungen decken sich großteils ( wie wir beim persönlichen Erfahrungsaustausch schon festgestellt haben ), aber es ist nicht so das einer beim anderen abschreibt, vielmehr kommen wir bei Versuchen und Lehrveranstaltungen, unabhängig voneinander, immer wieder zu den gleichen Ergebnissen.


Das hängt in meinen Augen zusammen, durch die nicht abgeschlossene Öffnung bekommst du einen aerodynamischen Kurzschluss was direkt einen Teil der eigentlich bewegten Luftmenge für die Belüftung abzieht.

Sehe ich auch so.


Wie sehen die Leistungswerte aus wenn man einen Injektorlüfter nach den Regeln eines Überdrucklüfters aufstellt?

Die Leistungen sind sich ähnlich, wobei hier beim Injektorlüfter dann wie auch beim Überdrucklüfter die Geräteleistung zum tragen kommt, was meistens weniger ist als die im Katalog angegebene Injektorleistung ist.

Die Testbeschreibungen würden mich noch interessieren :) Was habt ihr bisher so gemacht, vor allem welche Messtechnik wurde eingesetzt?

Das ist schwierig, weil wir sehr viele Tests und Gerätevorführungen machen und die nicht alle protokollieren. Ich versuche möglichste einsatznahe Szenarien zu schaffen, also z.B. Zimmerbrand mit Haustür als Zuluft- und Fenster als Abluftöffnung und das mit verschieden langen Zulufftwegen - oder auch mal eine Industriehalle, bei der dann Türen oder Tore die Zu- und Abluftöffnung sind ( oder RWA als Abluftöffnung ).
Bei Kundenvorführungen erfolgt die Visualisierung der Belüftung immer mit Nebel. Hier lassen sich auch schön die Luftströme, der Unterschied Überdruck- / Injektorbelüftung ( vor allem in "toten" Ecken ) und der jeweilige Zeitfaktior bis zur vollständigen bzw. für die Feuerwehr brauchbaren Entrauchung darstellen.
Natürlich verhält sich Übungsnebel anders als heisser Brandrauch,aber um eine Belüftung darzustellen ist er m. E. das beste Mittel.


Interne Tests mit Anemometer zum Messen der Luftströmung, in verschiedenen Gebäudebereichen und an der Abluftöffnung.
Realbrandversuche sind in Deutschland schwierig, da greifen wir auf Erfahrungen der BF Paris zurück ( bei den Versuchen damals war von uns auch jemand anwesend ).

Was mir grundsätzlich bei der Diskussion nicht einleuchtet ist die Entstehung des "Luftschlauchs" der durch Helpenstein und davon ausgehend in vielen Ausbildungsunterlagen propagiert wird.

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Begriff "Luftschlauch" momentan nichts anfangen kann...

Daneben verstehe ich nicht warum bei einem Überdrucklüfter eine Druckdifferenz entstehen soll, beim Injektorlüfter jedoch nicht. Meines Wissens nach habe ich, wenn ich eine Strömung habe, auch eine Druckdifferenz. Beide sind direkt mit einander verbunden und bedingen sich gegenseitig.

Auch beim Injektorlüfter entsteht eine Druckdifferenz, bzw. die erzeugte Strömung verursacht im Gebäude eine Druckdifferenz, sonst würde ja die Entrauchung nicht funktionieren. Und das Injektorlüftung, wenn die erforderlichen Verhältnisse gegeben sind, funktioniert, bestreitet ja niemand.
Den Unterschied sieht man im "Entrauchungsverhalten" und in der Effektivität. Der Hasenfuss beim Injektorlüfter liegt im Luftverlust bereits an der Zuluftöffnung ( wie Du ja selber geschrieben hast ) und in der für das Injektorverfahren notwendigen hohen Strömungsgeschwindigkeit, die nicht abgebremst werden sollte ( was man im Einsatz freilich meistens nicht beeinflussen kann ).

Was mich einmal stark interessieren würde wäre ein vergleichender Versuch am selben Gebäude mit einer gescheiten Anemometrie (am Sinnvollsten wären wohl Ultraschall und/oder Wärmesensor) und Druckmessung.


Bin ich gleich dabei. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit schon beim Forumstreffen, wenn ich richtig gesehen habe bist Du auch angemeldet ( Herr Helpenstein übrigens auch ).
Lüfter ( Überdruck und Injektor ) bring ich mit. Nur mit Ultraschall- und Wärmesensor kann ich leider nicht dienen :(

Hoffe jedenfalls, dass sich auf dem Forumstreffen abends bei einer.. äh, Cola light, noch Gelegenheit für interessante Diskussionen ergibt.

MkG
Marc



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