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Bürgerliches Gesetzbuch
RubrikÖffentlichkeitsarbeit zurück
ThemaMmmh, da war doch was am 11.September16 Beiträge
AutorManu8ela8 v.8, Rastede / Nds.427333
Datum12.09.2007 09:57      MSG-Nr: [ 427333 ]6028 x gelesen

Nein, es ist nicht so, das niemand dran gedacht hat. Man wurde den ganzen Tag daran erinnert - auch daran, das viele Feuerwehrleute ihr Leben gelassen haben.

Ich denke, das es wirklich langsam schwer ist, NOCH einen besonderen Tag einzuführen, an dem man an eine bestimmte Personengruppe denken soll und ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. Denn wenn man es so sieht... jeder Tag ist irgendwas und irgendwem zugeordnet, an das man bitte denken sollte. Egal ob Tod, Lebendig, chronisch krank etc. - alle möglichen Lobbyisten greifen sich EINEN Tag und sagen: "DAS ist aber jetzt für unser Ding!".

Und genau da liegt das Problem. Denn solche Tage... ich möchte nicht nur EINEN Tag im Jahr daran denken, das Feuerwehrleute am 11. September draufgegangen sind. Und nicht nur an dem Tag, sondern auch an Spätfolgen. Nicht nur in Verbindung mit dem Anschlag, sondern auch an anderen Orten bei anderen Ereignissen.

Ich persönlich finde es recht aufgesetzt, einen Tag serviert zu bekommen an dem gesagt wird: "Nun denk´ mal bitte an die!". Dann das ist irgendwie künstlich und unecht. Und ja, bei dem Anschlag sind eine Menge Feuerwehrleute auf einmal getötet worden. Was mich noch EIN BISSCHEN stört, das die Wertigkeit hier scheinbar anders ist. Wenn hier in Deutschland ein Brand ist und ein Feuerwehrangehöriger in Ausübung seines Dienstes stirbt, weil er z. B. eine noch lebende Person retten wollte - das scheint irgendwie WENIGER wert zu sein.

Tut mir leid, aber mir kommt es vor als ob da letztlich auch hinter steht: "Leute, wir in Amerika haben über 300 Kollegen auf einen Schlag verloren, wir erwarten dafür einen internationalen Gedenktag... und damit wir nicht so dominant erscheinen dürft ihr gerne dann auch an eure paar Leute denken, die bei ihren Einsätzen gestorben sind!". Das ist MEIN Empfinden bei der Sache.

Amerika liebt Helden, und je größer irgendwo der Bohei darum gemacht wird, desto besser scheinen die zu sein. Ich denke, das der überwiegende Anteil der Amerikaner auch weit patriotischer ist als die Deutschen und viele Dinge einen anderen Stellenwert haben. Hier sind Leute wie Lotto King Karl, Kübelböck und Didi Bohlen Helden. Nicht der, der durchs Feuer geht, Chemikalien zusammenräumt, Gaslaster sicher und bereit ist, seine Gesundheit und sein Leben für andere Leute aufs Spiel zu setzen... ähnlich Sanis... wie viele Bürger (mit einem IQ wie ein Toastbrot) bringen für so ein ehrenamtliches Engagement eher Sprüche wie: "Tja, wenn die nichts anderes zu tun haben..." oder fahren an einer Unfallstelle weiter, weil sie sagen, das sie "viel wichtigeres" zu tun haben, als Verletzten zu helfen? Wie viele zücken lieber erst mal das Fotohandy als Bild-Reporter etc. anstatt zu helfen? Wie viele sagen: "Ich bin doch nicht bekloppt, da zu helfen, das sollen mal schön andere machen!!!" (aber wehe, sie brauchen selbst Hilfe...)

Bewusstsein schaffen - ja, aber nicht durch einen mehr oder minder Vorwurf, hier würde man nicht mehr an den 11. September denken. Und... wenn schon zurück gedacht wird... wie viele Feuerwehrleute sind bei den verheerenden Stadtbränden in China drauf gegangen, an die keiner hier denkt? Wie viele sind bei anderen Katastrophen drauf gegangen, sei es Erdbeben, Erdrutsche etc.? Was ist letztlich wichtig genug, damit gesagt wird: "He, denkt an die!?" - ist das wie beim Quartett - Terroranschlag schlägt Naturkatastrophe, spektakulärer Verkehrsunfall schlägt Hausbrand, reiches Land schlägt armes Land und gute Ausstattung und Ausbildung schlägt nicht so gute Ausstattung und Ausstattung? Ich meine, wird sich da irgendwo mittlerweile auch der Wertung nach Medientauglichkeit unterworfen? Was es ins Fernsehen schafft weil irgendwo ein Reporter vor Ort war ist allemal besser als etwas, wo die Lokalpresse nur eine kleine Notiz schreibt? Wäre es besser, hier so eine Medienpräsenz wie in Amerika zu haben, wo scheinbar wirklich jeder Vorfall gefilmt wird und zum Teil (betrifft jetzt nicht den 11. September, sondern diverse andere Schrottbeiträge aus den USA) aufgebauscht wird bis zum geht-nicht-mehr? Macht DAS Helden?

Tot ist tot. Und ich denke, einer Familie und Kollegen ist es letztlich egal, wie und wo bei einem Einsatz (oder auch bei keinem...) der betreffende Mensch gestorben ist - der SChmerz ist trotzdem groß. Ob man nun im TV live sehen und hören konnte, wie Menschen am 11. September aus den Fenstern springen und die Häuser zusammenbrechen mit verdammt vielen Leuten drin darf einfach nicht Maßstab werden um irgendwo unbewusst eine Wertigkeit herzustellen die da heisst: "Diese Menschen waren einfach mehr wert als andere!".

Denn das ist nicht fair.

Manuela


nu weiss ich, warum das einige drunter stehen haben... Mein Beitrag ist unter dem Gedanken an BGB § 5.1 verfasst oder auch: ich muss nicht mit den Wölfen heulen - das kann ich auch alleine... ;)

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