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RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaWie eine Klimaschutzaktion die allgemeine Stromversorgung bedrohen kan50 Beiträge
AutorLudg8er 8F., Melle / Niedersachsen445802
Datum08.12.2007 20:32      MSG-Nr: [ 445802 ]15901 x gelesen
Infos:
  • 08.12.07 Umfrage: Auswirkungen der Klimaschutzaktion auf die Stromversorgung?
  • 08.12.07 Für den Notfall vorgesorgt beim BBK
  • 08.12.07 Wie eine Klimaschutzaktion die allgemeine Stromversorgung bedrohen kann

  • Hallo!

    Leider ist es so, dass nicht nur die ?Blödzeitung? heute auf jeden Zug aufspringt, wenn es nur darum geht, Energieversorger ? vorsichtig gesagt ? ?einseitig? darzustellen. Ich erinnere mich da an einen kürzlich ausgestrahlten ZDF-Bericht zum Thema ?Manipulation am Strommarkt?, der unglaublich haarsträubend falsch und schlecht recherchiert war. Interessant ist in diesem Zusammenhang, sich einmal den Abschlussbericht der BnetzA zur Versorgungsstörung durch die Schiffsüberführung auf der Ems durchzulesen. Die Netze haben in dieser Situation wie geplant funktioniert. Durch einen gezielten Lastabwurf mittels Unterfrequenzauslösung sowie durch die Aufteilung des europäischen Verbundnetzes in mehrere Teilnetze wurde planmäßig ein flächendeckender Stromausfall in Europa verhindert.

    Ansonsten: Es würde jetzt zu weit führen, alle Argumente vom Bund der Energieverbraucher (BdE) näher zu beleuchten. Dieses ist ja auch ein Feuerwehr-Forum und kein Forum zur Energieversorgung. Aber exemplarisch möchte ich ein paar Argumente einmal kurz kommentieren:

    ?Morsche Strommasten? + ?Stromnetze ? einst vergoldet, jetzt vergammelt? , so der BdE.
    Der staatlich anerkannte Sachverständige Prof. Dr.-Ing. Georg Thierauf (Universität Duisburg-Essen) hat in einem Gutachten festgestellt, dass eine extreme Wetterlage mit außergewöhnlichen Schneebelastungen der Leitungen Ursache für die mehrtägigen Stromausfälle war, von denen Ende November 2005 das westliche Münsterland betroffen wurde.
    Des weiteren hat ein Netzaudit des TÜV SÜD Industrie Service GmbH und des TÜV Rheinland Industrie Service GmbH vom 31.05.2006 folgendes ergeben, Zitat: ?In den Audits wurde dargelegt, dass entsprechend dem TÜV Prüfstandard HSFL 45 die technischen Vorgaben für Planung, Bau und Instandhaltung von Hochspannungsfreileitungen ≥ 110 kV der zentralen Bereiche angemessen sind und den TÜV Prüfstandard HSFL 45 einhalten. Die technischen Vorgaben werden sowohl von den zentralen Bereichen, den ausführenden Bereichen als auch von den Lieferanten umgesetzt. Bezüglich der aktuellen praktischen Umsetzung der betrachteten Prozesse in den auditierten Bereichen von RWE konnte ein positiver Gesamteindruck gewonnen werden, der in erster Linie auf der hohen fachlichen Kompetenz der erfahrenen Mitarbeiter basiert. Darüber hinaus ist die gute Zusammenarbeit der eingespielten Teams im Zusammenwirken mit angemessenen IT-Systemen von Bedeutung. ?...? Das erreichte hohe technische und funktionelle Niveau in den beschriebenen Bereichen (Anmerkung: Hochspannungsfreileitungsbereich) ist für RWE ein wesentliches Element zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit und muss aus diesem Grunde auch zukünftig systematisch und dauerhaft erhalten bleiben.?

    Also ehrlich: Vergammelte Netze hätte Prof. Thierauf und der TÜV bei seiner Überprüfung doch wohl bemerkt, oder?

    Ein weiteres Zitat des BdE: ?Zudem erreiche Deutschland leider auch einen Rekord bei den Versorgungskosten. "Die deutschen Strompreise sind im europaweiten Vergleich mit am höchsten", sagte Peters.?
    Erstens liegen die Strompreise privater Haushalte im Verhältnis zum Haushaltsnettoeinkommen in der EU mit rd. 2% unter dem Durchschnitt (Quelle: Eurostat, 2006) und zweitens liegt die jährliche Stromrechnung eines durchschnittlichen deutschen Haushaltes unter Berücksichtigung der länderspezifischen Verbrauchswerte unter dem europäischen Durchschnitt. (Quelle: Eurostat, Feb. 2007.)
    Der BdE macht hier einen vergleich auf Basis der ct./kWh ? Preise. Nun sind Stromnetze jedoch - wie die Feuerwehr auch - fixkostengeprägt, d.h. dass unabhängig von den transportierten kWh (in den technisch machbaren Grenzen) Kosten für den Netzbetrieb und Netzausbau anfallen. Da in Deutschland der Energieverbrauch im europäischen Vergleich recht gering ist, schneiden wir nun einmal bei solch einem Vergleich schlecht ab. Es kommt aber auf die tatsächliche Gesamtbelastung des Haushaltes in ?/Jahr an.

    Ganz interessant ist dann noch die Forderung des BdE in einem der Berichte, dass im Münsterland eine zusätzliche Freileitung zur Einhaltung des (n-1) ? Prinzips gefehlt habe (gemeint ist hier wohl die Anbindung von Ochtrup an das 110 kV-Netz). Ich erinnere hier einerseits nur an die vielen Bürgerinitiativen, die sofort aktiv werden, wenn eine neue Stromversorgungstrasse für eine Versorgungsleitung gebaut werden soll und anderseits an die Tatsache, dass diese Art der Versorgung bereits zu Zeiten der vom BdE sogenannten ?goldenen Netze? entstanden ist. Das muss dann doch wohl andere Gründe haben, als die vom BdE hier unterstellten.

    Zu den Investitionen und Wartungen/Instandhaltungen der Netze: In der Energieversorgung ist es nun einmal so, dass es Investitionszyklen gibt. Netze wurden in der Regel vor einigen Jahrzehnten aufgebaut. Umfangreiche Reinvestitionen stehen in der Regel erst zum Ende der jeweiligen Lebensdauer der Betriebsmittel an. Nun gräbt aber niemand ein fehlerfrei funktionierendes Kabel aus der Erde aus, sondern ein Ersatz ist erst angezeigt, wenn Störungen darauf hinweisen. Und es bleibt dabei und wird vom BdE wohl auch nicht in Frage gestellt, dass aktuell die Versorgungssicherheit in Deutschland auf Basis der Datenlage mit den geringsten Ausfallzeiten in Europa ganz gut ist.

    Diesbezüglich ein kleiner Vergleich, da wir uns ja in einem Feuerwehr-Forum befinden: Der Gesetzgeber hätte in den letzten Jahren mehrfach die Chance gehabt, einen Wert für die Versorgungssicherheit in Deutschland festzuschreiben. Er hat es aber nicht getan ? warum wohl? Hier kann man durchaus Analogien zu den teilweise nicht festgeschriebenen ?Hilfsfristen bei der Feuerwehr? ziehen...

    Mit Blick auf die Uhr: 20:05 Uhr ist durch und zumindest bei mir ist die Netzfrequenz immer über 49,8 Hz geblieben. Die Energieversorger haben also wohl wieder einmal einen ganz guten Job gemacht...

    Noch einen energiereichen Tag wünscht
    FL



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     08.12.2007 06:18 Jürg7en 7M., Weinstadt
     08.12.2007 06:58 Mich7ael7 H.7, Altlußheim/z.Zt.Bahlingen
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     08.12.2007 12:30 Jürg7en 7M., Weinstadt
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     08.12.2007 09:45 Jose7f M7., Bad Urach
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     08.12.2007 10:53 Jako7b T7., Bischheim
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     08.12.2007 15:58 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Leipzig
     08.12.2007 16:26 Jako7b T7., Bischheim
     08.12.2007 16:34 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Leipzig
     08.12.2007 14:11 Ludg7er 7F., Melle
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     08.12.2007 20:32 Ludg7er 7F., Melle
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     08.12.2007 09:57 Jose7f M7., Bad Urach
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     08.12.2007 12:38 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Leipzig
     08.12.2007 12:27 Jürg7en 7M., Weinstadt
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     10.12.2007 12:16 ., Grafschaft
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