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RubrikUnfallverhütung zurück
ThemaFallversuche mit Kernmanteldynamikseil und Feuerwehrleine73 Beiträge
AutorAxel8 M.8, Neuwied / Rheinland-Pfalz448109
Datum19.12.2007 23:25      MSG-Nr: [ 448109 ]27879 x gelesen

Geschrieben von Heinrich BrinkmannKann es sein, das ihr da alle einen Denkfehler drinhabt (oder beim Sichern etwas falsch macht)?
Wenn ich jemand sichere, bekommt er so viel Seil, das er noch arbeiten kann, d.h. geht er vor, bekommt er Leine, geht er zurück, ziehe ich dementsprechend die Leine zurück. Wenn er jetzt in ein Loch oder Dachfester oder was auch immer tritt, fällt er zwar hinein, aber die Einbruchkante ist der Umlenkpunkt und er fällt max. die Strecke, die an loses bzw. durchrutschendes Seil vorhanden ist Plus den Dehnungsfaktor, aber das sind auch keine 6m.

Gruß
Heinrich


Hallo Heinrich,

ich glaube nicht, das wir beim sichern einen Fehler machen, auch das mit dem Seil ein und ausgeben ist uns bekannt.

Aber gehen wir noch einmal von der hier weiter oben aufgeführten Situation aus.
Ein Feuerwehrangehöriger geht über ein Flachdach vor. Das heißt, der eine für uns zu betrachtende Punkt ist die untere Spitze der Füße (Standpunkt), welche sich relativ auf Höhe der späteren Kante bzw. Umlenkung befinden. Der zweite von uns zu betrachtende Punkt ist die relative Höhe der Einbindung über dem Standpunkt. Des Weiteren nehmen wir an, die Sicherung befindet sich ebenfalls auf Höhe des Standpunktes, der Standfläche. Geht jetzt der Feuerwehrangehörige auf dem Dach vor, entsteht sozusagen ein Dreieck aus Standfläche (Kathete a), Höhe des Einbindepunktes über Standfläche (Kathete b) und Seil (Hypotenuse).
Gibt jetzt die Standfläche unter dem Feuerwehrangehörigen nach, so stürzt er um die Höhe des Einbindepunktes über Standfläche plus die Seildifferenz die sich aus der Seillänge (Hypotenunse) und Standfläche (Kathete b) ergibt, bevor das Seil überhaupt schon mal anfängt umgelenkt zu werden. Gehen wir jetzt einmal davon aus, der Feuerwehrangehörige geht stehend vor, dann beträgt die Höhe des Einbindepunktes über der Standfläche ca. 1,60m. Diese Länge (1,60m) plus die Seildifferenz sind schon mal locker ca. 2,00m Lageveränderung in Bezug auf die Standfläche. Jetzt kommt noch der Seildurchlauf, die Seildehnung und der in gewissen Rahmen immer vorhandene wenn auch geringe Seildurchhang hinzu, dann sind wir mit der Lageveränderung der unteren Spitze der Füße schon über den 3m mögliche freie Absturzhöhe unseres Beispiels. Zu der Rechnerischen Absturzhöhe sollte zusätzlich noch ein bisschen Freiraum als Sicherheit unter dem ggf. Einbrechenden/ Stürzenden liegen. Stürzt der Feuerwehrangehörige allerdings erst durch ein Dachfenster, wenn er z.B. in dessen Mitte steht, so kommen noch weitere Pendeleffekte hinzu, die die Sturzstrecke negativ beeinflussen.
Die oben zusammengerechnete Höhe könnte man natürlich für die im Beispiel aufgeführten 3m freien Sturzraum positiv beeinflussen. Dann müsste aber der Feuerwehrangehörige über das Dach bei einer ziemlichen Straffseilführung kriechen um die Höhe des Einbindepunktes über der Standfläche so gering wie möglich zu halten. Natürlich ist auch hier zusätzlich die Seillänge und die daraus resultierende Dehnung zu berücksichtigen. Also sind die 6m erforderlicher freier Sturzraum meiner Meinung nach nicht so utopisch. Deshalb finde ich, das auch hier die Erkundung des Gebäudeinneren und eine lokal dynamische Gefahrenbeurteilung unerlässlich ist.

Im Vorstieg ist das ganze noch mehr Strukturabhängig. Habe ich im unteren Bereich die Struktur so, das ich bei 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14m Zwischensicherungen setzen kann, kann ich einen Sturz mit Bodenkontakt weitestgehendst ausschließen. Habe ich jetzt aber eine Struktur (z.B.: Überlandstrommasten), wo ich auf 2m die erste Zwischensicherung setzen kann, bei 4m die zweite, so kann ich meiner Meinung nach bis zur Erstellung der dritten Zwischensicherung immer noch mit Bodenkontakt stürzen. Wer Zweifel an der Lageveränderung im Sturzfall aufgrund der unterschiedlichen Fakturen hat, dem sei einmal ein privater Besuch in einer Kletterhalle empfohlen um da an leicht überhängenden Wänden in entsprechenden Höhen einen Vorstiegssturz zu provozieren. Diese Erkenntnisse sind doch sehr lustig, wenn auch die Sturzhöhen im Vergleich zu draußen (geht mal in die Region vom Hanswerner Kögler klettern) in diesen Hallen sehr gering sind.
Absturzsicherung ist meiner Meinung nach eine sehr gute Sache, verbessert Sie doch bei korrekter Anwendung die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen im Einsatz erheblich, aber man sollte sich auch über die Gefahren und Einsatzgrenzen bewusst sein.

Alles natürlich meine private Meinung, über die man gern diskutieren kann.
Gruß Axel



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