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RubrikTaktik zurück
ThemaSchnellangriff vs C-42...Ein Erfahrungsbericht51 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW450004
Datum29.12.2007 12:26      MSG-Nr: [ 450004 ]26914 x gelesen
Infos:
  • 29.12.07 Video-Clip Rohrvornahme Schnellangriff vs. C-Schlauch
  • 29.12.07 Schlussbericht Unfall Köln
  • 29.12.07 BF FFM: Versuch Rohrvornahme
  • 29.12.07 BF FFM: Schlauchvornahme in Treppenräumen

  • Hallo,

    schön, dass es in der dt. Fw. immer noch nötig ist, Sachen zu wiederholen, die schon seit fast 20 Jahren als bekannt/bewiesen gelten und wozu es sogar zig Versuche an Unis und Feuerwehren gibt, die auch größtenteils alle dokumentiert UND veröffentlicht sind.

    Die Ergebnisse waren ausschlaggebend für meine Reformvorschläge zur FwDV 3 von 91 - 95 bzw. danach für die Entwicklung der SER "Löschangriff" (einer Staffel/Gruppe der Feuerwehr), als aus der FwDV 4 die FwDV 3 (neu) wurde. (Die Eckdaten der Veränderung stammen im Wesentlichen aus meinen ersten Reformvorschlägen, als man nicht mehr umhin konnte, diese zu verändern, weil der Druck der Basis zu groß wurde.)


    Geschrieben von Sebastian LaschkaMeiner Meinung nach ist der C42-Schlauch Sieger in allen Disziplinen.

    Herzlichen Glückwunsch...
    Damit hast Du schlicht und ergreifend Recht.


    Geschrieben von Sebastian LaschkaWarum sollte man laut FwDV 3 den Schnellangriff nur einsetzen, wenn nur ein Rohr vorgenommen werden muss. Es muss doch Versuche oder Erfahrungsberichte geben, die diese Vorschrift begründen. Kann mir da jemand weiterhelfen?

    Und bitte: Ich möchte keine unbegründeten Meinungen oder Vermutungen sehen, sondern was fundiertes.



    Auszug aus (steht da so in etwa seit 1999!):
    http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/atemschutz.html

    "Der vielerorts zur Einsatzbeschleunigung als erstes Einsatzmittel vorgebrachte Schnellangriff-Wasser von wasserführenden Löschfahrzeugen mit (formstabilen) Schläuchen hat Vor- aber auch erheblich Nachteile (vgl. DIETMANN, 1990):

    Vorteile:
    - Vorgehen mit "Wasser am Rohr" ist möglich
    - Es müssen keine Rollschläuche gewaschen, geprüft und gerollt werden.
    - Der Einsatz ist relativ schnell möglich.
    - Oft werden gerade an diesem S-Schlauch die wassersparenden und effektiveren "Sonder-"Rohre (z.B. Hohlstrahlrohre) angebracht. Man ist damit flexibler in der Wasseranwendung.
    Dies ist aber ein Vorteil des Strahlrohres und nicht des Schnellangriffs an sich!

    Nachteile bei der Anwendung des (formstabilen) Schnellangriffs:
    - Der Zeitverlust bei der notwendigen Vornahme eines 2. Rohres im Vergleich zur "konventionellen" Vornahme auch des 1. Rohres über einen Verteiler ist sehr groß, da dafür dann deutlich weniger Personal für alle notwendigen Tätigkeiten zur Verfügung steht.
    - Je länger (damit gleichzeitig meist umso dünner) die Schlauchleitung eines Schnellangriffs ist bzw. je weiter sie abgerollt wird (konstruktionsabhängig), umso mehr neigt diese zum ?Verdrillen? (verdreht sich in sich) und dadurch zum Verhaken. (Vgl. hierzu auch MAURER, 1996 und 1997)
    - Der Druckverlust in formstabilen Schläuchen ist je nach Schlauchlänge, dessen (Innen-) Zustand bzw. Qualität z.T. erheblich. Dies bedingt, daß die Pumpe nahe am Schließdruck betrieben werden muß, um z.B. bei einem 50 m langen Schnellangriff mit formbeständigen Druck-Schlauch DN 19 im 3. OG noch ausreichend Druck am Strahlrohr mit einer Wasserlieferung von > 100 l/min zu haben. Dieser Pumpenausgangsdruck steht aber auch an allen anderen Abgängen an!
    Dies bedeutet, daß von diesem Fahrzeug aus sicherheitstechnischer Sicht keine weiteren Rohre betrieben werden dürfen (z.B. B-Rohr-Einsatz)!
    Ausnahme: Kombinierte Hoch-/Normaldruckpumpen, wenn im Normaldruckbereich im HD-Betrieb (Schnellangriff) auf 8 - 10 bar begrenzt ist.
    - Die Verlängerung des Normaldruck-Schnellangriffsschlauches ist nur schwer möglich (insbesondere bei Wasser am Rohr!). Wird gar zwischen Pumpenausgang und S-Schlauch verlängert, ist der Einsatz je nach Schlauchmaterial in Frage gestellt, da am Ort der höchsten Belastung (Pumpenausgang) das schwächste Schlauchmaterial eingebaut wird.
    - Bei Hochdruckausführung darf der formstabile Schnellangriffs-Schlauch in Deutschland nicht verlängert werden.
    - Je nach Ausführung z.T. relativ schwerer Schlauch.
    - Das Wasser im Schlauch muß immer mitgezogen werden (Gewicht!).
    - Muß auf der gesamten Länge nachgezogen werden, bei etwas größeren Entfernungen oder spätestens ab dem 1. OG über den Treppenraum, ist sowohl mehr Personal als auch mehr Zeit als beim "konventionellen" Vorgehen nötig. (Große Reibung der gummierten Außenhaut an Ecken und Kanten, vgl. UNTERHALT, 1999; FISCHER, 2001; GROSS, 2001.)
    - Der formstabile Schnellangriff benötigt erheblichen Platz und bringt zusätzliches Gewicht im Löschfahrzeug. Er ist im Verhältnis zum C- (oder auch D-)Schlauch in Buchten um das ca. 40 ? 50-fache teurer! Sein Nutzwert ist aber nicht um den gleichen Faktor höher. Ein formstabiler Schnellangriff (noch dazu mit elektrischer Aufwicklung ) ist allenfalls bei Feuerwehren mit sehr hoher Einsatzfrequenz im Bereich der Kleinbrände ?rentabel?. Die Überarbeitung der DIN-Vorgaben zu den Löschfahrzeugen erlauben daher seit ca. 2000 wieder die Nutzung des C- bzw. D-Schlauches (in Buchten) als ?Schnellangriff? (= Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe).

    Fazit:
    Der Einsatz eines formstabilen S-Schlauches ist nur dort angebracht und sinnvoll, wo man sicher ist,
    - den Brand mit einem Strahlrohr (und zwar dem auf dem Schnellangriff) bekämpfen zu können und
    - den S-Schlauch nicht verlängern zu müssen!
    In der Praxis beschränkt sich dies dann auf übersichtliche Einsatzstellen im Freien (z.B. PKW-, Container-Brand).

    Vielfach wird der Schnellangriffsschlauch leider taktisch völlig falsch eingesetzt. Offensichtlich wird das Wort ?Schnellangriff? missverstanden. Mit ganz wenigen Ausnahmen ist sein Einsatz taktisch und zeitlich sowie in der Beschaffung und Unterhaltung unökonomisch."



    Sowie aus:
    http://www.standardeinsatzregel.org/de/home/die_broschueren/ser_st/gr_im_loescheinsatz/index.html

    "Nach FwDV 4 gibt es Strahlrohrdurchflüsse von 100, 200, 400 und 800 l/min, die nach wie vor jeweils auf Schlauchdurchmesser von 52 mm und 75 mm abgestimmt sind. Technik und Taktik greifen hier unmittelbar ineinander (vgl. auch STRÖMDAHL 1953). Beim "normalen" Löschangriff nach FwDV 4 ? also ohne überlange Angriffsleitungen und ohne Strahlrohrleistungen im Bereich eines B-Rohres ? sind auch bei der Verwendung von C 42 Angriffschläuchen Berechnungen der Reibungsverluste nicht erforderlich, da die Strömungsgeschwindigkeiten unter 2 m/s bleiben.



    Tab. 1.1: Druckverluste je Schlauch in Abhängigkeit vom Durchfluss in der Ebene (berechnet nach DIN 14 811) (Tabelle Hanswerner Kögler, aus DE VRIES, 2004)

    [LIEGT ALS EXCEL-TABELLE VOR]

    Wird jetzt im ?hydraulischen System ?Löschangriff?? eine Komponente verändert, z.B. eine Angriffsleitung - vielleicht sogar mit einer C-42-Leitung oder noch schlimmer mit einem Schnellangriffsschlauch S 32 bzw. DN 25 ? mit einem Durchfluß von 400 l/min oder 600 l/min statt 100 bis 200 l/min, dann kann ?das deutsche? System ?nach FwDV 3 bzw. 4? sehr schnell instabil werden. Außerdem muß bedacht werden, dass in Deutschland ? anders in den USA, wo jede Angriffsleitung direkt ab Pumpenausgang verlegt wird ? immer über einen Verteiler gegangen wird. Meist werden für die 2. und 3. Angriffsleitung jedoch Mehrzweckstrahlrohre verwendet. Kommen noch unterschiedliche Leitungslängen und Höhenunterschiede hinzu, so kann nicht eindeutig bestimmt werden, welches Strahlrohr mit welchem Druck und welchem Wasserdurchfluß betrieben wird. Dies führt auch dazu, dass alle Regelungen bzw. Vorschriften über Strahlrohrdrücke und ?durchflußmengen (z.B. Abstandsregeln für elektrische Anlagen < 1000 V) im praktischen Einsatz nicht realisierbar sind.
    Wenn dazu noch mehrere Pumpenabgänge genutzt (z.B. Abgang mit dem Schnellangriff mit 50 m DN 25 und B-Abgang mit einem B-Rohr) werden, so treten neben hydraulischen Problemen auch noch erhebliche Sicherheitsprobleme auf. Die FP muß z.B. dann nahe Schließdruck gefahren werden, um den Schnellangriff mit ausreichend Druck für z.B. ein 200 l/min Hohlstrahlrohr mit einem optimalen Arbeitsdruck von 7 ? 8 bar versorgen zu können. Dieser Druck steht dann aber nahezu unreduziert auch am B-Rohr an!"


    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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     29.12.2007 02:46 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     29.12.2007 02:59 Chri7sto7f S7., Vilseck
     29.12.2007 03:13 Juli7an 7H., Stemwede
     29.12.2007 04:05 Thor7ben7 G.7, Leese <-> OS
     29.12.2007 06:46 Jan 7Ole7 U.7, Hamburg
     29.12.2007 06:58 Dirk7 J.7, Edmonton
     29.12.2007 11:07 Chri7sti7an 7S., Wasserburg/Bodensee
     29.12.2007 11:13 Ralf7 S.7, Gerlingen
     29.12.2007 17:29 Dani7el 7N., Malsch-Völkersbach
     29.12.2007 18:35 Chri7sti7an 7S., Wasserburg/Bodensee
     29.12.2007 21:50 ., Speyer
     29.12.2007 11:06 ., Mühlenbeck
     29.12.2007 12:26 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     29.12.2007 22:40 Chri7sto7f S7., Vilseck
     30.12.2007 10:30 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     30.12.2007 11:31 Thom7as 7K., Neuhaus
     31.12.2007 00:10 ., Braunschweig
     31.12.2007 01:26 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     31.12.2007 01:52 Jens7 F.7, Wernau
     31.12.2007 01:58 ., Grafschaft
     31.12.2007 09:17 Chri7sti7an 7S., Wasserburg/Bodensee
     31.12.2007 11:06 Dani7el 7G., Überherrn
     31.12.2007 02:27 Flor7ian7 H.7, Münnerstadt
     31.12.2007 15:13 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     29.12.2007 20:56 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     30.12.2007 01:37 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     30.12.2007 01:43 Jens7 F.7, Wernau
     30.12.2007 02:05 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     30.12.2007 11:31 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     30.12.2007 17:40 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     30.12.2007 17:43 Jan 7N., Ratingen
     30.12.2007 11:35 Thom7as 7K., Neuhaus
     31.12.2007 12:39 ., Hohnstorf/Elbe
     31.12.2007 17:41 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     31.12.2007 19:45 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     31.12.2007 20:06 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     31.12.2007 20:32 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     31.12.2007 20:09 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     31.12.2007 20:42 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     31.12.2007 20:47 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     31.12.2007 20:58 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     31.12.2007 21:23 ., Grafschaft
     31.12.2007 21:26 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     01.01.2008 03:55 Seba7sti7an 7L., Himmelkron
     01.01.2008 13:03 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     01.01.2008 14:05 Marc7o D7., Korntal-Münchingen
     01.01.2008 17:25 Lars7 T.7, Oerel
     31.12.2007 20:09 ., Grafschaft
     01.01.2008 13:45 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     01.01.2008 10:42 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
     01.01.2008 15:18 Chri7sti7an 7S., Wasserburg/Bodensee

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