Geschrieben von Jürgen HäfnerSind wir alle so abgebrüht, dass "Helden" uns nur noch ein müdes Lächeln abringen und den Kommentar: Na, mal wieder das geschwollene Ego poliert?
Nee, dass sind auch die Schreiber nicht.
Die meisten wüssten auch gar nicht, wie es ihnen in einer Situation, in der "Heldentum" (wie das auch immer zu definieren ist) gefragt ist, reagieren würden.
Hier wird einmal mehr demonstriert, wie weit Wirklichkeit und Wahrheit auseinander liegen. Mann lässt den Coolen Typen heraushängen, oftmals auch, ohne sich selbst schon einmal in einer solchen Situation befunden zu haben.
Da gehen denn Gedanken durch den Kopf, dass die eigene Leistung eigentlich ja noch nie so richtig anerkannt wurde, man aber, wenn man ehrlich ist, vielleicht auch noch nie etwas besonderes Zeigen konnte. Die Entwicklung gab es einfach nicht her.
Der Neid ist es denn auch, die Dinge, die andere Mitmenschen auf das Podest heben, so lange herabzuwürdigen, bis sich diese Menschen dann vor dem geistigen Auge wieder auf der Gleichen Ebene befinden, in der man sich selbst sieht. Man schaft sich damit dann wieder seine eigene Heile Welt und stellt den inneren Frieden wieder her.
Das, was Jan beschrieben hat ist auch nicht in dieser Rubrik einzustufen. Er hat eine Situation beschrieben, in die man hinein gerät und sie mental mehr oder weniger gut meistern muß. So stellen sich die viel schlimmeren Gedanken, wo es dann vielleicht auch noch um tote Menschen geht, erst auf der Heimfahrt oder am nächsten Tag ein. Es herrscht, außer fragmentarisch aufblitzender Bilder nur noch geistige Stille. Da ist der Mensch dann mit seinen Eindrücken allein und keiner bewundert ihn.
Ist das ein Held? Hat er einen Menschen mit freiem Oberkörper aus dem Hochofen gerettet? Nein, denn diese so genannten Helden sind oftmals nur Menschen, die in ihrer unendlichen Blödheit einfach nur Glück hatten.
Jeder Mensch braucht Anerkennung aus seinem Wirkungsbereich und strebt auch danach. Fast jeder liest auch mit einer gewissen Genugtuung seinen eigenen Namen in einem wohlwollendem Pressebericht. Wer das Gegenteil behauptet, lügt oder ist unnormal veranlagt. Wenn man sich nun in dieser Richtung, mangels Gelegenheit noch nicht entfalten konnte, sollte man sich ein neues Betätigungsfeld suchen, bevor man es anderen neidet.
Hierzu gab es vor etwa 10 Jahren mal eine Untersuchung. Es wurde ermittelt, welche Charaktere sich welche Berufe oder Hobbys aussuchen. Für einige Mitmenschen wäre die Selbsterkenntnis aus dieser Untersuchung sicher ein Genickschuss.
Gruss
Jürgen Wenzel
Neue Ausgabe 12/07 / TETRA-Digitalfunk im THW // Das THW in Google Earth
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