Hallo Tobias,
meine Erfahrungen basieren auf einem 4 oder 5 tägigem Einsatz beim Muldehochwasser 2002 in Döbeln.
Vorweg muss man sagen, dass wir bis dato mit mehrtägigen Einsätzen, fernab unseres Landkreises, keine Erfahrung hatten. Ein wenig problematisch war dazu die kurze relativ kurze Reaktionszeit von weniger als 24 Stunden vom Schadenseintritt ( Durchmarsch der Flutwelle durch Döbeln ) bis zu unserem Abmarsch.
Unser "Hochwasserzug" bestand aus LF 16-TS ( Bundfahrzeug ), LKW und 2 x MTW. An der Beladung des LF wurde nichts verändert.
PSA wurde komplett mitgeführt ( Arbeitskleidung + Bekleidung für Brandeinsätze ), da nicht ausgeschlossen werden konnte, das wir auch normale Feuerwehreinsätze fahren ( das zweite Kontingent, das uns ablöste, musste das afaik auch mehrmals tun ). Zur Unterbringung der PSA erhielt jeder einen großen Plastikmüllsack, was anfangs zum Schmunzeln anregte, im nachhinein aber als sehr gute Entscheidung erkannt wurde ( "schwarz/weiss" Trennung / Unterbringung der völlig mit Schlamm kontaminierten Arbeitskleidung ).
Verpflegung wurde nur wenig mitgeführt, da wir die Zusage hatten das diese vor Ort durch HiOrgs gewährleistet ist.
Trinkwasser hatten wir in Form von Mineralwasserkisten auf dem LKW dabei, für ca. drei bis vier Tage.
Außerdem Kraftstoff für Fahrzeuge und Geräte ( Pumpen, Stromerzeuger ), da wir nichts über die Versorgungslage vor Ort wussten und uns die Lage nur als "katastrophal" geschildert wurde.
Außerdem Bargeld für Beschaffungen vor Ort ( vom Sicherheitsaspekt her sicher problematisch, aber da die Stromversorgung großflächig ausgefallen sein sollte, gingen wir davon aus, das Kartenzahlung nicht möglich ist ).
Persönliches (Schlafsack, Isomatte, Unterwäsche, Hygieneartikel usw ). führte jeder in einer Sporttasche oder einem Rucksack/Seesack mit.
Probleme gab es im Dauerbetrieb mit den Stromerzeugern, die machten nach ein paar Tagen einer nach dem anderen die Grätsche. Wie das repariert wurde kann ich nicht sagen.
Auf jeden Fall ist es sicher sinnvoll entsprechende Ersatzteile für Stromerzeuger, Pumpen, Kettensäge usw. ( je nach Einsatzart ) dabei zu haben.
Mit einem LF alleine wird man bei so etwas schon aus Gründen der maximalen Zuladung schnell an seine Grenzen stoßen, es sei denn vor Ort ist alles perfekt organisiert und man muss nichts groß mitnehmen [ optimismus mode on ]
mkG
Marc
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