Hallo,
1. so weit ich richtig informiert bin, wird zum nächsten Jahr die Wettbewerbsordnung bzgl. der FwDV 3 geändert.
2. Natürlich bildet der Wettbewerb nur einen mehr oder weniger realitätsfremden Ausschnitt aus dem Feuerwehralltag ab. Andererseits kann durch das Üben für den Wettbewerb der grundsätzliche dreiteilige Aufbau eines Löschangriffs vermittelt werden. Hinzu kommen Fertigkeiten wie Knoten und das Kuppeln von Saugschläuchen, sowie der richtige Umgang mit Strahlrohren (Schließen beim Ablegen, etc.). Darüber hinaus schweißt das gemeinsame Ziel die Gruppe enger zusammen. Meiner Meinung nach ist das grundsätzlich eine Frage der Motivation der Gruppe. Als ich 1998 die Jugendfeuerwehr übernommen habe, wurden wir Vorletzter immerhin eine Steigerung um einen Platz. Die damaligen Jugendfeuerwehrkameraden, waren damit zufrieden nicht Letzter geworden zu sein. Die Übungen für die Wettbewerbe liefen zumeist nur unter Murren der Jugendlichen ab, die Produktivität der Übungen war eher miserabel, wir haben deshalb teilweise 12 Wochen vor den Wettbewerben angefangen zu üben. An dieser Stelle ist es meiner Meinung nach Aufgabe des Jugendfeuerwehrwartes entsprechend zu motivieren. Im Jahr darauf wurden wir 40 von immerhin knapp 70 teilnehmenden Gruppen. Wir konnten uns so immer weiter verbessern, jedes Mal war die Motivation der Jugendlichen größer es beim nächsten Mal besser zu machen und sicherlich auch die Erkenntnis, dass wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, sich dieses gemeinsam, mit der Gruppe, auch erarbeiten kann. Mittlerweile wollen unsere Jugendlichen an diesen Wettbewerben teilnehmen, sie Fragen sogar ob wir uns nicht die Zeit nehmen könnten in den letzten beiden Wochen vor den Wettbewerben einen zusätzlichen Termin zum Üben zu ermöglichen. Wir haben in diesem Jahr an letztlich 9 Terminen für den Bundeswettbewerb geübt und haben den ersten Platz erreicht.
Ich finde, dass die Erkenntnis, sich im Leben Ziele zu setzen um diese sich dann auch zuerarbeiten, viel mehr wert ist, auch außerhalb des Feuerwehrlebens, als das feuerwehrtechnische Wissen welches man in der Zeit der Wettbewerbsvorbereitung stattdessen hätte vermitteln können.
So jetzt muss ich aber aufhören, sonst denkt noch irgendjemand ich wär’ Sozialpädagoge mit Birkenstock-Sandalen und selbstgestrickten Socken *grins*.
Zum Abschluss: Ja ich finde, dass der Bundeswettbewerb eine sinnvolle Ergänzung der Jugendarbeit innerhalb der Jugendfeuerwehr ist.
Beste Grüße
Nico
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