1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
Hallo,
Geschrieben von Thorsten Schlotterhier wird auch drüber diskutiert:
Forum
Was mir bei der Diskussion, die Thorsten verlinkt hat, sauer aufstößt ist User "Monschi" und sein Kommentar, es handele sich um das Geschwätz von Irren und die, welche Westen für sinnvoll halten, hätten "den Knall nicht gehört".
Ganz offensichtlich hat dieser "Monschi" den einsatztaktischen Hintergrund einer Schutzweste nicht verstanden, aber dazu später mehr.
Wenn ich mir das so durchlese, meine ich fast ein déjà-vu Erlebnis zu haben. Eine sehr ähnliche Diskussion - mit einer sehr ähnlichen Argumentationsweise hatten wir schon einmal ( bzw. haben wir noch ) als es um PSA ging.
Überhosen, Nomexhandschuhe, Flammschutzhauben - "diesen Mist braucht man nicht, der verleitet einen nur dazu zu weit rein zu gehen, so weit darf ein FM gar nicht ans Feuer ran, da muss man sich vorher zurück ziehen...."
Die Leute, die sich damals für den heutigen PSA-Standard eingesetzt haben, wurden nicht selten als "Spinner" bezeichnet - und denn Sinn z.B. einer Überhose ( und das moderen PSA eben NICHT dazu da ist, um näher ans Feuer zu gehen ) haben viele heute noch nicht begriffen.
Ich selber komme aus einer FF, die nichts mit dem Rettungsdienst zu tun hat ( das macht bei uns das DRK ), aber wenn RD Angehörige persönlich für sich entschieden haben eine Schutzweste zu tragen ( aufgrund eigener Erfahrungen ), dann werden die sich ihre Gedanken darüber gemacht haben.
Es geht, wie auch in der "rauchende Colts" Diskussion gar nicht darum, an vorderster Front Polizeiarbeit zu machen. Nicht in gefährliche Situationen gehen, wenn es brenzlig wird Rückzug, alles gut und richtig, aber:
- Nicht immer ist eine Situation von Anfang an gefährlich bzw. wird als solche erkannt ( Eskalierung während der RD Maßnahmen )
- Nicht immer ist ein sofortiger Rückzug möglich.
Die Diskussionen zu diesem Thema werden teilweise sehr emotional geführt. Ein Grund dafür ist m.E. der, dass wie hier vor einem Wandel stehen ( bzw. mitten drin sind ), den sich viele nicht eingestehen wollen.
Während die Polizei sich schon seit Jahrzehnten daran gewöhnen muss, eben nicht mehr nur der "Freund und Helfer" zu sein, sondern für gewisse Gruppen in unserer Gesellschaft schlicht das Feindbild darstellt, geht die Denkweise wenn es um Feuerwehr und RD geht sowohl in der Bevölkerung, als auch in den HiOrgs selbst immer noch davon aus, das wie immer die Guten sind, immer als neutrale Helfer angesehen und akzeptiert werden - auch wenn dieses (Wunsch-)Denken mit der Realität immer weniger Schritt halten kann.
Die gesellschaftliche Entwicklung geht leider in die Richtung, das aus oft nichtigem Anlass immer häufiger brachiale Gewalt angewendet wird. Das wird m.E. in Zukunft nicht besser und es wird auch an uns HiOrgs nicht spurlos vorbei gehen.
Nur fürchte ich, dass hier ( wie auch bei PSA ) wieder einmal lernen durch Schmerz angesagt sein wird.
Ich denke nicht, dass Schutzwesten als allgemeiner Standard im RD sinnvoll und notwendig sind. Wenn aber jemand in der Nachtschicht gerne eine hätte, wenn es zum xten Mal in die gleiche Disko geht um Gewaltopfer zu versorgen, dann tue ich das nicht als Quatsch oder Schwachsinn ab.
mkG
Marc
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