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RubrikEinsatz zurück
ThemaHaus nach gelöschtem Schornsteinbrand abgebrannt28 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW527276
Datum11.12.2008 16:57      MSG-Nr: [ 527276 ]12914 x gelesen
Infos:
  • 12.12.08 Pressebericht mit Bild (Schornsteinbrand)
  • 11.12.08 FAQ: Schornsteinbrände auf www.FEUERWEHR.de
  • 11.12.08 Schornsteinbrand - Infos des Landesinnungsverbandes für das bayerischen Kaminkehrerhandwerk

  • Geschrieben von Henning Rolapp würde man mit Wasser löschen, entstünde eine Menge Wasserdampf, der den Kamin reißen lassen würde.

    das mit dem Wasserdampfproblem ist im Prinzip richtig


    Geschrieben von Henning RolappDer zuständige Schornsteinfeger sei noch am Nachmittag am Haus gewesen und habe nichts Auffälliges bemerkt.

    den muss man eh immer dazu holen...

    aber irgendwas muss schief gegangen sein, z.B. die Weiterleitung der Hitze ins Gebälk, in alte brennbare Isolierungen usw., weil sonst wäre das nicht passiert:

    Geschrieben von Henning RolappDoch in der Nacht zu gestern wurden die Retter erneut zu dem Hof in Süderlügum (Kreis Nordfriesland) gerufen. „Als wir eintrafen, stand das Haus bereits in hellen Flammen“,

    Vgl. Auszug aus:
    http://www.einsatzleiterhandbuch.org/

    3 - Brände - Schornsteine

    Allgemeines

    Erscheinungsbild
    • Dichte, gepresste, anfangs hellweiße, später schwarz/gelbe Rauchwolken.
    • Starker Funkenflug (Flocken- bzw. Staubrußbrand).
    • Lange Flammen schlagen aus dem Schornstein (Glanzrußbrand).


    Nachweis
    • Hohe Außentemperatur des Schornsteines (ca. 100-300°C), besonders bei Altbauten.
    • Flammen-, Funken- und Glutbildung im Schornstein.
    • Starke Rauchentwicklung und Funkenflug.

    Gefahren
    • Brandausbreitung durch Funkenflug.
    • Mögliche Verstopfung des Schornsteines durch Quellverhalten des Rußes.
    • Brandausbreitung durch Wärmeleitung und –strahlung, vor allem in Altbauten, möglich. (Auf Hohlräume und Zwischendecken achten, möglichst. Wärmebildkameras benutzen!)
    • Durchbrennen von alten, nur mit Blechdeckeln verschlossene, unbenutzten Feuerstättenanschlüsse.
    • Rissbildung durch hohe Verbrennungstemperatur im Schornstein.

    • Einsturzgefahr durch Längendehnung bei gezogenen Schornsteinen.
    • Absturzgefahr von Schornsteinaufsätzen und -verlängerungen durch die Wärmedehnung.
    • Abbrennen von über den Schornstein geführten (isolierten) Stromleitungen.
    • Kurzschlussgefahr durch Schmelzen von an der Schornsteinwange verlegtenStromkabeln.
    • Rauchaustritt durch Feuerstättenanschlüsse, Dehnungsrisse oder beschädigte Reinigungsverschlüsse.
    • Aufgestaute, brennbare Gase können zu Verpuffungen führen!


    Maßnahmen

    Allgemeine Maßnahmen
    • Eigenschutz sicherstellen (evtl. Atemschutz, Hitzeschutz an den Händen und Schutzbrille)!
    • Bezirksschornsteinfegermeister verständigen. .
    • Hausbewohner informieren; Zugang zu allen Wohnungen durch die der Schornstein führt schaffen.
    • Brandausbreitung verhindern.
    • Mannschaft und Gerät zur Ortung und Bekämpfung von Sekundärbränden bereithalten. Dachfenster und Dachluken in der Umgebung schließen.
    • Ständige Kontrolle der Außenflächen des Kamins auf allen Etagen, brennbare Gegenstände wegrücken , Bilder und Kleidungsstücke abhängen, angrenzende Holzkonstruktionen (Böden, Balken) evtl. kühlen. Dabei auf Verhältnismäßigkeit der Mittel achten (unnötigen Wasserschaden vermeiden!).

    Brandbekämpfung
    • Kein Wasser zur Brandbekämpfung im Schornstein verwenden (Berstgefahr!)!
    • ; Funkenflug im Außenbereich durch Wasserschleier niederschlagen.
    • .
    • Feuerungsanlage abschalten, evtl. das Brandgut aus Feststofföfen ausräumen.
    • Bereithalten von Löschmittel auf allen Geschossen!
    • Funkverbindung zwischen Kehr- und Räumtrupp herstellen.
    • Schornstein möglichst vom DACH (Nomexhaube und Schutzbrille tragen) aus mit Schornsteinkehrgerät kehren, falls dies nicht möglich ist, höchst gelegene Revisionsöffnung benutzen.
    Dabei VOR dem Öffnen erst Kehrgerät, Löschmittel, Hitzeschutz, Löschdecke (falls die Revisionsöffnung durch den Brand beschädigt/zerstört wurde) und Schuttmulde bereitstellen. Bei Reinigung von der oberen Öffnung ZUERST nach oben mit den Stahlstangen aus dem Schornsteinfegerwerkzeugsatz reinigen (Abzug der Brandgase durch Thermik nach oben ermöglichen!). Schornstein nach unten zunächst nur mit der Stahlkugel, besser einer Fallgranate, aber ohne Besen durchkehren und vom unteren Trupp per Funk bestätigen lassen, wenn das Kehrgerät die Schornsteinsohle erreicht hat.
    • Metallgefäß mit Wasser zum Kühlen des Kehrgerätes bereithalten, bei Holzböden ist zur Brandverhütung eine Löschdecke vor der Reinigungsöffnung auszubreiten.
    • An der am tiefsten gelegenen Öffnung ist der herausgekehrte Ruß bzw. die Schlacke zu entnehmen und in Metallbehälter(Schuttmulde) zu füllen (im Freien ablöschen!).
    • Während des Kehrens untere Reinigungsöffnung verschließen.
    • Bei gezogenen Schornsteinen besteht Einsturzgefahr, wenn die unterstützende Konstruktion durch den Brand geschwächt oder zerstört wird!
    • Auf Zungendurchbrüche bei schräggeführten mehrzügigen Schornsteinen achten (Kugel und Besen erscheinen dann an der Entnahmeöffnung in einem anderen Schornstein als dem, wo sie eingelassen wurden)! Evtl. ist hier eine andere Reinigungsöffnung zu benutzen oder unterhalb des Durchbruchs muß eine Öffnung gebrochen werden.
    • Hinweis: Der Einsatz von Pulverlöschern führt in den meisten Fällen nicht zum gewünschten Erfolg. Gefahr der Pulverausbreitung im gesamten Gebäude)


    Abschließende Maßnahmen
    • Kontrolle des Schornsteininneren (mit Spiegel) und seiner Umgebung. Hierzu möglichst auch Fernthermometer (IR-Thermometer) und/oder Wärmebildkamera einsetzen.
    • Nachkontrolle der Einsatzstelle (v.a. bei Schornsteinen aus Mauerziegeln ohne Innenrohr und bei älteren Gebäuden) auch auf Dehnungsrisse, diese ggf. zur späteren Schadensermittlung bzw. -beseitigung markieren (Kreide, Bleistift).
    • Einsatzstelle dem Bezirksschornsteinfegermeister oder V.i.A. übergeben.

    Benachrichtigen:
    - Bezirksschornsteinfegermeister
    - EVU (Energieversorger) wenn Stromleitungen betroffen sind.__________________
    - __________________
    - __________________


    Literaturhinweise:
    - Bins: Brandschutz der Feuerungsanlagen, Die Roten Hefte, Nr. 23, Kohlhammer Verlag, Stuttgart,
    - Staatliche Feuerwehrschule Würzburg: Winterschulung 2001/2002, Kaminbrände, brandwacht 6/2001
    - Wendel, Klaus: Schornsteinbrandbekämpfung, Lehrunterlage.

    Autor: D. Aschenbrenner, K. Wendel


    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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