Geschrieben von Udo WalbrodtObwohl ich mir oft nicht sicher bin ob die Kollegen die die Forderung 48 auf den Wachen vertreten (müssen?) die Folgen wirklich begriffen haben.
Von der Entwicklung der Arbeitszeitdiskussion wurden die Gewerkschaften in letzter Konsequenz genau so überrollt, wie die Arbeitgeber. Arbeitsschutzgründe hören sich ja zunächst mal nach einem uralten Gewerkschaftsthema an, nur leider bedeutet das nicht für alle das gleiche. Was für den einen eine tolle Entwicklung darstellt, ist für den anderen eine Verschlechterung.
Selbst innerhalb der Feuerwehren gibt es da unterschiedliche Gesichtspunkte. Wenn man sich die Auslastung mancher RTWs ansieht, ist es kaum noch zu verantworten, eine Besatzung da 24Std. drauf fahren zu lassen. Auf der anderen Seite ist das eben nicht die Regel.
Es ist zweifelhaft, ob eine Gewerkschaft, die den gesamten öffentlichen Dienst vertritt, solche verzwickten Sachverhalte, die es sicher auch in anderen Berufsgruppen gibt, überhaupt angemessen bei ihrer Meinungsbildung berücksichtigen kann.
Es ist doch bezeichnend, wenn bei einer Anhörung im NRW Landtag, bei der es explizit um die Belange von Feuerwehrleuten (Ruhegehaltsfähigkeit der Feuerwehrzulage) ging, die Gewerkschaften irgendwelche Funktionäre schickten, und nicht ein Feuerwehrmann dabei war, der aus erster Hand ein authentisches Bild zeichnen konnte, wie die lebenslangen Erschwernisse des Feuerwehrdienstes auch nach der Pensionierung nachwirken. Sicher gab es zahlreiche schriftliche Stellungsnahmen der Interessenverbände, aber da wurde auf jeden Fall eine Chance nicht genutzt...
Geschrieben von Udo WalbrodtHier müssten ganz klar die oberen Funktionäre mal alle Fakten auf den Tisch packen.
Das werden sie nicht tun, denn erstens vermute ich, dass die selbst nicht einschätzen können, wo die Reise hingeht, und zum zweiten könnte es ja sein, dass sie sagen müßten: Wir haben immer das große Ganze im Auge, und weniger Arbeiten ist immer gut, ob ihr wenigen Feuerwehrleute nun ein paar mal mehr zum Dienst kommen müßt, ist im Sinne der gesamten Arbeitnehmerschaft unerheblich...
Von den Besonderheiten, die sich durch das Beamtenverhältnis ergeben, mal ganz zu schweigen...
Geschrieben von Udo WalbrodtDie Ansätze sind mir bekannt aber auch dort steht in den Zielen, Zitat: "Beibehaltung des 24 Std. Dienstes (auch in der 48 Std. Woche)". Dieser Satz ohne Erläuterung ist auch nicht geeignet die 48 Problematik diff. zu behandeln.
Sicherlich ist da noch ne ganze Menge Diskussionsbedarf und Entwicklungspotential, aber es ist doch erfrischend, die Anfänge einer Organisation zu erleben, die durchweg um die Probleme weiss, und deren Wortführern man nicht erklären muß, wie die Feuerwehr funktioniert.
Es kann nicht schaden, den etablierten Gewerkschaften mal zu zeigen, dass sie eingerostet sind und sich viel zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben...
Im übrigen ist die Arbeitszeit nicht das einzige Thema, bei dem es schlimmeres zu verhüten gilt.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Reimer
*Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum*
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