Die Problembeschreibung ist korrekt. Allerdings handelt es sich nicht um ein feuerwehrspezifisches Problem sondern um eine Entwicklung welche sämtliche Teilbereiche moderner und postmodrner Gesellschaften betrifft. Diese Arbeitsteilung geht mit der Modernisierung einher und kann schon seit der Frühzeit menschlicher Entwicklung beobachtet werden. In Urgesellschaften ist jedes Individuum Jäger, Bauer, Hirte, Heiler, Zimmermann etc. Später bildeten sich spezialisierte Handwerke heraus. Das geht heute so weit, dass viele Menschen wohl noch einen Garten haben aber die Pflege desselben einem Fachmann überlassen da dies rationaler ist. Aufwand und Ertrag stehen vor dem Hintergrund ihrer Erwerbstätigkeit nicht im angemessenen Verhältnis. Ähnlich verhält es sich mit den freiwilligen Lösch- bzw. Rettungsdiensten. Früher waren alle Dorfbewohner dabei. Später kam es zur Spezialisierung, d.h. zur Arbeitsteilung indem diese Aufgabe der spezialisierten Institution Feuerwehr übertagen wurde. Dies geschah weil diese Spezialisierung im Rahmen der fortschreitenden Arbeitsteilung Effiziensvorteile barg und den einzelnen Bürger von einer Verpflichtung entlastete. Es ist daher absolut vorhersehbar, dass wir einer Zeit noch stärkerer Spezialisierung und Arbeitsteilung entgegengehen bzw. schon mittendrin sind. Wir werden kleinere Personalstärken und höhere Spezialisierung erleben. Parallel dazu werden öffentliche und privatwirtschaftliche Strukturen auf professioneller bzw. kommerzieller Basis mitmischen und sich zum Teil mit freiwilligen Einrichtungen vermischen bzw. ergänzen.
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