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RubrikFeuerwehr-Historik zurück
ThemaFreiwillige Feuerwehren: Einst und Jetzt48 Beiträge
AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen531520
Datum30.12.2008 22:13      MSG-Nr: [ 531520 ]12548 x gelesen

Hallo,

geschrieben von Hanswerner Kögler:
Der Sachsenspiegel 13.Jhdt, Feuerordnungen: Erfurt 1351, München 1370...
Was ist bei Dir "spätes" und "ausgehendes" Mittelalter?

Bingo, genau die angeführten Jahrhunderte. Das Mittelalter beginnt schon mit dem Ende der Völkerwanderung um etwa das Jahr 500 und endet mit dem Beginn der Neuzeit um ca. 1500; und das ist nicht nur bei mir so bzw. habe ich mir das nicht ausgedacht. Mit "Mittelalter" werden gemeinhin Ritter, Burgen und (welcher Begriff paßt hier eigentlich nicht so 100%ig...? :) die ersten Städte usw. assoziiert - Dies allerdings wäre in erster Linie eher das Hochmittelalter, als Kaiser noch von Pfalz zu Pfalz reisten und die meisten Städten sich eher noch i.G. - in Gründung befanden. Der Aufstieg der Städte und des Bürgertums derselben markiert den Beginn des Spätmittelalters ab dem 13. Jhdt.


Aber Eisern war es Brandschutz! Das er taktisch, technisch noch wenig vermochte steht auf einem anderen Blatt.
Ich würde den mehr oder weniger regelmäßigen Niedergang ganzer Stadtviertel oder gar Städte nicht unbedingt als "Brandschutz" bezeichnen - und stehe damit auch nicht so ganz allein; aber bitte.


Und dazu hast Du Belege?
Na aber, was denkst Du denn (und am Rande: Ich habe mich mit der Materie im Ganzen schon ein klein wenig beschäftigt): Ich dachte an sich zunächst an die 1750 gegründete "kurhannöversche Brand-Assecurations-Societät", die bis heute in Form der VGH fortbesteht, aber siehe da: Als älteste Versicherung der Welt gilt heute laut Wikipedia die "Hamburger Feuerkasse", gegründet 1676, ein weiteres Bespiel wäre noch die "Berliner Feuersocietät" von 1718. Mit dem Aufkommen der Feuerversicherungen sank übrigens auch die Bereitschaft, sich bei der Brandbekämpfung übermäßig zu engagieren - man war ja nun versichert.


Was hat das mit den Befreiungskriegen zu tun?
Tut mir leid, kann ich auch nix für. Die Befreiungskriege und der nachfolgende Wiener Kongress markieren nun mal eine Zeitenwende, in den folgenden 100 Jahren, bzw. 103, nimmt man 1815 bis 1918, tat sich mal richtig was.


War damit die Kleinstaaterei überwunden?
Nö, aber was hat das zunächst mit dem Entstehen Freiwilliger Feuerwehren - nur um mal zur Überschrift zurückzukehren - zu tun?


Richtig, die BF B war die erste "Berufsfeuerwehr" in D (1851), die erste Freiwillige Feuerwehr (die man entspr. so bezeichnen sollte) war die FF Meißen 1841, also etwas eher aber geht im Rauschen der Geschichte unter.
Meißen, Durlach usw. sind bekannt, daher schrieb ich im Folgenden auch älter als der weit überwiegende Teil der deutschen FF, die FF vor 1851 waren noch eher vereinzelte Randerscheinungen. Mir ging es nur darum, daß die aufgestellte These "die ersten FF enstanden vor den ersten BF" so verkürzt (auch) nicht zutrifft.


Sicher waren es fortschrittliche Kräfte der Gesellschaft, die diese in der Hauptsache schufen. Deshalb ging die Entwicklung auf dem Lande auch etwas hinterher (meine FF: 1898).
Fortschrittliche Kräfte ja, auf dem Lande nicht unbedingt. Meißen gilt heute in der Tat als älteste deutsche FF, in der Fläche setzte sich die Idee der FF aber offensichtlich zunächst in Südwestdeutschland durch, was die große Anzahl von Wehren mit Gründungsdatum um das Jahr 1850 dort belegt. Und die hängt sicherlich auch mit fortschrittlichen Kräften, die offensiv für die Sache warben, zusammen; bekannt sich bis heute Carl Metz und C. D. Magirus.


Damals gab es keinen Förderalismus, es war Kaiserzeit!
Gab es nicht? Soweit mir bekannt gehörten dem Deutschen Reich zur Kaiserzeit nicht weniger als 25 Bundesstaaten an, Staatsoberhaupt war z.B. der "Deutsche Kaiser", und nicht etwa der "Kaiser von Deutschland"; auch wenn Preußen deutlich dominierte. Auch in der Weimarer Zeit bestanden die Länder weiter und zuletzt sind auch die Bundesländer nach 45 (und 1990!) nicht ganz vom Himmel gefallen.

Den Rest verstehe ich nicht so ganz, überörtliche Hilfe, Zentralisierung, Bahn, Post usw., und eine Anmerkung bringt mich wirklich auf die Palme (dazu weiter unten). Es soll hier, zumindest im ersten Teil, doch grade mal nicht um die Zukunft gehen, sondern der geschichtliche Aspekt, die Herkunft, beleuchtet werden. Und die ist bis zur Zeit 1933 - 45 nun mal viel eher "örtlich" als "überörtlich".


Diesen Satz, den man immer wieder liest, kann ich einfach nicht verstehen? Was passiert denn, wenn die FF (BF?) nicht kommt...
(oder will sie kommen, weil HA so auf ihre "Kosten" kommen)
???

Sie kommt, ob FF oder BF. Szenario: Anruf "hier steht 1 m Wasser im Keller!" Lagerekundung ergibt tatsächlich 1 m Wasser, allerdings in der größten Ausdehnung der Breite. Frage / Anspruchshaltung Anrufer: "Ihr habt doch Spezialgeräte, Wassersauger, könnt ihr das nicht wegsaugen?" Antwort EL: "Das ist eher ein Fall für Scheuertuch und Wischeimer." Anrufer: "Prima, dann macht ihr es eben so." Antwort Einsatzleiter: "OK, kostet dann so und so viel" -> Anrufer: "OK, dann mach ich's doch lieber selbst..." (Antwort EL könnte auch lauten: Nicht wirklich, lieber Anrufer, aufgrund der Flächenlage gibt es diverse Hilfeersuchende, die tatsächlich Wasser im Keller und ein echtes Problem haben"). Das meinte ich mit "Anspruchshaltung".



Zuletzt zum Passus, der mich wirklich mal ärgert - wobei ich sagen muß bzw. vorwegnehmen will, daß ich Hanswerner, obgleich ich ihn nicht persönlich kenne, sehr respektiere, da er Diskussionen hier substantiell m.E. immer sehr nach vorne bringt, und ich ihm auf keinen Fall in irgendeiner Weise etwas unterstellen möchte (vielleicht ist der folgende Satz nur etwas flapsig formuliert oder ich bewerte ihn einfach über):

Nach dem Krieg teilten sich die Wege, während hier das zentralistische System weiter vorherrschte, glaubte man wohl bei euch in die "Urzeit" zurückgehen zu müssen...
Warum zentralisierten die Nazis denn wohl das Gefüge des Brandschutz (führten das "Führerprinzip" und dgl. mehr ein, usw.)? Richtig, um in ihrem Sinne direkt durchgreifen zu können? Und warum übernahmen die Kommunisten diese Strukturen (und einiges anderes) wohl 1:1? Richtig, vor genau dem gleichen Hintergrund.

Ja, die Westmächte ordneten ihre Zonen nach dem Krieg wieder föderal, und - wer hätte das Gedacht - auch das Feuerwehrwesen hatte und hat sich in diese föderalen Strukturen zu fügen. Insofern kann ich auch das gelegentliche resp. regelmäßige lamentieren um die mit dem Föderalismus - unbestritten - vereinzelt - einhergehenden Probleme im Feuerwehrwesen nicht so ganz nachvollziehen - die Bundesrepublik ist ein föderaler Staat, in dem die kommunale Selbstverwaltung schon in der Verfassung festgeschrieben ist - basta. Sie steht damit übrigens auch in einer m.E. guten ! Tradition, denn Deutschland war nie ein zentralistischer Staat, s.o. (genaugenommen schließt die Bundesrepublik nicht mal den gesamten deutschen Kulturraum ein, wie es auch das Deutsche Reich nie tat). Neben dem Föderalismus etablierten die Westmächte in der Trizone auch noch Demokratie und Freiheit, Grundwerte, in denen sich die Ostzone auch eher bzw. viel mehr an vorher schon praktizierten Mustern orientierte und die im Real existierenden Sozialismus etwas auf der Strecke blieben - was den Bürgern dieses deutschen Staates schließlich so stank, daß sie sich ihrer Führung - Gott sei dank erfolgreich - entledigten, und in der Folge auch ihres Staates.

Vor diesem Hintergrund, und den oben angeführten Hintergründen, erachte ich es als unzulässig, den Zentralismus im Feuerwehrwesen (der DDR) isoliert vom übrigen Umfeld zu betrachten. Von ungefähr kam das nicht. Wenn man in unserem Staat lebt und hinter dessen Selbstverwaltungsprinzip steht (ich tuhe es), kommt man nicht umhin, die in manchen Bereichen zweifelsohne existierenden resultierenden Probleme in Kauf zu nehmen. Ist ähnlich wie mit der Demokratie an sich: Vielfach nicht grade perfekt, aber auch keine bessere Alternative in Sicht.


Gruß

Daniel



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