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Rubrik | pers. Ausrüstung | zurück | ||
Thema | Handschuhe | 14 Beiträge | ||
Autor | Chri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio | 550473 | ||
Datum | 27.03.2009 00:13 MSG-Nr: [ 550473 ] | 3760 x gelesen | ||
Tach, Post! Geschrieben von Sven Hoffknecht Der Handschuh sollte die DIN EN 420:2003 (Allgemeine Anforderungen) mit der Kategorie 2 (mittleres Risiko) bzw. Kategorie 3 (hohes Risiko) erfüllen. Das wird kaum möglich sein, da EN 420 eine derartige Kategorieeinstufung (spez. Kategorie 2 und 3) nirgendwo erwähnt. Geschrieben von Sven Hoffknecht Das Tastgefühl bzw. die Fingerfertigkeit wird in dieser Norm mit 5 Leistungsstufen beschrieben, wobei die Leistungsstufe 1 die schlechteste ist und Leistungsstufe 5 die beste ist. Das ist grundsätzlich richtig, nur sollte man auf die Normprüfung der Fingerfertigkeit nicht allzu viel geben. Die Prüfung der Fingerfertigkeit erfolgt, indem ein "geübter Prüfer" Edelstahlstäbchen von einer glatten Oberfläche an ihrem Umfang zwischen Daumen und Zeigefinger "ohne übermäßiges Tasten" aufnimmt. Das Ganze drei mal innerhalb von 30 sek. und mit jeweils vier Handschuhen getestet. D.h. die ganze Prüfung hat - neben äußerst wagen Definitionen wie "geübter Prüfer" oder "ohne übermäßiges Tasten" - eine recht starke subjektive - und kaum nachproduzierbare - Komponente. Ich wage die Prognose: Wenn man die Prüfung der Fingerfertigkeit nach EN 420, Pkt. 5.2 bzw. 6.2 mit drei verschiedenen Personen durchführt, so wird man mindestens zwei unterschiedliche Ergebnisse bekommen. Wer es selbst prüfen will: Die Edelstahlstäbchen sind 40 mm lang und 5 mm, 6,5 mm, 8 mm, 9,5 mm und 11 mm stark. Einfach im Abfall einer Dreherei besorgen und mal im Kameradenkreis testen... D.h. die Fingerfertigkeit an sich ist stark subjektiv, es kann durchaus jemand der Meinung sein, dass er mit einem Stufe 3 oder 4-Handschuh besser zurecht kommt als mit einem anderen Modell, welches Stufe 5 erreicht hat. Geschrieben von Sven Hoffknecht Der Verzicht auf die Menbrane schließt in der Regel auch einen Feuerwehr-Handschuh nach DIN EN 659:2003 aus, da dieser Schwierigkeiten bei der Prüfung mit der Wasserdampf(un-)durchlässigkeit (z.B.: bei einem Inneangriff) hat. ??? In EN 659:2003 wird nirgendwo eine Prüfung des Wasserdampfdurchlässigkeit gefordert, in der gesamten Norm kommt dieser Begriff (ebenso wie "Wasserdampfdurchgangswiderstand") nicht ein einziges Mal vor. EN 420 hingegen fordert in 5.3.1 ausdrücklich, dass Handschuhe wasserdampfdurchlässig sein müssen. Und ein Handschuh ohne Membrane wird diesbzgl. immer besser sein als ein solcher mit Membrane, einfach weil jede Membrane eine rein physikalische Barriere darstellt. Allerdings wird ein Handschuh ohne Membrane enorme Schwierigkeiten haben, die Prüfung der Beständigkeit gegenüber dem Durchdringen flüssiger Chemikalien (EN 659:2003, Pkt. 3.18) zu bestehen, da speziell bei o-Xylen als Prüfchemikalie ohne Membrane fast immer eine - nicht zulässige - Penetration auftritt. Geschrieben von Sven Hoffknecht Als TH-Handschuh muss m.E. auch die Prüfung nach DIN EN 388:2003 vorliegen. Hier sollte der Handschuh einen hohen Schnittschutz (Leistungstufe 3 - 5, 5 als höchste LS) besitzen. Vergessen solltes Du auch nicht die (Durch-) Stichfestigkeit (LS - bis 4) beachten. Es sei hier ergänzend angemerkt, dass jeder Feuerwehrhandschuh nach EN 659:2003 (auch die billigen für 25 €) hinsichtlich der Schnittfestigkeit mindestens Lst. 2 und hinsichtlich der Stichfestigkeit mindestens Lst. 3 erfüllt (EN 659:2003, Pkt. 3.4 bzw. 3.6). Deshalb verstehe ich nicht, warum sich einige Leute sog. "TH-Handschuhe" für 50 € das Paar kaufen, die dann in der Schnittfestigkeit gerademal eine jämmerliche Lst. 1 erreichen, wohingegen einfach, halb so teure Lederhandschuhe nach EN 659:2003, Lst. 2 oder 3 schaffen. MkG, Christi@n ------------------------------------------------- Fumus ignem - This is my very own opinion... - "Für die Notlandung eines Airbus auf dem Hudson River in New York vor vier Wochen waren kanadische Gänse verantwortlich" (FOCUS Online, 13.02.2009) Nicht auszudenken, wenn iranische Gänse verantwortlich gewesen wären... | ||||
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