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Rubrik | Rettungsdienst | zurück | ||
Thema | MRSA-Transport war:Infektionsschutzausstattung | 11 Beiträge | ||
Autor | Gerh8ard8 P.8, Stuttgart / Baden-Württemberg | 572329 | ||
Datum | 24.07.2009 22:28 MSG-Nr: [ 572329 ] | 3671 x gelesen | ||
Hallo, wir haben es so geregelt: Rettungsdiensteinsätze bei MRSA-Verdacht. In letzter Zeit mussten vermehrt Patienten transportiert werden, bei denen der Verdacht einer Infektion mit MRSA (Methicillin-resitente Staphylococcus aureus, auch: „Multiresistente“ Staph. aur.). Zum Schutz der Einsatzkräfte und der Patienten während und nach dem Transport sind die nachfolgend aufgeführten Verfahrensgrundsätze zwingend einzuhalten. 1. Vorbereitungen 1.1 Vorbereitung des Patienten Der Patient muß für den Transport so vorbereitet werden, dass eine Keimverschleppung vermieden wird. Hierzu sind folgende Maßnahmen durchzuführen, sofern diese nicht bereits durch Pflegepersonal o.ä. erfolgt sind: 1.1.1. Der Patient wird in frische Körperwäsche gekleidet. 1.1.2. Hautläsionen und Wunden werden frisch verbunden und abgedeckt. 1.1.3. Bei Besiedelung der Atemwege wird dem Patienten einen OP-Mund-Nasenschutz angelegt, sofern das Notfallbild dies zuläßt. 1.1.4. Wenn möglich führt der Patient vor dem Transport eine hygienische Händedesinfektion (Desinfektionsmittel: Sterillium) durch. 1.1.5. Vor Transportbeginn ist die Zielklinik über den MRSA-Verdacht zu informieren und das Vorgehen innerhalb der Klinik abzuklären. 1.2 Vorbereitung des Fahrzeugs Das Fahrzeug muß so vorbereitet werden, dass Kontaminationen und Kontaminationsverschleppung möglichst vermieden werden. 1.1.1. Der Transport sollte als Einzeltransport mit frischen Trageauflagen und Decken erfolgen. 1.1.2. Nicht benötigtes Material (Beatmungsgerät, Absaugung etc.) ist aus dem Patientenraum in den Fahrerraum (Fußraum Beifahrer) oder das NEF umzulagern. 1.1.3. Material, das während des Transportes benötigt wird, ist vorher bereitzulegen und die Schubladen während des Transportes geschlossen zu halten. 2. Allgemeine Hygienemaßnahmen 2.1. Nach Möglichkeit sollte nur ein Rettungsdienstmitarbeiter direkt am Patienten tätig werden. Dieser hat sich mit Einmalhandschuhen, Schutzkittel bzw. Einmalschutzanzug und OP-Mund-Nasenschutz auszurüsten. 2.2. Hat das Einsatzpersonal keinen direkten Patientenkontakt, ist das Tragen von Schutzkitteln und OP-Mund-Nasenschutz nicht erforderlich. 2.3. Um eine Kontaminationsverschleppung zu vermeiden, hat der Fahrer den Schutzkittel bzw. Einmalschutzanzug während des Transportes abzulegen und sich, falls nötig, in der Klinik wieder neu auszurüsten. 2.4. Die ILS ist frühzeitig über die notwendige Desinfektion und entsprechende Außerdienstnahme des Fahrzeuges zu informieren. 2.5. Der diensthabende RA vom Dienst wird von der ILS informiert. Der RA vD bereitet umgehend die notwendigen Desinfektionsmaßnahmen vor. 3. Desinfektion, Materialentsorgung 3.1. Nach Abschluss des Patiententransportes sind alle Materialien, Geräte, Instrumente und Flächen, welche direkten Kontakt mit dem Patienten hatten, sowie alle erreichbaren Oberflächen des Patientenraumes im Rahmen einer Nasswisch- und Scheuerdesinfektion zu desinfizieren. 3.2. Die Desinfektion ist auch in der Nachtzeit umgehend durchzuführen, um die Einsatzbereitschaft des Fahrzeuges wiederherzustellen! 3.3. Einmalartikel (z.B. Schutzanzüge etc.) sind in einem verschlossenen, stabilen Müllsack zu entsorgen. Wäsche, Bezüge und Abdeckungen sind auszuwechseln. 3.4. Danach führt das Einsatzpersonal eine hygienische Händedesinfektion durch, duscht und wechselt die Einsatzkleidung. 3.5. Die benutzte Einsatzkleidung kann ohne besondere Maßnahmen der Wäsche zugeführt werden. 3.6. Das Einsatzfahrzeug sowie das Rettungsdienstpersonal ist danach wieder uneingeschränkt einsetzbar. Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart Gerhard Pfeiffer | ||||
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