Rubrik | ABC-Gefahren |
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Thema | V-Dekon- Atomare Kontamination | 51 Beiträge |
Autor | Tilo8 U.8, Magdeburg/Luckenwalde / Sachsen-Anhalt/Brandenburg | 603514 |
Datum | 17.01.2010 16:26 MSG-Nr: [ 603514 ] | 14883 x gelesen |
Infos: | 18.01.10 A-Unfall auf dem Lande ein Film 18.01.10 Curriculum "Standardisierte ABC-Grundausbildung" 18.01.10 Erläuterungen zur FwDV 500 18.01.10 FwDV 500 (IdF) 18.01.10 SKK DV 500 17.01.10 Dekontamination bei A/R-Lagen - Literatur und Links
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Feuerwehrdienstvorschrift
Dekontamination
Dekontamination Verletzter (gehend + liegend)
Hallo Markus,
bei den heute denkbaren radiologischen Szenarien (Dirty-bomb als worst-case-Szenario im Sinne der Kontaminationsfolgen) ist die Gesundheitsgefahr zwar keinesfalls wegzureden, aber auch nicht mit den chemischen Akutwirkungen vergleichbar. Schon deshalb geht gerade bei A/R-Lagen die medizinische Versorgung (unter Berücksichtung des Eigenschutzes) vor. Selbst ohne Dekontamination geht bzgl. Strahlung von einer kontaminierten Person keine Gefahr aus (bei entsprechendem Inkorperationsschutz/PSA). Nur im sehr seltenden Fall radioaktiver Schrapnelle (d.h. bei Schwerverletzten mit Messgerät absuchen!) besteht eine solche Gefahr.
Die Dekontamination beeinhaltet in der Erstphase (vgl. Strahlenschutzkommission Band 4)
- 1. Oberbekleidung ablegen/zerschneiden
- 2. Dekontamination der nicht von Kleidung bedecken Körperteile v.a. Hände usw.
- 3. KONTAMINATIONSKONTROLLE mit ggf. Dekontamination von Körperschwerpunkten (max. 1 Wiederholung)
- 3. Eine Ganzkörperdusche sollte nur bei allgemeiner Restkontamination erfolgen, da Gefahr einer unnötigen Inkorporation vorhanden ist. Eine Zeitkritikalität ist hier nicht gegeben d.h. Vorrang haben auch erweiterte medizinsche Maßnahmen, was international "Best-Practise" (vgl. US REMM) ist.
Das weitere Prozedere kann in der Literatur, die im Container oben verlinkt ist, gefunden werden.
Im weiteren ist ein volles Eindämmen der Auswirkungen einer Dirtybomb illusorisch. Man bedenke die Witterung, Bewegung der Nuklide durch die Luft, Regenwasser usw., so dass es rein praktisch gesehen, sehr sinnvoll erscheint, wie NewYork es vorsieht, dass im Dirtybombfall die Krankenhäuser direkt angefahren werden um zu retten (Menschen!) was zu retten ist und alles weitere (Dekon "Stadt") dann organisiert wird, wenn die Zeit da ist. Das impliziert natürlich eine entsprechende Vorbereitung aller Behörden...
Geschrieben von Markus HeldFazit: Die FwDV 500 sieht eine Dekontamination vor Ort vor (logisch, einfach abtransportieren wäre eine unnötige, gefährliche Kontaminationsverschleppung mit nicht absehbaren Folgen ;) und im A-Einsatz macht die Dekon, also auch eine Not-Dekon, sehr viel Sinn!
Diese besteht aus dem Ablegen der Kleidung (damit ist bereits ein Großteil der Kontamination beseitigt) und anschließendem Abduschen möglichst mit Netzwasser (Haare waschen nicht vergessen bei Dekon-V ;). Ist kein Netzwasser bzw. Wasser + Seife (ob das Universalmittel oder deko dusch oder Schaummittel als Seife verwendet werden spielt keine Rolle) vorhanden ist Wasser das Mittel der Wahl. Hauptsache schnell runter mit den strahlenden Partikeln von der Haut.
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