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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaArroganz die zum Himmel stinkt22 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP608529
Datum08.02.2010 22:07      MSG-Nr: [ 608529 ]6134 x gelesen

Geschrieben von Marc DickeyFür mich haben alle Feuerwehrstandorte -unabhängig ihrer Größe- eine Daseinsberechtigung sofern sie zur Erreichung der Hilfsfrist notwendig sind. Diese setzt dann natürlich die entsprechende materielle und personelle Ausstattung in notwendiger Qualität und Quantität voraus.
Ich hatte in einem anderen Forum mal ein Thema begonnen, wo ich nach der "Daseinsberechtigung" einer Wehr fragte, und stellte mal einen "Katalog" zusammen, in Erwartung einer möglichen Erweiterungs-/Ergänzungs-/Änderungsdiskussion.

Ich zitiere mal daraus:
Wann ist eine Feuerwehr überhaupt daseinsberechtigt?
Die Aufzählung soll nicht abschließend sein, die Nummerierung keine Reihenfolge/Rangfolge darstellen, das kurz- oder mittelfristige Nichterfüllen eines oder u.U. auch mehrerer Punkte heißt für mich noch immer nicht gleich, dass die Daseinsberechtigung entfällt!
1) Die Wehr ist bereit, sich durch ausreichend Fortbildung auf einem aktuellen Stand zu halten, der sie sicher und angemessen auf alltägliche Einsatzszenarien reagieren lässt und in Sonderlagen zumindest eine Lagestabilisierung erlaubt. Die vorhandenen Geräte sind zu beherrschen, bei größeren Wehren/Sonderfahrzeugen wird dieser Punkt natürlich umfassender sein.
2) In der Region ist die Gesamtanzahl der Feuerwehren (und -angehörigen) derart, dass realistische Großschadenslagen nicht direkt zum Ausbluten der gesamten Grundversorgung führen (hierzu zähle ich jedoch nicht die Arbeiten wie Sandsackfüllen oder Schneeschaufeln, weil es dafür schlichtweg keine Feuerwehrausbildung oder -ausrüstung braucht).
3) Die Wehr ist bereit, ohne Kirchturmdenken mit anderen Wehren/Organisationen zusammenzuarbeiten.
4) Die Wehr kann sicherstellen, dass eine 24/7/365-Verfügbarkeit weitestgehend erreicht wird (100% sind überall illusorisch) - qualitativ und quantitativ.
5) Die Wehr ist fähig und bereit, ausreichendes und geeignetes Personal vorzuhalten. Dazu gehört, eine Obergrenze in der Anzahl zu beachten, ab der es einfach keinen Sinn macht, mehr Leute vorzuhalten. Andererseits sollte man auch bei Personalmangel nicht dazu verfallen, jeden zu nehmen, der nicht bei drei auf dem Baum ist.
6) Die Wehr bemüht sich unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (inkl. Aufsichtsbehörden), eine zeitgemäße und sinnvolle Ausstattung (und Aus-/Fortbildung) zu erhalten, ohne dabei über die Stränge zu schlagen.
7) Die Wehr ist sich ihrer Stellung als gemeindliche Organisation bewußt und führt das sog. "Vereinsleben" (was nicht zwangsläufig komplett entfallen muss) neben diesem Status aus, eine Vermischung findet nicht statt.
8) Die Wehr ist sich ihrer Finanzierung bewußt und setzt auch die zur Verfügung gestellten Mittel (egal ob Finanzen oder Gerätschaften) dementsprechend ein.
9) Die Eintreffzeiten benachbarter Wehren würden dem Schutzziel zu sehr entgegenstehen.

Keine Rolle darf m.E. bei der Bewertung spielen:
1. Tradition, Vereinsmeierei
2. Fuhrparkgröße
3. Fahrzeugart
4. Einsatzanzahl (wobei hier Ausnahmen einfließen müssen, manche Geräte machen in der Vorhaltung ohne Einsatzpraxis schlichtweg keinen Sinn)
5. Ortsgröße
6. Die derzeitige Rechtslage (weils zu unterschiedliche gibt, und die Politik da jederzeit was ändern kann (und irgendwann, Wetten nehme ich an, auch ändern wird))

Obwohl sowohl der obere, kursive Teil, wie auch der untere Absatz (mit dem, was ich ausdrücklich nicht in die Bewertung einfließen lassen würde), von Anfang an dabei standen, wurde sich zuerst mal über die bloße Benutzung des Wortes "Daseinsberechtigung" echauffiert, und danach folgten diverse Vorwürfe, insbesondere auch im Hintergrund (Mail, PN), was ich doch für ein "Kleinwehrhasser" wäre (die Wortwahl war teilweise noch weitaus deftiger).

Seitdem bin ich davon überzeugt, dass nur zu einem geringen Teil die "kleinen Wehren" von Angehörigen "großer Wehren" unter Wert angesehen werden, sondern denke, dass sich vielmehr viele "kleine Wehren" selbst nicht den Stellenwert zuschreiben, denn sie tatsächlich haben bzw. verdienen. Dieses Problem im eigenen Selbstverständnis finde ich folgenschwerer und eigentlich auch trauriger, als jeden übermotivierten/arroganten "Großwehr"jugendlichen, der sich im Leben mit der realen Schlagkraft vieler "kleiner Wehren" niemals wirklich auseinandergesetzt hat, und den alten Nuhr-Spruch nicht beachtet.

(Kleine Wehr/Große Wehr steht hier bewußt in Anführungszeichen!)


Wie üblich: meine private Meinung, nix dienstliches.

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 08.02.2010 20:58 Mell7ner7 J.7, Emden
 08.02.2010 21:09 ., Bad Hersfeld
 08.02.2010 21:12 Lars7 T.7, Oerel
 08.02.2010 21:14 ., Bad Hersfeld
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 08.02.2010 22:07 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
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 08.02.2010 23:08 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 09.02.2010 21:23 Mell7ner7 J.7, Emden
 09.02.2010 21:36 Mark7us 7W., Schwäbisch Gmünd
 09.02.2010 21:44 Mell7ner7 J.7, Emden
 09.02.2010 21:43 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 09.02.2010 22:41 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Troisdorf
 08.02.2010 21:10 Hara7ld 7H., Erfurt
 08.02.2010 21:14 ., Kirchheim unter Teck
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 08.02.2010 21:53 Wern7er 7M., Oranienburg
 08.02.2010 22:08 Marc7el 7K., Ostdorf z.Z. Esslingen/N.
 08.02.2010 22:10 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 09.02.2010 10:07 Mark7us 7P., Heukewalde
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