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Standardeinsatzregel
Atemschutzgeräteträger
1. Pressluftatmer

2. Patientenablage; nach DIN 13050: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erst versorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.

3. Permanent Allrad
Rettungstransportwagen
(Altfahrzeuge nach DIN 75080, heute nach DIN EN 1789 Typ C)
Umfangreiche medizinische Ausstattung.
Zum Transport von Notfallpatienten vorgesehen gemäß RettG NW.
Notarzteinsatzfahrzeug
Rettungstransportwagen
(Altfahrzeuge nach DIN 75080, heute nach DIN EN 1789 Typ C)
Umfangreiche medizinische Ausstattung.
Zum Transport von Notfallpatienten vorgesehen gemäß RettG NW.
Atemschutzgeräteträger
THW: Gruppenführer oder Geschäftsführer
FW: Gruppenführer
1. Pressluftatmer

2. Patientenablage; nach DIN 13050: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erst versorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.

3. Permanent Allrad
THW: Gruppenführer oder Geschäftsführer
FW: Gruppenführer
Persönliche Schutzausrüstung
THW: Gruppenführer oder Geschäftsführer
FW: Gruppenführer
THW: Gruppenführer oder Geschäftsführer
FW: Gruppenführer
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
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ThemaTrauriger Alltag einer Stützpunktwehr86 Beiträge
Autor= an8ony8m =8 a8., 3 / überall614062
Datum13.03.2010 09:27      MSG-Nr: [ 614062 ]36456 x gelesen
Infos:
  • 13.03.10 Städte in Bayern

  • Liebe Forumsgemeinde,

    bitte versteht, dass ich dieses Posting anonym verfasse. Ich erhoffe mir, dadurch einen Standpunkt zu erhalten aus dem ich vielleicht noch ein bisschen was bewegen oder ändern kann.

    Ich bin einfacher Angehöriger einer bayrischen Stützpunktwehr, in deren Einsatzbereich über 30.000 Menschen leben.
    Man sollte bei Einsatzzahlen > 100 / Jahr erwarten, dass halbwegs professionell gearbeitet wird, was bei uns leider nur sehr selten der Fall ist.
    Die meisten Themen, die hier im Forum behandelt werden (z.B. HSR-Training, Sicherungstrupp-Taktik, Anleiterbereitschaft, SER ...) sind für uns noch nicht einmal angedachte Zukunftsmusik.
    Ich hoffe, uns steht in den nächsten Jahren ein Wandel bevor, den die meisten deutschen Feuerwehren vor 10-20 Jahren vollzogen haben. Ich bitte Euch um Ratschläge, wie dieser Wandel am sinnvollsten initiiert werden kann.

    Doch zunächst einmal ein paar Beispiele, um Euch einen Einblick in unseren derzeitigen Stand zu verschaffen:

    1.min. 50 % unserer AGT haben entweder keine gültige G26.3-Untersuchung oder einen gültigen Streckendurchlauf – eingesetzt werden sie trotzdem
    2.Atemschutzübungen finden nicht planmäßig statt. Eine Dokumentation der Atemschutzeinsätze findet nicht statt.
    3.Der Übungsbetrieb beschränkt sich auf eine Übung pro Monat für alle. Unabhängig davon finden unregelmäßig Besprechungen der Führungskräfte statt. Bei den Monatsübungen werden in der Regel ein bis zwei Geräte aus dem Fahrzeug entnommen und mal kurz angewendet. Beispielsweise: Aufblasen des Sprungretters, Anlassen des Hochdrucklüfters etc.. Dazu werden kurz ein paar Einsatzhinweise gegeben, das war's.
    4.Eine Einsatzübung findet vielleicht 2-3 mal pro Jahr im Rahmen des monatlichen Übungsbetriebes statt. Hier wissen die Führungskräfte im Vorfeld, was sie tun werden (man kann sich ja nicht blamieren). Notfälle werden nicht geübt.
    5.Im Einsatz findet keine Einsatzleitung statt. Es werden auch von der Mehrheit der Gruppenführer keine Befehle gegeben. Es schaut vielmehr so aus, dass die Fzg. an der Einsatzstelle eintreffen und alle aus dem Fahrzeug nach vorne stürmen. Vorne sammelt sich dann die Traube der ältest-gedienten Handwerker und Landwirte und beginnt i.d.R. Ohne Konzept zu arbeiten. Der Rest steht halt rum und wartet darauf zum Fzg. geschickt zu werden um irgendwas zu holen.
    6.Funktionswesten werden aus Prinzip nicht getragen. Einzig die Einsatzjacke des Kommandanten ist fest gekennzeichnet. Er ist während eines Einsatzes auch auf hinzugezogenen Traktoren oder Radladern anzutreffen. Der Satz „Wer arbeitet führt nicht“ wird auch hier voll bestätigt.
    7.Wenn man das Pech hat und gemeinsam mit einem „Ultrawichtigen“ unter PA in den Innenangriff geht, kann es durchaus passieren, dass man plötzlich alleine im Rauch steht.
    8.Einsatzbeispiel: Alarmierung zur dringenden Türöffnung mit Hinweis der Leitstelle, dass es noch etwas länger dauert bis RTW und NEF eintreffen. Reaktion der Führungskräfte: „Dann können wir uns ja noch Zeit lassen.“ Und sie haben sich Zeit gelassen. Soviel, dass der RTW noch direkt nach uns eingetroffen ist.
    9.Ausbildungsbeispiel aus einer der wenigen Einsatzübungen: Eisrettung. Aussage des Kommandanten und Ausbilders auf die Frage nach einer schonenden Rettung zwecks Bergetod: „Na, unsere Aufgabe ist es, den so schnell wie möglich da raus zu holen. Wenn da was passiert ist das die Sorge vom Rettungsdienst.“
    10.Einsatzbeispiel PKW-Brand auf der Autobahn. Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs (TLF 16/25) war kein Brand am PKW festzustellen. Der Fahrzeugführer befahl seiner Mannschaft abzusitzen und hinter (sic!) dem Fahrzeug zu warten. Auf meinen Hinweis, dass wir dann ungesichert im Verkehr stünden fragte er mich, ob ich denn solche Angst hätte.
    11.Einige AGT gehen bei manchen GF keine Atemschutzeinsätze mehr. Sie gehen dann entweder gleich ins nächste Fahrzeug oder suchen sich eine andere Aufgabe.
    12.Atemschutz wird überhaupt eigentlich fast nur im Innenangriff eingesetzt. Auch bei größeren Bränden (z.B. LKW) wird man belächelt, wenn man sich mit PA ausrüstet.
    13.Eine organisierte Atemschutzüberwachung findet nur mit viel Glück statt, nämlich dann, wenn zufällig ein guter GF und eine gute Mannschaft zusammentreffen.
    14.Flammschutzhauben bzw. die Kaputzen werden von manchen nicht getragen (Stichwort Wärmefenster)
    15.Überhaupt: Bei einem größeren Einsatz kann es durchaus passieren, dass Einsatzkräft direkt ohne PSA die Einsatzstelle anfahren und sich wichtig machen und uneingeschränkt mitarbeiten. Das beste was ich diesbezüglich erlebt habe, war ein (junger!) GF, der nach sieben Stunden Einsatz noch immer im Blaumann rumhampelte und an forderster Linie im Brandeinsatz Aufgaben an sich riß. Von der Wehrführung wird so was begrüßt.
    16.Die ganzen kleineren und kleinen Wehren um uns herum arbeiten bei Weitem professioneller als wir. Ist im Einsatz sehr interessant zu beobachten.

    Ich sehe mich als einfacher Feuerwehrangehöriger nicht in der Lage, die oben aufgeführten Missstände vernünftig anzugehen. In meiner Feuerwehr kommt man nur voran, wenn man sich entsprechend verhält. Ich sehe leider sehr oft wie sich andere Kameraden in meinem Alter (Anfang bis Mitte zwanzig) wider besseren Wissens dazu verleiten lassen genauso stümperhaft vorzugehen. Das wird dann als Eigeninitiative erkannt und gefördert. Die anderen (die es richtig machen wollen) bleiben dann die Theoretiker die eh bloß rumstehen und nichts arbeiten. Ein natürliches Aussterben des Problems ist also nicht zu erwarten, zumal ein paar der schlimmsten GF erst Anfang dreißig sind.

    Ich habe für mich also folgende Handlungsoptionen identifiziert:

    1.Aufpassen, dass mir nichts passiert und die anderen ihr Ding machen lassen
    - kommt nicht in Frage, dafür ist mir meine Zeit zu schade
    2.Verbündete suchen und den ganzen Laden kontinuierlich verbessern. „Neue“ gleich entsprechend impfen etc.
    - Ist mein Wunsch, aber derzeit eher ein Ritt gegen die Windmühlen. Alle die das seither versucht haben haben sich selbst ins Abseits geschossen. Es gäbe durchaus einige Verbündete, die sind aber kaum zu mobilisieren weil sie resigniert haben. Die haben sich in ihre Nischen zurückgezogen. Die stärkste Führungskraft, die als Verbündeter zu gebrauchen gewesen wäre hat die Wehr bereits frustriert verlassen.
    3.Klärendes Gespräch mit der Wehrführung
    - aussichtslos, da weder Wille noch Durchsetzungsfähigkeit vorhanden wären. Außerdem ist der Kdt. ja der Meinung, dass alles gut läuft.
    4.Aufhören und hoffen, dass ich eines Tages in der Nähe einer besseren FF wohne
    5.Brief an Kreisbrandinspektion, Bürgermeister
    - Kreisbrandinspektion ist gewählt :-(
    - Bürgermeister ist gewählt :-(
    Von unserem Bürgermeister stammt im Übrigen folgende Aussage: Er weiß durchaus, dass es in der Feuerwehr unterschiedliche Strömungen gibt und dass man manche Dinge nicht zu eng sehen sollte.
    - Es ist eigentlich nur ein bisschen heiße Luft zu erwarten
    6.Brief an die Gemeinde-Unfall-Versicherung
    - Frage ans Forum: Interessieren die sich dafür?
    7.Brief an die Presse
    - als ultima ratio sollte der Bürger ruhig wissen, was seine Feuerwehr so treibt.
    - Will ich eigentlich nicht, weil ich damit auch dem Ruf der Feuerwehren schade, die es richtig machen
    8.Infernaler Abgang (4.-7. gleichzeitig) und das ganze Thema von außen kommunalpolitisch und ggf. rechtlich angehen.
    - Der Sicherheit der Menschen in unserem Ausrückbereich wäre damit ggf. mehr geholfen, als wenn ich weitermache wie bisher

    Ich habe für mich beschlossen, dass ich mich im Falle eines Personenschadens durch die oben genannten Umstände direkt an die Staatsanwaltschaft wenden werde. Vielmehr möchte ich allerdings alles tun, um genau das zu verhindern.

    Welche Tipps könnt Ihr mir geben?

    Viele Grüße ins Forum und vielen Dank für die Möglichkeit, anonym zu posten!



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     13.03.2010 09:27 = an7ony7m =7 a7., 3
     13.03.2010 09:53 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
     13.03.2010 09:55 ., München
     13.03.2010 09:59 Hara7ld 7D., Edenstetten
     14.03.2010 10:04 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     14.03.2010 10:35 Hara7ld 7D., Edenstetten
     14.03.2010 17:19 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     13.03.2010 10:15 Bern7har7d G7., München
     13.03.2010 10:31 Chri7sti7an 7H., Halle/Westf.
     13.03.2010 13:16 Kim 7S., Hambergen
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     15.03.2010 20:35 Volk7er 7L., Erlangen
     15.03.2010 20:42 ., Kierspe
     15.03.2010 20:44 Volk7er 7L., Erlangen
     15.03.2010 23:37 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     13.03.2010 11:05 ., Lüneburg
     13.03.2010 11:47 ., Kierspe
     13.03.2010 11:50 ., München
     13.03.2010 17:00 ., Diepersdorf
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     13.03.2010 18:58 Chri7sti7an 7F., Wernau
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     15.03.2010 09:11 Paul7 B.7, Neunkirchen / Saar
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     13.03.2010 19:50 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
     13.03.2010 19:55 ., München
     13.03.2010 12:03 ., Lüneburg
     13.03.2010 12:05 Fran7k H7., Wethautal
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     13.03.2010 13:42 ., Bad Hersfeld
     13.03.2010 13:51 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     13.03.2010 12:02 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     13.03.2010 13:37 ., Bad Hersfeld
     15.03.2010 18:57 Volk7er 7L., Erlangen
     15.03.2010 19:42 ., Bad Hersfeld
     15.03.2010 20:32 Volk7er 7L., Erlangen
     13.03.2010 14:37 ., Wuppertal
     13.03.2010 15:05 ., Bad Hersfeld
     13.03.2010 18:21 ., Wuppertal
     13.03.2010 21:56 Pete7r L7., Frankenberg
     14.03.2010 12:02 ., Wuppertal
     14.03.2010 15:10 Pete7r L7., Frankenberg
     13.03.2010 16:36 Lüke7 F.7, Ochtersum
     13.03.2010 19:58 de V7rie7s H7., HH
     13.03.2010 22:24 ., Bremervörde
     14.03.2010 08:34 Dani7el 7G., Überherrn
     14.03.2010 08:36 Flor7ian7 B.7, Völklingen
     14.03.2010 08:48 Dani7el 7G., Überherrn
     14.03.2010 12:27 ., Kierspe
     14.03.2010 12:37 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
     14.03.2010 12:42 Jens7 F.7, Wernau
     14.03.2010 12:51 ., Bad Hersfeld
     14.03.2010 17:21 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     14.03.2010 12:48 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     14.03.2010 13:16 ., Kierspe
     14.03.2010 16:26 Uwe 7R., Schwerin
     14.03.2010 18:22 Dani7el 7B., Nörtershausen
     14.03.2010 19:36 Rüdi7ger7 Z.7, Mühltal
     14.03.2010 20:22 Davi7d J7., Kaiserstuhl
     14.03.2010 21:25 Juli7an 7H., Stemwede / Osnabrück
     14.03.2010 22:01 Mark7 F.7, Wartenberg
     15.03.2010 11:11 Kim 7S., Hambergen

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